Heute morgen habe ich Dich beim Joggen am Straßenrand gefunden, kleines Lohkaninchen. Du warst dort offenbar krank von Deinen Haltern entsorgt worden, im Todeskampf hattest Du Dich noch aus einem Tuch herausgestrampelt, das hinter Dir lag, Deine Augen vor Schreck weit aufgerissen. Du warst tot, und man hat Dich beim Sterben allein gelassen.
Kleines Ninchen, ich schäme mich aus tiefstem Herzen für meine Mitmenschen, weil sie Dir so etwas antun konnten. Vielleicht siehst Du jetzt von einer anderen Welt auf diese hier herunter und kannst sehen, daß es heute Morgen einen Menschen gab, der Tränen für Dich vergossen hat.
Ich fahre heute Abend dort nochmal hin und schaue, ob ich Dich zumindest ins weiche Gras legen und mit Heu zudecken kann. Kein Lebewesen hat es verdient, allein am Straßenrand zu verenden.
Mach es gut, kleines Langohr!
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