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Thema: Aufgasung seit 6 Tagen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
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    Standard Aufgasung seit 6 Tagen

    Hallo ihr Lieben,

    nach langem Überlegen, habe ich mich doch entschieden, hier im Forum nachzuhören, ob es noch eine ultimative Idee gibt, auf die ich und nahezu alle Ärzte aus der Tierklinik nicht gekommen sind.
    Mein Hambo hat am Dienstag das Fressen eingestellt. Ich schob es zunächst auf die Hi8tze, aber als er dann abends apathisch wurde und hektisch atmend auf der Seite lag, wusste ich, es ist wieder eine Aufgasung.

    Ich bin sofort mit ihm in die Tierklinik, und als es nach der Gabe von Metacam, Emeprid und Sab nicht besser wurde, habe ich ihn über Nacht dort gelassen. Er hatte nur noch 35,9 Grad Körpertemperatur.
    Röntgenbild zeigte eine deutliche Aufgasung des Magens, keine Verstopfung. Zusätzlich hat er Balsengries, aber keine Steine. Die Baustelle gehe ich als nächstes an … Er wurde gepäppelt, bekam eine warme Dauer- Infusion und wurde auf einem Heizkissen gehalten.
    Am Mittwoch habe ich ihn abends wieder abgeholt (mit frischer subkutaner Infusion), da er aktiver wurde, der Kreislauf wieder stabil war, die Temperatur normal und er als Stresskandidat in der Klinik eh nichts fressen würde. Im Auto machte er sich dann sofort über seinen Dill her.

    Da er wieder deutlich aktiver war und munter hoppelte, köttelte, Dill, Möhrengrün, Trockenkräuter, Löwenzahnwurzel und Heu fraß und obendrein Hochsprung im Gehege veranstaltete und mit seiner Schwester spielte und schmuste, haben wir blöderweise die Medigabe abgebrochen … Mit dem Ergebnis, dass ich am Samstagabend wieder in der Tierklinik war. Wieder aufgegast, wieder Untertemeperatur (36,3), wieder Emeprid, Sab und Metacam. Ich hbe ihn dann nach Hause geholt und separat in einen Käfig gesetzt, damit ich ihn besser warm haltean konnte. Über Nacht hat er dann selbstständig je 4 Stängel Möhrengrün und Dill gefressen und mächtig Kot abgesetzt. Er durfte dann wieder in das große Gehege zu seiner Abs!

    Den Sonntag über haben wir alle 2 Stunden Dimeticon gegeben und den Bauch massiert, zusätzlich auf 3 Mahlzeiten verteilt, etwa 30ml CC mit etwas Leinöl gefüttert. Dazu 2x am Tag Emeprid und Metacam gegeben. Die Temperatur war tagsüber bei 38,8 Grad, abends sank sie kurzzeitig auf 37,8, stieg dann nach der Fütterung aber wieder auf 38,5 Grad. Geköttelt wurde durchgängig.

    Heute Morgen war die Körpertemperatur dann wieder runter auf 37,4 Grad, sodass ich mich in Abstimmung mit der Tierklinik dazu entschieden habe, ihn wieder stationäre aufnehmen zu lassen und eine Kontrastmitteluntersuchung durchzuführen, da jetzt der Verdacht im Raum steht, dass ein loser Bezoar im Magen den Gasabgang erschwert. Im Darm war heute nur wenig Bewegung. Da Kot abgesetzt wurde, wird ein vollständiger Verschluss ausgeschlossen. Ich mag aber nicht mehr experimentieren.
    An sich habe ich ein gutes Gefühl bei der bisherigen Behandlung und fühle mich und Hambo auch in guten Händen, aber da man, wenn man selber betroffen ist, manchmal offensichtliches übersieht, hoffe ich auf Ergänzungen oder Ideen von euch, was man noch tun kann …

    Mein Eindruck ist, dass Hambo immer dann abbaut, wenn die Infusion aufgebraucht ist. Das würde wieder für eine Dauerinfusion sprechen, wogegen aber wieder spricht, dass er stationär nicht fressen will.

    Das Emeprid muss eigentlich jetzt abgesetzt werden, da er es schon zu lange bekommt. Auf MCP umzusteigen ist ja auch keine Lösung und Buscopan kommt für mich nicht in Frage. Bin gard etwas hilflos …
    Als Ursache für die Aufgasung habe ich Kohlrabiblätter im Verdacht. Da gerade Erntezeit ist, habe ich langsam (!) von den üblichen 2 Blättern pro Tier und Tag auf 4 Blätter pro Tier und Tag gesteigert. Vielleicht war das für ihn zu viel.

