ja mach ich, ich wollte nur heute nicht noch mehr fragen, weil ich ihn schon mit einigen anderen fragen gelöchert habe...
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Kenn ich :rollin:. Danke!
Mythos 3: Getreide ist schädlich
Getreide ist für Kaninchen schädlich, weil es viel Stärke enthält. Kaninchen sollten daher getreidefrei ernährt werden. Stimmt das?
Dieser Mythos stimmt nur teilweise. Getreide sind kultivierte (ertragreiche) Süßgräser. In freier Natur werden die Samen von Gräsern und anderen Pflanzen, wie auch kultiviertem Getreide, von Kaninchen nahrungsergänzend gerne aufgenommen. Getreide (und Samen) sind also Teil der natürlichen Nahrung. Sie können auch in der Kaninchenhaltung ein sehr gutes Ergänzungsfuttermittel sein, da sie u.a. wichtige Aminosäuren oder essentielle Fettsäuren liefern, die über Heu, Gemüse und Obst kaum zuführbar sind. Die Aufgaben, die Aminosäuren im Organismus übernehmen, sind viefältig (z.B. als Baustoffe oder Botenstoffe), ebenso wie die Symptome, die im Falle eines Mangels auftreten. Dazu zählen beispielsweise die Schädigung von Gewebe und Organen, eine verminderte Herzleistung und eine höhere Infektanfälligkeit.
Als hohe Energielieferanten sollten sie stets mit Bedacht eingesetzt werden; gerade Kaninchen in Innenhaltung, die i.d.R. einen geringeren Energiebedarf haben, sollte man nicht mit derartigen Kalorienbomben zuschütten. Die Schwelle zwischen "sinnvoller Nahrungsergänzung" und "gesundheitsschädigend" ist hier sehr schnell überschritten. Da der Energiebedarf eines jeden Tieres von verschiedenen Faktoren abhängt (Haltung, Bewegung, Größe, Gewicht, Alter, Gesundheitszustand...) und auch der Energiegehalt je nach Sorte und Verarbeitungsprozess sehr schwankt, sind pauschale Fütterungsempfehlungen kaum möglich.
Hinweis: Kaninchen sind Pflanzenfresser – und keine Körnerfresser. In freier Natur machen Samen (inkl. Grassamen) im Jahresdurschnitt geschätzt um die 2,5 % der Ernährung aus (und Wildkaninchen haben i.d.R. einen höheren Energiebedarf).
Mythos 4: 100g Frischfutter auf 1kg Körpergewicht ist die ideale Futtermenge für ein Kaninchen
Stimmt das?
Nein. Diese Aussage stammt von einer sehr bekannten Kaninchenwebseite und wurde (zum Ärger der Betreiberin) unreflektiert aus dem Zusammenhang gerissen und übernommen. Ursprünglich ging es darum, herauszufinden, wieviel Frischfutter ein Kaninchen am Tag zum Überleben benötigt. In diesem Zusammenhang wurde die theoretische Menge von 80g Frischfutter auf 1kg Körpergewicht genannt. Aus einer falschen Interpretation heraus entwickelte sich mit der Zeit eine 100g / kg Körpergewicht-Regel und etablierte sich in vielen Kaninchenforen zu einer festen "Ernährungsrichtlinie".
Der Energiebedarf eines Kaninchens richtet sich nach vielen verschiedenen Faktoren wie beispielsweise dem Alter, Gesundheitszustand und der Haltungsform. Da nicht alle Kaninchen denselben Energiebedarf haben und auch nicht alle Futtermittel denselben Nährwert, empfiehlt es sich nicht – bzw. ist es gar nicht möglich, pauschale Richtlinien für für eine bestimmte Futtermenge pro Kilo Körpergewicht aufzustellen.
Es kann nicht sein dass keiner eine Ahnung hat wieviel Kalorien ein Stubenhoppler in etwa braucht. Ich werd nächste Woche den TA mal fragen. Beim Aufpappeln wird doch auch auf eine bestimmte Kalorienanzahl beachtet.
