Ich versuch mal, so gut ich kann, aber es ist sehr schwer, vernünftig zu antworten, ohne das bzw. die Kaninchen, um die es geht, zu kennen.
Wie Katharina schrieb, kommt es sehr auf den genauen Zustand an, und der kann von einem gelähmten Kaninchen zum anderen wirklich extrem variieren.
Purzel, Funken, Puck, Fine, Stella..... sie alle waren / sind gelähmt, doch nur Stella bringt mich, was den Pflegeaufwand betrifft, an meine Grenzen und an den Rand der Verzweiflung.
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Es reicht
nicht, sie ein oder zweimal täglich umzudrehen, zu säubern, zu pflegen und/oder zu baden und gut zu trocknen.
Stella hält die Hinterbeine seitlich, ihr ganzes Körpergewicht lagert praktisch auf ihrem Genitalbereich, sie rutscht darauf herum, und man kann dort auch nichts verbinden.
Schwerpunkt, Liegefläche und gleichzeitig ständig Urin/Kot an ein und derselben Stelle, man kann sich vielleicht vorstellen, was das bedeutet.
Stella lebte bei ihren Vorbesitzern mit ihrer eigenen Familie, also mit Eltern und Geschwistern zusammen, sie war dort geboren worden.
Ihre Haltung wurde dort nach ihrem Unfall dennoch unmöglich, die anderen kuschelten nicht mit ihr, ihre eigene Mutter griff sie sogar so heftig an, dass die Fehlstellung der Hinterläufe noch schlimmer wurde, eine Zehe stand nach dem Angriff nach oben.
Bei mir lebt Stella zusammen mit dem kleinen Schiefkopf Gismo auf Vetbed, wie schon geschrieben ist der Pflegeaufwand enorm.
Hinzu kommt, dass Kaninchen mit gelähmten Hinterläufen nicht "stubenrein" werden, das ganze Gehege wird als Toilette benutzt, alles muss waschbar sein und auch ständig gewaschen werden, damit es immer sauber ist.
Puck hatte auch gelähmte Hinterläufe, er war in Hamburg in einem Straßengraben gefunden worden.
Seine Hinterläufe hatten aber eine völlig andere Stellung, bei ihm wurde nichts wund.
Puck, vorne rechts im Bild, lebte bei mir in einer Behindertengruppe auf Vetbed, ohne Einrichtung:
Bei gelähmten Kaninchen, die sich robbend vorwärts bewegen, ist es sinnvoll, immer eine Lage weiches, sauberes und trockenes Heu auf dem Vetbed zu haben, denn das synthetische Material leitet zwar gut die Flüssigkeit ab, reibt aber auch.
Ich persönlich würde kein Kaninchen mit gelähmten Hinterläufen in eine gesunde Gruppe integrieren, denn wenn keins der gesunden Kaninchen mit ihm kuscheln mag, wird es immer allein und traurig sein.
Das Risiko, dass es gemobbt wird und sich nicht wehren kann, wäre mir außerdem zu groß.
Versuchen kann man es sicher, wenn man alles sehr gut im Auge hat, aber bevor man sich für das behinderte Kaninchen entscheidet, sollte man sich auf jeden Fall Plan B überlegen, falls Plan A nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hat.
Ruf mich gerne an, am Telefon kann man vieles besser besprechen (04550/760).

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