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Thema: Cushing beim Kaninchen

  1. #1
    Benutzer Avatar von Pia15
    Registriert seit: 18.09.2011
    Ort: Altenburg
    Beiträge: 84

    Standard Cushing beim Kaninchen

    Hallo zusammen,

    ich war mit meinem Barti heute beim Ultraschall. Im Sommer letzten Jahres stelle sich heraus, dass er erhöhte Leberwerte hatte. Sein Fell war auch ganz schlecht und wollte nicht wachsen. Dazu habe ich auch schon mal einen Beitrag verfasst:
    http://www.kaninchenschutzforum.de/s...11#post4427111

    Vor einer Woche stand wieder eine Blutuntersuchung an. Ich war eigentlich guter Dinge, dass wir die Lebersache hinter uns haben. Aber das Ergebnis sagte: ein Wert besser, der andere wieder schlechter. Also waren wir heute beim Ultraschall. Die Leber sieht super aus. Die Gallenblase auch und die Nieren auch. Aber seine beiden Nebennieren waren deutlich vergrößert. Die Tä meinte, dies könnte durchaus auf Cushing hindeuten. Ich kannte Cushing nur bei Pferden. Sie meinte bei Hunden und Katzen kommt es durchaus vor, bei Kaninchen hätte sie das aber noch nie gehört. Sie wüsste auch nicht mal ob man das bei Kaninchen therapieren könnte. Sie wollte sich nochmal informieren und findet die ganze Sache äußert interessant.

    Barti gehts aber momentan in keinster Weise schlecht. Er ist eigentlich relativ unauffällig. Momentan hat er als echtes Bartkaninchen relativ wenig Mähne. Und einzelne lange Haare im Fell. Ich denke aber es ist der Fellwechsel...
    Seit er die Lebermedis bekommt, wirkt er aufjedenfall viel besser als zuvor.

    Habt ihr schon mal irgendwas von Cushing bei Kaninchen gehört?

  2. #2
    Gast
    Gast

    Standard

    Cushing beim Kaninchen... ... nein, davon habe ich noch nie etwas gehört. Ich kenne Cushing nur bei Pferden (weiß aber, dass es diese Diagnose auch bei Hunden geben kann). Cushing ist ja zunächst mal nichts anderes als eine "Hormonstörung", resultierend aus einer Erkrankungen der Nebennieren.

    Ich bin gespannt, ob sich hier noch jemand mit Erfahrungswerten äußern kann - Barti wünsche ich alles Gute . Berichte doch bitte, wie die Behandlung weitergeht!

  3. #3
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.166

    Standard

    Nein, beim Kaninchen hab ich noch nicht davon gehört.

    Mein Pferd hat seit mindestens 15 Jahren Cushing. Genau kann man den Start nicht sagen, da die Symptome sich langsam verstärkten und durch Behandlungen der Symptome durch eine THP nicht so deutlich waren.
    Cushing beim Pferd ist meistens eine Funktionsstörung in der Hirnanhangdrüse, welche die Funktion der Nebenierenrinde beeinträchtigt.
    http://www.equivetinfo.de/html/cushing.html

    Beim Hund kann auch die Nebennierenrinde selber eine Fehlfunktion haben.
    http://www.tierarzt-rueckert.de/blog...dul=3&ID=19716

    Symptome beim Pferd:
    Langes „Winterfell“ auch im Sommer
    Leichtes Schwitzen
    Leistungsintoleranz – Lethargie
    Schlechte Bemuskelung
    Unfruchtbarkeit
    Schlechte Wundheilung
    Geschwächtes Immunsystem
    Hohe Wasseraufnahme und Harnproduktion
    Hufrehe – häufige Hufgeschwüre
    Insulinresistenz
    Fettverteilung wie bei Metabolischem Syndrom
    Depression
    Müdigkeit-Kurzatmigkeit
    Hautprobleme
    Sehnenerkrankungen

    Beim Hund:
    Lustlosigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit mit Kurzatmigkeit und Hecheln, vermehrte Wasseraufnahme und -ausscheidung (Polydipsie / Polyurie), massive Fresslust (Polyphagie), Figurveränderungen mit Muskelabbau an den Gliedmaßen und einem fetten Körper mit Hängebauch und oftmals wirklich auffällige Haut- und Fellveränderungen mit Haarlosigkeit (Alopezie) am Körperstamm, Pergament-Haut mit deutlich durchscheinenden Venen und lokalen Kalkeinlagerungen (Calcinosis cutis).

    Am ehesten fällt auf, dass die Tiere unnormal fett werden, übermäßig viel trinken und extrem viel pinkeln viel trinken. Der ganze Stoffwechsel entgleist, es kommt zum metabolischen Syndrom. Viele Pferde werden insulinresistent.
    Bei meinem Pferd fiel auf, dass das Fell im Sommer zu lang wurde, sie schwitzte übermässig und dass die Leistungsfähigkeit extrem nach unten ging mit starker Kurzatmigkeit. Später kam Lethargie dazu. Durch den erhöhten Kortisolgehalt im Blut wurde das Immunsystem sehr gestört und es trat chronischer Husten auf, der sich zum Asthma entwickelte. Niemand kam drauf, das Krankheitsbild war noch ziemlich neu bei Pferden. Erst als sie mehrmals Hufrehe hatte, wurde geforscht und gefunden. Da war das schon sehr weit fortgeschritten und der ACTH Gehalt im Blut schon sehr hoch. Hiermal Blutbilder dazu: http://hufreheforum.de/bilder/blutbild-jerziba-01.pdf
    Pferde behandelt man mit dem Wirkstoff Pergolid, der eigentlich für Parkisonkranke zugelassen ist. Für Pferde gibt es ihn als das Medikament Prascend.
    Hunde werden mit Trilostan behandelt. Auch bei Hunden wird der ACTH Wert bestimmt.

