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Thema: Beim einschläfern mit dabei sein?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    - Out of Order -
    Registriert seit: 31.05.2017
    Ort: Brandenburg/bald Umzug
    Beiträge: 731

    Standard Beim einschläfern mit dabei sein?

    Sagt mal, muss man beim einschläfern mit dabei sein?
    Im Moment ist die Frage noch nicht akut, aber wenn man Tiere hat, ist es ja irgendwann soweit.
    Sonst hat das immer mein Mann gemacht, aber der ist oft auf Montage.
    Ich glaube, ich kann das nicht.
    Nennt mich einen miesen Menschen, aber wenn ich das machen müsste, würde ich daneben liegen.

    Gibts hier auch jemanden, der sein Tier nur abgegeben hat und nicht dabei war?
    Ich weiß es ist mies und ich fühle mich auch ganz schlecht, wenn ich das schreibe, aber ich könnte es nicht.

  2. #2
    Ehrenmitglied Avatar von Jacqueline
    Registriert seit: 21.06.2010
    Ort: 52134 Herzogenrath bei Aachen (NRW)
    Beiträge: 18.966

    Standard

    Man muss nicht, aber ich finde das es die letzte Ehre für sein Tierchen ist und es schon genug Angst und Unsicherheit hat, da sollte man bei ihm bleiben bis zum Schluß.
    Ich bin immer bei meinen Tieren geblieben, selbst bei Pflegetieren oder Notfalltieren zu denen man noch nicht so den Bezug hatte.
    Ich könnte das garnicht anders, egal wie schlecht es mir selber dabei gehen würde und leicht fällt mir dieser Schritt auch nie.

    Aber das ist nur meine Meinung.

  3. #3
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.914

    Standard

    Zitat Zitat von Jacqueline Beitrag anzeigen
    Man muss nicht, aber ich finde das es die letzte Ehre für sein Tierchen ist und es schon genug Angst und Unsicherheit hat, da sollte man bei ihm bleiben bis zum Schluß.
    Ich bin immer bei meinen Tieren geblieben, selbst bei Pflegetieren oder Notfalltieren zu denen man noch nicht so den Bezug hatte.
    Ich könnte das garnicht anders, egal wie schlecht es mir selber dabei gehen würde und leicht fällt mir dieser Schritt auch nie.

    Aber das ist nur meine Meinung.


    Ich bleibe immer dabei, bis kein Herzschlag mehr da ist.
    Etwas anderes kann ich mir gar nicht vorstellen, das bin ich meine Freunden schuldig.

  4. #4
    ...wartet auf den Frühling Avatar von Irina
    Registriert seit: 20.04.2008
    Ort: Saarland (im Kuhkaff)
    Beiträge: 3.374

    Standard

    Ich seh das genauso wie Jaqueline. Ich war immer dabei. Die ersten Male hab ich geheult wie ein Schloßhund, aber ja - mit der Zeit wird das leichter. Ich würde es jetzt nicht Gewöhnung nennen, aber ich hab es schon - leider - sehr häufig mitgemacht und bin so nach und nach vielleicht auch etwas unempfindlicher geworden.
    Aber für das Tier denk ich, ist es wichtig, daß es in dem Moment nicht allein auf dem kalten Tisch, mit fremden Menschen allein gelassen wird. Du als Bezugsperson bist doch die Einzige, die es in dem Moment noch hat.
    Ich fühl mich, als könnt' ich Bäume ausreißen. Also kleine Bäume. Oder Bambus. Blumen. OK, Gras. Gras geht.

  5. #5
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.731

    Standard



    Da kann ich mich nur anschließen. Optimal fände ich es, das Tier in gewohnter Umgebung gehen zu lassen, aber wer hat dazu schon die Möglichkeit...

    In der Fremde ist der Geruch des Halters doch zumindest noch etwas Vertrautes. Was ich mich dabei frage, ist nur, ob Kaninchen, die ungern gestreichelt wurden, in diesen letzten Momenten die Berührung trotzdem gern mögen oder ob sie das eher stresst. Ich streichle sie immer ganz leicht, bis sie gegangen sind, aber vielleicht tut das dann auch eher mir gut als ihnen.

    Manchmal kann man es natürlich auch nicht verhindern, dass man nicht dabei ist, wenn das Kaninchen unerwartet während eines stationären Aufenthalts verstirbt. Aber wenn ich es schon plane und zum Einschläfern hinfahre, dann könnte ich es nicht mit mir vereinbaren, nicht dabei zu sein.


  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
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    Beiträge: 9.031

    Standard

    Zitat Zitat von Keks3006 Beitrag anzeigen
    :
    Manchmal kann man es natürlich auch nicht verhindern, dass man nicht dabei ist, wenn das Kaninchen unerwartet während eines stationären Aufenthalts verstirbt. Aber wenn ich es schon plane und zum Einschläfern hinfahre, dann könnte ich es nicht mit mir vereinbaren, nicht dabei zu sein.


