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Thema: Kaninchen schlecht gehalten, krank, Leid, ging es euch mal genau so?

  1. #1
    durchunddurch
    Gast

    Daumen runter Kaninchen schlecht gehalten, krank, Leid, ging es euch mal genau so?

    Hallo ihr,
    ich hol mal etwas aus, vor 7 Jahren bekam ich spontan ein Kaninchen. Meine Mutter wurde in einer Zoohandlung auf ihn aufmerksam. Diese war kurz vorm schließen, er alleine in einen Käfig, wo er sich kaum drehen konnte. Da sie ihn sein unbekanntes Schicksal nicht überlassen wollte, war ich plötzlich Kaninchenmama. Natürlich wurde erst mal alles falsch gemacht, Käfig, falsches Futter etc. Paar Wochen später war ich natürlich schlauer. Er würde kastriert, saß seine Quarantäne ab und war ab da stolzer Ehemann und wohnte mit seiner Frau in einen 6qm Gehege. Irgenwann später hatte er ständig Durchfall, trotz guter Ernährung. Natürlich war ich oft beim TA. Es wurde viel getan, Bauchraum mehrfach geröntgt, mehrere Kotproben auch diese große im Labor, auf EC behandelt, Wurmkur, Vitamin kuren, Kräuterdiät UVM.. immer kamen nur Hefen raus.. Megacalon war auch schon im Verdacht.
    Eigentlich alles, bis auf eines. Sein Kopf/Zähne wurden nie geröntgt oder in Narkose geschaut.. Ich war bei 3 verschiedenen Ärzten, keiner hielt röntgen für nötig, da er immer fraß wie ein König.. Ich bereue es so, nicht darauf bestanden zu haben. Als ich arbeitsbedingt 2 Tage nicht zuhause war, hatte er wieder etwas schlimmeren Durchfall, aber es war ja immer ein hin und her. Ich fragte Mama, ob er gefressen hat, ja hat er. Allerdings weiß ich jetzt, das es 2 verschiedene paar Schuhe sind, wenn sie sieht das er frisst, oder ich. Als ich zuhause war habe ich, wir öfters sein Po gebadet. Danach hat er mich mit den A..h nicht angeguckt, aber welches Kaninchen mag schon gebadet werden. Später fiel mit auf, das er noch immer so da saß, nicht fressen wollte / apathisch wirkte. Ich rief den Notdienst an, sie hielt es nicht für nötig, ihn zu behandeln, da er nicht auf der Seite lag. Letztendlich ist er mir zuhause verstorben, zwar ruhig eingeschlafen, aber man kann nicht rein gucken, wer weiß ob er die anderen 2 Tage wirklich gefressen hat woran er letztendlich gestorben ist, weiß ich nicht :-(
    Nun kommt der nächste Schlag, mein Weibchen war ständig mit beim TA, wurde aber nie wirklich untersucht, sie hatte nie was, war immer top fit.. Ich hatte ein Termin nur für sie gemacht, sie sollte nicht lange alleine bleiben..da kam raus, Gebärmutter völlig entartet, sie muss höllisch gelitten haben. Trotz Notkastration konnte ich si 2 Wochen später einschläfern lassen, der Tumor hatte gestreut. Sie war nie scheinschwanger, wirkte mit ihren Partner so fröhlich. Aber zu mir war sie oft aggressiv, dachte mir aber nichts bei, ich sollte wohl weniger denken... dachte sind halt Kaninchen, die mussten mich nicht mögen, sollten nur fröhlich sein.
    Ich hätte demnach also 2 Kaninchen, die nie glücklich sein konnten. Beide sind krank gestorben, beides hätte ich ggf. Verhindern können.
    Habt ihr eure Kaninchen schon immer top gehalten? Habt ihr auch unverzeiliche Fehler gemacht? Die beiden waren so toll, hätte sie mal jemand anderes gehalten, der aufmerksamer ist

    Es ist wirklich unverzeihlich.. Ich wollte nur das beste, versuchte andere aufzuklären was artgerechte Haltung betrifft.. und was mache ich? ..
    Geändert von durchunddurch (04.05.2017 um 17:01 Uhr)

  2. #2
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.124

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    Mach Dir bitte nicht zuviel Vorwürfe...

    Ganz viele von uns, auch ich, haben als absolute Laien angefangen mit Käfighaltung plus sporadischem Auslauf, Trockenfutter und so weiter.

    Wenn man dann weiter Kaninchen halten möchte, fängt man irgendwann an sich zu informieren und merkt was man falsch macht und was besser geht. Und handelt dann auch danach.

    Auch ich habe eine Häsin mit einem Gebärmuttertumor verloren, da sie schon fast zehn Jahre alt war, habe ich ihr keine OP und Behandlung mehr "zugemutet", andere denken ggf. anders darüber.

