Hallo ihr Lieben,
so schnell kommt man also wieder zu einem Pflegetier. Eigentlich hatte ich mir geschworen, kürzer zu treten, um mich mehr um meine eigenen Tiere und mein Chaos zu kümmern.
Aber da musste ich helfen!
Gestern Morgen bekam ich einen Anruf von Vivian L., Neuaktive.
Über einen Arbeitskollegen hatte sie davon erfahren, dass ein Zuchtkaninchen geschlachtet werden soll. Er habe einen faustgroßen Abszess am Bauch und werde somit nicht mehr benötigt.
Sollte sich am gleichen Tag noch jemand finden, der das Tier aufnimmt, ist es gut. Wenn nicht, wird er getötet. Nein, nicht eingeschläfert, das wäre ja zu teuer.
Sofort bat ich um NEV, welche mir glücklicherweise gewährt wurde. Vielen lieben Dank dafür!
Gleich im Anschluss holte ich das Tier ab. Mich traf fast der Schlag.
"Na schauen sie mal, ob man ihm noch helfen kann. Ich hätte ihn tot gemacht, das will ja so niemand mehr essen."
Ich hatte Mühe und Not, mich zu beherrschen.
Mir konnte weder gesagt werden, wie alt das Tier genau sei (von diesem Jahr), noch welches Geschlecht es hat.
Ich fuhr sofort in die Tierarztpraxis meines Vertrauens und ich war erschüttert.
So einen riesigen Abszess hatte ich noch nicht gesehen. Faustgroß beschreibt es ziemlich gut.
Sofort war klar, das wunderschöne Männchen muss umgehend operiert werden. Ich konnte ihn gleich in der Praxis lassen, denn heut Morgen war seine OP.
Meine TÄ erzählte mir heute Nachmittag, dass sie selten solch einen großen Abszess gesehen hat. Es waren mehrere Kammern, aber zum Glück noch nicht in den Bauchraum ragend.
Wenige Tage wären dem kleinen großen Mann geblieben, ehe er an einer Sepsis elendig zu Grunde gegangen wäre... :heult:
Es füllten sich 2 ganze Nierenschalen mit Eiter, mir wird ganz schlecht bei der Vorstellung.
Die nächsten Tage bekommt er selbstverständlich Antibiotika, auch soll ich die Wunde an den 3 Öffnungen täglich spülen.
Am Dienstag ist dann der Kontrolltermin.
Außerdem wurde Balou (ein großes Kaninchen verdient einen großen Namen!) gleich kastriert.
Er kann und darf sich noch nicht viel bewegen, deshalb muss der Arme in einem Käfig ausharren. In der Praxis noch ganz stinkig gelaunt, hat er sich vorhin von mir die großen Löffeln kraulen lassen.
Ich bin ganz hin und weg.
Aber schaut selbst:
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