    Genauso sehe ich das auch.

    Es ist schlimm genug, wenn es einsam ohne eine vertraute Person/ein Kaninchenkumpelchen dort sterben muss, weil man ihm nicht mehr helfen konnte.
    Das hat mich jedes Mal fix und fertig gemacht.

    In der OP bekommt es ja wenigstens nichts mit, diesen Fall hatte ich bis jetzt noch nicht.

    Ich könnte das auch nicht vereinbaren mit mir, das Tier einfach dort abzugeben, mir würde das Herz brechen.

    @kaninchenmamas: Ich schaue beim Blut abnehmen übrigens auch nicht hin.
    Bei meiner TÄ ist in jedem Behandlungsraum ein Stuhl in der Ecke, ich setze mich dann einfach hin und schaue woanders hin.
    In der TK haben sie das nicht, aber ich schaue einfach nicht hin.
    Geändert von hasili (23.01.2020 um 00:50 Uhr)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 12.01.2013
    Ort: Braunschweig
    Beiträge: 1.003

    Standard

    ..... ich hatte die Situation noch nicht, aber ich wäre auch dabei. Aber ich habe diesbezüglich auch keinerlei Ängste, was Spritzen, Blut etc. angeht. Mir würden die Knie zittern etc, weil ich aufgeregt und traurig wäre, aber das ist was anderes.

    Aber jeder ist anders und wenn Du es absolut nicht kannst, dann finde ich es total ok, wenn Du in dem Moment nicht dabei bist. Ich kenne nur Tierärzte, die sehr einfühlsam sind und ich glaube für das Tier macht es keinen grossen Unterschied- Transportbox, Autofahrt, Tierarzt etc. sind Stessfaktoren- und ich glaube bei Hund oder anderen Tieren ist eine Bindung zum Herrchen eine andere als bei (ggf noch „fass-mich-bloß-nicht-an“-) Kaninchen.

    So wie es oben schon jemand schrieb, glaube ich, ist das Begleiten eher etwas, was uns Menschen hilft- und das ist auch gut. Aber genauso gut ist es, wenn man diese Entscheidung im Sinne des Tieres trifft, aber den allerletzten Schritt dem TA überlässt.

    Das macht aus Dir doch keinen schlechteren Tierhalter!!! Du quälst Dich damit total, bitte hab deswegen kein schlechtes Gewissen!

  8. #8
    - Out of Order -
    Registriert seit: 31.05.2017
    Ort: Brandenburg/bald Umzug
    Beiträge: 731

    Standard

    Ich finde es auch mies von mir, aber ich kanns nicht.
    Ich bin sogar schonmal bei einem normalen Tierarztbesuch kollabiert Beim Blutabnehmen eines Kaninchens.
    Ich weiß, ich bin eine grauenvolle Tierhalterin und viele werden jetzt vielleicht sagen, dann sollte man keine Tiere haben, aber ansonsten kümmere ich mich echt gut.

  9. #9
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.914

    Standard

    Und Du kannst Dich nicht kurz für diese 7 Minuten zusammenreißen

  10. #10
    - Out of Order -
    Registriert seit: 31.05.2017
    Ort: Brandenburg/bald Umzug
    Beiträge: 731

    Standard

    Wie gesagt, mich hat es auch beim Blutabnehmen bei 5 Minuten schon umgehauen.

    Hinterher war das Kaninchen nicht mehr der Patient, dem es am schlechtesten ging.
    Mit zusammenreißen hat das nicht viel zu tun. Mir sackt da irgendwie das Blut ab.

  11. #11
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.914

    Standard

    Man kann dabei ja sitzen.

  12. #12
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.731

    Standard

    Zitat Zitat von kaninchenmamas Beitrag anzeigen
    Wie gesagt, mich hat es auch beim Blutabnehmen bei 5 Minuten schon umgehauen.

    Hinterher war das Kaninchen nicht mehr der Patient, dem es am schlechtesten ging.
    Mit zusammenreißen hat das nicht viel zu tun. Mir sackt da irgendwie das Blut ab.
    Beim Einschläfern sieht man kein Blut. Und bei der Spritze kannst du auch wegschauen. Danach sieht es ja nur noch wie Einschlafen aus.


  13. #13
    _Gast
    Gast

    Standard

    Als mein Tom eingeschläfert werden musste, habe ich die TÄ zugunsten nach Hause geholt. Damit hatte er seine gewohnte Umgebung, seine Partnerin und uns bei sich auf seinem letzten Weg.

