Ich würde niemals zähe Salben in eine Abszeßhöhle geben da dann kein Sauerstoff mehr ran kommt und es alles eher zugekleistert wird als offen gehalten.
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Ich würde niemals zähe Salben in eine Abszeßhöhle geben da dann kein Sauerstoff mehr ran kommt und es alles eher zugekleistert wird als offen gehalten.
So wie ich das verstanden habe, verflüssigt sich die Salbe durch die Körperwärme und kann abfließen.
Ich hab schon immer nen Tupfer unter das Loch gehalten, weil es durch den Unterdruck der Spritze auch teilweise wieder raus kam.
Ich finde die Salbe echt gut, auch bei den wunden Läufen war sie nicht schlecht.
Es eitert wieder :o(
Ich würde wirklich keine Klebsalbe in die Abszeßhöhle machen.
Heute war der letzte TA Besuch geplant. Die Abszesswunde ist komplett von innen verheilt und es hatte sich kein Eiter mehr gebildet.
Leider ist es ganz anders verlaufen. Am Kinn hat sich innerhalb von 2 Tagen eine Beule gebildet. Ein Fistelgang mit Eiter. Nun hat sie eine neue offene Abzesshöhle. Da eine Verbindung der ursprünglichen Abzesshöhle zum Mund geblieben ist und sich dort durch die fehlenden Zähne Futterreste absetzen, wurde das erneut geöffnet und muss nun dauerhaft gespült werden. Eine endgültige Heilung schließt die TÄ aus. Ein Schlag ins Gesicht, ich war so sicher , dass es geschafft ist. Nun müssen wir hoffen, dass sich der Fistelgang schließt und sich kein neuer bildet. Es wird dann darauf hinaus laufen, sie lebenslang zu spülen.
Ich bin so unsicher, ob man ihr das zumuten kann, oder ob jetzt der Punkt erreicht ist zu sagen, wir lassen das ganze Spülen und Behandeln, da es keine Heilung geben wird und dadurch sich nichts verändert und lassen sie einfach in Ruhe, bis es nicht mehr geht. Der Kieferknochen hat sich erstaunlicher Weise neu gebildet, aber gegen die Erreger kommen wir wohl nicht an.
Ist bei Emily lebenslanges Spülen ohne Aussicht auf Heilung vertretbar, oder macht es mehr Sinn den Eiter mit AB so lange es geht in Schach zu halten. Ich weiß nicht, was richtig ist. Laut TÄ sollen wir nun noch ca. 10 Tage Spülen und AB geben und falls dann noch was eitert erneut AB und eben weiterhin spülen. Nach 10 Tagen sollte aber die zweite Öffnung zu sein und nur noch der ursprüngliche Zugang offen sein. Ich denke das würde aber bedeuten, alle paar Wochen zu öffnen, weil da ja nichts mehr eitert und alles zuheilt. Auch keine tollen Aussichten.
Ich hatte zwei Tiere, die jeden 2. Tag gespült wurden, Otto und Hazel. Für die kann ich ganz klar sagen dass sie das nicht gegen den Tod hätten tauschen wollen.
Genau so muss ich jetzt jeden 2. Tag Bobs Eiterohr spülen. Auch er möchte noch etwas bei uns bleiben.
Zeitlich gesehen hat bei uns das Spülen 5 Minuten innerhalb von 48 Stunden ausgemacht. Ich finde das total vertretbar und meine Tiere sind/waren daran gewöhnt.
Danke Katharina :umarm:
Sie hat so viel Lebensfreude. Sie schlägt Haken, buddelt unseren Garten um, sie kuschelt mit ihren Jungs. Sie frisst mit Begeisterung und hat ein stabiles Gewicht. Man würde ihr die Krankheit nicht anmerken.
Dann kommt das Einfangen, sie schreit, beißt, versteckt sich, brummt, zittert vor Angst.
Es ist schrecklich, sie so zu sehen und ich weiß nicht, wie ich ihr das erleichtern soll.
