Aufgasung/Magenüberladung durch kleingeschnittenes Futter?

Ich möchte mal eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema hören.

Eine Freundin (auch langjährige Kaninchenhalterin) und ich haben uns vor Kurzem darüber unterhalten, dass wir das Gemüse für unsere Ninis nicht in Häppchen schneiden, sondern nur sehr grob teilen. Ich schneide Möhren z.B. nicht in Stücke, sondern breche sie nur einmal durch um das Futter ein bisschen verteilen zu können.

Nun ist uns aufgefallen, dass wir beide noch nie ein Kaninchen mit Magenüberladung bzw. Aufgasung hatten. Selbst bei den oftmals kranken Pflegis ist das nicht vorgekommen.

Daraufhin habe ich mit ein paar wenigen Kaninchenhaltern gesprochen, die das Futter für ihre Nasen hübsch anrichten und in Häppchen zerteilen, dort sind wesentlich öfter Magenüberladungen und Co aufgetreten.

Ich habe auch beobachtet, dass unsere sehr lange futtern, einfach weil sie, um z.B. eine halbe Möhre zu killen, länger brauchen. Die Ninis einer Bekannte dagegen, die es relativ klein angerichtet bekommen inhalieren ihr Futter regelrecht.

Wie ist das bei euch?? Wie macht ihr das mit dem Futter und habt ihr schon Probleme mit Magen und Co gehabt?

Nur kurz am Rande: Es geht hier NICHT um kleingehäckseltes Futter für Zahnis, denn bei denen geht es ja nicht anders.

Du gehst also davon aus, dass kleine Stücke Möhre schneller gefuttert werden können und durch das hastige Fressen die Aufgasung passiert. Aber wie sieht es aus, wenn es z. B. Löwenzahn gibt. Das Blatt ist so schnell vertilgt, so schnell kann man gar nicht gucken. Dann wäre das doch auch vorprogrammiert.

Ich kann mir zwar vorstellen, durch zu schnelles futtern bzw. vielleicht durch große Gier wird nicht richtig gekaut, dann kommt es zur Aufgasung, aber nicht weil geschnitten oder ganze Möhre angeboten wird.

Hallo Tina,

meine Widderdame Mümmi hatte einmal damit Probleme. Das lag aber wohl eher daran, weil sie zu dieser Zeit enorm gehaart hatte. Das FrischFu gebe ich auch immer in recht großen Stücken.

Eine Frage: Bietest Du täglich sehr viele verschiedene Sorten FrischFu an oder eher weniger?

jetzt mal davon abgesehen das ich es absoluten Blödsinn finde gesunden Hasen kleingeschnippseltes Futter anzubieten (wie gesagt, wir reden hier nicht von Zahnis) glaube ich nicht das es vom gierigen bzw. zu schnellen futtern kommt.

Eine Magenüberladung entsteht doch m.W. dadurch, dass etwas verstopft ist und nicht weitertransportiert werden kann. Das würde aber nur mit kleingeschnippseltem nicht passieren. Falls das jetzt falsch ist korrigiert mich.

Ich bin mir aber ziemlich sicher das ich hier schon von einigen Magenüberladungen gelesen habe bei denen auch nix geschnippelt wird.

Aber ich käme ehrlich gesagt nie auf die Idee einem gesunden hasen was vorzuschneiden.........die haben Zähne !!

Ich schneide die Karotten nicht klein, sondern füttere sie im Ganzen. Es gibt im Winter als Saftfutter Karotten und evtl. mal was Blättriges dazu, aber eher selten. Im Sommer gibt es Wiese satt und keine Karotten, dazu ganzjährig Strukturfutter und Heu ad libitum.
Magenüberladung oder Aufgasung gab es hier in 30 Jahren noch nie.

Behaupten will ich hier gar nichts ;)

Ich will einfach mal meine Beobachtung schildern und Erfahrungen hören.

@Seagull: Meine Nasen bekommen 3-4 Sorten verschiedenes Futter. Hängt auch ein bissl von der Jahreszeit ab.

@Christiane: Klar kommen Magenüberladungen trotzdem schon mal vor. Aber es war halt (zumindest in dem befragten Kreis) auffällig, dass es vor allem Leute mit Kleinfutter getroffen hat.

@Tina: Das meine ich ja...manche Ninis sind einfach gierig, fressen durch das kleingeschnittene Futter wesentlich mehr und gasen vielleicht deshalb schneller auf.
Dass das bei Löwenzahn und co möglicherweise nicht so ist, könnte ich mir damit erklären, dass es näher an der normalen Ernährung eines Ninis ist.
Möhren oder Kohl fressen sie in der Natur ja dann doch eher selten.

Mir ist noch nicht aufgefallen, dass meine Zwei eine ganze Karotte langsamer fressen als z.B. eine in vier Teile geschnittene. Die zerstückelte Karotte kann doch auch nacheinander weg gefressen werden.

Ich habe das Gemüse noch nie kleingeschnitten sondern immer nur ein, zweimal durchgetrennt (zb Fenchel, weil sie den von aussen nicht anfressen, der bleibt dann ganz liegen).
Da liegen immer riesige Teile herum.

Trotzdem hatte ich vor zwei Wochen eine Magenüberladung in meinem "Team".
Das war zwar erst unsere zweite in langen Jahren, aber ich glaube nicht so unbedingt, dass es zwingend am Gemüse liegt.

Ich raspele für meine Tiere das Futter klein, da ein Extrem-Zahni dabei ist, und sie futtert sehr langsam - wenn ich nur für sie allein raspeln würde, bekäme sie zu wenig ab.

Es gibt übrigens durchaus die Diskussion in der Fachliteratur, daß kleingeschnittenes Futter auch für Nicht-Zahnis Sinn macht, da dies den gleichmäßigen Zahnabrieb fördern soll - keine Ahnung, ob das stimmt.

Eine Magenüberladung hatte ich zum Glück noch nie bei meinen Tieren.

Ich schneide Karotten, Sellerie usw. in Scheiben oder Stücke. Das mach ich schon sehr lange so und noch nie gab es irgendwelche Probleme mit Aufgasungen oder einer Magenüberladung.

Das kleingeschnittenes Futter daran schuld sein soll glaub ich nicht. Auch meine Freundin macht es so, bei ihr gab es damit auch nie Probleme.

Zitat:

---

Zitat von Sabine

Es gibt übrigens durchaus die Diskussion in der Fachliteratur, daß kleingeschnittenes Futter auch für Nicht-Zahnis Sinn macht, da dies den gleichmäßigen Zahnabrieb fördern soll - .

---

Ja.
In Bezug auf Karotten gabs da mal neue Erkenntnisse von einer englischen Biologin (oder was sie ist).

Ich mache es eher wie Conny, weil ich ja auch einen Zahni dabei habe, der aber sehr gut die kleineren Stücke fressen kann. Habe aber auch größere Stücke dazwischen.
Habe auch selten mit wirklich kritischen Aufgasungen zu tun gehabt. Und die, die hier waren, führe ich eher auf hastiges und zu vieles Fressen zurück. So osts manchmal bei meiner Lotte, sie frisst und frisst und stellt es dann ein, wiel der Bauch einfach überladen ist.

Ok dann ist das wohl wirklich ein Zufall, dass wir da nie Probleme hatten.

Ich muss seit fast 2 Jahren alles raspeln oder in winzige Stückchen schneiden, wegen 2 Zahnis. Wobei die beiden, die ihre SZ noch haben, genauso schnell mampfen, wie Maddox, der keine SZ unten mehr hat....:girl_sigh:
Aber ich kann jetzt nicht sagen, dass ich da einen Unterschied bemerkt habe, ob mehr oder weniger Aufgasungen...

Wenn ich hier zB den Chiccoree nicht klein schneide, werden vom ganzen nur die kleine grüne Spitze gegessen und der Rest bleibt liegen :rollin: Das kann ich mir nicht leisten.
Wirsing Blätter schmeiße ich ganz rein.
Salatöpfe auch. Möhren werden circa geviertelt, weil sonst jeder an der EINEN Möhre esen will und es dann Streit gibt.
Bauch war hier immer durch Haare verursacht:girl_sigh:

Ich muss hier auch alles etwas kleiner machen, da es sonst streit gibt, hatte aber deshalb noch nie Probleme in die Richtung.

Zitat:

---

Zitat von TinaG

Behaupten will ich hier gar nichts ;)

Ich will einfach mal meine Beobachtung schildern und Erfahrungen hören.

---

Hallo Tina,

danke für die Info wie Du fütterst. Ich habe das auch so verstanden, dass Du diese These nur mal in den Raum stellen wolltest. Man macht sich ja schon so seine Gedanken, warum die einen mehr mit Aufgasungen zu tun haben, die anderen weniger oder sogar gar nicht. Ich habe letztens beim Tierarzt eine Frau getroffen, die seit 20 Jahren Kaninchen hält und noch keinen einzigen Fall von Aufgasung/Magenüberladung hatte. Ich habe daraufhin auch nachgefragt wie sie füttert etc.

Ich schneide das 'richtige' Gemüse, also Fenchel, diverse Rüben, Gurke, Tomate, Sellerie und auch Obst in Stücke. Keine mundgerechten Portionen, aber eine Möhre z.B. in 3cm dicke Scheiben. Und das nur, weil es sonst auch Streit geben würde :girl_sigh: Außerdem kann ich es (finde ich) so einfacher portionieren, also z.B. zwei Stück Möhre und eine Apfelspalte pro Nase. (Ob dann auch jeder seinen Teil genau so frisst, ist wieder was anderes :D ) Und irgendwie wird es kleingeschnitten auch schneller warm, wenn es aus dem Kühlschrank kommt.
Alles an Blättrigem bleibt so, wie es ist. Nur vom Chinakohl mach ich manchmal das 'harte' weiße weg, weil sie es eh nicht essen würden.
Magenüberladungen hatten wir noch keine (Daumendrück, dass das so bleibt!), nur Lina hatte ja vor kurzem mal Bauchweh, was aber wohl auch am exzessivem Putzen ihres Langhaarplüschfreundes und den dadurch verschluckten Haaren lag.

Zitat:

---

Zitat von Samy

Ich schneide das 'richtige' Gemüse, also Fenchel, diverse Rüben, Gurke, Tomate, Sellerie und auch Obst in Stücke. Keine mundgerechten Portionen, aber eine Möhre z.B. in 3cm dicke Scheiben. Und das nur, weil es sonst auch Streit geben würde :girl_sigh: Außerdem kann ich es (finde ich) so einfacher portionieren, also z.B. zwei Stück Möhre und eine Apfelspalte pro Nase. (Ob dann auch jeder seinen Teil genau so frisst, ist wieder was anderes :D )

---

So mach ich es auch. *g*

Mh ich habe selbst bei unserer 4-er Gruppe damals nicht großartig klein geschnitten. Ich habs nur einfach weiter im Gehege verteilt. Dann hielt sich das Gestreite in Grenzen.

Aber danke für eure Infos, dann ist das wirklich nur ein komischer Zufall, dass das bei meiner Freundin und mir so war.