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Thema: Hefenbefall, Durchfall, Kaninchen nimmt immer mehr ab

  1. #1
    Kaninchen Paul
    Gast

    Standard Hefenbefall, Durchfall, Kaninchen nimmt immer mehr ab

    Hallo,

    mein Kaninchen hat seit langem Probleme mit Durchfall, nun kam der TA auf die Idee auf Hefen zu untersuchen und hat einen starken Befall festgestellt. Ich geb jetzt morgens und abends Nystatin und mittags bene bac. Jetzt mach ich das seit 3 Tagen und mein Paulchen ist munter aber frisst kaum. Ich hab ihn bisher nur mit Heu und Trockenfutter ernährt, weil ich das Naßfutter im Verdacht hatte als Auslöser für den ständigen Durchfall. Wie ich jetzt bei Euch gelesen hab, war das wohl falsch. Nun füttere ich Spitzwegerich, etwas Löwenzahn, Brombeerblätter, Gras, Fenchel und das frisst er auch aber eben geb ich da nur wenig, weil das doch jetzt eine ziemliche Umstellung ist und Paulchen rührt kein bisschen Trockenfutter und kaum Heu an. Er hat weiterhin Durchfall oder macht so ganz kleine ungeformte Böbbelchen und nimmt eben immer weiter ab. Die Zähne sind laut TA normal. Hat jemand eine Idee was da los ist, warum er nicht mehr frisst obwohl er sonst einen richtig guten Eindruck macht, ich bin wirklich ratlos. Wenn er bekommen würde, würde er wohl mehr Naßfutter fressen, kann ich das machen ohne dass der Durchfall noch schlimmer wird? Er hat früher extrem viel getrunken was er jetzt auch nicht mehr macht, vielleicht auch weil er kein Trockenfutter mehr frisst. Reicht die Behandlung mit Nystatin und bene bac, wenn die Hefen eigentlich eine Sekundärerkrankung (steht im Forum unter "Hefebefall") sind ? Ich hab früher immer TSO Tabletten gegen den Druchfall für ihn bekommen, wäre das zusätzlich noch sinnvoll ?

    Ich bin echt ratlos und auch ziemlich verwirrt, warum der eigentlich putzmuntere Schlappohr nicht mehr fressen mag.

    Danke für Eure Antworten.
    Geändert von Julia (03.10.2011 um 13:48 Uhr) Grund: Dosierung entfernt

  2. #2
    Wuschel
    Gast

    Standard

    Wenn er momentan von selbst kein Trockenfutter frisst, dann biete ihm auch in Zukunft keines mehr an, dann brauchst du es auch nicht "langsam" absetzen.
    Er trinkt weniger oder auch gar nichts, weil er durch das Grünfutter viel Flüssigkeit aufnimmt. Mit den Medikamenten bei Hefen kenne ich mich nicht aus, dazu kann ich dir nichts sagen.
    Hat der TA auch die Backenzähne kontrolliert? Dort könnten Backenzahnspitzen sein, die in die Backe oder Zunge bohren und Schmerzen verursachen. Manchmal kann man aber auch nur durch ein Röntgenbild des Kopfes feststellen, ob die Zähne (auch im Kiefer) in Ordnung sind.
    Wenn er das Grünzeug gerne frisst und der Kot noch einigemaßen in Ordnung ist, also nicht flüssiger Durchfall, dann darfst du ihm von den Wiesenkräutern und dem Gras ruhig soviel geben, wie er mag. Wenn er natürlich viele Wiesenkräuter bekommt, ist es normal, dass er fast kein Heu frisst, weil er das Heu ja dann in "frischer" Form gekommt.
    Im Winter, wenn es keine frische Wiese mehr gibt, füttert man dann Heu, etwas Trockenkräuter und Gemüse, wobei der Anteil von blättrigem Gemüse (Salate, Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Chinakohl usw.) wesentlich größer sein muss, als der Anteil von festem Gemüse (Karotten, Sellerie, Petersilienwurzel usw.).

  3. #3
    mit drei Pansenliebhabern :D Avatar von Kim R.
    Registriert seit: 26.06.2009
    Ort: Goslar (bei Braunschweig)
    Beiträge: 1.213

    Standard

    Das er kein Trockenfutter frisst ist bei einem Hefebefall wünschenswert. Getreide, was in den beisten Trockenfuttersorten enthalten ist, ist ein gefundenes Fressen für Hefen.
    Füttern solltest du jetzt sehr stärkearm. Wiese, Salat, Fenchel,... sind jetzt Dinge die ihm bekommen, sofern es diese denn gewöhnt ist.
    Eine Behandlung mit Nystatin und eine Umstellung der Ernährung reicht aus.

    Jedoch sollte geklärt werden, woher die Hefen kommen.
    Wurden die Zahnwurzeln auch mal kontrolliert bei ihm?
    Über welchen Zeitraum hattest du Kot für die Kotprobe gesammelt?

  4. #4
    - zwischen hier und irgendwo - Avatar von Julia
    Registriert seit: 05.11.2010
    Ort: Velbert
    Beiträge: 2.727

    Standard

    Was die Ernährung anbelangt würde ich an deiner Stelle die Wiesenkräuter, Küchenkräuter und Salate sowie gut verträgliche, nicht allzu stärkehaltigen Gemüsesorten nach und nach steigern. Das kannst du von Tag zu Tag etwas hoch setzen. So spülst du den Darm regelrecht durch.

    Du solltest ein wenig aufpassen, ob er blähig reagiert. Da sowohl die Hefenbehandlung als auch die Anfütterung mit Frischfutter den Darm ein wenig durcheinander bringen können. Dann kannst du ihn mit Sab unterstützen.

