Ergebnis 1 bis 20 von 30

Thema: Senior wird von jungen Weibchen gejagt

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Karoline G.
    Gast

    Standard Senior wird von jungen Weibchen gejagt

    Ich wende mich schweren Herzens mit einem hier im Forum bekannten Problem: Mein Senior (9 Jahre) wird vom Weibchen der Gruppe (3 Jahre, kastriert!) sehr merkwürdig behandelt: Erst putzt sie ihn, ein paar Minuten später wird er gejagt. Er flüchtet, sie geht hinterher und kneift ihn quasi immer wieder in sein Hinterteil - nach meinem Verständnis ein direktes Signal - "Du sollst weg". Nach einer Pause fängt sie merkwürdigerweise wieder an ihn zu putzen.
    Die Veränderung kam relativ schleichend, Billy (der Senior) kämpft immer mal mit Schnupfen und hat Zahnprobleme. Er sieht auch nur noch sehr wenig, kommt damit aber sehr gut zurecht. Er wird sehr engmaschig vom TA betreut, zeigt sich aber sehr aktiv und neugierig. Durch sein Alter hat er Probleme, sein Gewicht zu halten und bekommt Päppel-Futter über den Tag, wenn die anderen Kaninchen inaktiv sind. Wenn sie dies allerdings mitkriegen, lenke ich sie mit frischen Küchenkräutern ab - dachte, dass ich so einem Futterneid entgehen kann, aber vermutlich hat diese "Sonderfütterung" die Probleme noch einmal verschärft. Die Gruppendynamik leidet natürlich auch unter dem Verhalten - die beiden anderen Kastraten werden bei den Aktionen des Weibchens unruhig und jagen sich dann manchmal panisch selbst...Das Weibchen war bisher das Bindeglied der Gruppe und hatte auch einen positiven Effekt auf die beiden anderen Kastraten, sodass ihr jetziges Verhalten natürlich auch für die Gruppe nicht ideal ist.
    Ich sehe jetzt 3 Möglichkeiten (siehe unten), würde aber gern wissen, wer Erfahrung bei dem Thema hat und ob ich etwas übersehe. Danke schon einmal fürs Lesen

    1. Ich trenne Billy in Maries "aktiver Zeit", also früh und abends von der Gruppe, wo er in Ruhe fressen und sich ausruhen kann. (Gegebenenfalls mit einem der anderen Kastraten.) Ich schaue dann, wie sich die Lage entwickelt.
    2. Ich vergesellschafte Billy mit einem altersgerechten Weibchen und mache so eine zweite Gruppe auf. Diese müsste aber auch Platzgründen im gleichen Raum (Innenhaltung, ca. 18 qm) leben. Ich weiß nicht, wie gut eine solche Abtrennung in einem Raum funktionieren kann?
    3. Ich muss Billy an jemanden vermitteln, der ihm ein schönes zu Hause mit einem ruhigen und alten Partnertier geben kann.
    Geändert von Karoline G. (18.04.2021 um 08:07 Uhr)

  2. #2
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.733

    Standard

    Guten Morgen,

    2 Gruppen im selben Raum würde ich nicht mehr machen. Das hatte ich mal, da haben beide Gruppen untereinander in ihren Revieren gekämpft.

    2 Gruppen nebeneinander draußen hatte ich auch mal, da wurde an der Grenze gekämpft und richtig viel markiert, so dass es selbst in Außenhaltung geruchstechnisch eine Zumutung wurde.

    Also davon würde ich abraten. Das stresst nicht nur die Kaninchen, sondern dann auch irgendwann dich als Halter.

    Ich bin nicht up to date: Wie viele Kaninchen welchen Alters hast du? Aus deinem Post lese ich heraus: 3 Böckchen, einer davon 9 und eine kastrierte 3-jährige Häsin.

    Beobachte die zwei mal genauer: putzt Billy denn auch mal Marie? Ich beobachtete häufig auch: Ein Kaninchen putzt ein anderes und schiebt dann den Kopf drunter, um auch geputzt zu werden. Tut das andere Kaninchen das nicht, dann geht eine wilde Jagerei los. Das wäre ein Rangordnungskampf. Marie will, dass Billy sich unterordnet. Vielleicht war er lange Chef, aber seiner Gesundheit nach denkt Marie darüber nach im Rang aufzusteigen. Wer putzt ist ranggleich oder rangniedriger, wer sich putzen lässt ist im Rang höher.

    Auch habe ich folgendes beobachtet: Ein Kaninchen schiebt sich unter andere und will geputzt werden. Aber es kämpft nicht um diesen Rang sondern sitzt das aus. Es bekommt von den anderen immer wieder eine Abfuhr bis es irgendwann klappt. Daraufhin wird auch mal zurück geputzt und das nicht einmal sparsam.

    Hoffe das hilft dir.

