Mein kleiner Zwusel, mein kleines Zwuselchen, du bist so plötzlich in mein Leben gestolpert und hast es dann mit aller Kraft an dich gerissen. Tagelang gab es nur noch Zwusel. Ich hab dich gefüttert, dich so gut wie ich konnte versorgt und am Ende standest du wieder mit deinen kleinen Pfötchen im Leben. Du wurdest immer fröhlicher und munterer. Du fingst an zu springen. Ich hab mich unendlich gefreut. Ein kleiner Betthase, der einen morgens begrüßt. Da ist das aufstehen doch gleich nicht mehr so schlimm.
Wir haben soviele Tiefs mitgenommen in den letzten drei Monaten. Es schien sich endlich alles zum guten zu verkehren. Bis der TA am Mittwoch einen ganz kleinen Knubbel am Kiefer fühlen konnte. Wir schoben es erst auf die Knochenveränderung und beschlossen intensiv zu beobachten. Freitag war das Ding plötzlich riesig. Heute eiterte es auch am Auge. Für den TA-Besuch musste ich dich hinter dem Schrank hervorziehen. Sonst warst du immer zur Stelle sobald ich den Raum betrat. Trotz Schmerzmittel ging es dir schlecht. Der Wille war aus deinen Augen verschwunden.
Ich hätte so gerne mit dir weitergekämpft. Aber dein Körper war gegen dich. Und du wolltest nicht mehr.
Es tut mir so unendlich leid, dass wir zwei es nicht mehr geschafft haben gemeinsam ein echtes Kaninchenleben zu entdecken. Eines, wo man nicht den ganzen Tag alleine ist. Vielleicht sogar eines, wo du mal Wiese probierst. Aber auf jeden Fall eines, was kuscheliger gewesen wäre.
Es tut mir so leid, dass ich heute nicht so viel mit dir kuscheln konnte. Das du so viel alleine warst.
Mein liebster Zwusel, du hast dich so heimlich in mein Herz geschlichen. Jetzt hast du ein großes Stück heraus gerissen. Du fehlst jetzt schon so sehr. Mein kleiner Zimmergeist
![]()
Lesezeichen