100g/1Kg halte ich wie schon immer gesagt für Bullshit. Dennoch möcht ich einen Hinweis haben wo denn die Kaloriengrenze in etwa liegt beim AdLib.
Generell zum Thema Mythen. Der Mensch kann oft nicht über seinen eignen Tellerrand schaun. Seine Wahrheit ist die einzig Richtige bzw. man läuft mit. In den Kaninchenforen gibt es soviele aggressive Besserwisser, die mal was gelesen haben und sowas von intolerant sind, dass sie jeden als Tierquäler abstempeln der nicht ganz genau die gängige Meinung hat.
Mich widert das so dermaßen an.
Gibts auch noch den Mythos: Kein Trofu? Ständig lese ich Trofu ist Tierquälerei, sehe aber dann dass alle achsolieben Tierschützer Shops das in Massen verkaufen. Logisch nech. ^^
Zum TroFu: TroFu ist eine Definitionssache. TroK, TroG, TroO sind ebenso TroFu wie jegliche Form von Pellets.
Welches TroFu genau meinst Du nun?
Allet. Es gibt viele Leute die gleich hysterisch los schreien wenn sie nur Trockenfutter hören. :rollin:
Trofu ist total evüüüül, egal was, da wird nicht differenziert. Evüüüül.
Viele meinen mit Trofu auch Getreide. Die differenzieren nicht, machen aber jeden nieder der das Wort Trofu erwähnt.
Du hast vollkommen recht. Es wird nicht unterschieden.
Ich denke einfach, dass viele mit TroFu Pellets, Ringis und Co meinen und eben nicht differenzieren. Deshalb frage ich immer nach :rw:
Doch, selbstverständlich gibt es da Richtwerte, oft aufgedröselt bis ins kleinste Detail. Also z.B. auch wieviel Vitamine, Fette, Aminosäuren ein Kaninchen so braucht usw. Danach richtet sich z.B. die Futterindustrie.
Der Mythos soll eher zeigen, dass es nicht unbedingt empfehlenswert ist, Frischfutter auf das Gramm genau
abzuwiegen. Ein Aussennin wird z.B. mehr Energie verbrauchen, als ein Innennin, oder eine säugende Häsin viel mehr, als eine ohne Junge.
100g Kopfsalat haben beispielsweise sogut wie keine Kalorien, 100g Banane dafür recht viel. Daher macht eine solche Grammangabe keinen Sinn, weil sie weder die einzelnen Futtermittel, noch den Bedarf der jeweiligen Kaninchen mit berücksichtigt.
Als mir diese Angabe das erste Mal über den Weg kam, stand ausdrücklich dabei, dass es nur für Gemüse zählt, un pro Kaninchen noch "eine Hand voll" Grün/blättriges extra gegeben werden soll.
Wobei ich die Aussage eine Hand voll schon immer genauso bescheuert finde....
Ich glaube viele wiegen das überhaupt nicht ab, denn als ich mal erwähnt habe das u.U. eine einzige Möhre bereits 100gr wiegt, bekam ich von einigen ungläubige Antworten "Oh stimmt, hab das mal getestet" :rollin:
zu bedenken wäre auch, das alte Kaninchen in Innenhaltung evtl. einen höheren Energiebedarf haben, ähnlich wie Außenhaltungskaninchen.
Jedenfalls gibt es Kandidaten, die im Alter auch sehr sehr dünn werden
auch nochmal wg. dem Ananassaft.
Ich habe bisher gelesen, dass der Ananassaft ca. 20 - 30 Minuten vor der Gabe der Malzpaste gegeben werden kann/sollte, weil dann das Gewölle angeblich besser von der Malzpaste ausgekleidet/ erfasst und durch den Verdauungstrakt transportiert und ausgeschieden wird. Mir ist damit nur die Kombination Ananass (oder Maracuja oder Kiwi) mit der Malzpaste bekannt. Ich habe diese Info aus dem House Rabbit Handbook der Houserabbit Society.
