Kaninchen schlecht gehalten, krank, Leid, ging es euch mal genau so?
Hallo ihr,
ich hol mal etwas aus, vor 7 Jahren bekam ich spontan ein Kaninchen. Meine Mutter wurde in einer Zoohandlung auf ihn aufmerksam. Diese war kurz vorm schließen, er alleine in einen Käfig, wo er sich kaum drehen konnte. Da sie ihn sein unbekanntes Schicksal nicht überlassen wollte, war ich plötzlich Kaninchenmama. Natürlich wurde erst mal alles falsch gemacht, Käfig, falsches Futter etc. Paar Wochen später war ich natürlich schlauer. Er würde kastriert, saß seine Quarantäne ab und war ab da stolzer Ehemann und wohnte mit seiner Frau in einen 6qm Gehege. Irgenwann später hatte er ständig Durchfall, trotz guter Ernährung. Natürlich war ich oft beim TA. Es wurde viel getan, Bauchraum mehrfach geröntgt, mehrere Kotproben auch diese große im Labor, auf EC behandelt, Wurmkur, Vitamin kuren, Kräuterdiät UVM.. immer kamen nur Hefen raus.. Megacalon war auch schon im Verdacht.
Eigentlich alles, bis auf eines. Sein Kopf/Zähne wurden nie geröntgt oder in Narkose geschaut.. Ich war bei 3 verschiedenen Ärzten, keiner hielt röntgen für nötig, da er immer fraß wie ein König.. Ich bereue es so, nicht darauf bestanden zu haben. Als ich arbeitsbedingt 2 Tage nicht zuhause war, hatte er wieder etwas schlimmeren Durchfall, aber es war ja immer ein hin und her. Ich fragte Mama, ob er gefressen hat, ja hat er. Allerdings weiß ich jetzt, das es 2 verschiedene paar Schuhe sind, wenn sie sieht das er frisst, oder ich. Als ich zuhause war habe ich, wir öfters sein Po gebadet. Danach hat er mich mit den A..h nicht angeguckt, aber welches Kaninchen mag schon gebadet werden. Später fiel mit auf, das er noch immer so da saß, nicht fressen wollte / apathisch wirkte. Ich rief den Notdienst an, sie hielt es nicht für nötig, ihn zu behandeln, da er nicht auf der Seite lag. Letztendlich ist er mir zuhause verstorben, zwar ruhig eingeschlafen, aber man kann nicht rein gucken, wer weiß ob er die anderen 2 Tage wirklich gefressen hat :( woran er letztendlich gestorben ist, weiß ich nicht :-(
Nun kommt der nächste Schlag, mein Weibchen war ständig mit beim TA, wurde aber nie wirklich untersucht, sie hatte nie was, war immer top fit.. Ich hatte ein Termin nur für sie gemacht, sie sollte nicht lange alleine bleiben..da kam raus, Gebärmutter völlig entartet, sie muss höllisch gelitten haben. Trotz Notkastration konnte ich si 2 Wochen später einschläfern lassen, der Tumor hatte gestreut. Sie war nie scheinschwanger, wirkte mit ihren Partner so fröhlich. Aber zu mir war sie oft aggressiv, dachte mir aber nichts bei, ich sollte wohl weniger denken... dachte sind halt Kaninchen, die mussten mich nicht mögen, sollten nur fröhlich sein.
Ich hätte demnach also 2 Kaninchen, die nie glücklich sein konnten. Beide sind krank gestorben, beides hätte ich ggf. Verhindern können.
Habt ihr eure Kaninchen schon immer top gehalten? Habt ihr auch unverzeiliche Fehler gemacht? Die beiden waren so toll, hätte sie mal jemand anderes gehalten, der aufmerksamer ist :ohje:
Es ist wirklich unverzeihlich.. Ich wollte nur das beste, versuchte andere aufzuklären was artgerechte Haltung betrifft.. und was mache ich? .. :ohje:
Ich weiß was du jetzt fühlst
ich würde dir so gerne mehr schreiben, aber gerade weil mich deine Erlebnisse sosehr an mein eigenes Schicksal erinnern , kann ich momentan nicht viel schreiben.