Meine TÄ spricht auch davon, langfristig nur jeden 2. Tag zu spülen.
Vielleicht finden wir zusammen eine Strategie, wie man sie einfacher einfängt. Wenn es nicht zu kalt ist könntest du auch draußen spülen und sie in ein Handtuch wickeln, das die Flüssigkeit auffängt.
Könnte man mit Kirschkompressen da etwas verschließen? So dass eine Art Deckel rein kommt? Bei meinen beiden hat das ganz gut geklappt. Ich muss mal morgen schauen ob ich davon sogar Fotos gemacht habe.
Ich musste Sammy auch über einen langen Zeitraum alle zwei Tage spülen wegen seiner Otitis. 1,5 Jahre lebte er damit (zumindest seit Diagnose), dann sollte er erneut operiert werden und überlebte die Narkose nicht. Der Arzt hat nicht einmal angefangen zu operieren, direkt nach Einspritzen der Narkose hörte sein Herz auf zu schlagen. :bc::sad1:
Aber bis dahin ging es ihm mit dem Spülen eigentlich immer gut. Ich habe seinen Tod auch überhaupt nicht erwartet. :heulh:
:umarm: das tut mir leid, Katharina! Wie unfair, nachdem man so hart gekämpft hat, ihn so zu verlieren. :ohje:
Hier gibts leider auch keine guten Neuigkeiten.
Nachdem ich noch einmal mit meiner TÄ gesprochen habe, ergibt sich ein etwas anderes Bild. Emilys ursprüngliche Abszesswunde verheilt - so der jetzige Stand - anscheinend doch problemlos und es besteht noch Hoffnung, dass sich die Verbindung zum Mund schließt und wir nicht mehr spülen müssen. Es kommt kein Eiter mehr.
Anderes Problem ist nun die zweite Stelle am Knochen. Die Schwellung ist kirschgroß und liegt am Kieferknochen hinter dem, nicht mehr vorhandenen, letzten Backenzahn. Als die TÄ dort geöffnet hat, kam sehr wenig Eiter und sie stieß gleich auf Knochen. Was bedeuten kann, dass entweder durch Futterreste dort Keime hingewandert sind oder ein Fistelgang entstanden ist, und daher die Entzündung rührt. Kann allerdings auch ein aufgetriebener Kiefer sein, der so deformiert ist. Das wäre natürlich sehr schlecht. Wir warten nun ab, ob sich das verändert und größer wird - scheint es eher zu tun - und müssten das dann wieder durch Röntgen abklären. Fraglich, ob man da was erkennt. Allerdings sind uns mittlerweile wirklich die Hände gebunden. Nochmal operieren kommt eigentlich nicht in Frage, der zeitliche Abstand ist viel zu gering und da der Kiefer an anderer Stelle sehr dünn ist, besteht immer noch die Gefahr, dass er bricht, wenn man hinten rumwerkelt.
Problematisch ist, dass sich die hintere Stelle nicht spülen lässt. Das liegt so verzwickt unter ihrem Kinn und ist durch ihre große Wamme verdeckt, dass man nicht hinkommt. Da das Spülen eh schon eine Strapaze für sie ist, kommt auf dem Rücken legen wohl nicht in Frage.
Das ist so fies, dass es da hinten nun brodelt.
Ist Veraflox eigentlich knochengängig oder würde man im Falle eines aufgetriebenen Kiefers zusätzlich zB Veracin geben?
Wenn sie damit noch ein bisschen klar kommt und gut leben kann, würden wir ihr dauerhaft AB und Schmerzmittel geben und sie in Ruhe lassen, aber wenn der Knubbel wirklich schnell wächst....Ich will ja nicht, dass sich der Kiefer auflöst und wir zusehen.
