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Thema: Kieferabszess OP

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Benutzer
    Registriert seit: 11.04.2022
    Ort: Neustadt
    Beiträge: 56

    Unglücklich Kieferabszess OP

    Hallo, bin neu hier. Hoffe mir können Leute Tipps geben, die Erfahrung mit Kieferabszessen bei Kaninchen gemacht haben.

    Meine Häsin fast 9 Jahre alt, hat leider zwei Unterkieferabszesse wegen entzündeten Zähnen die am 26.1. diagnostiziert wurden. Zu der Zeit war sie auch abgemagert und hatte Untertemperatur. Meine 2 leben draußen, also musste ich sie reinolen und erst mal aufpeppen, Antibiotika (Baytril) bekam sie bis Mitte Februar.
    Es hat dann bis März gedauert, bis sie wieder ein normales Gewicht hatte und fitter wurde.
    Leider hat sie auch einen leichten Schnupfen parallel entwickelt.

    Nun zu unserem Problem.
    1. Lasse ich sie überhaupt operieren? Sie ist fast 9 und es wären ansich 2 OPS, wenn man nicht in einer OP beide Seiten schafft bzw nicht alle betroffenen Zähne in einer Narkose ziehen kann. Sonst wirkt sie fit, ist aber laut TA trotzdem eine große Hausnummer für das Tier. Ich will sie aber auch nicht einfach so lassen denn ihr Kieferknochen ist bereits angegriffen und ich kenne die Folgen, wenn man es so lässt.


    2. Falls Falls sie operieren lasse, wozu ich ja theoretisch neige, dann sollte sie bald operiert werden. Ich habe 2 Heimtierärztinnen zur Hand die zwei unterschiedliche OP Methoden machen.
    Tierärztin Nr. 1 würde eine tamponade reinsetzen und diese wöchentlich wechseln, unter Lokalanästhesie wird dann die Wunde jedesmal geöffnet, gesäubert und wieder vernäht.
    Tierärztin Nr. 2 macht die klassische Methode, wo ein Dranaige Loch bleibt welches man täglich spülen muss bis kein Eiter mehr kommt.

    Meine Kaninchen leben momentan noch drinnen bis es nachts warm genug ist, sind sie noch im Haus.
    Wenn ich also die Methode mit dem Loch machen lassen würde, käme da nicht wenn sie wieder raus kommen Dreck rein und oder Fliegenmaden dran?
    Andererseits schreckt mich die Tamponaden Methode ein bisschen ab, da sie dann immer mit Wunde und Naht rumlaufen wird.

    Welche Methode habt ihr machen lassen und was sind eure Erfahrungen mit der Nachsorge und der Heilung?

    Und das letzte Problem ist, dass ich mich entscheiden muss, ob ich vorher nochmal ihren (dezenten) Schnupfen behandeln lassen soll, denn der erhöht etwas das Narkoserisiko, allerdings wird sie auch teils intubiert. Sie hat eine freie und trockene Nase und niest nur gelegentlich trocken. Wenn ich jetzt also eine Spülprobe nehmen lasse und wir Falls ein Ergebnis kommt nochmal mit Antibiotikum behandeln, zieht sich das bis zu 5 Wochen und sie kann erst später operiert werden. Und die Tierärztin sagte, bei der Spülprobe könnte theoretisch Wasser in die Lunge, was mir angst macht.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Luisa K.
    Registriert seit: 08.11.2020
    Ort: Hildesheim
    Beiträge: 1.502

    Standard

    Erstmal herzlich wilkommen im Forum!

    Wurden bei deiner Dame schon Röntgenbilder gemacht? Das würde ich zwingend vor einer OP machen. Manche TÄ machen auch Röntgen und OP quasi in einem Rutsch, also erst das Röntgenbild und direkt im Anschluss in der selben Narkose die OP. Allerdings eher bei Tieren, bei denen das Ausmaß noch nicht ganz klar ist.
    Ich frage deshalb, weil ein vermeindlicher Schnupfen auch gut auf Zahnprobleme des Oberkiefers hindeuten kann.