    Das größte Problem bei Kaninchen sind leider Tierärzte die zwar gut sind was Hunde und Katzen angeht, bei Kaninchen aber leider versagen...
    Ich hatte ein TÄ die sich eigentlich gut mit Langohren auskannte, leider behandelte sie überwiegend Schlachtkaninchen, die sowieso nicht alt werden. Von daher knipste sie Zähne mit Maulspreitzer und ohne Narkose...

    Bei einer Aufgasung hat sie meinem Fussel damals das Leben gerettet, aber hier durchs Forum hab ich dann eine TÄ gefunden, die die Zähne vernünftig macht...
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  3. #3
    Yogische Gelassenheit verzweifelt gesucht Avatar von Anja La.
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    Beiträge: 1.557

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    Ich habe als Teenager meine ersten Kaninchen gehalten und dachte, dass die das bestimmt super finden, wenn ich ihnen Leinen umbinde und wir am Deich spazieren gehen. Im Sommer kam ich mal auf die glorreiche Idee, dass sie bei dem heißen Wetter bestimmt ein kühles Fußbad toll finden. Dazu kamen dann noch das Trockenfutter und der Käfig (immerhin mit Auslauf den Tag über) und dass Hannibal, mein erstes Kaninchen, die letzten Jahre alleine verbringen musste, weil ich dachte, dass sie keinen Partner braucht.
    Also nein: Meine ersten Kaninchen wurden absolut nicht top gehalten.
    Man lernt aus jedem Tier und wird so hoffentlich immer besser und kann vielleicht vieles verhindern, aber definitv nicht alles.

  4. #4
    durchunddurch
    Gast

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    Vielen Dank, ich merke, ich bin nicht alleine. Es ist einfach so schwierig, damit klar zu kommen. Man denkt, man gibt sein Bestes und versagt doch. Ich fühle mich wie eine Tierquälerin, Bekannte die ihre Kaninchen absolut nicht artgerecht gehalten haben, machen mir Vorwürfe, ihre wären ja Älter geworden trotz des von mir so verfluchten Trockenfutter, Einzelhaltung etc. Ich weiß das man daraus lernt, allerdings hat man dann doch so ein schlechtes Gewissen, alles bei ''anderen'' Tieren besser zu machen.. Kein Kaninchen hat sowas verdient
    Geändert von durchunddurch (04.05.2017 um 18:16 Uhr)

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Schlommel
    Registriert seit: 25.08.2016
    Ort: Lkr. Fürth
    Beiträge: 135

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    Ich hatte als Kind ein Kaninchen als Partner für mein Meerschweinchen bekommen. Das Tierheim hatte ein Kaninchen empfohlen. Die beiden verstanden sich (logischerweise) nicht und das Meerschweinchen bekam dann Partner. Das Kaninchen blieb allein. Irgendwann bekamen wir ein zweites Kaninchen von Bekannten, die es nicht mehr wollten.
    Beides Weibchen, dass eine rein in den Käfig des anderen. Sie verstanden sich dann natürlich auch nicht. Sie lebten dann beide jeweils allein bei leider auch nicht gesunder Ernährung. Das eine Kaninchen wollten die Bekannten dann irgendwann wieder haben, wo es leider dann den Rest seines Lebens im Käfig verbrachte, unseres ebenfalls.
    Diese beiden tun mir heute so unendlich leid, sie hatten kein schönes Leben...
    Mit 16 habe ich durch Zufall wieder ein Kaninchen bekommen, da habe ich mich dann informiert und schnell wurde mit klar, Käfig, Einzelhaltung und Trockenfutter sind keine artgerechte Haltung und so bekam er ein Gehege und zwei Partner.
    Dann hatte ich leider ein paar schlechte Tierärzte. Der eine bekam ein Bauchproblem, der Tierarzt spritzte ihm etwas und das wars. Glücklicherweise war ich da schon in einem Forum und wenn ich da nicht so gute Beratung bekommen hätte, wäre er vermutlich gestorben.
    Der zweite hatte ein Backenzahnproblem. Der Tierarzt hat ihm die Zähne nur abgeknippst und ich war verzweifelt, dass er weiterhin einfach nicht fressen wollte. Es ging ihm dann eines Nachts so schlecht, dass ich zum Notdiesnst gefahren bin und dort wurde fest gestellt, dass er einen eiternden Backenzahn hatte. Der wurde operiert, es wurde erst besser, nach einigen Wochen ist er dann aber eines Nachts gestorben.. Ich denke er hatte sonst aber ein schönes Leben. Trotzdem macht man sich Vorwürfe, dass er wahrscheinlich länger gelebt hätte, wenn ich gleich beim richtigen Tierarzt gewesen wäre.
    Viele Grüße von Gandalf, Sepp, Bärbel, Alice, Audrey und mir

    Stinki, Lümmel, Phoebe und Blizzy im Herzen

  6. #6
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    Ich würde fast behaupten, dass es eher die Ausnahme ist, wenn jemand in der Kaninchenhaltung immer alles richtig gemacht hat. Früher war es auch einfach normal, ein Tier im Käfig zu halten. Da hat sich in den letzten Jahren schon echt viel getan - dank guter Aufklärungsarbeit.