Wieso muss das denn nun woanders neu anfangen? :ohje:
Och nö. Das sind wirklich nicht die besten Nachrichten :ohje:
Das tut mir sehr leid. Manchmal ist es einfach so verzwickt :ohje:
Von Knochenauftreibung weiß ich leider zu wenig. Sobald Eiter im Kiefer war, hat mein Zahn-TA immer sofort Veracin mitgegeben. Damit haben wir bisher noch immer alles in den Griff bekommen. Allerdings ist das momentan ja schlecht dran zu kommen.
Ist deine TÄ eine Zahn- und Kieferspezialistin oder tauscht sie sich darüber mit solchen Kollegen aus? Mein Haus-TA steht immer in engem Kontakt mit meinem Zahn-TA, weil der weiter weg ist und bei Nachkontrollen oft auch der Haus-TA ausreicht. Das finde ich immer sehr gut.
Ich bin auch echt frustriert. :ohje:
Ich bin mit Emily bei der bekannten Frau Dr. K. in Hassloch, sie ist also beim Kaninchenzahnspezialisten und wir sind da auch super zufrieden. Trotzdem werfe ich gerne eure Ideen in den Raum, die wir dann gemeinsam diskutieren.
Veracin haben wir bisher nicht gegeben, weil einer der beiden Bakterienstämme dagegen nicht sensibel ist. Hatten das zu Beginn der Abszessgeschichte mal bei meinem TA versucht, auch ohne großen Erfolg. Sonst bin ich wirklich ein Veracin Fan.
Nächste Woche fahre ich über Weihnachten nach Hause und nehm sie dann wohl nochmal mit zur TÄ. Mir ist gar nicht wohl, an die verdickte Stelle nicht ranzukommen und nicht zu wissen, was im Inneren abläuft.
Hat noch jemand einen Tipp, falls der Kiefer aufgetrieben ist? Das wird ja ein fortschreitender Prozess sein, dem man entgegen wirken muss, wenn schon nicht operiert werden kann. Irgendwelche Wundermittel? *g*
Die Beule ist soeben aufgeplatz, ganz viel Eiter kam raus, wurde nun so gründlich wie möglich ausgeräumt und gespült. Wo kommt das denn nun her??:panic:
Bald kann ich sie dauerhaft in Hassloch lassen...
Das AB scheint dann wohl nicht anzuschlagen, solangsam gehen uns die Alternativen aus.:ohje:
Dann ist das aber ein neuer Abszess und nicht nur der Knochen.
Ich kann dir nur aus meinen Erfahrungen berichten (die Fotos mit den Kirschkompressen habe ich noch nicht gefunden, bin schon drei Jahre zurück, suche aber weiter).
Mein Otto hatte damals Eiter im Knochen, der Knochen war stark aufgetrieben, aber auch durchlöchert, wie ein Schweizer Käse, sagte mein TA damals. Man konnte es von außen fühlen. Wir haben dagegen eigentlich nichts gemacht, außer eben die Futterreste regelmäßig auszuspülen. Nach zwei Jahren hatte Otto einen Abszess an der gleichen Stelle, bekam noch einen Zahn entfernt und dieses Mal wurde auch Knochenmasse abgetragen. Das hat er super weggesteckt und wir haben weitere zwei Jahre die Futterreste ausgespült. Dann kam auf der anderen, guten Seite ein Abszess unter dem Kinn. Dieser stellte sich in der OP als abgekapselter Insektenstich oder Ähnliches ohne Zahnbeteiligung heraus und konnte komplett entfernt werden. Otto ist aber in der Aufwachphase verstorben. :heulh:
Ich habe im Bekanntenkreis ein weiteres Kieferabszesskaninchen, das zu spät einem fachkundigen TA vorgestellt wurde und wo man keine großen OPs mehr machen kann. Es wird jetzt schon seit über einem Jahr palliativ behandelt, heißt es bekommt bei Bedarf Schmerzmittel, sein Futter geraspelt oder als Brei und immer, wenn sich wieder eine Beule am Kinn bildet, wird diese mit einem Erleichterungsschnitt nur unter Lokalanästhesie geöffnet, damit der Eiter abfließen kann.
