Hallo ihr Lieben,
nach langem Überlegen, habe ich mich doch entschieden, hier im Forum nachzuhören, ob es noch eine ultimative Idee gibt, auf die ich und nahezu alle Ärzte aus der Tierklinik nicht gekommen sind.
Mein Hambo hat am Dienstag das Fressen eingestellt. Ich schob es zunächst auf die Hi8tze, aber als er dann abends apathisch wurde und hektisch atmend auf der Seite lag, wusste ich, es ist wieder eine Aufgasung.
Ich bin sofort mit ihm in die Tierklinik, und als es nach der Gabe von Metacam, Emeprid und Sab nicht besser wurde, habe ich ihn über Nacht dort gelassen. Er hatte nur noch 35,9 Grad Körpertemperatur.
Röntgenbild zeigte eine deutliche Aufgasung des Magens, keine Verstopfung. Zusätzlich hat er Balsengries, aber keine Steine. Die Baustelle gehe ich als nächstes an … Er wurde gepäppelt, bekam eine warme Dauer- Infusion und wurde auf einem Heizkissen gehalten.
Am Mittwoch habe ich ihn abends wieder abgeholt (mit frischer subkutaner Infusion), da er aktiver wurde, der Kreislauf wieder stabil war, die Temperatur normal und er als Stresskandidat in der Klinik eh nichts fressen würde. Im Auto machte er sich dann sofort über seinen Dill her.
Da er wieder deutlich aktiver war und munter hoppelte, köttelte, Dill, Möhrengrün, Trockenkräuter, Löwenzahnwurzel und Heu fraß und obendrein Hochsprung im Gehege veranstaltete und mit seiner Schwester spielte und schmuste, haben wir blöderweise die Medigabe abgebrochen … Mit dem Ergebnis, dass ich am Samstagabend wieder in der Tierklinik war. Wieder aufgegast, wieder Untertemeperatur (36,3), wieder Emeprid, Sab und Metacam. Ich hbe ihn dann nach Hause geholt und separat in einen Käfig gesetzt, damit ich ihn besser warm haltean konnte. Über Nacht hat er dann selbstständig je 4 Stängel Möhrengrün und Dill gefressen und mächtig Kot abgesetzt. Er durfte dann wieder in das große Gehege zu seiner Abs!
Den Sonntag über haben wir alle 2 Stunden Dimeticon gegeben und den Bauch massiert, zusätzlich auf 3 Mahlzeiten verteilt, etwa 30ml CC mit etwas Leinöl gefüttert. Dazu 2x am Tag Emeprid und Metacam gegeben. Die Temperatur war tagsüber bei 38,8 Grad, abends sank sie kurzzeitig auf 37,8, stieg dann nach der Fütterung aber wieder auf 38,5 Grad. Geköttelt wurde durchgängig.
Heute Morgen war die Körpertemperatur dann wieder runter auf 37,4 Grad, sodass ich mich in Abstimmung mit der Tierklinik dazu entschieden habe, ihn wieder stationäre aufnehmen zu lassen und eine Kontrastmitteluntersuchung durchzuführen, da jetzt der Verdacht im Raum steht, dass ein loser Bezoar im Magen den Gasabgang erschwert. Im Darm war heute nur wenig Bewegung. Da Kot abgesetzt wurde, wird ein vollständiger Verschluss ausgeschlossen. Ich mag aber nicht mehr experimentieren.
An sich habe ich ein gutes Gefühl bei der bisherigen Behandlung und fühle mich und Hambo auch in guten Händen, aber da man, wenn man selber betroffen ist, manchmal offensichtliches übersieht, hoffe ich auf Ergänzungen oder Ideen von euch, was man noch tun kann …
Mein Eindruck ist, dass Hambo immer dann abbaut, wenn die Infusion aufgebraucht ist. Das würde wieder für eine Dauerinfusion sprechen, wogegen aber wieder spricht, dass er stationär nicht fressen will.
Das Emeprid muss eigentlich jetzt abgesetzt werden, da er es schon zu lange bekommt. Auf MCP umzusteigen ist ja auch keine Lösung und Buscopan kommt für mich nicht in Frage. Bin gard etwas hilflos …
Als Ursache für die Aufgasung habe ich Kohlrabiblätter im Verdacht. Da gerade Erntezeit ist, habe ich langsam (!) von den üblichen 2 Blättern pro Tier und Tag auf 4 Blätter pro Tier und Tag gesteigert. Vielleicht war das für ihn zu viel.
Zusätzlich hat Hambo sich vor zwei Wochen das Plastiknagen angewöhnt, nur wenig und es wird auch nicht gefressen, aber es kann natürlich trotzdem etwas geschluckt worden sein. Wir werden die Klokisten jetzt mit Holz verkleiden.
Meine Fütterung sieht im Regelfall so aus (2x täglich):
- Heu und getrocknete Blätter al
- Frische Küchenkräuter (Dill, Petersilie, Schafgarbe, Minze, Oregano, Ysop, Salbei, Melisse, Anis, Estragon, Kerbel, Basilikum) in großer Menge 4 Blätter Radicchio
- 4 Blätter Chicorree
- 1 Möhre / 1 Scheibe Fenchel
- Möhrengrün (10 Stängel) / Selleriegrün (2 Stängel) / Kohlrabiblätter (2 Blätter)
- Ab und an eine handvoll Giersch oder Löwenzahn
- Äste zur freien Verfügung
Ich achte darauf, dass der Kräuter/Gemüsegrünanteil volumenmäßig mindestens doppelt so groß ist, wie der übrige FriFu Anteil. Meist ist noch Futter übrig, manchmal ist aber auch 2 Stunden kein FriFu mehr da. Wiese kann ich leider nicht füttern, da es mir zeitlich nicht möglich ist und die Wiese, an die ich herankomme von meinen Murpseln verschmäht wird.
So, das war jetzt ein langer Text, aber ich hoffe, ich habe alles Wichtige reingeschrieben. Sonst fragt bitte.
Heute Abend bekomme ich das Ergebnis der Kontrastmitteluntersuchung. Ich hoffe, den Schatz dann wieder mit nach hause nehmen zu können. Werde ihn dann zur Beobachtung erstmal separat halten und mit meiner Tierärztin eine Infusionstherapie abstimmen.
Bin grad echt etwas durch, vor allem, da Abs, wenn Hambo mit ihr zusammen ist, aus Sympathie auch das Fressen einstellt und absolut gestresst von dem ganzen hin und her ist. Eine Trennung erscheint also auch für Abby wichtig, nicht, dass sie als nächstes flachliegt.
Was kann ich noch tun? Vor allem, wie soll ich füttern, wenn Hambo heute wieder mit nach hause darf?
Liebe Grüße,
Kimmy mit Abs und Hambo
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