    Mein erstes Kaninchen habe ich vor ca. 15 Jahren geschenkt bekommen. Er war sooooo lieb, verschmust, einfach ein ganz tolles Kerlchen. Er ist dann nicht mal ein Jahr alt geworden, er starb an Kokzidiose. Hätte sich auch verhindern lassen. Das tut mir auch bis heute leid. Allerdings weiß man es als Halter anfangs auch nicht besser. Viel wichtiger ist ja, dass man daraus seine Lehren zieht. Davon können viele hier ein Lied singen.

    Was ich aber echt anprangere, sind die vielen unfähigen TÄ. Es gibt zwar inzwischen auch echt tolle, aber leider noch zu viele, die den Halter gar nicht bis schlecht beraten. Oder meinen, dass so ein Kleintier die Arbeit nicht wert ist. Das habe ich schon zu genüge erlebt.

    Du wolltest doch keinem deiner Schätze böswillig was schlechtes. Alleine dein Post zeigt schon, dass es in Zukunft besser laufen wird.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ludovica99
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    Oh, da kann, ja muss ich mich leider anschliessen. Ich hatte mein erstes Kaninchen vor über 30 Jahren und das war die gleiche Thematik, Einzelhaltung, Trockenfutter, Käfig, wenigstens durfte es oft ausgiebig im Garten laufen, von Futterumstellungsrisiken wussten wir damals auch nichts, daher gab es üble Bauchgeschichten. Das zweite, genau das gleiche. Sie wurden beide nicht alt obwohl wir damals schon eine TA hatten, die gar nicht mal schlecht war - zumindest gemessen an dem was an Krankheiten auftrat. Als Studentin bekam ich dann wieder eines geschenkt, Zoohandlungstier natürlich, zu früh von der Mutter getrennt, da fing ich aber an mich zu beschäftigen wie artgerechte Haltung aussieht, und so wurden es bald zwei - ich kann mich noch genau erinnern wie begeistert das erste, ein Rammler, war als ich damals mit seiner neuen Partnerin heimkam, da war nichts mit VG, das war Liebe auf den ersten Blick, er war wie ausgewechselt und mir wurde schlagartig klar was ich ihm mit der Einzelhaltung angetan hatte. Trotzdem, das Thema TA sehe ich schon auch, das Thema Zähneknipsen kenne ich auch, war ja auch eine Weile der neueste Trend, und was tut es mir leid dass ich das einem Tier antun habe lassen um ihm eigentlich diese permanenten Narkosen zu ersparen obwohl ich jetzt weiss dass es falsch war. Es ist diese Unwissenheit, teils unsere eigene, teils die der TA (die man dann leider auch noch bezahlen muss) die die Haltung dieser Tiere schon zu einer Herausforderung macht.
    Hinterher ist man immer schlauer!
    Trotzdem, mit all den Fehlern die wir gemacht haben können wir heute wertvolles Wissen an andere weitergeben, damit die diese Fehler nicht mehr machen und auch unsere eigenen Tiere "profitieren" von dem unwissentlich angerichteten Leid an ihren "Vorgängern". Ich sehe das als eine Art Evolution, ich sehe auch, dass es heute viel viel mehr Halter gibt die schon eine recht gute Grundlage an Wissen besitzen, Paarhaltung hat sich durchgesetzt, auch wenn es leider immer noch ein paar Einzelhalter gibt. Das war damals anders. Es gab einige Kaninchen in der Nachbarschaft - ratet mal, alle alleine.
    Geändert von Ludovica99 (04.05.2017 um 20:06 Uhr)

  8. #8
    durchunddurch
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    Das mit den TÄ stimmt. Warum hat keiner meinen kleinen mal den Kopf geröntgt? Ich habe es bei jedem TA angesprochen Jahrelang Durchfall, vermutlich lag es ja doch an seinen Zähnen, sonst wurde eigentlich alles ausgeschlossen auch sagte mein TA nach Befund des Tumors bei meinen Weibchen, das er genau aus diesen Grund für Kastrationen bei Weibchen ist. Hätte er mir nur davor davon erzählt, dann wäre sie heute noch da Kaninchen gut zu halten ist so verdammt schwer. es tut mir so leid

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ludovica99
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    Standard