VG
Kleo
Ich bin damals absolut ungeplant Kaninchenhalterin geworden und hatte dementsprechend das erste Kaninchen vor dem ersten Buch.
Das erste Futter, das ich mir damals holte, war in der Drogerie so Fertigmischfutter für Nins.
Da Schnuffi aber keine Schneidezähne hatte (waren alle ausgebrochen), haben wir ihr Karotten gerieben und Gurken und so gefüttert.
Auf Anraten eines Kollegen gab es dann noch kalt gepresste Kräuterpelletts. Das sind welche, die der Nachbar selbst herstellt. Das sind so richtig schmale. Etwa 2mm im Durchmesser. Die haben ihr auch geschmeckt.
Mein erstes Nin-Buch war dann "Kaninchen würden Wiese kaufen". Das Buch kam per Bestellung zwei Tage später. Von da an wurde das Nins ausschließlich mit noch vorhandener Wiese und Gemüse gefüttert.
Und zwar gleich adLib.
Das Trockenfutter habe ich allerdings trotzdem in kleinen Mengen zugefüttert.
Unsere Kaninchen halten beide absolut selbständig ihre Figur. Zum Winter hin werden sie kugelig und rund. Aber nicht übertrieben. Wenn sie laufen, kann man immer noch unter ihnen gut durch schauen. Mit etwas Druck sind auch die Rippen noch zu fühlen.
Kaum dass der Frühling kommt, purzeln aber auch die Pfündchen eins nach dem anderen. Und im frühen Sommer haben wir zwei super schlanke Nins.
Das Einzige, worauf ich achte, dass ich nicht zu viel Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Nüsse und sonst recht reichhaltiges füttere.
Aber sie bekommen alles, was es zur Saison so gibt. Wenn es soweit ist, auch bei Getreideähren und Kolben.
Mythos 5: Heu ist gesünder, ungiftiger und weniger belastet als Wiese (oder Kräuter & Gräser in der Stadt)
Nein. Bei der Sammlung von frischen Kräutern wissen wir immer, wo das Futter der Kaninchen her kommt. Keiner wird direkt an einer Hauptverkehrsstraße oder an der Autobahn sammeln. Auch „Hunde-Toiletten“ oder Wiesenränder an Hundespazierwegen werden wir meiden.
Heu ist die größte „Unbekannte“ in der Ernährung der Kaninchen. Die wenigsten von uns wissen, wo das Heu geerntet wurde, das wir als Ballenware oder schön verpackt in Tüten kaufen. Lag die Wiese an einer Hauptverkehrsstraße? Leben auf dieser Wiese Wildkaninchen? Ist diese Wiese eine beliebte Hunde-Toilette? Das Alles wissen wir nicht. Nicht selten werden in gekauftem Heu Kot, Unrat und tote Tiere gefunden...
Wer selbst sammelt, wird unbekannte Pflanzen weitgehend aussortieren oder gar nicht erst mitnehmen. Doch wer kontrolliert schon sein Heu akribisch auf Giftpflanzen? Einige giftige Pflanzen (z.B. Jakobskreuzkraut) verlieren auch während des Trocknens ihre Giftwirkung nicht.
Ein weiterer unbekannter Faktor ist die Trocknung und Lagerung des Heus. Bei nichtsachgemäßer Behandlung können sich Schimmelsporen verbreiten, die weder sicht- noch riechbar sind.
Bei artenreicher Grünfütterung wird von den Kaninchen relativ wenig Heu gefressen, sollte aber dennoch in ausgezeichneter Qualität dauerhaft zur Verfügung stehen.
Naja, Bauern, die das Heu auch für ihre eigenen Tiere, oftmals Pferde, machen, achten penibel darauf, was in dem Heu drin ist und dass es vernünftig getrocknet/abgelagert ist, so sagte mir das zumindest "mein" Bauer.
wenn ihr zuverlässige Bauern habt, die ihr auch noch persönlich kennt, dann habt ihr ja auch qualitativ hochwertiges Heu. *g*
Leider hat nicht jeder so eine tolle Bezugsquelle und ist auf Heu angewiesen, das in Tüten verpackt in Supermärkten, Tiershops, o.ä. angeboten oder von unbekannten Internetanbietern versendet wird.