Ja, das befürchte ich auch. Dann hat sich wohl ein Fistelgang gebildet oder Futterreste sind dort hin gelangt und haben angefangen zu eitern. Bisher sah der Knochen an dieser Stelle des Kiefers auf dem RöBi von der Struktur her sehr gut aus. Wir werden nochmal röntgen und das abklären. An dieser Stelle hat sie keine Zähne mehr, die Ursache muss daher entweder im Knochen liegen (ganz schlecht) oder durch Futterreste entstanden sein. Anders kann ich mir das bis jetzt nicht erklären.
Danke Katharina, das macht mir Mut! Es tut mir leid, dass Otto nicht mehr aufgewacht ist :umarm:
Ich will einfach nur, dass sie damit noch eine schöne Zeit hat und wir das einigermaßen in den Griff bekommen. Zum Glück merkt man ihr nichts an, auch fressen und knabbern klappt super. Ich befürchte nur, das wird auf Dauer nicht so bleiben, wenn wir da nicht endlich das richtige AB finden. Den Zustand zu erhalten wird schwierig werden, wenn dauernd ein neuer Abszessherd auftaucht, sobald einer geheilt ist.
Wenn es wirklich am gammelnden Futter liegt brauchst du kein AB. Da hilft nur Spülen.
Also würde ein AB Wechsel nur Sinn machen, wenn es einen aufgetriebenen Knochen gibt, das eindeutig Ursache ist und diese nicht beseitigt werden kann?
Wir fühlen uns mittlerweile so überfordert, obwohl wir so viel versuchen, gibt es immer wieder Rückschläge. Am Liebsten würde ich sie dir vorbei bringen :rw: Späßchen :girl_haha:
Ich würde auch helfen, wenn ich könnte. :umarm: Hatte heute einen verzweifelten Anruf mit einem ähnlichen Fall hier aus Köln, aber durch das RHD bei uns geht gerade nichts. Die Halterin wird sich aber bei meinen TÄ eine zweite Meinung holen, denn ihr TA will euthanasieren.
Mein TA und ich sind übereingekommen, dass wir AB nur in akuten Fällen geben, dann aber lange genug. Akut ist bei euch der neue Abszess, da müsste aber erst die Ursache geklärt werden.
Bei geschädigtem Kieferknochen ohne weitere Befunde, das hatten hier mehrere Tiere, und bei gammelnden Futterresten geben wir kein AB. In eurem speziellen Fall wird das die TÄ abklären und dann könnt ihr das weitere Vorgehen besprechen.
Leider sind die restlichen beiden Backenzähne im linken UK sehr stark geschädigt, sie sind die Ursache für den neuen Abszess. Der Kieferknochen ist zu instabil, eine OP nicht mehr möglich. Zusätzlich gelangen Futterreste in die Wunde und sorgen für Eiter. Wir haben nur den Abszess ausgeräumt und neu vernäht, um zwei gute Spülöffnungen zu haben.
Wir können nur noch palliativ behandeln und hoffen, dass es ihr noch einige Zeit gut geht. Wir müssen weiterhin spülen, damit der Eiter mechanisch entfernt wird. Ich hoffe, sie hat noch ein paar schöne Monate, in denen sie Haken schlagen und buddeln kann :o(
Sie bekommt dauerhaft Schmerzmittel und solange sie es verträgt, würde ich ihr auch weiter AB geben, um Sekundärinfektionen zu verhindern. Mehr können wir nicht mehr für sie tun.:ohje:
Meint ihr man kann mit HEEL zB cruro Heel den Prozess noch besser in Schach halten?
Das tut mir Leid. :umarm: Ich würde aber ähnlich vorgehen wie ihr, aber vermutlich das AB nicht mehr allzu lange geben. Heel würde ich auf jeden Fall kontaktieren und von ihnen einen Therapieplan aufstellen lassen.