    Für welche OP-Methode du dich auch entscheidest, ich würde tendentiell eher davon ausgehen, dass du die Entzündung nicht mehr aus dem Kiefer rauskriegen wirst, wenn der Knochen schon angegriffen ist.
    Wie gut und was frisst sie denn selbstständig?

    Persönlich habe ich mit der zweiten Methode Erfahrungen gemacht. Meine 7jährige Dame hatte einen sehr verkorksten linken Unterkiefer. In einer ersten OP wurde es mit nur Zähne-ziehen versucht, allerdings war die Entzündung schon so weit im Knochen, dass wir quasi Methode zwei hinterher gemacht haben. Die OP erfolgte im Februar letzten Jahres, von da mussten wir das Loch plus Abszesshöhlen dahinter tw. täglich spülen. Gelebt hat sie noch bis Ende Oktober. Hier hab ich ein wenig von ihr berichtet:
    https://www.kaninchenschutzforum.de/...=1#post4824078
    Sie hat die komplette Zeit im Haus gelebt, allerdings mit Gartenfreilauf über den Tag. Probleme mit Dreck oder Fliegenmaden hatten wir keine, auch, weil sich jeden Tag aufs Neue eine Kruste über dem Loch gebildet hatte.

    Für mich wäre auch ausschlaggebend, wie gut händelbar das Tier ist und ob man es sich selber zutraut, teils tiefe Wunden zu versorgen. Charly war sehr menschenbezogen, weswegen es auch kein Problem war, sie über einen längeren Zeitraum (20-30 Min) für die Behandlung zu fixieren.

    Methode Nr 1 wäre vielleicht sinnvoller, wenn das Tier sicher wieder den ganzen Tag draußen leben soll und sich nicht gut (täglich) händeln lässt.

    Ob man überhaupt operiert würde ich vom Allgemeinzustand des Tieres und seinem Lebenswillen abhängig machen.


    Wie du dich auch immer entscheidest, ich wünsch euch schon jetzt alles gute und drücke die Daumen!

  3. #3
    Benutzer
    Registriert seit: 11.04.2022
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    Beiträge: 56

    Standard

    Hallo und vielen Dank für deine Antwort. Ja, es wurde mittels Wach CT diagnostiziert

  4. #4
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
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    Beiträge: 16.914

    Ausrufezeichen

    Wenn der Kieferknochen betroffen ist, ist die Prognose schlecht.
    Ich persönlich würde einem Tier in dem Alter nicht so eine invasive OP zumuten wollen sondern palliativ agieren.

  5. #5
    Benutzer
    Registriert seit: 11.04.2022
    Ort: Neustadt
    Beiträge: 56

    Standard

    Zitat Zitat von Alexandra K. Beitrag anzeigen
    Wenn der Kieferknochen betroffen ist, ist die Prognose schlecht.
    Ich persönlich würde einem Tier in dem Alter nicht so eine invasive OP zumuten wollen sondern palliativ agieren.
    Also pauschal kann man das nicht behaupten, mein anderes Kaninchen hatte eine schlimme Otitis Media mit angegriffenem bzw aufgelöstem Knochen und die OP brachte dennoch Erfolg. Wichtig ist ein knochengängiges Antibiotikum. Abgesehen davon hätte es mir die TÄ ja mitgeteilt, wenn eine OP nicht mehr möglich wäre

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Luisa K.
    Registriert seit: 08.11.2020
    Ort: Hildesheim
    Beiträge: 1.502

    Standard

    Kieferknochen sind aber nochmal ne andere Hausnummer als Knochen am Ohr, da sie nochmal ein bisschen überlebenswichtiger und eher dünner sind. Ein schon durch eine Entzündung angegriffener Knochen im Unterkiefer (!) bricht bei Operationen viel schneller, was es dem Tier nahezu unmöglich macht, schmerzfrei -oder überhaupt- zu fressen. Auch sonst muss ein Kieferknochen ganz anderen Belastungen standhalten.

    Also kann man die beiden Krankheiten aufgrund u.a dieser Sachen schlecht in ihrem Outcome nach einer OP vergleichen, auch wenn es erstmal gleich erscheint (Entzündung im Knochen).

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