...die richtige Entscheidung
Um das Thema dann erstmal zu entschärfen, beschreibe ich gerne nochmal eine sehr interessante Entwicklung.
Eigentlich hatte ich ja schon für Smarty einen zweiten Futterplatz, Klo etc. außerhalb des Kaninchenzimmers in der Wohnung bereitgestellt. Nachdem ich jetzt aber Mollis völlige Veränderung bemerkt habe (durch mehr Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten, Futter geben), konnte ich Donnerstagabend noch viel mehr von ihr sehen, weil sie jetzt endlich wieder Mut gefasst hat, und auch mal ihr Häuschen und das Zimmer verließ.
MIr kamen die Tränen. Es war so schön anzusehen, dass sie wieder lust auf Entdeckung hat; sie lief hier rum, sie setzte sich auf Hoppels festen Platz (den er immer im Wohnzimmer einnimmt); zeigte sich sogar kurz vergnügt und schüttelte den Kopf. Dann konnte ich nochwas beobachten was ich leider ebenfalls lange so nicht konnte, da sie sich ja so sehr zurückgezogen hatte und immer so ruhig war: Hoppel kam mehrmals zu ihr gelaufen und wollte sie vertreiben, was auch fast gelang. Ich war in der Nähe und setzte mich zu ihr und streichelte sie, deshalb blieb sie. Auch wollte Moppel von ihr geputzt werden und jede Annäherung von ihm, schwupps war Molli weg. Hoppel hinter ihr her und wieder bedrängt zum putzen. Dann zwickt er sie auch, wenn sie keine Lust hat. Das war so der entscheidende Punkt als mir etwas noch klarer wurde (einiges habe ich schon geschrieben), nämlich dass Hoppel sie so sehr unterdrückt, nicht duldet dass sie auch Spaß hat und dass er gar nicht will dass sie überall rumläuft. Darum holte ich für Hoppel spät an diesem Abend dann auch noch nach seiner Protestaktion den Käfig aus dem Keller. Freitag morgen kam er dann wieder raus. Ab dem frühen Nachmittag konnte ich mich wieder mehr um Molli kümmern und sie kuscheln und ihr Futter reichen. Ich holte sie dann auch wieder ins Wohnzimmer um ihr zu zeigen, dass sie hier auch immer willkommen ist und schmuste noch etwas mit ihr (die Türen stehen hier immer offen, aber sie kommt kaum raus. Außer Nachts, dann nur teilweise, da ich sonst wach gemacht werde, wenn Hoppel hier rumturnt). Wieder konnte ich beobachten, dass sie Hoppel aus dem Weg ging, der dann aber wieder an ihr klebt. Das ganze hat ihr viel mehr Selbstvertrauen gegeben, sie war schon so total verändert, viel offener und agiler. Sie ist sogar vom Boden auf die Fensterbank im WZ gesprungen. Am Tag war Hoppel sehr zurückhaltend Smarty gegenüber und hat ihn in Ruhe gelassen. Abends ging es dann richtig hoch her, und das wilde Gejage ging wieder los. Und Molli kam von sich aus, aus ihrem Schneckenhaus und auch ins WZ gelaufen. Sie war total neugierig und hoppelte rum, legte sich auch hier hin, genoss alles sichtlich.
Anstatt nun Smarty im Wohnbereich separat unterzubringen beschloss ich deshalb Freitag abend, Hoppel von den Beiden zu trennen, um den Beiden Ruhe von ihm zu geben und zu sehen, ob Hoppel doch für Mollis scheinbar depressive Verstimmung verantwortlich ist.
Das war die absolut richtige Entscheidung! Mir kamen heute (Samstag) schon wieder die Tränen als ich Molli und ihre riesengroße Veränderung sah. So habe ich sie noch niemals zuvor erlebt. (Tut mir leid wenn es jetzt so lang wird, aber ich bin so froh und freue mich so, dass ich Euch das ganz gerne alles berichten möchte, da ich zuvor schon so viel über die Probleme berichtet hatte.)