Danke, das mache ich :umarm:
Meine TÄ meinte auch, ich kann das AB weglassen. Würdest du ihr das noch ein paar Tage geben? Im Moment ist es leer, ich müsste eine neue Flasche Veraflox besorgen.
Ist das die Zahn-TÄ, die das gesagt hat? Dann würde ich es weg lassen. Es lohnt sich aber, sofern der Eiter danach stärker würde, noch einmal einen Versuch zu starten. Ich habe im Bekanntenkreis so einen Fall, da wird dann alle paar Monate wieder für mindestens zwei Wochen AB gegeben und der Zustand verbessert sich. Schmerzmittel gibt es dauerhaft, allerdings hat das Tier aufgrund der Fütterung mit Brei und klein geraspeltem Futter öfters mal "Bauch". Er lebt aber jetzt schon über ein Jahr so und schaut nicht so aus als ob er Lust auf den letzten Weg hätte.
Bei meinem Charly war es ja ähnlich, bei ihm hat man den Tag, wo er nicht mehr wollte, aber ganz deutlich erkannt.
Ja genau, die Zahn-TÄ aus Hassloch. Das finde ich einen guten Kompromiss, dann lass ich das erstmal weg. Dann beruhigt sich ihre Verdauung sicher auch wieder, was ja für die körpereigenen Abwehrkräfte auch nicht unerheblich ist. Danke für die guten Erfahrungsberichte, ich hoffe meine kleine Emily steckt das auch noch lange Zeit so gut weg.:freun:
Sie frisst zum Glück ganz normal und kann auch an Zweige knabbern oder Gemüse kauen. Zusätzlich gebe ich auch Cunis, das bekommen sie wegen Lasse sowieso und es wird ihr nicht schaden. Sie hält gut ihr Gewicht, gab bisher keine Schwankungen nach unten.
Das ist doch aber sehr positiv. :umarm: So war es auch bei meinen anderen schlimmen Fällen, denen auf einer Seite alle BZ fehlten. Sie mussten auch, bis auf Hazel, nie geschliffen werden und konnten alles fressen.
Ich muss nochmal schubsen. Ich habe hier eine total verzwickte Spülsituation, die durch die geöffnete Abszesswunde zustande kommt und bei der ich nicht weiß, wie ich richtig verfahren soll. Die TÄ hat es mir zwar gezeigt, doch die Problematik kam erst heute beim ersten Selbstversuch.
Ich habe eine sehr schlechte, nicht maßstabsgetreue, aber hoffentlich verständliche, Skizze gemacht :rw:
http://www.bilder-upload.eu/thumb/c5c49b-1450799072.jpg (Zoom auf 25% stellen)
Zwischen der oberen und der unteren Spülöffnung besteht ein Kanal, der quasi hinter dem Knochen verläuft, an die 2cm lang. Ich spüle also oben rein und es läuft durch die untere Öffnung raus. Soweit, so gut, ich hoffe durch den kleinen Gang kann man auch alles ausspülen und ich spüle nicht lustig am Eiter vorbei. Die beiden Spüllöcher liegen direkt im Fleisch, was das schon ziemlich kompliziert macht. Problematisch ist allerdings, dass alle Spülflüssigkeit (und eben damit auch der ausgespülte Eiter) in die große Hauttasche läuft. Diese ist durch den Abszess entstanden und bestimmt 2 x 2cm groß, losgelöst vom Fleisch. Ist das nicht ein wahnsinniger Vermehrungsort für Keime, Fliegenmaden und Dreck?
Ich spüle danach also noch einmal gründlich die Hauttasche aus, aber wenn sich da trotzdem was sammelt? Wächst die Haut irgendwann wieder am Fleisch fest?