Nur soviel, und das muss ich mir selbst auch immer wieder sagen: Wenn wir unsere Tiere rechtzeitig zum Tierarzt bringen und die Probleme schildern und dieser macht einen schlechten Job, dürfen wir uns nicht die Schuld geben. Wir tun was wir können. Ich werde mir die neueste Ausgabe von Anja Ewingmann kaufen "Leitsymptome beim Kaninchen um wenigstens die letzten verbliebenen Tiere zu retten (vor manchen Tierärzten) , nach Symptomen schauen, wenn meine Ninchen Auffälligkeiten zeigen und habe ein Praxisbuch von Gabriel über Zahnmedizin... und werde mit dem Buch zum Arzt gehen, wenn ich etwas auffälliges entdecke, und sagen, dass ich das und das vermute und er soll doch bitte,... und wenn nicht gehe ich woanders hin. Nützt aber auch nicht immer was. War schon bei drei Ärzten weil ich Ultraschall bei meinen kaninchen wollte und es wird einfach nicht für erforderlich gehalten. Am Ende sterben sie, und mir wird vorgeworfen, ich komme zu spät usw.; aber zuvor , wenn man auf eine Untersuchung besteht wird man hingestellt wie der schlimmste Tierquäler.
ZAHNPROBLEME KANN MAN i.d.R. nicht nur durch "ins Mäulchen schauen" erkennen, weil viel öfter die Wurzeln das Problem sind...Ohne Schädelröntgen kann man also garnicht wissen, ob wirklich keine Zahnprobleme vorliegen!
Ich bin fast ein Jahr mit ZWEI Tieren zu einem Tierzahnarztspezialisten gefahren wegen Zahnproblemen. Eins wurde regelmäßig behandelt, das andere nicht, nahm aber ständig ab:
Ich schrieb ihm emails und schickte ein RB vom Schädel, aber es war nichts zu machen, er hat behauptet es liege nicht an den Zähnen. So lies ich dem armen Tier Blut abnehmen, Ultraschall vom Rumpf machen...
Es lag natürlich an den Zähnen. Ich hatte das PB an eine Fachärztin geschickt, das vom anderen Tier auch und der Zustand hatte sich auch hier verschlimmert. Also ICH habe auf dem RB gesehen, dass die Wurzeln nicht in Ordnung waren...er nicht, oder wollte nicht behandeln...Mehr als über 100 km fahren und meine Tiere regelmäßig behandeln lassen konnte ich nicht. Es hat mir nichts genutzt und meinen Tieren auch nicht. Ich schreibe ein anderes mal weiter. Bis später
Viel selbst lesen, Wissen aneignen
Der Ein oder Andere der im Forum aktiv schreibt oder mitliest wird, wenn er meine Beiträge verfolgt hat, schon bemerkt haben, dass ich eine Entwicklung durchgemacht habe.
Ich will nicht behaupten, dass ein guter Arzt sich dadurch auszeichnen muss, dass er alles weiß. Das kann er garnicht, denn was ein Arzt über Kaninchen weiß hat er i.d.R. nicht an seiner Hochschule gelernt, sondern sich selbst, oder durch Fortbidungskurse beigebracht. Ein guter Arzt zeichnet sich dadurch aus, dass er Patient und Patientenbesitzer ernst nimmt, und , dass er , wenn er merkt, dass dieser bereits ein Wissen hat und er erkennt, dass der Besitzer sein Tier gut beobachtet, mit ihm gemeinsam eine Strategie für Diagnose und Behandlung entwickelt und die Medikamente benennt und Fragen zuläßt.
Wenn ein Arzt eine bildgebende Maßnahme verweigert sollte man lieber nicht darauf bestehen. Wenn sich der Arzt in RB Kursen weitergebildet hat und sehr sicher auf dem Gebiet ist, wird er es selbst vorschlagen, wenn nicht bezahlt man u.U. viel Geld und bekommt nicht die Info, die man braucht, weil der Arzt das RB evtl. nicht richtig interpretieren kann. Es macht schlicht keinen Sinn, darauf zu bestehen, wenn er es nicht kann. Dankbar sollte man in diesem Fall vielmehr sein, dass man nicht abgezockt wird.