Also Hoppel hatte schon die Nacht hier bei mir verbracht (ich Depp habe auch noch die Türe aufgelassen und er kam in der Nacht und stubste mich im Gesicht an, was so kitzelte, ich war jedenfalls wach). Gegen Mittag holte ich dann Molli mal hier rein, um zu sehen, ob sie ihn vermisst oder Hoppel sie. Nichts dergleichen. Hoppel ging erstmal in Ruhe futtern als sie kam und Molli wich ihm später eher aus, zeigte kein Interesse an ihm. Sie wollte dann auch wieder zurück und ich habe dann kurz für sie die Türe aufgemacht. Klar wollte Hoppel auch am liebsten ins Kaninchenzimmer laufen, aber einfach nur weil er gerne überall rumläuft. Heute abend hörte ich es dann im Kaninchenzimmer rumpeln (Hoppel aber immer noch bei mir), ich wunderte mich, was da wohl los ist. Ich hatte schon angst, dass sie mit Smarty stress hat. Nö, war aber nicht. Zu meiner Überraschung konnte ich aber später nochmal beobachten, wie sie da rumturnt. Die ganze Zeit am rumhoppeln, neugierig wie sonst was, sie machte kleine Hüpfer, flitzte sogar mal kurz richtig schnell rum (noch nie zuvor erlebt), hatte einfach Spaß. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sie mir da das Herz aufging und wie sehr ich mich für sie gefreut habe. Endlich, endlich kommt sie mal aus sich heraus und hat auch Spaß. Ich dachte schon sie wäre einfach nur ruhig. Smarty und sie haben auch wieder mehr Appetit. Smarty ist sowieso ganz begeistert von Futter (stammt aus grausamer Haltung, ist ein Thema für sich, vor allem wie überraschend er sich hier optisch verändert hat). Ich stellte am Nachmittag noch etwas Möhrchen und Apfel zur Wiese dazu, und sogar Molli kam und hat davon gefuttert. Die letzten Monate mochte sie nicht richtig, kam nur höchstens mal schauen und dann eher nööö, wieder weg. Smarty hat dann das meiste alleine verdrückt. Auch mit der roten Beete und Topinambur in den Wintermonaten konnte man sie nicht hervorlocken. Insgesamt hat sie aber auch weniger gefressen, immer nur kleine Happen und das wars dann aber auch. (Schien aber gereicht zu haben.) Jedenfalls hat Smarty die letzte Zeit aber auch viel weniger gefressen und er hat sich ganz vom Futterplatz zurückgezogen wenn Hoppel da war. Das war am Anfang anders. Trotz der Schwierigkeiten der Beiden, das Futter hat er sich nehmen lassen. Darüber habe ich immer gewundert. Der war immer so mutig beim Futtern im Gegensatz zum allgemeinen zurückhaltenden Verhalten Hoppel gegenüber. (Dabei hatte Hoppel ihn weitestgehend beim Futtern in Ruhe gelassen.)
Alle fressen also wieder normal und gut. Keiner leidet. Allen geht es prima. Übrigens hat sich auch die Unsauberkeit wieder erledigt.
Jetzt bleibt noch abzuwarten, ob Smarty auch Molli mal putzt und wie es zwischen den Beiden verläuft. Eigentlich hatte ich vor, nach 1 Woche erstmal stundenweise die Türe zu den anderen auf zu machen und zu sehen, ob sich vielleicht was verändert. Ich habe allerdings angst, dass Molli nochmal so unter ihm leidet und ich das nicht richtig mitbekomme. (Ist ja so schleichend und auch nicht immer so offensichtlich zu erkennen.) Vielleicht ist eine Woche auch zu wenig und Smarty kann sich noch nicht so schnell richtig öffnen und sicher fühlen. Sonst müsste Hoppel hier alleine leben. Aber dann können die beiden Anderen auch nicht mehr aus dem K-Zimmer raus; und ich muss mich zweiteilen. Oder es findet sich ein Platz für Hoppel in kleiner Gruppe mit gaaaaaanz viel Platz und Freiraum. Aber erstmal schauen, vielleicht klappt das ja auch hier irgendwann mit festen, eigenen Bereichen und offen. Ich werde es auf jeden Fall mal ausprobieren.
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Vielen Dank für die Erfahrungsberichte zum putzen. Eigentlich war ich super zuversichtlich dass sich das bei Smarty noch ändert wenn er erstmal ohne Hoppel zarte Bande knüpfen kann. Denn Molli mag er schon sehr. Die Beiden sitzen auch zusammen und er lässt sich von ihr gerne kuscheln. Aber eben leider nur einseitig.
Was ihr so schreibt, und dass dieses Verhalten doch anscheinend nicht so selten ist, trübt natürlich im Moment meine große Hoffnung.