Ist das nicht furchtbar unangenehm für Emily und kalt? Die Haut bietet ja eine Schutzbarriere nach außen und die fehlt mir hier ja vollständig. Der Schnitt in der Hautfalte ist ca. 3cm lang, also eine ganz schön große Öffnung. Ich habe die Öffnung innen nun mit Medihonig bestrichen, in der Hoffnung das etwas steriler zu halten. Es bildet sich auch überall nekrotisches Gewebe.
Versteht ihr mein Problem?:rw:
Ich denke, wenn es anders machbar gewesen wäre, hätte die TÄ das sicher anders gelöst. Meine bisherigen Spüllöcher waren immer Öffnungen in der Haut, nicht direkt ins blanke Fleisch :bc: Spülen fand sie schon immer doof, aber das nun ist eine richtige Tortur.
Sie baut sichtbar ab, meine Kleine :ohje:
Vor einer Woche noch ist sie Haken schlagend durchs Gehege gepest, jetzt wird sie ruhiger. Trotz hoch dosierter Schmerzmittel (etwas Spielraum nach oben habe ich noch und werde erhöhen) sitzt sie viel rum, buddelt weniger und frisst mäkeliger. Würde es aber nicht als apathisch bezeichnen. Sie kuschelt viel und hoppelt auch durch die Gegend, nagt an Zweigen und hüpft auf ihren Stall. Ich rasple ihr alles klein und weiche die Cunis in Wasser ein, das nimmt sie ganz gut. Frisches Grün ist auch kein Problem. Die Abszesswunde sieht gut aus, leider scheint sich wieder direkt unter dem Kinn was zu bilden, was ihr das Schlucken erschwert. Da ist eine ziemliche Verhärtung.
Nun hatte sie heute etwas Eiterausfluss aus der Nase und ab und zu niest sie. Da sie die typischen Schnupfenerreger trägt, vermute ich, dass sich die Bakterien nun in Schnupfensymptomen äußern. Und womöglich das auch mit dem Abszess zusammenspielt. Der Abszess ist im linken UK, Eiterausfluss auch links. Vielleicht erklärt das auch ihren ruhigen Allgemeinzustand. Das Veraflox haben wir vorgestern abgesetzt, das könnte also zusammenhängen. Immunsystem wird nach monatelanger AB Gabe auch unten sein.
Wie gehe ich weiter vor? Ich würde sie ungerne zum TA schleppen, meine Zahn-TÄ ist im Urlaub und ich will sie nicht unnötig stressen. Höchstens um die Schnupfensymptome zu behandeln. Die Abszessbehandlung ist ja nur noch palliativ und von einer Erlösung möchte ich noch absehen, auch wenn ich mir dazu schon sehr viele Gedanken mache. Auch wenn sie langsamer frisst und weniger aktiv ist, scheint es ihr mit den Jungs ganz gut zu gehen.
Würdet ihr Montag wieder zum TA mit ihr wegen des Schnupfens? Was kann ich ihr bis dahin unterstützend geben? Sie bekommt Echinacea von Heel für den Abszess, ich hab auch Membrana Nasalium hier und diverse Schnupfenkräuter, Propolis. Die Nase scheint nicht verstopft zu sein, aber ich kann nicht ausschließen, dass sie erschwert Luft bekommt, auch wenn sie gut atmet. Da ist ja auch noch die Verhärtung am Kiefer, die drücken kann. Hat das überhaupt Sinn, wenn sich der nicht heilbare Abszess nun durch Schnupfen äußert? Den Eiter werde ich nicht mehr aus dem Kieferknochen bekommen. Solangsam bin ich echt ratlos, ob das alles noch so richtig ist.
Ich kann leider nichts anderes als Daumen drücken :ohje:
Ich bin genauso ratlos wie du.
Armer Schatz :flower:
Danke, das ist lieb :kiss:
Heute geht es ihr zum Glück sehr gut, sie scheint schmerzfrei zu sein. Ich hoffe sie hat noch sehr viele schöne Tage!
