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Thema: Abtrennung nach misslungener Vergesellschaftung

  1. #1
    Hazel
    Gast

    Standard Abtrennung nach misslungener Vergesellschaftung

    Hallo zusammen,

    ich melde mich hier bei euch da ich das Gefühl habe, nirgends sonst eine Antwort auf mein Problem zu finden.

    Nun erst einmal zu mir. Ich bin 20 Jahre alt und habe bereits seit meiner Kindheit Kaninchen. Mit zunehmender Kaninchenerfahrung hat sich natürlich auch meine Sichtweise was die Haltung / Fütterung etc. betrifft.
    Nachdem Ende 2019 mein Rammler mit 10 Jahren leider verstorben ist, haben mein Partner und ich uns Mitte 2020 zwei Häsinnen zugelegt. Diese kamen aus einem Schlachtbetreib und sollten es bei uns besser haben als im Kochtopf......
    Muffin und Hazel sind aus dem selben Wurf und haben bei uns nun ein knappes Jahr in freier Wohnungshaltung gelebt. Sie haben sich wirklich gut verstanden, trotz all meiner Bedenken zwecks der Konstellation. Tägliches Putzen und gemeinsames Kuscheln inklusive.
    Selbstverständlich kam es ab und an zu kleinen Streitereien, was allerdings nach 2x im Kreis jagen wieder erledigt war. Es gab nie ernsthafte Auseinandersetzungen.
    Nach reichlichen Überlegungen haben wir uns dazu entschieden, einen Kastraten aufzunehmen. Dieser sollte unsere Gruppe vorerst vervollständigen und etwas Ruhe hineinbringen. Also haben wir begonnen unseren Garten umzugraben und haben ein ca. 10m2 großes Außengehege gebaut. Wir haben neue Gehege-Einrichtung etc. gekauft und waren voller Vorfreude.
    Wir haben den kleinen Monti (ca. gleichalt wie unsere zwei) dann abgeholt und eine Vergesellschaftung auf einem für alle drei neutralen Boden durchgeführt. So weit, so gut. Am nächsten Abend bemerkten wir, dass Hazel ein wenig humpelte und haben uns vorgenommen vorsichtshalber zum Tierarzt zu gehen, vielleicht hatte sie sich ja das Bein vertreten.. Ganz weit gefehlt....

    Zu finden war kein vertretenes Bein sondern eine riesige Wunde am Bauch. Sie musste sofort notoperiert werden und blieb erstmal 5 Tage in der Klinik. Wir holten sie dann also wieder ab und haben sie vorerst wieder in unsere Wohnung gesetzt, sodass die Wunde frei von Einstreu etc. bleibt. Nach drei Tagen dann die Nachkontrolle. Hazel hatte sich die Wunde aufgebissen, erneute Operation.
    Nach über einer Woche "Käfigknast" in der Klinik kam sie nun wieder zu uns und erholt sich momentan noch. Hoffentlich kann in zwei Tagen endlich die Halskrause ab. Auf dem Bild seht ihr sie im Aufwachraum.

    So, jetzt aber zu meiner Frage: Die Tierklinik sagt, dass wir sie (vorerst)auf keinen Fall wieder zu den anderen setzen sollen, dadurch dass sie so schwer verletzt wurde und ihr Leben wirklich am seidenen Faden hing. Wir bauen jetzt eine Trennwand in unserem Gehege ein, sodass Monti und Muffin ihren Bereich haben und Hazel eben auch.
    Sollten sie sich sehen können oder sollten wir lieber einen Sichtschutz einbauen, sodass sie sich zwar riechen, aber nicht sehen können?

    Danke schonmal für eure Hilfe und liebe Grüße
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  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Luisa K.
    Registriert seit: 08.11.2020
    Ort: Hildesheim
    Beiträge: 1.500

    Standard

    Hallöchen & herzlich Willkommen im Forum erstmal!

    Es ist sehr schön, dass ihr den beiden Mädels ein schönes Zuhause gebt und sie so noch hoffentlich sehr lange weiterleben können.