Hatte letztens auch einen Frosch in meinem Heu :sad1:
Aber ehrlich gesagt vertraue ich meiner Kenntnis von Giftpflanzen noch viel weniger als gekauftem Heu.
Wow - tote Tiere im Heu zu finden ist echt krass. Habe bisher aber nie was von sowas gehört....
Ich habe mein Heu in der Regel vom Fressnapf und das ist hier dann das von der Schwäbischen Alb. Die Bauern dort oben haben in der Regel Biotierhaltung. Von daher hoffe ich, dass das Heu auch gut ist. Bisher roch es immer gut, kein nennenswerter unangenehmer Staub oder Müffelgeruch.
Selten kauf ich das von Vitakraft im Supermarkt. Wo das her kommt... :search:
Auch von irgendeiner Wiese ;-)
Auf jeder Wiese können tote Tiere rumliegen, entweder natürlich gestorben, von Wildtieren oder Vögeln erlegt oder beim Mähen geschreddert.
Wir haben hier vor ein paar Tagen grad den "Wintermüll" von Wiesen und Wegen gesammelt, man muss sich wundern, was die Leute so alles ins Feld schmeißen und nicht jeder Bauer kann seine Felder lückenlos abgehen.
Interessanterweise hat unser Futterhaus hier im Allgäu unter anderem das Marschwiesenheu von Speers Hoff aus dem Hamburger Raum :rollin:
ganz ohne Abgase geht es nirgendwo mehr in Deutschland, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.
Und erst Recht nicht in ner Großstadt wie Berlin, auch in den Randbezirken wie z.B. Spandau nicht.
Und ne Wiese zu finden, wo keine Hunde drauf waren ist hier schier unmöglich.
Und ich sammel trotzdem Wiese und verfüttere sie.
Aus Restbeständen hab ich sogar ne ganze Woche Gras und Schilfblätter getrocknet und es ihnen heute als Heu vorgesetzt
Getreidefreies Trockenfutter ist gesund
Eine hohe Flüssigkeitszufuhr ist für den Stoffwechsel unverzichtbar. Beispielsweise werden durch ausreichend Flüssigkeit überschüssige Mineralien (der allseits beliebte weiße Pippifleck ) ausgeschieden.
Jedes Trockenfutter, d.h. nicht nur Pellets & Cobs jeglicher Art (ob nun mit oder ohne Getreideanteil), sondern auch getrocknete Blüten, Kräuter und getrocknetes Gemüse hat aber kaum Feuchtigkeit.
Je mehr Getrocknetes also gefüttert wird, umso schlechter kann die Nahrung im Verdauungssystem der Kaninchen weitertransportiert werden. Das kann ursächlich sein für Verstopfungen und Magenüberladungen.
Wird viel Frisches gefüttert können auch getrocknete Kräuter & Blüten eine sehr gute Nahrungsergänzung sein.
Die Frage ist wieviel wovon. Ich habe seit ich auch bei meinen Meerschweinchen die Pellets abgeschafft habe, täglich ca. 50 ml getr. Blüten und Kräuter zugefüttert. ( Auf eine Gruppe von 5 Tieren)und schon jetzt nach ca. 2-3 Monaten habe ich bei zwei Meeris das Problem mit Blasenschlamm bzw. Kristallen im Urin. Am Freitag machen wir bei einem ein Röntgenbild weil wir nicht ausschließen können dass schon ein kleiner Stein da ist. Da hab ich jahrelang Pellets zugefüttert, (aber auch nur so wenig und auch nur als Leckerli) , und nichts ist passiert, alle waren immer gesund und hatten nie Probleme mit Blase und Niere, jetzt will ich es besonders gut und richtig machen, da werden mir die Kleinen krank. Das ist doch verhext. Ich weiß ja auch nie wieviel die Tiere im einzelnen dazu trinken. Ich biete ihnen jetzt schon Kamillen- und Brennesseltee an damit sie mehr trinken.