    Zusätzlich hat Hambo sich vor zwei Wochen das Plastiknagen angewöhnt, nur wenig und es wird auch nicht gefressen, aber es kann natürlich trotzdem etwas geschluckt worden sein. Wir werden die Klokisten jetzt mit Holz verkleiden.

    Meine Fütterung sieht im Regelfall so aus (2x täglich):
    - Heu und getrocknete Blätter al
    - Frische Küchenkräuter (Dill, Petersilie, Schafgarbe, Minze, Oregano, Ysop, Salbei, Melisse, Anis, Estragon, Kerbel, Basilikum) in großer Menge 4 Blätter Radicchio
    - 4 Blätter Chicorree
    - 1 Möhre / 1 Scheibe Fenchel
    - Möhrengrün (10 Stängel) / Selleriegrün (2 Stängel) / Kohlrabiblätter (2 Blätter)
    - Ab und an eine handvoll Giersch oder Löwenzahn
    - Äste zur freien Verfügung

    Ich achte darauf, dass der Kräuter/Gemüsegrünanteil volumenmäßig mindestens doppelt so groß ist, wie der übrige FriFu Anteil. Meist ist noch Futter übrig, manchmal ist aber auch 2 Stunden kein FriFu mehr da. Wiese kann ich leider nicht füttern, da es mir zeitlich nicht möglich ist und die Wiese, an die ich herankomme von meinen Murpseln verschmäht wird.

    So, das war jetzt ein langer Text, aber ich hoffe, ich habe alles Wichtige reingeschrieben. Sonst fragt bitte.
    Heute Abend bekomme ich das Ergebnis der Kontrastmitteluntersuchung. Ich hoffe, den Schatz dann wieder mit nach hause nehmen zu können. Werde ihn dann zur Beobachtung erstmal separat halten und mit meiner Tierärztin eine Infusionstherapie abstimmen.

    Bin grad echt etwas durch, vor allem, da Abs, wenn Hambo mit ihr zusammen ist, aus Sympathie auch das Fressen einstellt und absolut gestresst von dem ganzen hin und her ist. Eine Trennung erscheint also auch für Abby wichtig, nicht, dass sie als nächstes flachliegt.

    Was kann ich noch tun? Vor allem, wie soll ich füttern, wenn Hambo heute wieder mit nach hause darf?

    Liebe Grüße,
    Kimmy mit Abs und Hambo

  2. #2
    PS-Versager
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    Standard

    Ich würde auch direkt nochmal ein Blutbild fordern, möglicherweise ist die Aufgasung nur eine Folge einer anderen Erkrankung.

    Nierenwerte Ok?

    Das er mit Infusion stabil ist macht mich etwas stutzig.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
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    Gibt es nur eine Blutuntersuchung, oder muss ich da auf etwas spezielles bestehen?

    Bisher gab es nichts, was auf Nierenprobleme hindeutet. Das mit den Infusionen habe ich mir so erklärt, dass diese den Kreislauf in Schwung halten und die Körpertemperatur regulieren, und er deswegen besser drauf wurde.

    Werde das Thema gleich in der TK ansprechen ...

    EDIT: Hinzu kommen ja auch noch die hohen Temperaturen, bei denen meine zwei eh mit dem Futter mäkeln. Sogar in unserer kellerwohnung sind mittlerweile 25 Grad, sonst wohnen wir bei kaninchengerechten 18 Grad ...
    Geändert von Kimmy (22.07.2013 um 13:08 Uhr)

  4. #4
    PS-Versager
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    Allgemeine Blutuntersuchung.
    Kotprobe wurde bestimmt schon gemacht, oder?

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
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    Hallo Kimmy,

    ich habe sehr häufig Aufgasungen bei meiner Häsin und kann dir nur berichten, wie ich vorgehe.
    Es gibt alle 2 Stunden Sab und Bauchmassagen. Wenn ich zufütter, gibt es Möhrchenbrei. Außderm MCP und Coffea für den Kreislauf. Wenn ich kein Coffea habe, gibt es Kaffee. Als Schmerzmittel bei Bauchsachen empfielt sich Novalgin. Infusionen gibt es ebenfalls.
    Selbst wenn sie wieder frisst muss die Behandlung weiter geführt werden. In der Regel gebe ich dann noch 2 Tage Sab.
    Wenn man die Behandlung zu früh abbricht, kann es zu einem Rückfall kommen (wie bei dir beschrieben).
    Infusionen stabilisieren. Wenn er eine Kochsalzlösung erhalten hat, stabilisiert sie den Kreislauf. Wenn die Tiere schon länger nichts mehr zu sich genommen haben und der Kreislauf bereits stark angegriffen ist (das auf der Seite liegen und jappsen ist ein sehr deutliches Zeichen dafür), ist eine solche Infusion lebensrettend.

    Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke die Daumen. Wichtig ist wirklich alle 2 Stunden die Medis zu verabreichen, zu massieren und das Tier zu Bewegung anhalten. Auch nachts.


    Nur noch Fanny und ich...

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Danke Jazzy für deine Antwort.

    Ich hardere echt mit mir ... nachts kann ich die regelmäßige Medigabe noch sicherstellen, aber tagsüber ist das einfach nicht möglich. Selbst wenn ich meine Arbeit auf Minimum fahre und in der Mittagspause nach Hause fahre ist der Schatz mindestens 4 Stunden alleine.

    Aus der TK habe ich noch keine Neuigkeiten. Da ist wohl gerade die Hölle los. Ich denke mal wegen der Hitze gibt es einen Notfall nach dem anderen.

    Zumindest die Info, dass Hambo munter in der Box sitzt und sich putzt habe ich bekommen, was wenigstens darauf hindeutet, dass er die bisherigen Prozeduren gut weggesteckt hat.

    Mein Plan ist, der folgende:

    1. Wenn die Kontrastmitteluntersuchung erfolgreich durchgeführt werden konnte, und keine Verstopfung erkennbar ist, hole ich ihn heute Abend nach Hause und setze ihn in ein von Abby getrenntes Gehege. So habe ich Kontrolle über Kotabsatz und Fressverhalten. (Abby nutzt es nämlich schamlos aus, dass ich alles leckere anbiete und haut sich den Bauch mit Hambos Schmankerln voll.

    2. Ich bitte noch um eine Blutuntersuchung, wenn er jetzt schon mal Stress hat, dann ist das das kleinste Übel.

    3. Die weiterführende Therapie werde ich mit meiner Haustierärztin abstimmen und durchführen. So sehr ich die Arbeit in der TK auch schätze, es ist halt doch eine 3x so lange Fahrt wie zu meiner Tierärztin.

    Eine Frage habe ich noch:

    Im Netz liest man verschiedene Meinungen. Sollte ich FriFu erstmal komplett streichen? Mir leuchtet dieser Schritt durchaus ein, da FriFu ja schneller gärt, und wenn ohnehin schlecht gefressen wird, kann das die Aufgasung ja noch verstärken?
    Fressen tut er ohnehin zZ nur Dill und Möhrengrün - Geben oder weglassen?

  7. #7
    PS-Versager
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    Zitat Zitat von Jazzy82 Beitrag anzeigen
    Hallo Kimmy,

    ich habe sehr häufig Aufgasungen bei meiner Häsin und kann dir nur berichten, wie ich vorgehe.
    Es gibt alle 2 Stunden Sab und Bauchmassagen. Wenn ich zufütter, gibt es Möhrchenbrei. Außderm MCP und Coffea für den Kreislauf. Wenn ich kein Coffea habe, gibt es Kaffee. Als Schmerzmittel bei Bauchsachen empfielt sich Novalgin. Infusionen gibt es ebenfalls.
    Selbst wenn sie wieder frisst muss die Behandlung weiter geführt werden. In der Regel gebe ich dann noch 2 Tage Sab.
    Wenn man die Behandlung zu früh abbricht, kann es zu einem Rückfall kommen (wie bei dir beschrieben).
    Infusionen stabilisieren. Wenn er eine Kochsalzlösung erhalten hat, stabilisiert sie den Kreislauf. Wenn die Tiere schon länger nichts mehr zu sich genommen haben und der Kreislauf bereits stark angegriffen ist (das auf der Seite liegen und jappsen ist ein sehr deutliches Zeichen dafür), ist eine solche Infusion lebensrettend.

    Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke die Daumen. Wichtig ist wirklich alle 2 Stunden die Medis zu verabreichen, zu massieren und das Tier zu Bewegung anhalten. Auch nachts.
    Wurde denn da mal eine Ursache gefunden? Normal ist das ja nicht.

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