    Zitat Zitat von durchunddurch Beitrag anzeigen
    Das mit den TÄ stimmt. Warum hat keiner meinen kleinen mal den Kopf geröntgt? Ich habe es bei jedem TA angesprochen Jahrelang Durchfall, vermutlich lag es ja doch an seinen Zähnen, sonst wurde eigentlich alles ausgeschlossen auch sagte mein TA nach Befund des Tumors bei meinen Weibchen, das er genau aus diesen Grund für Kastrationen bei Weibchen ist. Hätte er mir nur davor davon erzählt, dann wäre sie heute noch da Kaninchen gut zu halten ist so verdammt schwer. es tut mir so leid
    Stell dir solche Fragen gar nicht erst, da wird man nur verrückt.
    Ich hatte vor einigen Jahren in der damaligen Paarkonstellation eine Häsin die mit etwa 7 Bandscheibenprobleme bekam - meine Tierklinik hat Cortison gegeben, dass das Immunsystem runtersetzt hat man mir erst gesagt, als sie kurz darauf eine Lungenentzündung aus heiterem Himmel entwickelt hat. Einige Nottermine weiter ist sie nach einer Spritze in der Klinik gestorben. Ich hatte soooooo einen Hals auf diese Tierklinik obwohl die zuvor in anderen Fällen durchaus auch gute Arbeit geleistet hatten. Aber diese zweiwöchige Todesdrama hat mich derart mitgenommen, ich war der festen Überzeugung dass sie dort zu Tode gespritzt wurde! Als ich einige Tage später eine neue Häsin aus einer Auffangstation aufgenommen hat, die dort gerade abgegeben wurde, hatte die gleich am nächsten Tag schweren Durchfall, ich war selbst noch so traumatisiert, dass ich zu unserem Dorf-TA gegangen bin und nicht in die Klinik. Ich dachte bei mir, der muss doch einen Durchfall behandeln können - sagte auch, ach nichts schlimmes, das ist nur der Stress und die Futterumstellung - hat mir Globuli gegeben obwohl die Häsin einen (jetzt weiss ich das) einen typisch stinkenden Urinfleck auf den Behandlungstisch gemacht hat. Am nächsten Tag keine Veränderung - bin in meiner Not doch in die Tierklinik gefahren - wobei die mich erst mal angeraunzt haben warum ich jetzt erst komme, das sei hochgradiger Kokzidienbefall. Also eine Spritze mit Antibiotika. Auf dem Heimweg ist sie mir im Auto auf dem Beifahrersitz gestorben, es war einfach schon zu spät - ich in Panik zurück in die Tierklinik, da war sie schon tot. Die Tierärztin sagte zu mir "ich weiss, sie denken jetzt ich spritze alle ihre Tiere tot" - das war ehrlich gesagt auch das was mir durch den Kopf schoss obwohl ich genau wusste, dass das zweite Tier auf ein anderes "Konto" geht.
    Diese Geschichte zeigt das ganze Drama in dem wir uns befinden!

  10. #10
    durchunddurch
    Gast

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    Zitat Zitat von Ludovica99 Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von durchunddurch Beitrag anzeigen
    Das mit den TÄ stimmt. Warum hat keiner meinen kleinen mal den Kopf geröntgt? Ich habe es bei jedem TA angesprochen Jahrelang Durchfall, vermutlich lag es ja doch an seinen Zähnen, sonst wurde eigentlich alles ausgeschlossen auch sagte mein TA nach Befund des Tumors bei meinen Weibchen, das er genau aus diesen Grund für Kastrationen bei Weibchen ist. Hätte er mir nur davor davon erzählt, dann wäre sie heute noch da Kaninchen gut zu halten ist so verdammt schwer. es tut mir so leid
    Stell dir solche Fragen gar nicht erst, da wird man nur verrückt.
    Ich hatte vor einigen Jahren in der damaligen Paarkonstellation eine Häsin die mit etwa 7 Bandscheibenprobleme bekam - meine Tierklinik hat Cortison gegeben, dass das Immunsystem runtersetzt hat man mir erst gesagt, als sie kurz darauf eine Lungenentzündung aus heiterem Himmel entwickelt hat. Einige Nottermine weiter ist sie nach einer Spritze in der Klinik gestorben. Ich hatte soooooo einen Hals auf diese Tierklinik obwohl die zuvor in anderen Fällen durchaus auch gute Arbeit geleistet hatten. Aber diese zweiwöchige Todesdrama hat mich derart mitgenommen, ich war der festen Überzeugung dass sie dort zu Tode gespritzt wurde! Als ich einige Tage später eine neue Häsin aus einer Auffangstation aufgenommen hat, die dort gerade abgegeben wurde, hatte die gleich am nächsten Tag schweren Durchfall, ich war selbst noch so traumatisiert, dass ich zu unserem Dorf-TA gegangen bin und nicht in die Klinik. Ich dachte bei mir, der muss doch einen Durchfall behandeln können - sagte auch, ach nichts schlimmes, das ist nur der Stress und die Futterumstellung - hat mir Globuli gegeben obwohl die Häsin einen (jetzt weiss ich das) einen typisch stinkenden Urinfleck auf den Behandlungstisch gemacht hat. Am nächsten Tag keine Veränderung - bin in meiner Not doch in die Tierklinik gefahren - wobei die mich erst mal angeraunzt haben warum ich jetzt erst komme, das sei hochgradiger Kokzidienbefall. Also eine Spritze mit Antibiotika. Auf dem Heimweg ist sie mir im Auto auf dem Beifahrersitz gestorben, es war einfach schon zu spät - ich in Panik zurück in die Tierklinik, da war sie schon tot. Die Tierärztin sagte zu mir "ich weiss, sie denken jetzt ich spritze alle ihre Tiere tot" - das war ehrlich gesagt auch das was mir durch den Kopf schoss obwohl ich genau wusste, dass das zweite Tier auf ein anderes "Konto" geht.
    Diese Geschichte zeigt das ganze Drama in dem wir uns befinden!
    Das tut mir so so Leid für dich bzw euch...