    Grüßle :>

  3. #3
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.733

    Standard

    Das mit dem Vermitteln habe ich übersehen. Das wüsste ich jetzt nicht soooo genau? Ich könnte gefühlsmäßig Subaru (10, ab Juni 11) nun nicht mehr vermitteln... aber es kann dennoch Sinn für deinen Billy haben, wenn er dann seine Ruhe hat und es wirklich wunderschön, mit viel Platz und guter Versorgung im neuen zu Hause hat. Stell dir vor er wird vielleicht 15, dann hätte er ab jetzt noch 6 Jahre Stress. Aber da bin ich mir recht unsicher. Nur im selben Raum teilen, da bleibe ich dabei, würde ich nicht. Wie ist denn eure Wohnung aufgebaut (gerne auch per PN wenn das zu privat ist)?

    Zum Editieren war es zu spät, vielleicht kann das bitte wer zusammenfügen? :<

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

    Standard

    Oft ist es ja so, dass eine Jagerei beginnt, wenn ein Tier krank ist - das merken die anderen. Es ist ja grundsätzlich ein normales instinktives Verhalten der Tiere in der Natur - die kranken Tiere werden verstoßen.

    Ich würde hier versuchen, die Gruppe zu harmonisieren. Du kannst doch Billy zum Füttern und zur Medikamentengabe 2 oder 3x am Tag herausholen und in die Küche oder einen anderen Raum bringen - da kann er in Ruhe fressen. Nach einer halben Stunde kommt er (satt) zurück. Die anderen bekommen dann mit seiner Rückkehr Leckerchen, die alle gleichermaßen fressen können, so dass keiner bevorzugt ist und die Situation vielleicht erst einmal entschärft wird.

    Ich fände es wichtig, dass die anderen nicht merken, dass Billy mit Futter bevorzugt wird, das muss ja zu Neid führen.

    Ansonsten kannst du gucken, ob die Situation mit Putzen und mal Jagen grundsätzlich doch akzeptabel ist. Wenn die Futtersituation entschärft ist, und die anderen Tiere Leckerchen oder alle gemeinsam Futter bekommen, wenn Billy zurückkommt, kann das schon helfen.

    Vermitteln würde ich ein so altes Tier, das doch an dich und die Gruppe gewöhnt ist, nicht mehr. Die Umstellung ist für den Kleinen doch viel schlimmer.

    Wichtig ist auch, wie du dich dann in den Situationen verhältst - wenn es wirklich nur "ab und an mal zwicken" ist, fände ich das nicht so dramatisch, kann das ja aber von außen nicht beurteilen. Bei meinen - ähnliche Situation mit Alter und Krankheit - ist das ganz ähnlich, aber nach ein paar mal Zwicken ist dann sofort wieder Ruhe und es wird gekuschelt. Das machen gesunde und junge Tiere untereinander auch mal, und im normalen Maß ist das auch nicht schlimm.


    Liebe Grüße, Anja

  5. #5
    Karoline G.
    Gast

    Standard

    Auf jeden Fall schon einmal danke für die Antworten!

    An Kuragari: Die Gruppe ist aus zwei Paaren vor einem Jahr zusammengesetzt worden: Sherlock (4 Jahre) + Marie (3 Jahre) und Billy (9 Jahre) + Watson (unbekanntes Alter, ca. 6 Jahre). Alle Tiere sind kastriert.

    Beim putzen ist es so, dass Billy grundsätzlich nicht putzt, sondern geputzt werden will. Ich meine aber, das liegt auch an jahrelanger Einzelhaltung, er lässt sich nämlich auch geduldig berammeln und sitzt dann einfach da. Er freut sich einfach, ganz nah an den anderen zu sitzen und zu kuscheln - ich glaube aber auch, dass Marie die Gruppe anführen will und sich ärgert, dass die Situation mit Billy nicht geklärt ist - der wiederum versteht nicht, was sie von ihm will.

    Ich habe das Jagen+Putzen-Muster die letzten Wochen beobachtet und es eben noch als akzeptabel angesehen. Nun finde ich die Jagd zu lang - Billy strengt sich da sehr an und ich habe Sorge, dass ihm das seine Gesundheit kostet.

    Es kann aber sehr gut sein, dass die Kaninchen durch die unterschiedliche Futtergabe so stark reagieren. Ich werde die nächsten Tage mal solche Ruhe-Phasen für Billy einführen und ihn da zum Fressen aus der Gruppe nehmen.

  6. #6
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.733

    Standard

    Ja gut, dann könnte Billy vielleicht re-sozialisiert werden. Ich vermute, wenn er sich unterwirft oder begreift, was Marie da eigentlich von ihm will, dann würde der Frieden wiederhergestellt sein.

    Aber ältere Kaninchen können sehr sehr stur sein...

    Deine Idee mit den Extrafutter/Ruhezeiten und danach werden alle mit Leckerchen versorgt gefällt mir sehr gut. :> Kaninchen schnuppern anderen ja auch im Gesicht rum und dann riechen sie ja, was die anderen gefressen haben.

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Altes Kaninchen wird gejagt
    Von TeddyPetra im Forum Verhalten *
    Antworten: 9
    Letzter Beitrag: 16.08.2016, 22:06
  2. Antworten: 16
    Letzter Beitrag: 26.04.2015, 04:15
  3. Agressives Ninchen - Maggie wird gejagt
    Von greenangel im Forum Verhalten *
    Antworten: 144
    Letzter Beitrag: 06.05.2012, 21:36

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •