VG 2x gescheitert, 3. Versuch sinnvoll?

Hallo,

nach langer Zeit benötige ich wieder einmal Euren Rat. Wir haben drei Kaninchen, bis zum 11.11.20 waren es vier, jedoch ist die Partnerin von Karsten am verdammten Krebs gescheitert. So lebt er nun allein. Mein weiteres Paar, die Luna und der Theodor leben im Gehege neben Karsten. Warum habe ich sie nicht als Gruppe gehalten? Luna hat einen extremen Beschützerinstinkt gegenüber ihrem geliebten Theodor. Daher sind schon zwei VG als 4er Truppe gescheitert. Bei der 1. VG sind Karsten und Luna in einem Labyrinth aneinander geraten, das Ergebnis war eine zerfetzte Lippe von Luna. Ich habe sie sofort zum TA gebracht. Die VG ging weiter. Karsten ist wie ein Wahnsinniger immer hinter Theodor hinterher. Da Theo fast komplett blind ist war er so überfordert dass er sich permanent einnässte. So habe ich die VG abgebrochen.

Die 2. VG war dann noch krasser. Luna hat weder Klara noch Karsten in die Nähe von Theodor gelassen. Sie hat Karsten so sehr verletzt dass seine Bauchdecke genäht werden musste. Klara hat sie derbe zerbissen so dass sie überall Verletzungen hatte. Auch die VG haben wir beendet. Luna selbst ist herzkrank, dass sie aber so sehr auf Theodor achtet ist krass.

Nun hat sich unsere Situation ja leider geändert. Seit Klara nicht mehr bei uns ist, markiert Luna nicht mehr unser Haus bzw. die Möbel etc. Sie pinkelt auch nicht mehr überall hin wie sie es sonst getan hat. Wir haben zwischen den Gehegen die Wand geöffnet und mit einem Zaun 3fach gesichert. So können sie sich sehen und riechen. Oft können wir beobachten wie Luna und Karsten am Zaun zusammen liegen, auch Theodor gesellt sich ab und zu dazu. Es sieht harmonisch aus. Dann aber gibt es auch Momente da zerrt Luna am Zaun und beißt hinein. Karsten lässt sich ab und zu darauf ein, aber er hat irgendwann genug und legt sich dann weg vom Zaun. Wie gesagt es ist nicht immer, eigentlich herrscht mehr Harmonie als dass Luna in den Zaun beißt.

Ich muss dazu sagen dass alle 3 chronisch krank sind, Karsten und Theo hatten EC, Karsten dazu eine gebrochene Hinterpfote die aber zum Glück verheilt, Theo ist Schnupfer. Luna wie schon geschrieben hat ein vergrößertes Herz. Karsten ist gestern 4 Jahre geworden, Luna wird Ende Dezember 3 und Theodor wird im April 7.

Was meint ihr, sollen wir eine 3. VG wagen oder für Karsten lieber einen Kumpel holen?

Liebe Grüße
Kathrin und ihre Fellnasen

Anhang 187699

Huhu,

ich bin zwar (leider) eine Null wenn es um meine eigenen ZFs geht... aber würde dennoch gerne meine Meinung sagen:

Da deine Kaninchen allesamt chronisch krank sind, würde ich keine ZF mehr mit ihnen versuchen.

Vermutlich ist es besser, du hälst zwei (Handicap-)Paare, aber komplett räumlich getrennt. Das Markieren von Luna deutet schon darauf hin, dass sie gestresst ist und daher unbedingt übermäßig markieren muss. Manche überspielen ihre Unsicherheit mit Aggression (Markieren und Prügeln).

Meine Gundi ist so eine. Sie ist eine kleine Angsthasi, aber sobald sie merkt, dass jemand auch nur einen Hauch unsicher ist, schießt sie mit aufgerissenem Mäulchen und lautem Knurren auf das Kaninchen zu um es einzuschüchtern. Sie beißt dann auch richtig kräftig zu. Gegen meinen Subaru aber traut sie sich das bisher nicht, und das, obwohl er alt, klapprig, schlecht sehen und wackelig unterwegs ist. Sollte sie das aber mal mitbekommen, dann können wir uns hier frisch machen. Subaru hatte sie damals bei der ersten ZF zurechtgewiesen. Der ist so entschlossen, dominant und kräftig gewesen... Leider hat er altersbedingt schleichend abgebaut über die letzten 3 Jahre.

Edit: ich bin zu doof zum Lesen. Ich hab den Part überlesen, dass es am Gitter größtenteils harmonisch ist. Ja dann würde ich in einem komplett neutralen Raum nochmal versuchen und ins jetzige Zimmer erst zurücksiedeln, wenn so 2-4 Wochen rum sind...

Hallo Kuragari,

vielen Dank für Deine Antwort/Sichtweise. Ich bin bei meinen Kaninchen immer sehr bzw. übervorsichtig. Daher kann ich Dich nur zu gut verstehen.

Vielleicht muss ich auch noch ein wenig weiter ausholen.

Theodor und Karsten waren schon einmal in einer 3er Gruppe zusammen, damals noch mit Cleo. Theodor war vor Karsten da. Karsten habe ich im Fressnapf gekauft, nach 3 Wochen innigen Kampfes es nicht zu tun konnte ich nicht anders, da er mich so faszinierte. Er war ein Winzling und ich habe für ihn im Gehege eine Ecke abgesperrt, damit er Cleo und Theo langsam kennenlernen kann. Theo saß immer ganz steif da und schaute Karsten an. Eine Bekannte war sich sicher, dass Theo darauf wartet, dass er Karsten erwischt und ihn dann tötet. Cleo war Feuer und Flamme von Karsten und hat ihn sofort akzeptiert. Wir haben Karsten dann kastrieren lassen und ihn für die 6 Wochen bei einer Tierpension untergebracht. Die VG der Drei fand ebenfalls bei einer Bekannten statt. Als sie wieder bei uns zu Hause waren war eigentlich alles gut. Theo stänkerte ab und an mal mit Karsten welcher immer verschwand. Aber eines Tages hat Karsten sich das nicht mehr gefallen lassen. Als er auf Theodor los ist habe ich sie getrennt. Heute weiß ich dass es ein großer Fehler war. Nun gut, so kam Klara zu Karsten.

Nun ist aber leider Klara dem Krebs erlegen und so leben die Drei nebeneinander. So wie ich es beobachte ist es ruhig und sie liegen immer mehr beieinander am Zaun. Wer die Ruhe in Kaninchen ist, ist mein Theodor, er hat noch nicht einmal Aggressionen gegen Karsten gezeigt, er liegt immer mehr bei ihm rum. Nur die kleine Hexe Luna dreht ab und zu durch und beißt in den Zaun, dann aber wiederum schmeißt sich hin und chillt mit Karsten zusammen. An der Gehegetür zu Karsten sitzt sie auch immer mal wieder. Dort beißt sie in die Tür und Karsten macht manchmal mit, aber nach kurzer Zeit wird es ihm zu blöd und er kehrt Luna den Rücken. Sie hoppelt dann auch ihrer Wege. Wenn sie so in den Zaun beißen ist die Blume unten was für mich ein Zeichen ist, dass sie nicht wirklich aggro aufeinander sind?

Ich bin hin und her gerissen was das Richtige für die Drei ist. :(

Hättest du denn einen neutralen Raum für die drei? Vielleicht auch etwas länger und anfangs ohne Sachen, die sie belagern und verteidigen wollen. Da würde ich deinem sehbehindertem genug Zeit geben um sich den Raum anzufühlen und auszuschnuppern.

Ich würde erstmal noch etwas Zeit vergehen lassen/abwarten, da sie ja noch nicht wirklich lange so leben, vielleicht lassen die gelegentlichen Aggressionen dann auch komplett nach, es ist jedenfalls schonmal sehr gut, dass sie Gitter an Gitter zusammenliegen können und es kann gut sein, dass die Dame eher stinkig auf die andere Dame war.
Und dann einfach das Gitter wegnehmen, ein neutraler Raum scheint mir nur mehr Stress, gerade für chronisch Kranke nicht empfehlenswert.

Du schreibst sie sind mal "im Labyrinth" aneinandergeraten, was genau ist das Labyrinth?
Sackgassen sollten bei VGs vermieden/entfernt werden damit genau sowas nicht passiert, die Tiere müssen immer schnell und gut wegkommen und sich aus dem Weg gehen können.

Hallo Drachinchen,

vielen Dank für Deine Antwort. Wir haben mittlerweile entschieden dass Luna und Karsten nicht mehr miteinander vergesellschaftet werden. Mir wurde aufgrund ihrer gemeinsamen Vergangenheit dringend davon abgeraten, was ehrlich gesagt auch immer mein Gedanke war.

Wir haben das Labyrinth von den Plüschnasen. Es ist recht groß und die Zwischenwände haben wir entfernt, aber es sind eben diese Steckverbindungen vorhanden. Das war in dem Fall zu eng. Mehrere Ausgänge stehen aber zu Verfügung.

Karsten hat gestern einen Kumpel bekommen, bisher ist nur kurz zu Beginn Fell geflogen. Moritz kommt aus einer Buchte und war sehr aufgedreht, heute morgen ist er um Einiges gechillter und Karsten schaut schon das ein oder andere Mal nach ihm. Ich bin da guter Dinge.

Liebe Grüße
Kathrin

Das ist doch auch eine gute Lösung, dann noch viel Erfolg bei der VG (und schön dass Moritz aus der Bucht raus ist :) ).

Zitat:

---

Wir haben das Labyrinth von den Plüschnasen.

---

Für Vg´s sind solche Gegenstände suboptimal.

Zitat:

---

Zitat von Drachinchen

Ich würde erstmal noch etwas Zeit vergehen lassen/abwarten, da sie ja noch nicht wirklich lange so leben, vielleicht lassen die gelegentlichen Aggressionen dann auch komplett nach, es ist jedenfalls schonmal sehr gut, dass sie Gitter an Gitter zusammenliegen können und es kann gut sein, dass die Dame eher stinkig auf die andere Dame war.
Und dann einfach das Gitter wegnehmen, ein neutraler Raum scheint mir nur mehr Stress, gerade für chronisch Kranke nicht empfehlenswert.

---

Ich kann mir vorstellen, dass es evtl. doch zu Revierkämpfen kommen kann, wenn das Gitter einfach weggenommen wird. Wäre da der neutrale Boden nicht doch sinnvoller oder vielleicht sogar ein Wechsel der Reviere vor der VG?

Zitat:

---

Zitat von Elfi

Ich kann mir vorstellen, dass es evtl. doch zu Revierkämpfen kommen kann, wenn das Gitter einfach weggenommen wird. Wäre da der neutrale Boden nicht doch sinnvoller oder vielleicht sogar ein Wechsel der Reviere vor der VG?

---

100% weiß man das natürlich nie, genauso kann es, wenn man von nem neutralen Raum wieder ins Endgehege setzt, erneut zu Rangkämpfen kommen.
Mein Gedanke hier war halt eher den bereits vorbelasteten Tieren nicht zusätzlich den Stress einer völlig neuen Umgebung anzutun.

Aber das hat sich ja in diesem Fall eh erledigt ;)

Stimmt, das hatte ich übersehen