  11. #11
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    Standard Ich weiß was du jetzt fühlst

    ich würde dir so gerne mehr schreiben, aber gerade weil mich deine Erlebnisse sosehr an mein eigenes Schicksal erinnern , kann ich momentan nicht viel schreiben.

    Nur soviel, und das muss ich mir selbst auch immer wieder sagen: Wenn wir unsere Tiere rechtzeitig zum Tierarzt bringen und die Probleme schildern und dieser macht einen schlechten Job, dürfen wir uns nicht die Schuld geben. Wir tun was wir können. Ich werde mir die neueste Ausgabe von Anja Ewingmann kaufen "Leitsymptome beim Kaninchen um wenigstens die letzten verbliebenen Tiere zu retten (vor manchen Tierärzten) , nach Symptomen schauen, wenn meine Ninchen Auffälligkeiten zeigen und habe ein Praxisbuch von Gabriel über Zahnmedizin... und werde mit dem Buch zum Arzt gehen, wenn ich etwas auffälliges entdecke, und sagen, dass ich das und das vermute und er soll doch bitte,... und wenn nicht gehe ich woanders hin. Nützt aber auch nicht immer was. War schon bei drei Ärzten weil ich Ultraschall bei meinen kaninchen wollte und es wird einfach nicht für erforderlich gehalten. Am Ende sterben sie, und mir wird vorgeworfen, ich komme zu spät usw.; aber zuvor , wenn man auf eine Untersuchung besteht wird man hingestellt wie der schlimmste Tierquäler.
    ZAHNPROBLEME KANN MAN i.d.R. nicht nur durch "ins Mäulchen schauen" erkennen, weil viel öfter die Wurzeln das Problem sind...Ohne Schädelröntgen kann man also garnicht wissen, ob wirklich keine Zahnprobleme vorliegen!
    Ich bin fast ein Jahr mit ZWEI Tieren zu einem Tierzahnarztspezialisten gefahren wegen Zahnproblemen. Eins wurde regelmäßig behandelt, das andere nicht, nahm aber ständig ab:
    Ich schrieb ihm emails und schickte ein RB vom Schädel, aber es war nichts zu machen, er hat behauptet es liege nicht an den Zähnen. So lies ich dem armen Tier Blut abnehmen, Ultraschall vom Rumpf machen...
    Es lag natürlich an den Zähnen. Ich hatte das PB an eine Fachärztin geschickt, das vom anderen Tier auch und der Zustand hatte sich auch hier verschlimmert. Also ICH habe auf dem RB gesehen, dass die Wurzeln nicht in Ordnung waren...er nicht, oder wollte nicht behandeln...Mehr als über 100 km fahren und meine Tiere regelmäßig behandeln lassen konnte ich nicht. Es hat mir nichts genutzt und meinen Tieren auch nicht. Ich schreibe ein anderes mal weiter. Bis später

  12. #12
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    Was ich inzwischen gelernt habe, ist nicht alles hinzunehmen. Dinge hinterfragen und auch einzufordern. Mit Anfang 20 habe ich aber noch nicht den Mut dazu gehabt. Liegt vielleicht auch am Ärztestatus. Früher hat man doch kaum infrage gestellt, was der “Halbgott in weiß“ gesagt hat. Da hat sich inzwischen auch einiges getan.
    Wenn ich meine, dass mein Tier z. B. geröntgt werden muss, dann wird das gefälligst gemacht.
    Ich war mal bei einer Ärztin, die sich geweigert hat mir zu sagen, was sie meinem Tier gespritzt hat. Dann bin ich einmal um den Tisch und habe halt selber geschaut.
    Oder einmal war ein Tier über Nacht beim TA. Ich bat um ein RB, weil sie immer eine Pfote hoch hielt und nicht frass. Am nächsten Tag wurde sie mir in die Hand gedrückt mit den Worten, dass sie wieder wohlauf wäre. Nach 5 Minuten zuhause war klar, dass dem nicht so war. In der TK wurde dann festgestellt, dass eine Zehe zwei mal gebrochen war und dann amputiert werden musste. Wutentbrannt habe ich dann bei dem TA angerufen und gefragt, ob die mich vera.... wollen. Da sagt der noch “ganz doof sind wir ja wohl nicht“! Meine Antwort kann man sich vielleicht vorstellen. Zur Krönung habe ich dann noch erfahren, dass sie den Bauch und nicht die Pfote geröntgt haben.
    Ach, ich könnte mich wieder in Rage schreiben...