Also Smarty stammt aus einer sehr schlechten Haltung und ist nur der Mühe eines tierliebenden Menschen zu verdanken, dass er dort mit Überredungskunst heraus kam. Er lebte wohl bei einem Paar, wovon die Frau jedoch recht depressiv war. Er wurde in einem kleinen Käfig gehalten und dieser wurde dann auch noch zugedeckt (weil die Frau wohl Ruhe haben wollte). Er bekam nur Müll zu fressen und ob er überhaupt regelmäßig versorgt wurde ist ungewiss. Es war noch ein weiteres Kaninchen in der Wohnung. Es lag am Boden und konnte sich nicht bewegen, weil der Rücken gebrochen war. Das Tier konnte leider auch nicht mehr gerettet werden.
Smarty war damals lt. Anzeige geschätzt 7 Monate alt und vllt. schon etwa 8 Monate als ich ihn aufnahm. Er war natürlich so gar nicht das Tier dass ich mir für die Gruppenerweiterung vorgestellt hatte, denn mir wäre ein Gruppenerfahrenes Tier wesentlich lieber gewesen. Erstmal machte ich für ihn dann ein Gehege fertig, das auch schon gut 3,5 qm hatte. Das war dann hier auch das erste Mal dass er überhaupt Platz und Auslauf hatte, weil er im vorübergehenden Zuhause auch nur im Käfig gehalten werden konnte, da man dort auch öfter Tiere und auch mehrere Kaninchen aufnimmt, die von der netten Freundin irgendwo rausgeholt wurden.
Als Smarty hier ankam war er recht knochig und vor allem seine Haut und sein Fell in sehr mangelndem Zustand. Die Haut war so fest und gespannt, dass man ihn gar nicht mit Fellgriff richtig packen konnte (aber er ist so zappelig, und schlägt wild um sich wenn man ihn hochnehmen muss, dass dieser Griff leider nötig ist), denn sonst verletzt er einen und es tut schon gut weh. Das Fell war raspelkurz und er hatte gar kein Unterfell, insgesamt war das Fell viel zu dünn (es war immerhin auch noch Winter). In seinem Gehege war er dann auch nicht so freudig wie ich es nun erwartet hätte, aber genoss schon den Platz und lief erstmal rum zum inspizieren. Ich vermute aber, dass es ihm zu diesem Zeitpunkt auch einfach körperlich noch nicht so gut ging. Er hatte aber guten Appetit und bekam ein sehr abwechslungsreiches Frischfutter mit viel Grünem. Ich habe dann erstmal 3 Tage Kot gesammelt und schnell untersuchen lassen, um möglichst schnell mit der ZF zu beginnen. Die ZF habe ich dann sehr behutsam gemacht, um ihn auch nicht zu überfordern. Allen habe ich zwischendurch immer wieder Futter gereicht und darauf geachtet, dass nicht durch Stress und Hektik da evtl. einer zu kurz kommt. Das gemeinsame Fressen hatte auch schon viel bewegt. Und der erste der Smarty geputzt hat war Hoppel. Molli war komischerweise von Anfang an eher gegen ihn (aber vllt. dachte sie auch, da kommt jetzt noch einer, der sie ständig zwickt).
Smarty hat sich jedenfalls prächtig entwickelt und zeigte sich als richtig kleiner Schatz. Man konnte wirklich zusehen wie er an Gewicht zunahm. Und das Fell verlor er ganz schnell, bei gleichzeitiger ERneuerung. Er veränderte sich rasend schnell. Von Tag zu Tag konnte man sein Fell waschsen sehen.
Und so sah er in den ersten 2 Wochen (aber schon mind. 7 Monate) aus:
Anhang 68369Anhang 68368Anhang 68370
diese hier sind von Anfang April (schon mit Krönchen und im Nacken viele, lange Haare, auch wenn man es auf den Fotos nicht sieht):
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... und so sieht er jetzt schon aus:
Dass er ein waschechtes Löwchen wird, da bin ich mir seit 2 Wochen schon richtig sicher. Er hat auch schon einen richtigen Kragenansatz und seitlich unter den Augen ist das Fell auch schon was länger (ist auf dem Foto wo ich ihn kraule ganz gut zu sehen).
Da kann man nur erahnen, wie schlecht er versorgt wurde. Sehr traurig, oder?