    Beim Pferd reicht m.E. die Gabe von Pergolid allein nicht aus, um das Tier in einen guten Zustand zurückzuversetzen, da die vielfältigen Störungen an den Organen sich nicht von selbst zurückbilden. Natürlich je nachdem, wie sehr die Symptome ausgeprägt sind. Pergolid senkt nur den ACTH Gehalt, nichts weiter sonst. Ich behandele die Symptome noch gezielt gesondert. Das Tier wird seit 12 Jahren erfolgreich behandelt, ist jetzt 27 Jahre alt. Trotzdem sind noch genügend Symptome vorhanden, die im Alter einfach nicht mehr regenerierbar sind, aber deutlich gebessert werden können. Der Aufwand ist zeitlich wie finanziell extrem hoch. Dem Tier geht es aber gut dabei, man muss halt viel Rücksicht nehmen.

    Cushing gibt es auch beim Menschen.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  4. #4
    Benutzer Avatar von Pia15
    Registriert seit: 18.09.2011
    Ort: Altenburg
    Beiträge: 84

    Standard

    Ich hab nochmal mit meiner Tä gesprochen, sie konnte leider auch absolut nix zum Cushing beim Kaninchen raus finden. Auch ich hab mit meinen Recherchen so gut wie nix gefunden.
    Sie vermutet nun, dass es doch irgendwas anderes ist. Eine Möglichkeit wäre noch eine Biopsie der Leber und das es was interzelluläres ist. Oder das man irgendwas auf dem Ultraschall nicht erkannt hat.
    Da er aber seit der Behandlung der Lebermedikamente so gut wie symptomfrei ist, habe ich mich erstmal gegen die Biopsie entschieden. Es wäre ja dann sowieso die Frage was man mit dem möglichen Ergebnis anstellt. Die Leberwerte werde ich aber wahrscheinlich alle paar Monate kontrollieren lassen. Meistens wird ja immer ein Wert besser und der andere dafür schlechter und bei der nächsten Untersuchung ist es dann wieder genau anders rum.

  5. #5
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.166

    Standard

    Meine Lotte hatte auch hohe Leberwerte. Sie bekam Silymarin und Vitamin B Komplex. Damit lebte sie noch 6,5 Jahre von der Erstdiagnose an. Je nach Dosis von Silymarin schwankten die Leberwerte, ich gab ihr irgendwann nur noch die hohe Dosis, mit welcher die Werte sich hielten. Allerdings waren einige nie wieder normal. Ursache war eine Vorhofvergrößerung am Herz. Zum Schluß versagte das Herz mit 10,5 Jahren.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  6. #6
    Babbi
    Gast

    Standard

    Beim Pferd resultieren die "Cushing-Symptome" aus einem Tumor der Hirnanhangdrüse, wie Teddy richtig sagt. Beim Hund liegt in der Regel ein Tumor auf den Nebennieren vor. Dieser ist aber häufig sehr klein (der beim Pferd meist auch, dort zweifelsfrei nur in Vollnarkose im CT zu sehen, wird aber selten gemacht).

    Ich denke schon, dass auch Kaninchen das Cushing-Syndrom bekommen können. Warum nicht?! Allerdings hat man dann sicher noch vielfältige andere Symptome (bevor man überhaupt an den jeweiligen Organen (Nebennieren, Hirnanhangdrüse)) etwas sehen kann. Teddy hat ja einige davon erläutert.

    Beim Hund als erstes für die Besitzer meist auffällig sind haarlose oder dünn behaarte Stellen (Pergamenthaut, ich sehe übrigens viele Pudel mit dem Symptom) über den Nieren. In der Regel fällt den Besitzern die sog. Stammfettsucht nicht weiter auf, weil die Hunde meist eh zu dick sind (ich kenne aus der Praxis keinen Hund, der nicht zu dick war), aber die haarlosen Stellen über den Nieren. Wenn man dann weitere Fragen stellt, dann fällt ihnen ein, dass die Hunde eben mehr trinken und pinkeln beispielsweise. Da kommt dann eins zum anderen.

    Beim Hund wird oftmals nicht nur ACTH einfach bestimmt, sondern in der Regel wird ein Stimmulationstest (angewandtes Medikament: Synacten) gemacht. Auch Cortisol ist als Parameter sehr wichtig. Sowei Glukose und Insulin (wichtig: aus ein und der gleichen Blutprobe). Evtl. ist das noch mal ein Anhaltspunkt für Deine TÄin. Vielleicht kann sie diese Werte noch einmal bestimmen und darüber etwas ableiten.

    Nur allein an den Leberwerten würde ich kein Cushing diagnostizieren wollen, egal bei welchen Tier (hier wäre mal interessant, welcher Wert sich wie verändert hat). Weil die Medis, die man eben geben muss, damit der Hormonstoffwechsel wieder einigermaßen funktioniert, eben nicht so ganz ohne sind. Es gibt ja noch weitere Erkrankungen der Nebennieren neben dem Cushing-Syndrom.

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