  13. #13
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    Zitat Zitat von Patricia1205 Beitrag anzeigen
    Was ich inzwischen gelernt habe, ist nicht alles hinzunehmen. Dinge hinterfragen und auch einzufordern. Mit Anfang 20 habe ich aber noch nicht den Mut dazu gehabt. Liegt vielleicht auch am Ärztestatus. Früher hat man doch kaum infrage gestellt, was der “Halbgott in weiß“ gesagt hat. Da hat sich inzwischen auch einiges getan.
    .
    Genau, und vieles selbst zu lernen und sich Informationen selbst anzulesen oder auch wie hier im Forum andere Meinungen einzuholen. Ich bin mittlerweile für viele Dinge derart gut gerüstet, dass ich auch für bestimmte Fälle keinen TA mehr brauche -zb Bauchgeschichten. Da hat mein TA von mir gelernt was selbst schwere Bauchsachen angeht. Ich habe meine eigenen Päppelbreirezepte entworfen, das fängt nämlich schon damit an, dass diese ganzen Notbrei-Sachen der reinste Sch*** sind die im Grunde genommen an sich schon schädlich sind. Sich austauschen, hinterfragen, neues annehmen.

  14. #14
    Erfahrener Benutzer
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    Standard Viel selbst lesen, Wissen aneignen

    Der Ein oder Andere der im Forum aktiv schreibt oder mitliest wird, wenn er meine Beiträge verfolgt hat, schon bemerkt haben, dass ich eine Entwicklung durchgemacht habe.
    Ich will nicht behaupten, dass ein guter Arzt sich dadurch auszeichnen muss, dass er alles weiß. Das kann er garnicht, denn was ein Arzt über Kaninchen weiß hat er i.d.R. nicht an seiner Hochschule gelernt, sondern sich selbst, oder durch Fortbidungskurse beigebracht. Ein guter Arzt zeichnet sich dadurch aus, dass er Patient und Patientenbesitzer ernst nimmt, und , dass er , wenn er merkt, dass dieser bereits ein Wissen hat und er erkennt, dass der Besitzer sein Tier gut beobachtet, mit ihm gemeinsam eine Strategie für Diagnose und Behandlung entwickelt und die Medikamente benennt und Fragen zuläßt.

    Wenn ein Arzt eine bildgebende Maßnahme verweigert sollte man lieber nicht darauf bestehen. Wenn sich der Arzt in RB Kursen weitergebildet hat und sehr sicher auf dem Gebiet ist, wird er es selbst vorschlagen, wenn nicht bezahlt man u.U. viel Geld und bekommt nicht die Info, die man braucht, weil der Arzt das RB evtl. nicht richtig interpretieren kann. Es macht schlicht keinen Sinn, darauf zu bestehen, wenn er es nicht kann. Dankbar sollte man in diesem Fall vielmehr sein, dass man nicht abgezockt wird.

    durchunddurch! Was ist unverzeihlich? Dass du alles getan und versucht hast? Unverzeihlich ist vielmehr wenn Ärzte nicht zugeben, dass sie Fehler gemacht haben , oder noch schlimmer, so tun als sei der Halter schuld ( zu spät , zu selten, zu was weiß ich,,,)
    Was ist die Konsequenz, wenn du dir Vorwürfe machst? Dass du keinen Tieren mehr ein Zuhause geben willst, weil du Angst hast, wenn du ihnen nicht rechtzeitig helfen kannst, wieder das Gefühl zu haben versagt zu haben? Sollen deshalb potentielle neue Kaninchen in einem Tierheim, oder hier in der Vermittlung sitzen bleiben, statt von deinen Erfahrungen aus denen du gelernt hast zu provitieren und liebevoll versorgt zu werden. Ich bezweifle, dass deine Tiere es nicht gut bei dir hatten und nicht glücklich waren. Das passt nur gerade zu dem Bild, das du dir jetzt von dir machst. Aber ist das objektiv? Du musst trauern, das ist klar, denn Trauer hat genauso seine Zeit, wie Freude, und ich wünsche dir ganz viel Kraft. Ich wünsche dir auch Weisheit zu gegebener Zeit zu entscheiden, ob ein neues Paar die Chance in ein schönes Zuhause zu ziehen bekommen soll. Tausch dich hier mit uns aus, wenn du Fragen hast. Du musst es ja nicht alleine schaffen, dafür ist der Mensch so wenig geschaffen wie das Kaninchen.