durchunddurch! Was ist unverzeihlich? Dass du alles getan und versucht hast? Unverzeihlich ist vielmehr wenn Ärzte nicht zugeben, dass sie Fehler gemacht haben , oder noch schlimmer, so tun als sei der Halter schuld ( zu spät , zu selten, zu was weiß ich,,,)
Was ist die Konsequenz, wenn du dir Vorwürfe machst? Dass du keinen Tieren mehr ein Zuhause geben willst, weil du Angst hast, wenn du ihnen nicht rechtzeitig helfen kannst, wieder das Gefühl zu haben versagt zu haben? Sollen deshalb potentielle neue Kaninchen in einem Tierheim, oder hier in der Vermittlung sitzen bleiben, statt von deinen Erfahrungen aus denen du gelernt hast zu provitieren und liebevoll versorgt zu werden. Ich bezweifle, dass deine Tiere es nicht gut bei dir hatten und nicht glücklich waren. Das passt nur gerade zu dem Bild, das du dir jetzt von dir machst. Aber ist das objektiv? Du musst trauern, das ist klar, denn Trauer hat genauso seine Zeit, wie Freude, und ich wünsche dir ganz viel Kraft. Ich wünsche dir auch Weisheit zu gegebener Zeit zu entscheiden, ob ein neues Paar die Chance in ein schönes Zuhause zu ziehen bekommen soll. Tausch dich hier mit uns aus, wenn du Fragen hast. Du musst es ja nicht alleine schaffen, dafür ist der Mensch so wenig geschaffen wie das Kaninchen.
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Als ich 12 oder 13 war, lag ich meinen Eltern damit in den Ohren, dass ich unbedingt ein eigenes Haustier wollte. Irgendwann stimmten sie zu, und ich durfte mich für ein Meerschweinchen oder ein Kaninchen entscheiden. Richtig - nur ein Tier von den Genannten.
Es wurde ein Kaninchen, weil sie sauberer sind als Meerschweinchen (ein Klo benutzen) und in meinen Augen auch viel putziger aussehen :rw: Ca. 3 Jahre später kam dann noch meiner erster Hamster dazu.
Anhang 154086 Anhang 154087
(Major Tom & Krümel)
Zur damaligen Zeit war das Internet für Privatnutzer noch relatives Neuland und Infoseiten wie "DieBrain" wahrscheinlich noch nicht geboren. In gekauften Büchern standen unglücklicherweise falsche Informationen über die Haltung von Kaninchen. Zum Beispiel, dass man als Mensch das Partnertier ersetzen kann, wenn man sich viel mit ihm beschäftigt. Die Haltung meiner Tiere war entsprechend weit entfernt von dem, was ich heute als tiergerecht empfinde, und mein heutiges Ich würde dem damaligen Ich die Beiden abzuschwatzen versuchen.
Major Tom und Krümel versuche ich dennoch in guter Erinnerung zu behalten, da die beiden mit ihrem schlechten Verhalten (Randalieren, und Major Tom war ziemlich aggressiv gegenüber Fremden, weil ich in seinen Augen sein Weibchen war) etwas in mir ausgelöst haben, das mich die Richtigkeit meiner Tierhaltung hinterfragen ließ. Als ich in die Lehre ging und nur ein möbliertes Zimmer hatte, musste das Kaninchen in eine Auffangstelle (Meine Mutter lag damals im Krankenhaus, und mein Vater hatte keine Zeit für Tom), und Krümel war schon vorher recht jung gestorben :sad1:
Für meinen zweiten Hamster aus einem Tierheim habe ich immerhin einen größeren Käfig (Vogelkäfig) umgebaut und mit einer Etage versehen, damit mehr Platz vorhanden war. Vor Hamster Nummer 3 hatte ich endlich mein eigenes Internet und konnte mich richtig informieren.
Das von mir verursachte Tierleid kann ich nicht rückgängig machen, aber ich versuche, kein Neues entstehen zu lassen und im Rahmen meiner Möglichkeiten nicht mehr gewollten Hamstern zu helfen. Oder einem Kaninchen wie Holly letztes Jahr, das als Kinderspielzeug angeschafft und dann vernachlässigt worden war.
Das basiert sicherlich auf dem Wunsch der Wiedergutmachung. Gleichzeitig möchte ich damit auf das Leid, dass sich Millionenfach hinter verschlossenen Wohnungstüren abspielt, aufmerksam machen und durch Beratung verhindern, dass andere Menschen dieselben Fehler wie ich machen.
Laut Statistika lebten 2016 5 Millionen Kleintiere und 4,6 Millionen Ziervögel in deutschen Haushalten. Davon dürfte nur ein Bruchteil artgerecht oder zumindest tiergerecht gehalten werden.
https://de.statista.com/statistik/da...ten-seit-2008/
Irgendwie erschreckend.