Hallo,
da einige von euch vermutlich meine Geschichte mit meiner Amélie mitbekommen haben, setze ich meinem Problem ein kurzes Update voraus.
Amélie sollte eigentlich Richtung Kiel zu einer Bekannten ziehen. Kurz bevor die Reise jedoch losgehen sollte, hat sich eine andere Lösung für meine Maus gefunden. Sie zog nur ein paar Fahrminuten von mir als Leihkaninchen zu einem alten Kaninchenmann. Dort sollte sie bleiben, bis ich ihre tierärztliche Versorgung wieder sicherstellen kann. Aber leider kommt meist ja alles anders als gedacht. Nach nur wenigen Wochen verstarb der alte Kerl überraschend und Amélie kam vor etwa 2 1/2 Wochen wieder zu mir zurück. Da ich in der Zwischenzeit meine Studienfinanzierung nach meiner Regelstudienzeit, weshalb ich kein Bafög mehr bekomme, soweit geregelt hatte habe ich mich dazu entschlossen, dass sie nicht noch einmal ihr Heim wechseln soll (vor mir hatte sie ja bereits 2 Stationen). Amélies Pflegeeltern und ich stehen noch in gutem Kontakt und sollte es hier eng werden haben sie mir ihre Unterstützung zugesagt. Zudem soll es in Zukunft eine Krankenversicherung für meine Kaninchen geben.
So kommt es, dass vor etwa 1 1/2 Wochen der kleine Söckchen aus dem Tierheim zu mir zog. Und er ist es auch, um den es sich hier drehen wird.
Söckchen ist etwa 6 Monate alt (etwas jünger wäre durchaus im Bereich des Möglichen). Er ist ein bildhübscher dreifarbiger junger Bock und leider noch ein totaler Wildfang und überhaupt nicht zurtraulich. In der ersten Zeit zeigte er sehr viel Selbstbertrauen (er ist der Chef), war sehr neugierig allerdings auch sehr schreckhaft. Wenn ich an dem Häuschen in dem er saß vorbeilief, stürmte er in ein anderes Versteck, machte ich einen Schritt im Zimmer oder hob den Kopf, wenn er gerade die Gegend erkundete, brachte er sich lieber mal schnell in Sicherheit, kam aber super schnell wieder raus und ging weiter seiner Wege, inklusive ausgiebigem Toben und Hakenschlagen. Nach der ersten Woche lockte ich ihn mit leckerer Karotte und er kam langsam in meine Nähe und fraß mir auch aus der Hand, wenn das Karottenende weit genug von meiner Hand entfernt war.
An meinem Geburtstag (3 Tage nach seinem Einzug), kam er neugierig ans Gitter um zu gucken was meine Freunde und ich denn so im Wohnzimmer machen (beide leiben im Schlafzimmer, während der Vergesellschaftung habe ich dieses jedoch mit einem Gitter abgeschlossen, damit ich sie im Blick und auch etwas von ihnen habe). Mit dabei natürlich mein Freund. Mit der vorhandenen Entferung konnten sich alle, normal bewegen, nur wenn jemand auf Söckchen zulief, hoppelte er lieber wieder in eine hintere Ecke des Zimmers.
Einige Tage darauf übernachtete mein Freund bei mir. Als er an diesem Tag das Schlafzimmer betrat, versorgte ich noch die Kaninchen. Bewegte ich mich, erschreckte sich Söckchen zwar, verhielt sich aber ansonsten wie oben beschrieben. Bewegte sich mein Freund, geriet Söckchen regelrecht in Panik und das sogar, wenn mein Freund seinen Arm nur wenige cm hob. An den Tagen darauf verhielt sich Söckchen aber normal schreckhaft. So kam es, dann mein Freund ein weiteres Mal bei mir übernachtete und sich noch etwas vorsichtiger Bewegte. Es half jedoch alles nichts. Söckchen geriet jedes Mal erneut in Panik, wenn sich mein Freund bewegte. Und seit dem ist er vollkommen ins Häuschen zurückgezogen. Selbst wenn es Futter gibt, kommt er erst sehr spät und vorsichtig, um so schnell wie möglich etwas in sein Häuschen zu ziehen. Während er morgens immer getobt hat, sehe ich ihn sogut wie gar nicht mehr. Er sitzt in seinem Häuschen und traut sich nicht raus.
Zur Sicherheit habe ich ihn am Donnerstag meinem TA vorgestellt. Dieser konnte aber keine Anzeichen einer Erkrankung finden. Also setzte ich mich abends neben das Häuschen mit einer Karotte bewaffnet. Amélie kam natürlich sehr schnell und fraß die Karotte aus meiner Hand und setzte auch ihre Vorderpfoten auf meine Beine. Nach etwa 10 Minuten wagte sich Söckchen sehr vorsichtig aus dem Häuschen. Ich bot ihm Karotte an. Daraufhin zog er sich verschreckt direkt wieder zurück. Nach weiteren 5 Minuten, ich ließ die Karotte in meiner Hand am Hauseingang liegen, traute er sich diese zu fressen, versuchte sie zunächst ins Haus zu ziehen, als dies jedoch nicht gelang, da ich sie weiterhin festhielt, fraß er sie am Hauseingang. Nachdem Amélie dann stiften ging, folgte er ihr einige Zeit später und ich sah ihn wieder das erste Mal herumrennen und sogar eine Hake schlagen.
Mein Freund hat nun erst einmal Schlafzimmerverbot, was aber natürlich richtig blöd ist.
Wie schätzt ihr denn die Situation ein und habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich, wie ich ihm die Angst nehmen kann?
LG
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