    Ist die Kotprobe nur auf Hefen untersucht worden oder auch auf Darmparasiten (Kokis, Würmer und Co)? Das ist allerdings nur aussagekräftig, wenn die Kotprobe über drei Tage gesammelt wurde.
    Neun Stimmen in meinem Kopf sagen mir, dass ich ganz normal bin - die zehnte summt permanent die Tetrismelodie.

  5. #5
    Kaninchen Paul
    Gast

    Standard

    Hallo,
    vielen Dank für Eure Antworten. Die Backenzähne wurden bei Paulchen angeschaut aber nicht die Zahnwurzeln wozu man doch wohl röntgen müßte. Ich hab auch immer noch einwenig die Zähne im Verdacht, weil er das Trockenfutter bisher richtig gierig gefressen hat und von einem Tag auf den anderen alles harte meidet. Den Durchfall hat er ja schon jahrelang immer wieder und da waren die Hefen vielleicht dann auch schon da

    Ich füttre jetzt mehr Grünes und werde den TA fragen, was er da genau untersucht hat. Auf der Rechnung steht Kotuntersuchung parasitologisch € 11,50. Die Kotprobe war von einem Morgen.
    Also nochmals danke!!

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Molo
    Registriert seit: 04.06.2009
    Ort: Edingen-Neckarhausen
    Beiträge: 634

    Standard

    Hallo,

    da Darmparasiten nicht immer ausgeschieden werden, sammelt man am besten von 3 Tagen einige Köttel ein.
    Kann schon sein, dass er evtl Würmer hat, trotz negativer KP.

    Hefen kommen von einer gestörten Darmflora, das auch von schlecht gekautem Futter kommen kann, daher wäre wichtig, die Backenzähne gründlich zu kontrollieren.

    LG Molo

  7. #7
    Wieder am Kochen! Avatar von dafi
    Registriert seit: 01.06.2010
    Ort: Norderstedt
    Beiträge: 3.466

    Standard

    Moment mal: der ist seit Jahren in Behandlung wegen Durchfall und dein TA kommt erst JETZT auf die Idee, sich mal Kot anzuschauen???

    Bei Durchfall ist das erste: Sammel-Kotprobe von 3 Tagen untersuchen und Zähne anschauen. Auch hätte dein TA dich darauf hinweisen müssen, dass du 3 Tage sammeln musst.

    Wenn dem wirklich so ist, würde ich schleunigst den TA wechseln, weil er unerfahren in Sachen Kaninchen ist. Ich würde dann auch das Ergebnis seiner Untersuchungen in Frage stellen.

    Bitte lass dir hier einen erfahrenen Tirearzt in deiner Nähe empfehlen. Dein Oaulchen leidet arg. Wieviel hat er denn schon abgenommen? Und wieviel wiegt er noch?

    Liebe Grüße
    Dagmar

  8. #8
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 4.022

    Standard

    Hi,

    zum Thema Stärke/Zucker und Hefen:

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Da die Thematik "Zucker und Hefen" im Eingangsposting scheinbar unklar formuliert ist, hier noch einmal die wichtigsten Punkte im Überblick:

    1. Auch eine zuckerarme Ernährung bringt die Darmflora ins Ungleichgewicht und fördert Darmerkrankungen. Die "Konkurrenten" der Hefen benötigen ebenfalls Zucker, um zu verhindern, dass die Hefen sich abnorm ausbreiten.

    2. Eine zuckerarme Ernährung schwächt ein krankes Tier, und wäre daher auch in Hinblick auf die Genesung kontraproduktiv.

    3. Schon die Grundnahrungsmittel von Kaninchen – wie Süßgräser – sind sehr zuckerreich. Auch im Heu ist beispielsweise sehr viel Zucker enthalten. Wird artgerecht und ausgewogen ernährt, ist der Zucker unproblematisch.


    Die beste Ernährung im Kampf gegen Hefen ist eine ausgewogene Ernährung. Also weder Zucker pur, noch zuckerarm, sondern eine möglichst abwechslungsreiche, frische und artnahe Ernährung, die den Darm dabei unterstützt, die Balance wieder zu finden. Je häufiger dabei der Darm "durchgespült" wird, desto weniger Chance haben Krankheitserreger, sich auszubreiten.
    D.h.: Je mehr frische Gräser und Kräuter du fütterst, desto besser im Kampf gegen die Krankheit . Ein ganz kleines Stückchen frischer Apfel oder frische Banane zwischendurch kann z.B. auch dabei helfen, den Darm wieder aufzubauen, aber der Schwerpunkt sollte klar auf ganz viel frischen Gräsern und Kräutern liegen. (Zum Thema Durchfall und Obst.)

    Wichtig ist allerdings, dass du die Mengen an Frischfutter langsam steigerst, sollte er das so nicht gewöhnt sein. (Ansonsten kann es durch die abrupte Ernährungsumstellung zu Verdauungsproblemen kommen). Kann ein Parasitenbefall (Kokzidien, Würmer...) als Sekundärerkrankung ausgeschlossen werden?

    Zusätzlich zum Nystatin würde ich sicherheitshalber SAB Simplex (Suspension) und ggf. noch Colosan mit anbieten, da ein Hefenbefall schmerzhafte Blähungen auslösen kann. (SAB Simplex hilft gegen Blähungen und Colosan beruhigt den Verdauungstrakt.) Möglicherweise rührt daher seine Inappetenz. Gute Besserung!
    Geändert von Simone D. (04.10.2011 um 21:29 Uhr)

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