Mein kleiner Oskar ist letzten Freitag leider Witwer geworden. Sein "Mädchen" ist an EC gestorben. Das alles ging extrem schnell, sie war am Dienstag Abend nicht sehr agil und wirkte irgendwie lustlos. Da dachte ich mir, sie hat vielleicht einfach mal einen schlechten Tag. Am Mittwoch bin ich abends in die Tierklinik gefahren, weil sie sich immer noch nicht wirklich gerührt hat und ziemlich apathisch wirkte, fressen habe ich sie auch nicht gesehen. Ich habe in der Klinik einen Verdacht auf EC geäußert (ich hatte leider schon mal ein EC-Hasi). Da wurde nicht weiter drauf eingegangen. Es hieß, der Bauch sei etwas aufgegast (sie wurde geröngt), es wäre aber Nahrungsbrei drin und sie hat ein Schmerzmittel und MCP bekommen. Also ging's wieder heim, ich war beruhigter, weil sie doch wohl was zu sich genommen hat. Trotzdem bin ich am Donnerstag zu meiner TÄ gefahren, um sie nochmal ansehen zu lassen. (Die kleine Maus saß mit dem Gesicht zur Wand und hat sich nicht gerührt). Auch hier habe ich EC angesprochen, wobei die TÄ Blut abgenommen hat und meinen Verdacht teilte. Problem war nur, dass das nicht wirklich offensichtlich war wie Kopfschiefhaltung o.ä.. Ich sollte ihr das MCP weitergeben. Es stand auch eine Zufütterung in Fom von Critical Care im Raum. Am Abend habe ich ihr noch das MCP verabreicht und da hat sie vor lauter Panik angefangen zu krampfen ... ich wollte ihr nicht noch mehr zumuten und das Critical Care ging wirklich überhaupt nicht (und anscheinend hatte sie ja doch irgendwas gefressen). Am Freitag habe ich dann mit der TÄ gesprochen, die meinte, die Nierenwerte seien extrem schlecht und sie müsse unbedingt eine Transfusion bekommen. Allerdings sei der EC-Test noch nicht durch und sie könnte nicht auf Verdacht irgendwelche Medikamente verabreichen (was ja im Grunde auch richtig ist). Leider hat die kleine Maus es nicht geschafft, als ich am Freitag aus der Arbeit heim gekommen, lag sie tot in ihrem Stall. Am Samstag hat mir die TÄ dann EC bestätigt. Bei Lotta muss das wohl irgendwie den Fressmechanismus oder so angegriffen haben, vielleicht konnte sie nicht mehr schlucken, ich weiß es nicht.
Ich habe alles richtig machen wollen (Oskar sollte ja nicht alleine bleiben) und ich glaube, ich hab das auch irgendwie alles beiseite schieben wollen ... ich bin am Sonntag ins Tierheim gefahren und habe ein neues Mädchen mitgenommen. Totale Kurzschlusshandlung ... Allerdings habe ich jetzt den Eindruck, dass Oskar genausowenig mit der Situation klar kommt, wie ich. Er ist nicht mehr das fröhliche kleine Hasi, das ich kenne. Er putzt sich nicht mehr ordentlich, so dass ich ihm - wenn er so weiter macht - den Po baden muss. (Er zeigt aber keine Anzeichen von EC, er frisst auch soweit anständig und hat keinerlei Unsicherheiten im Bewegungsablauf). Er geht zwar schon auf das neue Nin zu, aber ich habe einfach den Eindruck, dass er unglücklich ist.
Seh ich das falsch, vermenschliche ich ihn, mach ich mir unnötig Sorgen oder hätte ich ihm (und mir) noch mehr Zeit geben sollen, den Tod von Lotta zu "verdauen"? Ich bin gerade ziemlich verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. Wie gesagt, ich wollte alles richtig machen und jetzt habe ich das Gefühl, ich hab das Gegenteil getan ...
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