365 Tage, 8.760 Stunden, 525.600 Minuten und 31.536.000 Sekunden. Ein ganzes Jahr ohne mein Baby an meiner Seite. Millionen von Augenblicken ohne sie. Tausende Momente ohne sie. So viel hat sie verpasst. Wie die ersten Blätter von den Bäumen fielen, wie die ersten Schneeflocken sanf auf die Erde rieselten, wie die erste Frühlingssonne sich tapfer durch die Wolken kämpfte, wie die ersten Knospen zu sprießen begannen, den ersten Sommerregen und die erste Wiese, die sie so sehr liebte. Ich Frage mich, ob sie wohl an mich denkt? Ob sie mich ebenso vermisst, wie ich sie? Ob sie sehen kann, dass ich mein Versprechen halte?
Ich habe ihr versprochen, dass ich nicht aufgebe und weiter Kämpfe. Ich versuche daran zu wachsen. Versuche den Schmerz zu ertragen. Unzählige Tränen sind geflossen in diesem Jahr. Unzählige Male war ich wütend, darauf dass ich nicht ohne sie leben kann. Unzählige Male wünschte ich mir nur eine Sekunde mit ihr. Kaum ein einziges Mal habe ich gelächelt, wenn ich an sie dachte. Es tut einfach weh. So viel mehr, als ich es in Worte fassen könnte. So viel mehr. Ich habe nur einen einzigen Wunsch, ich wünsche mir, dass sie glücklich ist, fort wo sie jetzt ist. Ich wünsche mir, dass die Sonne immer scheint und viele Blumen blühen. Ich wünsche mir, dass es von Zeit zu Zeit einmal kräftig regnet und schneit, weil sie das so sehr liebte. Sie liebte die Gewalt der Natur. Sie liebte die Freiheit. Ich wünsche mir, dass sie genau das jetzt hat. Ich wünsche mir, dass es ihr an nichts fehlt. Es ist nicht wichtig, ob sie noch an mich denkt, alles was zählt ist, dass sie glücklich ist. Dass ihre Augen glitzern, so wie sie es taten wenn sie mich ansah.
In den vergangen Tagen ging mir ein Moment nicht aus dem Kopf, der 1. Mai 2017. Ich telefonierte mit Malis Mama und sprach von Blacky, ich erzählte von ihr und irgendwann meinte ich "naja du wirst sie ja sehen, wenn du Mali bringst". Es dauerte einige Sekunden bis verstand, was ich gesagt hatte. Sie würde sie niemals kennen lernen, denn wenn Mali kommen würde, dann würde es meine Maus nicht mehr geben. In diesem Moment habe ich das aller erste Mal realisiert, dass wir wirklich am Ende angekommen sind. Dass ich im Inbegriff war meinen Schatz zu verlieren. Kaum vorstellbar, dass dies schon ein Jahr her sein soll. Ein ganzes Jahr so unendlich lang und doch so schnell vergessen.
Auch wenn sich mein ganzes Leben geändert hat, habe ich doch das Gefühl als hätte sich nichts geändert. Es tut ebenso weh, wie am ersten Tag und die Tränen fließen ebenso oft. Kein Tag vergeht ohne, dass ich hunderte Male an sie denke.
Aber jetzt gerade kann ich sie spüren. In meinem Herzen ist sie gerade so nah, dass ich nur die Augen schließen muss. Wenn ich die Augen schließe, dann kann ich ihr Fell unter meinen Fingern spüren und ihre Wärme fühlen. Fast so, als hätte es dieses Jahr nicht gegeben. Ich will die Augen nicht öffnen. Ich will sie nicht erneut verlieren. Ich will der Realität nicht ins Auge sehen. Ich will daran festhalten sie spüren zu können. Nur um sie für eine einzige Sekunde nicht zu vermissen. Nur um eine einzige Sekunde nicht diesen Schmerz fühlen zu müssen...
Mein Engel du fehlst mir... Ich liebe dich...
Sie sagen, Erinnerungen sind Gold wert, und vielleicht ist das wahr.
Ich wollte nie Erinnerungen, ich wollte nur Dich.
Eine Million mal brauchte ich Dich, eine Million mal weinte ich.
Wenn Liebe allein Dich hätte retten können, wärest Du nie gestorben.
Im Leben liebte ich Dich sehr, im Tod liebe ich Dich immer noch.
In meinem Herzen hast Du einen Platz, den niemand jemals füllen kann.
Wenn Tränen ein Treppe bauen könnten und Herzschmerz eine Straße -
Ich würd den Weg zum Himmel gehen und Dich zurück holen.
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