Bamse - du gingst viel zu schnell /Abschied S. 3 #50
Unser über alles geliebter Bamse, unser kleiner Eisbär, unser Teddynin
ist gestern gegen 20.00 h auf dem Weg zum Tierarzt gestorben.
Wir sind noch ganz fassungslos
Gegen 16.00 h hast du dich noch mit den anderen nach Heucobs angestellt, hätte mir da schon was auffallen können?
17.30 h fiel mir auf, dass du so komisch in der Heukiste lagst.
Als ich dich streichelte, hoppeltest du müde weg und legtest dich im Wintergarten hin.
Ich nahm dich hoch, du wehrtest dich, wie üblich, aber nur wenig und völlig kraftlos.
Ich hielt dich eine viertel Stunde in den Armen, dachte, du wärst einfach nur geschafft, weil die anderen dich wieder gejagt haben,
aber etwas war anders.
Du warst wie ohne Muskeln. Aber hast dich berappelt.
Ich nahm dich trotzdem aus der Gruppe, in eine TB, damit du mehr Ruhe vor den Anderen hattest, mit in die Küche, das Gemüse vorbereiten.
Du wolltest nichts fressen, nicht von dem Gemüse, keine Leckerchen.
Jetzt konntest du nicht einmal mehr laufen, ich rief Burkhard an, dass er schnell nach Hause kommen sollte.
Ein Anruf bei meiner Tierärztin ergab, dass sie Außentermine habe und gleich weg müsste, ich bekam die Telefonnummer von der diensthabenden Nottierärztin. Ich wartete auf Burkhard, verlor ich kostbare Zeit?
Du warst völlig schwach, konntest dich kaum auf den Beinen halten.
Trotzdem nahm ich dich zur Gemüsemahlzeit zu den Anderen mit in den Wintergarten in der Hoffnung, dass du durch deine Gruppe zum Mitessen angeregt wirst.
Du hoppeltest schwankend zur Klokiste und bliebst dort eine Weile.
Dann kam Bogi, wir versuchten dir Wasser zu geben, aber du schlucktest nicht mehr. Wir fuhren zur Tierärztin.
Zu spät, als wir die Transportbox öffneten, warst du schon gegangen
Bamse
Die Züchterin wollte dich nicht mehr haben, weil du nicht rammeln wolltest.
So kamst du Ende März diesen Jahres zu uns:
An eine kleine Stallbox gewöhnt, verbrachtest du die erste Nacht bei uns in der Heukiste, ich musste dich herausheben,
damit du dich trautest, das Zimmer zu erkunden.
Das war dein erstes kleines Reich:
Du warst lieb und kuschelig, so wie du aussahst, war auch dein Charakter.
Nichts war schöner für dich, als gekrault zu werden
Uns fiel auf, dass du einen unendlichen Durst hattest.
Beim Züchter hatten wir kein Wasser gesehen.
Erst dachten wir, du wolltest einfach nur nachholen, aber du hast über Wochen Näpfe jeder Größe geleert.
Eine Untersuchung ergab nichts, alle Werte in Ordnung.
So nahmen wir dies als deine Besonderheit hin und sahen dich oft so:
Du kamst in eine größere Gruppe, warst einer von Sieben.
Nie hast du jemand anderen gebissen oder gejagt, immer warst du der Gejagte, lagst viel abseits allein.
Aber ab und zu wurdest du auch geleckt und dürftest dich zu den anderen legen oder zusammen mit jemanden dein Heu kauen:
Nachdem wir von der Tierärztin zurück waren, gaben wir der Gruppe Gelegenheit, Abschied zu nehmen.
Alle kamen, nacheinander, auch Salt, die dich noch geleckt hatte, als ich dich heute auf dem Arm hatte
Du siehst aus, als hättest du dich zu einem tiefen, langen Schlaf hingelegt
Aber wir wollen dich lebendig erhalten in unserer Erinnerung
Unser über alles geliebter Bamse, unser kleiner Eisbär, unser Teddynin
die Zeit mit dir war viel, viel zu kurz.
Du bistl zu schnell gegangen
Zitieren
gute Reise süßer Bamse
Lesezeichen