  15. #15
    Podenco
    Gast

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    Ich habe auch einiges am Gewissen. Zwei Kaninchen, die plötzlich Tot im Stall lagen, eines knapp 7 Wochen, eins mit 3. Dafür gebe ich mir die Schuld, auch wenn ich ein Kind war. Zwei weitere, eigentlich drei, sind mir durch unfähige TÄ verloren gegangen. Aufgaßung und Nieren insuffizienz. Auch da gebe ich mir die Schuld für, auch wenn der TA das auf seine Kappe nehmen sollte. Ein weiteres hatte wohl jahrelang Gebärmutter Probleme, ist aber alt geworden und an Altersschwäche gestorben. Ebenfalls da, Vorwürfe. Auch ein Pferd schreibe ich mir zu, ich Idi*** fahre mit dem Tier in die Klinik, nur damit der Besiter nach Erfahren des Befundes zum Schlachter schickt. Hätte ich ihn einfach gekauft. Ein über die Weide pesendes Tier ist kein leidendes. Das werde ich mir nie vergeben. Wenn ich an meine Kaninchenhaltung denke, ich habe so viele Fehler gemacht. So viele mussten leiden . Aber es freut mich um so mehr, das unser Weibchen die Kastra gut überstanden hat. Und da die Gebärmutter schon entzündet war, habe ich ihr dadurch hoffentlich Leid erspaart und sie kann nun glücklich leben.

    Und ja, von TÄ kann ich auch ein Lied singen.
    lG

  16. #16
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 13.07.2016
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 4.411

    Standard Podenco

    Du siehst jetzt nur was du alles falsch gemacht hast und das geht mir momentan auch so. Aber mit Sicherheit haben wir auch viel richtig gemacht, und ich versuche das auch einmal so herum zu sehen. Wenn ich nämlich hingehe und nur mit Schuldgefühlen herumlaufe führt es doch am Ende des Tages dazu zu sagen:"Hätte ich diese Tiere bloß nie aufgenommen, hätte ich mich bloß nie um sie gekümmert, dann hätte ich jetzt keine Schuld auf mich geladen und ich wäre ein fröhlicherer Mensch. In Zukunft nehme ich keine Tiere mehr auf, dann schade ich ihnen wenigstens nicht, und lade nicht noch mehr Schuld auf mich."
    Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass das ein unfairer Wunsch ist, oder unfair gedacht, den Tieren gegenüber die man betreut und geliebt hat, denn sie können nichts dafür!
    Sie nicht aufzunehmen, hätte für die Tiere bedeutet entweder im Tierheim bleiben zu müssen, oder evtl. irgendwo hinzukommen wo es ihnen schlechter ergangen wäre als bei mir.

    Klar kommt sofort wieder der Gedanke:"Sie hätten es aber genausogut besser treffen können." Ja, hätten sie, aber das wissen wir nicht. Also akzeptieren wir, dass das Schicksal uns an einem bestimmten Tag an einen bestimmten Ort gebracht hat, damit diese Lebewesen ein Stück Weg mit uns gehen und wir nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben, auch wenn die Mühe vergeblich schien.

    Schlimm ist, dass die Tiere für die Fehler der Ärzte mit ihrem Leben und wir mit unserem Geld dafür bezahlen müssen. Es gibt zwar ein paar wenige Tierrechtsanwälte, aber die kümmern sich nicht um die Rechtsverletzung an Kaninchen sondern teuere Pferde, Rassehunde...oder hat da jemand eine andere Erfahrung gemacht?

  17. #17
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 337

    Standard

    Natürlich haben wir vieles falsch gemacht, aber wir haben immerhin aus unseren Fehlern gelernt und dann auch vieles richtig gemacht.

    Meine Kaninchenhaltung startete in den 80ern, als "Vorbild" nur mein Großvater, der seine Kaninchen verspeiste (aber immerhin alle in Doppelbuchten hielt, die Jungtiere im großen Kälberstall aufwachsen ließ, und täglich bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zu den Wiesen radelte, um "Klee" zu holen...), und ein paar Kaninchenbücher, die Nippeltränke, Vitakraft und Gitterkäfig als das Nonplusultra anpriesen... aber zumindest holten wir uns schon zwei Kaninchen (natürlich aus der Zoohandlung, und natürlich stimmten die Geschlechter nicht, und natürlich gab es dann Junge, die wir teils behielten, teils vermittelten...) und immerhin merkten wir schnell, dass Kaninchen um so glücklicher sind, je mehr Platz sie haben, also wurden Ausläufe gebaut, die von Jahr zu Jahr immer größer wurden, bis sie dann auch in den restlichen Garten durften usw. usf. Natürlich fütterten wir Trockenfutter (immerhin nicht nur Kuntibunti oder Pellets, sondern verschiedene Sämereien, Getreide, Mais und co selbst gemischt), aber auch da kam dann das Nachdenken, weil ihnen das Unkraut aus dem Garten viel besser schmeckte, sie "komischerweise" den gekauften Salat der Nachbarn links liegen ließen, sich aber auf unsere ohne künstliche Dünger und Spritzmittel groß gezogene Salat- und Gemüsepflanzen stürzten, und wir fragten uns dann selbst, welch´Müll uns in den Supermärkten eigentlich verkauft wird, und warum wir etwas essen, was unsere Kaninchen verschmähen...