    Jetzt zu der Situation:
    Habt ihr Fotos von der Wunde? Und wurde sie sicher von einem anderen Kaninche verursacht oder kann sie sich die auch auf andere Weise zugezogen haben (bspw. Raubtierangriff)? Wie lief die restliche Vergesellschaftung ab?
    Grundsätzlich habt ihr sehr richtig gehandelt, dass ihr sie erstmal vom Rest getrennt habt. Allerdings würde ich die Hoffnung nicht aufgeben: nachdem die Wunde gut verheilt ist und sie sich eine Zeit lang nicht gesehen und gerochen haben kann man die VG nochmals probieren. Was auch häufig zu einem positiven Verlauf der VG beiträgt, ist eine Kastration beider Weibchen.
    Wenn ihr es also nochmal versuchen wollt, würde ich sie erstmal auf keinen Fall in die Nähe der anderen setzen, also ein striktes Seh- und Riechverbot einhalten (bspw. Hazel in der Wohnung, die beiden anderen im Garten).

    Und noch einmal eine kleine Randbemerkung: bei einer eventuell erneuten großen Bauch-OP (z.b. Weichenkastra) solltet ihr von der Halskrause eher absehen, da die Kaninchen dadurch in ihrer Nahrungsaufnahme gehemmt werden können. Hier eignet sich viel besser ein Kaninchen-body, der ein Aufknabbern der Wunde auch recht zuverlässig verhindert.

  3. #3
    Hazel
    Gast

    Standard

    Liebe Luisa,
    Vielen Dank für deine Antwort. 😊 Ich hänge dir hier mal zwei Bilder an, das eine Bild war vor der 2. Operation, das 2. Bild nach ca zwei Wochen Heilung.

    Es können keine Raubtiere gewesen sein, das hat uns auch die Tierärztin noch einmal bestätigt.
    Wir werden es denke ich noch einmal versuchen und uns eventuell noch einmal jemanden zu Rate ziehen, der viel Erfahrung mit VG hat.
    Die restliche VG war recht harmonisch, Muffin und Monti haben sich sehr schnell sehr gut verstanden & Hazel war "außen vor". Wer Hazel diese Verletzung zugefügt hat wissen wir leider nicht...

    Vielen Dank für den Tipp mit dem Body, wir wussten nicht ob das funktionieren würde, da die Wunde recht nah am Geschlechtsteil sitzt..
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  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

    Standard

    Ich finde es sehr traurig dass die Kleine so gebissen wurde.
    Ich glaube ich würde es nicht noch einmal versuchen, wenn ihr Leben, wie Du schreibst "an einem seidenen Faden" hing.
    Ich würde ihr ein Partnertier holen und falls das klappt, sie erstmal in Paarhaltung lassen, und es dann nach geraumer Zeit zu viert probieren.
    Was sagt denn die TÄ ?

  5. #5
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.725

    Standard

    Wenn du sagst, dass es an sich harmonisch war, wäre für mich die Frage, ob es sein kann, dass die Verletzung unter "blöd erwischt" verbucht werden kann. Dann könnte ich mir eine erneute VG vorstellen. Das kann man aber aus der Ferne nicht wirklich beurteilen.

    Was erhoffst du dir denn von der Trennung?

    Wenn du sie nochmal zusammenbringen möchtest, solltest du sie besser ohne Sicht- und Riechkontakt von den anderen trennen, und auch nicht länger als nötig, also bis zur vollständigen Heilung. Wenn du sie nicht nochmal zusammenbringen möchtest, braucht sie einen eigenen Partner oder muss zu einem Partnertier vermittelt werden. Sie bis auf Weiteres einfach abgetrennt von den anderen zu halten, ist keine Option.


  6. #6
    Karoline G.
    Gast

    Standard

    Ich kann mich den anderen nur anschließen und würde erstmal von Riech- und Sichtkontakt abraten, bis die Kleine wieder total fit ist! Ist denn sicher, dass es eine Bisswunde war und sie nicht im neuen Gehege irgendwo an etwas scharfkantigem hängen geblieben ist?

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kerstin L.
    Registriert seit: 24.02.2011
    Ort: Siebenbach
    Beiträge: 794

    Standard

    Ich kann mich den anderen nur anschließen. Habt ihr auch schonmal über eine Kastration der Mädels nachgedacht? Das nimmt oft schon (Hormon) Druck raus. Ich würde auch bis alles verheilt ist weder Sicht noch Riechkontakt gewähren und dann ganz in Ruhe erneut VG.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2019
    Ort: Südbaden
    Beiträge: 704

    Standard

    Ich schließe mich in dem Punkt an, dass die Wunde komplett verheilt sein muss und die Maus wieder richtig fit. Bis dahin würde ich sie ohne Sicht- und Riechkontakt getrennt halten und dann auf neutralem Terrain ganz neu vergesellschaften.

    Die Wunde ist echt heftig - und ich frage mich auch, ob sie irgendwie anders zustande gekommen sein kann (Nagel, Holz, etc.)?

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