Es gibt sicherlich immer mal bessere und schlechtere Tage, das ist bei Schnupfern ohnehin der Fall, kenne ich zumindest aus meinen Beobachtungen und das kann man auch in meinen Threads nachlesen.
Meine Schnupfer sind zusätzlich noch teilweise Zahnkaninchen, wenn ich da an mein Ninchen denke, das vergangenen Herbst nach dem RHD-Tod zweier Partnertiere beinahe an einem starken Schnupfenanfall erstickt wäre (sie konnte nicht gepäppelt werden) und die dank umfangreicher Maßnahmen, auch mit Cortison, nach drei Tagen soweit stabil war, dass sie selber wieder fraß und inzwischen wieder ganz normal sich verhält, bin ich froh dass wir durchgehalten haben. Ninchen hat übrigens auch eine Kieferseite, die nicht mehr operiert werden kann, allerdings ohne Abszessbildung, "nur" poröser Knochen. Ihr fallen die Zähne von selber aus.
Ich kann dir jetzt nicht konkret raten, man muss sein Tier sehen. Mein Ninchen ist nun schon über 5 Jahre hier, kam damals schon mit einer schlimmen Diagnose, war vorher bei Dr. E in Berlin Patientin. Ich denke nicht dass sie damit gerechnet hat dass Ninchen so alt wird. Ninchen ist total zäh, sobald es ihr besser geht, jagt sie wieder ihre Partnerin Karotta. :rw: Sie ist ein echtes Stehauftier. Es gibt aber auch andere Fälle, die sich dann sehr zurückziehen und still leiden. Man kann das nur beobachten und, wenn man denkt das Tier möchte nicht mehr, den Schritt gehen.
Bis dahin rate ich dir deine Möglichkeiten auszuschöpfen. Membrana Nasalium ist auf jeden Fall einen Versuch wert, genau so Euphorbium comp. ad us vet von Heel. Eine Dauergabe von Veraflox könnte man auch überlegen.
Echinacea von Heel habe ich hier auch gerade wieder eingesetzt, das hat dieses Mal nicht geholfen. Was ich noch zur Auswahl habe ist Mucosa comp. ad us vet und Sinusitis Nosode, beides von Heel. Ich mache damit Kuren von 10 Tagen, wenn dann keinerlei Besserung zu sehen ist, wechsele ich das Medikament.
Dankeschön :kiss: magst du mir die Dosierung für das Membrana schicken?
Emily ist auch ein kleines Stehaufmädchen, ich hoffe ihr Immunsystem greift wieder besser. Ninchens Geschichte macht Mut, ich hoffe es geht deine kleinen Dame auch noch lange gut! Mir macht das rasante Ausmaß des Abszesses Sorgen. Nach der letzten Abszesspaltung hatten wir das nach zwei Wochen spülen wieder so gut im Griff auf eine haselnussgroße Schwellung eingegrenzt, jetzt breitet sich eine neue Schwellung bis zur anderen Kieferseite aus, die sich wohl wieder abgekapselt hat und mit der Kanüle nicht erreichbar ist. Dazu der Eiter aus der Nase. Letzteres war heute immerhin besser, nur etwas schnodderig, die Schleimhäute sind besser durchblutet. Ich komme mir vor als würden wir gegen Windmühlen ankämpfen. Der Eiter bahnt sich unaufhaltsam seine Wege.
Ich habe sie gut im Blick und werde nur zu ihrem Besten handeln, sollte sie das Fressen einstellen, hat das keinen Sinn mehr. Heute gefällt sie mir trotz der großen Schwellung gut. Ich hab das Gefühl man bekommt viel schlimmere Abszesse in den Griff und bei uns will einfach nichts greifen. Ein Stillstand wäre schon mehr als genug, man kann ja nicht ewig Abszesskapsel spalten.
Wenn das bei euch ohne Narkose machbar wäre, würde ich sogar dazu raten. Dann fließt der Eiter ab und schafft Entlastung. Ich schicke dir jetzt die Dosierung.