    und auch wenn unsere damalige Haltung alles andere als perfekt war: es sahen viele Leute, wie viel Spaß Kaninchen machen, wenn man ihnen mehr Platz gibt, und diese Leute bauten dann immerhin für ihre eigenen Kaninchen Gehege, statt sie einzeln im Käfig zu halten, und auch diese Leute dachten dann weiter nach, verbesserten ihre Haltung, lernten aus ihren Fehlern.

    Ohne unsere Fehler, und unser ständiges Bemühen, es zukünftig besser zu machen, würden wir Kaninchen weiterhin überall nur in Buchten oder Käfigen vorfinden, und auch, wenn ich es damals hätte besser machen können, bin ich überzeugt, dass unsere Kaninchen trotz allem ein viel schöneres Leben hatten, als die meisten anderen, die seinerzeit in irgendwelchen Kinderzimmern landeten...

    Vorwürfe machen sollte man sich nur, wenn man nichts dazu lernt oder nichts dazu lernen will, weil man sich selbst für perfekt hält und andere Meinungen nicht überdenken will.

  18. #18
    Erfahrener Benutzer Avatar von Terrahamster
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    Als ich 12 oder 13 war, lag ich meinen Eltern damit in den Ohren, dass ich unbedingt ein eigenes Haustier wollte. Irgendwann stimmten sie zu, und ich durfte mich für ein Meerschweinchen oder ein Kaninchen entscheiden. Richtig - nur ein Tier von den Genannten.
    Es wurde ein Kaninchen, weil sie sauberer sind als Meerschweinchen (ein Klo benutzen) und in meinen Augen auch viel putziger aussehen Ca. 3 Jahre später kam dann noch meiner erster Hamster dazu.
    Tom kleiner.jpg Krümel kleiner.jpg
    (Major Tom & Krümel)

    Zur damaligen Zeit war das Internet für Privatnutzer noch relatives Neuland und Infoseiten wie "DieBrain" wahrscheinlich noch nicht geboren. In gekauften Büchern standen unglücklicherweise falsche Informationen über die Haltung von Kaninchen. Zum Beispiel, dass man als Mensch das Partnertier ersetzen kann, wenn man sich viel mit ihm beschäftigt. Die Haltung meiner Tiere war entsprechend weit entfernt von dem, was ich heute als tiergerecht empfinde, und mein heutiges Ich würde dem damaligen Ich die Beiden abzuschwatzen versuchen.

    Major Tom und Krümel versuche ich dennoch in guter Erinnerung zu behalten, da die beiden mit ihrem schlechten Verhalten (Randalieren, und Major Tom war ziemlich aggressiv gegenüber Fremden, weil ich in seinen Augen sein Weibchen war) etwas in mir ausgelöst haben, das mich die Richtigkeit meiner Tierhaltung hinterfragen ließ. Als ich in die Lehre ging und nur ein möbliertes Zimmer hatte, musste das Kaninchen in eine Auffangstelle (Meine Mutter lag damals im Krankenhaus, und mein Vater hatte keine Zeit für Tom), und Krümel war schon vorher recht jung gestorben
    Für meinen zweiten Hamster aus einem Tierheim habe ich immerhin einen größeren Käfig (Vogelkäfig) umgebaut und mit einer Etage versehen, damit mehr Platz vorhanden war. Vor Hamster Nummer 3 hatte ich endlich mein eigenes Internet und konnte mich richtig informieren.

    Das von mir verursachte Tierleid kann ich nicht rückgängig machen, aber ich versuche, kein Neues entstehen zu lassen und im Rahmen meiner Möglichkeiten nicht mehr gewollten Hamstern zu helfen. Oder einem Kaninchen wie Holly letztes Jahr, das als Kinderspielzeug angeschafft und dann vernachlässigt worden war.
    Das basiert sicherlich auf dem Wunsch der Wiedergutmachung. Gleichzeitig möchte ich damit auf das Leid, dass sich Millionenfach hinter verschlossenen Wohnungstüren abspielt, aufmerksam machen und durch Beratung verhindern, dass andere Menschen dieselben Fehler wie ich machen.

    Laut Statistika lebten 2016 5 Millionen Kleintiere und 4,6 Millionen Ziervögel in deutschen Haushalten. Davon dürfte nur ein Bruchteil artgerecht oder zumindest tiergerecht gehalten werden.
    https://de.statista.com/statistik/da...ten-seit-2008/
    Irgendwie erschreckend.

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