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Thema: Sehr große Probleme bei Vergesellschaftung

  1. #1
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 12.03.2017
    Ort: Schwarzwald
    Beiträge: 20

    Standard Sehr große Probleme bei Vergesellschaftung

    Bei einer Kaninchen Dame (20 Monate) ist der Partner verstorben. Deshalb sollte sie mit einem kastrierten Rammler (8 Monate) vergesellschaftet werden.

    Zunächst ließ man die beiden auf neutralen Terrain zusammen (in den Berichten im Internet steht, dass man dies so machen soll). Dies brachte nicht viel. Es gab leichte Kämpfe und dann verzog sich jeder in seine Ecke und beachtete den anderen nicht groß.

    Am dritten Tag ließ man den Rammler in das Gehege der Kaninchen Dame. Mit 4 m² ist es wohl ausreichend für zwei Kaninchen. Dort wurden die Kämpfe etwas stärker und der Rammler zeigte, dass er Angst hat.

    Die Kaninchen Dame sah dies und merkte, dass sie keine Angst haben muss. Sie griff daher den Rammler immer wieder und stärker an. Immer wieder klopfte der Rammler mit den Hinterläufen, grunzte, rannte in eine Ecke und versuchte aus dem Gehege zu springen, was aber erfolglos war, da es geschlossen ist (wegen Füchse und Mader). Ich weiß nicht, ob er auch schrie oder ob es eher ein Grunzen war.

    Im neutralen Terrain jagt die Kaninchen Dame den Rammler nun auch. Sie weiß wohl, dass sie keine Angst haben muss und sich dies erlauben kann. Der Rammler ist etwas kleiner (minimal) und leichter. Es ist wohl aber so, dass die Kaninchen Dame vor allem nervlich und seelisch viel robuster ist. Dies klingt vielleicht etwas merkwürdig, ist aber so.

    Was soll man nun machen? Ein Tipp war, dass man im Gehege Sachen verstellen soll. Im Gehege kann man aber nicht so viel verstellen und die Kaninchen Dame weiß trotzdem, dass es ihr Gehege ist und sie vor dem Rammler nicht viel Angst haben muss.

    Für hilfreiche Antworten wäre ich dankbar. Bei Fragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.

    Mit freundlichen Grüßen,

    P.S.: Warum ist die Vergesellschaftung so schwierig, wenn Kaninchen doch Rudeltiere sind? Die Kaninchen Dame ist nun seit zwei Monaten ohne Partner und möchte sicherlich doch auch jemand, oder nicht?

  2. #2
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 12.03.2017
    Ort: Schwarzwald
    Beiträge: 20

    Standard

    Was ich vergessen hatte: Es wird ja Herbst und die beiden haaren deswegen. Deswegen holte ich heute Mittag zunächst die Kaninchen Dame in die Wohnung (bei mir ist es kalt und es war kein Unterscheid zwischen Außen- und Innentemperatur). Ich streichelte sie, wodurch sich leicht Fell löste. Danach holte ich der Rammler in die Wohnung. Er sah das Wollknäul, schnupperte und klopfte wie verrückt mit den Hinterläufen. So eine Angst hat er vor der Kaninchen Dame. Was soll ich nur machen?

  3. #3
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Du hast das im Eingangspost schon richtig analysiert, es hat etwas mit psychischer Robustheit zu tun.

    Eine Möglichkeit wäre, die Tiere noch einmal für ca. zwei Wochen komplett zu trennen und danach auf wirklich neutralem Platz zu vergesellschaften, da darf kein bekanntes Teil im Gehege sein.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  4. #4
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
    Registriert seit: 14.09.2012
    Ort: Solingen
    Beiträge: 6.884

    Standard

    Ich denke, hier sind grundsätzliche "Fehler" passiert . Man sollte niemals das unterwürfige Tier in das Revier des dominanten Tieres setzen. Das kann nur schief gehen. Gerade Damen sind sehr revierbezogen und wollen Eindringlinge absolut nicht haben.

    Ich würde auch 2 Wochen ohne Riech- und Sehkontakt trennen und dann nochmal auf neutralem Raum alles versuchen. Hierbei dürfen es auch ruhig mehr als 4qm sein, je mehr Platz desto besser.
    Und dann müssen die beiden wirklich Tag und Nacht zusammen bleiben, bis die Vergesellschaftung abgeschlossen ist.
    Es sei denn (und nur dann!!!) sie fügen sich erhebliche Verletzungen zu. Das ist bei einer Pärchenvergesellschaftung aber eher selten.

