Hallo zusammen,
am Sonntag zog Ludmilla bei uns ein. Ich hatte die geniale Gelegenheit, dass ich sowieso umziehen wollte, also hab ich Momo gepackt, Ludmilla geholt und beide in ihr niegelnagelneues Gehege gebracht. Da das keiner bisher kannte und ich schon viele Vergesellschaftungen gemacht hab, hatte ich keine Bedenken. Wir haben gleich am Sonntag mit der Vergesellschaftung begonnen. Momo hat Ludmilla gejagt, sie ist ihm aber aus dem Weg gegangen und weil sie schneller, wendiger und ziemlich ausgeschlafen ist, machte es fast den Eindruck als hätte sie Spaß daran. Das Gehege war mit verschiedenen Pappschachteln mit mehreren Eingängen und vielen kleinen Futterportionen überall ausgestattet und Ludmilla hat irgendwo gefressen, wenn dann Momo kam hoppelte sie in einem Bogen um eine Schachtel zurück zum Ausgangspunkt und futterte weiter. Das hat sie immer wieder gemacht. Am ersten Abend lagen sie dann schon zum ersten Mal in Sichtkontakt voneinander und haben sich ignoriert. Am nächsten Morgen gab es einzelne Haarbüschel im Gehege, aber zum Fressen saßen sie schon mit Fellkontakt nebeneinander. Nur zwischendrin hat Momo Ludmilla immer wieder gejagt und versucht sie zu berammeln (was er bei Tara, seiner letzten Partnerin, nie gemacht hat). Das wechselte immer. Ich hab sogar zweimal gesehen, dass sie gemeinsam in einer Schachtel gelegen sind und geschlafen haben - da dachte ich ja, wir hätten es geschafft, aber danach wollte Momo wieder Rammeln, Ludmilla ist weggelaufen und sie haben sich gejagt. In der Nacht auf Dienstag war es Ludmilla dann wohl irgendwann zu doof, jedenfalls waren da am nächsten Morgen noch mehr Haare und nun lief sie zu Momo und berammelte ihn. Er ließ sich das auch immer kurz gefallen, aber dann gab es kloppe. Sprich er hat zurückgebissen und für Sekundenbruchteile gab es ein Knäuel bevor sie voneinander abließen. Grundsätzlich hatte ich aber den Eindruck, dass das Berammelt werden Momo beeindruckt hat und er von sich aus mit der Jagerei aufgehört hätte. Sie haben dann auch wieder einträchtig nebeneinander gefuttert. Danach hat Ludmilla Momo noch mal berammelt, er hat nach einer Weile wieder zurückgebissen und dann war plötzlich Blut im Gehege. Ich hab Ludmilla eingefangen und festgestellt, dass sie eine Verletzung im Geschlechtsbereich hatte. Also ab zum Tierarzt. Der konnte in dem Durcheinander aus Blut und Haaren nicht so richtig erkennen wo die Wunde anfängt und aufhört und so musste ich sie da lassen und er hat sie in Narkose gelegt und genäht.
Großer Mist. Ich glaube, dass das wirklich doof gelaufen ist und dass Momo sie halt genau da erwischt hat, weil sie ihn von vorne berammelt hat. Es ist nur ein tiefer Kratzer. Aber nun muss ich sie trennen bis die Wunde verheilt ist. Keine Ahnung wie lange das dauern wird. Was mache ich jetzt? Leider hab ich nicht genug Platz um für beide zusätzlich zu ihrem neuen Gehege noch zwei Quarantänegehege zu bauen. Als Notlösung haben wir gestern im großen gemeinsamen Gehege für jeden einen Quadratmeter abgetrennt. Mir ist klar, dass das Mist und zu wenig Platz ist, aber ich hab mir gedacht, dass wir dann auf den verbliebenen sechs Quadratmetern später einen neuen Versuch für die Zusammenführung machen können. Meint Ihr das geht? Die Behelfsgehege bestehen aus Drahtelementen, aber nach außen habe ich sie mit Pappe blickdicht gemacht. Momo und Ludmilla können sich durch den Draht sehen und riechen. Auf einer Seite hab ich ein Brett dazwischen gemacht, damit sie sich auch aus dem Weg gehen können, aber tatsächlich sitzen sie die meiste Zeit am Draht nebeneinander und wirken dabei sehr entspannt. Ich hab auch am Draht gefüttert. Was denkt Ihr? Wie würdet Ihr weiter vorgehen? Ich hatte so eine Situation noch nie. Meine bisherigen Zusammenführungen haben nie lange gedauert und ich musste die Tiere noch nie wieder trennen ...
Liebe Grüße
Sabine mit Momo und Ludmilla
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