Frisches fressen sie in Massen. Besonders Wiese, Löwenzahn und alle möglichen (Un) kräuter. Und trotzdem...
L.G. Moni
Auf jeden Fall nur als Ergänzung in sehr kleinen Mengen... und nicht unbedingt täglich.
Ich kann jetzt mit der Angabe 50ml irgendwie nicht so recht was anfangen. Kannst du das auch in Löffeln oder Gramm ausdrücken?
Und nur mal so am Rande: nicht unbedingt alles was für Kaninchen gilt, ist auch für Meerschweinchen richtig, obwohl es natürlich sehr viele Parallelen gibt. :freun:
Das sind so ca. 2-3 Esslöffel.
Und ich habe noch kein richtig gutes Ernährungsbuch für Meerschweinchen gefunden. So eins wie "Kaninchen würden Wiese kaufen" nur für Meerschweinchen. Und Notmeerschweinchen.de.e.V. empfiehlt sogar die Pelletfütterung. Da wird man echt verwirrt und weiß letztendlich überhaupt nicht mehr was richtig ist und was nicht.
Und das einzige was ich hier sicher weiß ist, dass Meeris viel mehr Vit.C brauchen als Kaninchen. aber sonst wüsste ich auch nicht wo der Unterschied ist.
Kennt hier denn jemand ein richtig gutes Nachschlagewerk zu diesem Thema?
L.G. Moni
Sorry, eigentlich geht es hier um Kaninchen aber das Thema passt grad so sehr in meine Fragestellung.
Moni
Hallo Moni!
Für 5 Schweinchen ist das prinzipiell bestimmt nicht "zu viel", aber ich würde es dann vielleicht nur jeden 2ten-3ten Tag geben, und vornehmlich Blüten&Blätter und nur zweitrangig Kräuter - wenn du überhaupt weiterhin getrocknetes füttern möchtest.
Nein, das ist richtig, ähnlich gute Erkenntnisse über die Meerie-Ernährung wie über die Kaninchen-Ernährung (dank unserer AG Ernährung) habe ich auch noch nicht gefunden, und kann dir leider (noch) kein Buch empfehlen.
Generell ist das "Wissen" über (Haus-)Tierernährung ja im ständigen Wandel, und im Grunde müsste man für jede Tierart so ausgiebige Recherchen anstellen, wie hier im KS geschehen und dabei am besten noch den entsprechenden Background haben.
Richtig ist der erhöhte Vitamin C-Bedarf, der jedoch i.d.R. mindestens im Sommer durch entsprechendes Frischfutter automatisch gedeckt wird.
Von Pelletfütterung halte ich persönlich so oder so nichts, weil das einfach industriell gefertigtes Press-Zeug ist, egal wie gut oder schlecht die Inhaltstoffe nun sein mögen.
Die Wildmeerschweinchen ernähren sich in der Wildnis von Gräsern, Kräutern, Pflanzenrinde, Blättern, Blüten, Früchten, Kakteen und anderen Pflanzenstoffen. Also kann Wiesenfütterung für Meerschweinchen wohl auch nicht schlecht sein. *g*
Außerdem fressen die Tiere normalerweise bis zu 80 (!) kleine Mahlzeiten am Tag, und sind erwiesenermaßen entspannter in der Futteraufnahme, wenn sie ad lib gefüttert werden, was zu weniger Verdauungsbeschwerden führt.
Die Umstellung kann jedoch bei den m.E. empfindlicheren und oft auf gierigeren :zwink: Meeries durchaus schwieriger sein als beim Kaninchen. Natürlich unabhängig davon auch immer noch eine generelle Typ-Frage.
Du siehst schon: vieles ist dann doch wieder sehr ähnlich. Und vermutlich erzähle ich dir auch nichts neues.