Mein TA meint da kann man nicht mehr öffnen. Laut ihm sind die Verhärtungen Veränderungen im Kieferknochen, die sich schon sehr weit am Kopf entlang ziehen. Sie ist an der Stelle auch schmerzempfindlich.
Ich werde nochmal mit HEEL telefonieren, das schlägt nicht wirklich an. Ich weiß nicht, ob THP noch Sinn macht oder ob ich sie einfach lassen soll solange es noch geht. :ohje:
Das heißt der Knochen treibt sich weiter auf?
So einen Fall hatten wir bei unserem allerersten Kaninchen, da die Dorf-TÄ immer die Zähne abknipsten und damit große Schäden verursachten. Er hat damit so lange gelebt, wie er noch (Brei) fressen konnte und es nicht auf die Atmung ging. Auch hier war ganz klar der Moment zu erkennen, wo wir den letzten Weg antreten mussten.
Behauptet er, ich wollte aber auch nicht neu röntgen, weil sie ja erst vor 2 Wochen in Narkose lag und er das ohne nicht macht.
Ich hab nun bei meiner Zahn-TÄ ein neues Veraflox Rezept angefordert, diesmal wirklich Tabletten. Vielleicht müssen wir das doch als Dauergabe geben. Möchte ich nicht unversucht lassen, auch da wir bisher nur die Suspension hatten. Ich glaube viel kaputt machen kann ich eh nicht mehr. Kann sein, dass ich nur die 120 mg bekomme, deine Dosierung kann ich dann aber umrechnen, ja?:rw:
Vielleicht hält das die Bakterien besser in Schach.
Danke, dass ihr mir zur Seite steht:umarm:
Ja, meine Dosierung kannst du umrechnen. Hoffentlich lassen sie sich entsprechend teilen. Du solltest am besten eine Spritze mit Spardorn verwenden, damit kein Rest in ihr verbleibt.
Neben all den Krankheitsmeldungen wollte ich mal was Schönes berichten. Bei meiner Recherche nach Behandlungsmöglichkeiten fand ich es immer schön zu lesen, wenn es den Tieren nun trotz Palliativbehandlung gut geht und die Threads nicht schlimm enden, vielleicht macht das hier auch wem Mut.
Emily geht es toitoitoi absolut spitze! Ich weiß nicht, wann sie das letzte Mal so lebensfroh und fit war wie seit den letzten 6 Wochen. Sie hält ihr gutes Gewicht und ist den ganzen Tag sehr beschäftigt damit unseren Garten in einen Acker umzupflügen, ihre Jungs zu kuscheln und zu futtern. Morgens pest sie an mir vorbei in den Gartenauslauf :girl_haha: Die Schwellungen sind fast vollständig zurück gegangen und die Schmerzmittel reduzieren wir gerade mit gründlicher Beobachtung langsam Richtung null. Sie bekommt weiterhin ihr AB und ( mittlerweile in der Menge reduzierte ) HEEL Medis und wir spülen noch. Es sieht so aus, als würde das Spülen auch bald eine Zeit ruhen können, es eitert nur noch minimal. Keine Spontanheilung natürlich, wahrscheinlich arbeitet das in ihr doch weiter, aber für mich ein kleines Wunder meine kleine Prinzessin so voller Lebensfreude und Aktivität zu sehen :love:. Fressen klappt wieder problemlos, sie kann auch wieder harte Sachen beißen und Äste schreddern. Ich sehe das nun als gute Behandlungskombi von allem und bin so froh, dass wir uns gegen weitere OPs entschieden haben. Noch einmal Danke für all eure Hilfe, ohne die hätten wir das nicht geschafft. :umarm:
Achja, mein Bruder hat ihr vor ein paar Wochen tatsächlich einen 8cm langen Heuhalm aus der Nase gezogen, der voller Schleim war. Seitdem hat sich das mit dem Niesen und dem Schleim aus der Nase erledigt!