    Wenn ich es aussuchen könnte, würde ich es jederzeit wieder tun, obwohl es für mich sehr schwer war und diese Bilder nicht mehr aus meinem Kopf gehen.

  14. #14
    Kuschelfell Avatar von Mecki-Maya
    Registriert seit: 18.11.2010
    Ort: am langen Fluss
    Beiträge: 343

    Standard

    Zu unserem jetzigen Tierarzt habe ich vollstes Vertrauen. Früher bei einem anderen Tierarzt war auch der Gedanke dabei zu sein, daß ich mir sicher sein konnte, daß das Tier gleich erlöst wurde und nicht noch lange leiden muss.
    Liebe Grüsse
    Mecki-Maya

  15. #15
    Ehrenmitglied Avatar von Jacqueline
    Registriert seit: 21.06.2010
    Ort: 52134 Herzogenrath bei Aachen (NRW)
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    Zitat Zitat von kaninchenmamas Beitrag anzeigen
    Ich finde es auch mies von mir, aber ich kanns nicht.
    Ich bin sogar schonmal bei einem normalen Tierarztbesuch kollabiert Beim Blutabnehmen eines Kaninchens.
    Ich weiß, ich bin eine grauenvolle Tierhalterin und viele werden jetzt vielleicht sagen, dann sollte man keine Tiere haben, aber ansonsten kümmere ich mich echt gut.
    Blutabnahme ist ja nochmal was ganz anderes, aber hier geht es "nur" um zwei Spritzen.

    Du kannst dich setzen, nimmst dein Tier in den Arm, es bekommt die erste Spritze und du schaust kurz weg wenn dir das auch zu viel ist.
    Es bleibt aber bei dir auf dem Arm und du bist bis zum Schluß bei ihm.

    Die Entscheidung liegt natürlich bei dir, aber so würde ich es in deinem Fall zumindest versuchen.

  16. #16
    Vertrauensperson Avatar von Margit
    Registriert seit: 31.03.2010
    Ort: Ratingen
    Beiträge: 7.758

    Standard

    Während Einschläferungen habe ich die traurigsten, aber auch innigsten Momente erlebt. Ich möchte dieses Gefühl nicht missen. Es ist eine Zeit des gemeinsamen Abschiednehmens.

  17. #17
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mareen
    Registriert seit: 05.03.2018
    Ort: Braunschweig
    Beiträge: 674

    Standard

    Ich dachte auch immer,dass ich das nicht könne. Beim ersten Mal hab ich es einfach "ausgehalten", ähnlich wie sich einer Angst zu stellen.

    Ich hatte anfangs auch Probleme mit Spritzen/Blut abnehmen. Das ist für mich aber ein ganz ganz anderes Gefühl. Eher schlecht/Schwindel.

    Bei der Spritze kann man auch wegschauen.

  18. #18
    KS-Patenschaftsbetreuung Avatar von Hope R.
    Registriert seit: 16.10.2006
    Ort: ...
    Beiträge: 3.073

    Standard

    Zitat Zitat von Jacqueline Beitrag anzeigen
    Man muss nicht, aber ich finde das es die letzte Ehre für sein Tierchen ist und es schon genug Angst und Unsicherheit hat, da sollte man bei ihm bleiben bis zum Schluß.
    Ich bin immer bei meinen Tieren geblieben, selbst bei Pflegetieren oder Notfalltieren zu denen man noch nicht so den Bezug hatte.
    Ich könnte das garnicht anders, egal wie schlecht es mir selber dabei gehen würde und leicht fällt mir dieser Schritt auch nie.

    Aber das ist nur meine Meinung.
    Dem schließe ich mich uneingeschränkt an. Mir war und ist es immer wichtig, meinem Tier auch beim letzten Weg zur Seite zu stehen und auf die andere Seite zu begleiten, mir sind da auch Tränen o.a. nicht peinlich.
    Nicht immer war/ist dies möglich - bspw. während einer OP, wo festgestellt wurde, dass das Tier kaum bis gar keine Chancen mehr hat - doch ich verabschiede mich immer, bevor ich gehe. Und ich vertraue meinem TA, denn ich weiß und kenne es, wie liebevoll er die Tiere auf die andere Seite begleitet. Zudem bin ich dankbar, dass es die Möglichkeit der "Erlösung" gibt.

    Und meine TA-Praxis schickt einige Tage später immer noch einen Brief, in dem die Praxis und der TA nochmals ihr Beileid zum Verlust des Tieres aussprechen.

    Wer diese Situation nicht aushält/aushalten kann, sollte mMn nicht dafür "verurteilt "werden, jeder Mensch ist anders.
    Geändert von Hope R. (22.01.2020 um 22:24 Uhr)
    Die Eskalation aller Spannungen beginnt mit der Verweigerung des Dialoges.
    (Julius Kardinal Döpfner)

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