Ich merke nur anhand eigener Erfahrungen, dass man die Ernährungstipps für Kaninchen nicht zwangsläufig eins zu eins auf die Meeries übertragen kann, das eine oder andere (wie auch z.B. der natürliche Lebensraum) ist eben doch noch unterschiedlich. Das muss man nur immer im Hinterkopf behalten, mehr wollte ich nicht sagen. :freun:
Im übrigen bin ich sehr hinterher, mehr Erkenntnisse zu gewinnen, und werde euch hier im Zweifel auch teilhaben lassen. :rw:
Viele Grüße,
Katja.
Danke, Katja!
Auch wenn ich das schon genau so sehe, ist es trotzdem immer wieder gut von anderen zu hören weil ich eben nicht immer sicher bin, ob es auch richtig ist, was ich mache und wenn du mir dann diese Sachen erzählst, dann weiß ich zumindest, dass ich nicht den falschen Weg eingeschlagen habe. Das Trockenfutter habe ich halt jetzt drastisch reduziert, gebe ein oder zwei mal die Woche etwas als Leckerli. Und da sie im Moment sowieso am meisten und am liebsten Wiese und Co fressen, wird sich das Urinproblem sicher bald lösen. Zum Glück hat die Röntgenaufnahme keine Steinbildung gezeigt. D.H. dass wir auch früh genug was bemerkt haben um einzulenken damit sich daraus nichts schlimmeres bilden kann. Deshalb bin ich auch immer froh, wenn ich lieber zu früh als zu spät beim Ta war.
L.G. Moni
P.S. Ich würde mich super freuen an deinen neuen Erfahrungen und Erkenntnissen teil haben zu dürfen.
Mythos 7: Apfelkerne (und Birnenkerne...) enthalten giftige Blausäure und müssen daher vor dem Füttern aus den Äpfeln unbedingt entfernt werden
Stimmt das?
Apfelkerne enthalten zwar Amygdalin, ein cyanogenes Glycosid, das beim Kontakt mit Wasser (wie z.B. Speichel) Blausäure abspaltet. Allerdings können sie dennoch bedenkenlos mitgefuttert werden, da ein Kaninchen in relativ kurzer Zeit schon unrealistisch große Mengen / ganze Berge an Kernen futtern müsste, damit überhaupt eine toxische Wirkung eintritt, was praktisch unmöglich ist.
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Die Natur sieht sogar vor, dass Tiere Pflanzensamen aufnehmen, und sie dann (möglichst unverdaut) wieder ausscheiden. Dadurch findet eine Verteilung der Samen statt, die ein neues Pflanzenwachstum oft erst ermöglicht. Deshalb bieten die Pflanzen ihre Früchte in besonders schmackhaften Hüllen an, wie beispielsweise in Form eines Apfels, um für die Tiere an Attraktivität zu gewinnen. Würden die Tiere dabei vergiftet, wäre das auch für die Pflanze kontraproduktiv.
Ah endlich geht es hier mal weiter :-)
Ich habe auch mal gelesen, dass Kaninchen die eine geringe Menge an Blausäure zu sich nehmen, weniger an Darmparasiten zu leiden haben.
Kannst du dazu etwas sagen ?
Ich weiß, dass Kaninchen sich in freier Natur sekundäre Pflanzenstoffe zu Nutze machen, um innerliche Parasiten abzutöten. So gilt Rainfarn beispielsweise als Wurmmittel und wurde früher auch bei Menschen bei Wurmerkrankungen eingesetzt. Die moderne Medizin macht ja im Prinzip nichts anderes – Medikamente werden aus Pflanzen gewonnen (bzw. heute oft günstiger chemisch nachgebildet). Die Acetylsalicylsäure des Mädesüss kennen wir so z.B. als Wirkstoff im Aspirin.
Ob und für was Pflanzen mit Blausäure-Glycosiden zur Selbstmedikation nun von Kaninchen genau eingesetzt werden, weiß ich leider nicht im Detail, aber ich könnte es mir gut vorstellen. Weißt du zufällig noch, wo du das gelesen hast? Vielleicht meldet sich ja noch jemand zu Wort, der in der Richtung schon recherchiert hat :)
Selbiges gilt für Kirschkerne...