    Jagen, Zwicken, Fellflug, Quieken ist alles völlig normal für eine Kaninchenvergesellschaftung. Klar sind es Rudeltiere, aber gerade im Rudel muss die Rangordnung geklärt werden und die sieht bei Kaninchen einfach aggressiver für uns Menschen aus. Für die Tiere ist diese Art der Auseinandersetzung aber absolut normal und gehört zum Wesen eines Kaninchens. Natürlich hat der Rammler jetzt geklopft, weil er bereits eins auf die Mütze bekommen hat. Und wieso? Weil er einfach in die Höhle des Löwen geworfen wurde (ins Revier der Dame). Nach der ersten Auseinandersetzung im neutralen Gehege hätte er es so schnell wohl nicht freiwillig gewagt.

    Und deshalb ist es so wichtig, dass wir Menschen uns da größtenteils raushalten, es sei denn die Kämpfe werden wirklich blutig.
    Wichtig ist auch, dass das Gehege Versteckmöglichkeiten mit mindestens 2 Ausgängen hat. Alles, was nur einen Ausgang hat ist für jede Vergesellschaftung ungeeignet (Häuser zb). Am besten bedient man sich Pappkartons, wo man einfach zwei größe Löcher reinschneidet. Da kann dann beim Jagen und Gegenknallen auch nichts passieren. Es sollte wirklich mehrere Futterplätze zur Verfügung stehen und auch mindestens 2 Toiletten.

    Die Vergesellschaftung ist abgeschlossen, wenn die Jagerei/Rammelei aufhört, sie nebeneinander liegen und zusammen fressen. Dann ist ein Umsiedeln in eigentliche Gehege möglich. Vorher auf keinen Fall und auch eine zeitweise Trennung (zb nachts) ist absolut zu vermeiden. Die sollen sich so viel Zeit wie nötig nehmen dürfen. Nach 1-2 Wochen ist eine Pärchenvergesellschaftung i.d.R. abgeschlossen. Da muss man eben genau beobachten, wie es ausschaut zwischen den beiden.

    Also zusammenfassend:
    1. Trennen am besten räumlich ohne Riech- und Sehkontakt.
    2. Neutrales Gehege (je größer desto besser, viele nehmen auch zb ein Bad dafür) mit Pappkartons, Klos und Futterschalen vorbereiten.
    3. Beide zusammen ins Gehege lassen und zuschauen, was passiert.
    4. Nicht trennen bei Jagen, Rammeln, Zwicken, Quieken, Fellflug.
    5. Nur trennen, wenn blutige Wunden entstehen oder über mehr als 12 Std. am ersten Tag nicht gefressen wird.
    6. Es muss ausreichend Fluchtmöglichkeit für beide bestehen (keine Sackgassen!!!).
    7. Nicht eingreifen! Nur, wenn es unbedingt sein muss (wenn sie sich so stark ineinander verbeißen, dass sie sich von allein nicht mehr trennen).
    8. Kühlen Kopf bewahren und die Tiere machen lassen. In aller Regel funktioniert es wirklich gut!

    Ich wünsche euch viel Erfolg beim 2. Versuch und bin mir sicher, dass in wenigen Tagen eine Klärung erfolgt und die beiden sich gut verstehen werden.
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
    Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
    Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
    Registriert seit: 23.02.2010
    Ort: Frankfurt a. M.
    Beiträge: 7.854

    Standard

    Ich hab auch immer mit meinen Kastraten gelitten, wenn meine dominante Häsin sie gejagt hat. Aber das muss geklärt werden. Einmal wurde die Vergesellschaft 2 Wochen aus gesessen, beim 2. Partner hab ich ihm manchmal 1-2 Stunden Fresspausen gegönnt, da er wirklich sehr ängstlich war und sich nicht getraut hat zu fressen.
    Kaninchen sind manchmal keine Kuscheltiere, s. auch Fotos hier, Post 918: http://www.kaninchenschutzforum.de/s...=61011&page=46
    Geändert von Simmi14 (13.10.2017 um 23:35 Uhr)

  6. #6
    pantex
    Gast

    Standard

    Ich hab das gleiche Problem und würd gern wissen, wie es aktuell aussieht? Bei mir ist der Grund für die Aggressivität allerdings, dass mein Männchen nicht weiß, wie man sich als 'Rudeltier' benimmt. Sie will einfach nur kuscheln, schmusen, Zweisamkeit. Er hat keinerlei Interesse an ihr. Das frustriert sie.....

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