Lieber Pinar,
ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich dir nicht mehr helfen und dich heute früh erlösen lassen musste.
Wir haben so oft gegen deine plötzlichen Stillstände des Verdauungssystems gekämpft. Kein Arzt und kein Labor konnte jemals feststellen, was die Ursache war. Wir behandelten sogar auf E.c., obwohl du keine Antikörper dagegen hattest. Rein aus Verzweiflung heraus.
Wir haben immer wieder gekämpft, und es jedesmal geschafft. Bis auf heute.
Gestern früh abend schien es bergauf zu gehen, du hast dich aufs frisch gepflückte Futter gefreut und davon einiges gegessen. Doch leider kam auch davon dein Darm nicht in Gang. In der Nacht gastest du auf. Ich schüttete förmlich Sab, Colosan und Fencheltee in dich hinein, und versuchte verzeifelt, gegen das Gas anzukommen. Doch es hat nichts genutzt.
Irgendwann musste ich einsehen, dass wir diesen Kampf verlieren werden. Alle Möglichkeiten waren ausgeschöpft, selbst eine OP wäre nicht mehr möglich gewesen.
So fuhren wir zusammen in die Tierklinik und ich ließ dich gehen.
Liebe Pinar, du warst ein ganz bezauberndes Wesen. Ein Rühr-mich-nicht-an. Ein Stalker-Kaninchen, du musstest immer schauen, was ich mache. Ein freches Ding, was mich auch mal anrempelte und in meinen Schuh biss, wenn dir gerade danach war. Ein Springinsfeld, tagtäglich sprangst und rastest du hier herum und zeigtest deine Lebensfreude. Für Elias warst du die beste Partnerin der Welt, er ist unter deinen Liebkosungen manchmal regelrecht zusammengebrochen. Ließ sich einfach fallen, weil er es so genoss.
Liebe Pinar, tu, was ich dir als letztes gesagt habe: Schlaf gut und denke dran, dass ich dich ganz doll liebe ud auf deinen Elias aufpasse.
Schlaf gut, Mäuschen, meine Trullala, mein freches Ding. Ich weine um dich. Komm gut im Himmel an.
Ich liebe dich.![]()
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