Was hab ich mir seinerzeit die Finger wund geschrieben, als das mit der Blausäure plötzlich rumging und jahrelang wollte niemand meine Entwarung so recht glauben.....
Dieses Gift ist ja eigentlich auch "nur" dafür zuständig, daß der spätere Keimling von klitzekleinen Viechereien verschont bleibt und die Pflanze sich vermehren kann.
Ja, eigentlich für sämtliche Kerne. Zumindest fällt mir jetzt auf Anhieb beim Obst keine Sorte ein, vor der man warnen müsste. Das "..." hinter Birnenkerne ist wohl etwas doof formuliert :rw:. Ich passe es für die Endversion dann noch an, danke :kiss:
Oh je :rollin::umarm:
Ach ich hab´s schon gefunden. Es war tatsächlich von DieBrain... da die aber vor Kirschzweigen warnen, hab ich das gar nicht dahin packen wollen :rollin:
"Normalerweise ist ein wenig Blausäure im Futter kein Problem für die Tiere. Man geht sogar davon aus, dass Tiere, die hin und wieder cyanid-/blausäurehaltige Rinden aufnehmen weniger Parasiten im Darm haben. Um eine starke Vergiftung herbei zu führen, müssen die Tiere unnatürlich viel Blausäure aufnehmen, dass geht eigentlich nur mit hochgiftigen Pflanzen oder bei einer sehr einseitigen Fütterung. Blausäure ist in den Steinen von Steinobst (Pfirsich, Nektarine, Pflaume) vorhanden, angeblich auch in geringer Menge in den Blättern und Rinden der Pflanzen, ist der Stein zerbrochen, findet sich Blausäure auch in der Frucht. Auch in den Kernen von Kernobst ist Blausäure vorhanden (aber pro kg Tiergewicht müsste etwa eine handvoll Kerne gefressen werden, um eine Wirkung zu erzielen). "
http://www.diebrain.de/k-frischfutter.html
Steht ganz unten in der Liste bei den Erklärungen.
Alleine wenn man an die Sache logisch dran geht... kein Wildkaninchen wird sich die Äpfel und sonstiges Obst entkernen lassen :zwink:
Schön das Ihr diesen "Mythos" hier aufgreift :umarm:
Davon ab, auch Pflaumen füttere ich mit Kernen, die finden sich dann völlig abgelutscht irgendwo wieder. Fressen tun sie die nämlich nicht.
Ich meine, das wurde zu der Zeit, in der diese "Blausäurepanik" (muss so um 2004/2005 gewesen sein) aufkam erst hinzugefügt, wahrscheinlich um sicherzugehen.
Ich muss mich auch korrigieren, es ging seinerzeit hauptsächlich um die Zweige, in denen Blausäure sein sollte, wahrscheinlich, weil die Blausäure im Keimling 1:1 auf die ganze Pflanze umgelegt wurde. Das wurde dann versucht klarzustellen. Aber selbst die Aussage eine Diplombiologen aus meiner Verwandtschaft reichte nicht :rollin:
Würde in der ganzen Pflanze Blausäure sein, würden die ganzen Bäumchen sicher vor Blattläusen und anderem Viechkram sein und dem ist ja leider nicht so :D
Huhu.
juhu, mein Lieblingsthema geht weiter. :froehlich:
Kirschkerne werden hier übrigens ausgespuckt:
Myrddin beim Kirschenessen
(und im Winter gibt's meterweise Mirabellenzweige, da diese von den Kaninchen geliebt werden)
Liebe Grüsse
Lina
Das sieht echt herrlich aus :rollin:Zitat:
Kirschkerne werden hier übrigens ausgespuckt
Über Rainfarn hab ich bei "Kaninchen würden Wiese kaufen" gelesen, habs aber grad nicht gefunden.