Vor ca. 8 Wochen wurde ich auf Taira aufmerksam. Sie befand sich eigentlich in "Sicherheit", so dachte ich zumindest. Sie wurde von einem neuen Zentrum, welches sich mit dem Wohl von Tieren befassen soll aus einer Kleinanzeige gerettet. Da dort keiner Ahnung von Kleintieren hat, wurde ich gerufen und schaute mir die beiden Kaninchen an.
Tairas Bauch war kugelrund und sie hatte starken Durchfall. Also beriet ich und sagte sie muss umgehend zum Tierarzt - ich vermutete stark eine Trächtigkeit und Kokzidien. Ob sie je beim Tierarzt waren bezweifel ich, Befunde gibt es nämlich nicht und sie sagten, der TA hätte anhand einer KP gesehen, dass sie einen Virus hat und deshalb der Bauch so rund ist
In der ganzen Zeit saß sie auf 50cm... Als ich vor einer guten Woche nochmal dort war, hab ich sie mitnehmen müssen. Sie saß seit 8! Wochen auf einer Heu-Wasser-Diät. Ebenso ihr noch immer unkastrierter Kumpel... Er ist extrem abgemagert und ich hab sie erstmal aufgeklärt und empfohlen Haferflocken zu füttern, da sie nicht gewillt sind irgendeinen Aufwand zu betreiben .
Da es in diesem Zentrum auch einen TA gibt, der aber erst in 4 Wochen praktiziert, wird das Männchen dann irgendwann kastriert - hoffe ich... Als ich Taira hier hatte, musste ich schnell mit ihr zum TA. Ein Warten auf einen TA, der erst in Wochen praktiziert und nicht mal ein Röntgerät besitzt war nicht möglich.
Also bin ich dann zu meiner Tierärztin. Taira hat Arthrose und ist schon etwas älter. Wie alt genau kann man nicht sagen. Schätzen würde man sie auf 4-6 Jahre. Ihr Bauch ist kugelrund, aber nicht aufgegast. Also wurde auch noch ein US gemacht. Dort sah man die Gebärmutter, die stark verändert ist. Gebärmutter und Gebärmutterstränge sind mit Flüssigkeit gefüllt. Eigentlich hätte sie direkt raus müssen, aber ihr Zustand lässt eine Narkose gerade nicht zu. Kokzidien hat sie auch. Also bekommt sie jetzt erst die Kokiebehandlung, die Dienstag um ist und wird am darauffolgenden Tag direkt kastriert. Sicherlich nicht optimal, aber wir haben uns für diesen Weg entschieden um ein so geringes Risiko wie nur möglich einzugehen. Da die Zitzen auch sehr dick sind, kann man davon ausgehen, dass sie auch gerade scheinschwanger war/ist, was eine Gebärmutterentfernung sehr erschwert...
Sie hat trotz Schmerzmittel Schmerzen, frisst sehr mäkelig und hat Durchfall. Es geht ihr nicht gut. Ein Wunder, dass sie die letzten Wochen überlebt hat... Sollte sich ihr Zustand weiter verschlechtern, dann fahr ich direkt zur Not-OP mit ihr zum TA, aber wir hoffen, dass sie noch ein paar Gramm zulegen kann und die Kokies zumindest eingedämmt werden.
Das Zentrum meinte zu mir, sie würden die Kosten nicht tragen, ich hätte ja auf ihren Tierarzt warten können. Der ja wie oben geschrieben in frühstens 4 Wochen praktiziert und nicht mal ein Röntgengerät bestitz...
Zum Glück hat der Vorstand aber die NEV genehmigt, wofür ich sehr, sehr dankbar bin!
Jetzt müssen wir ihr die Daumen drücken, dass sie am Mittwoch alles übersteht. Die Chancen stehen aber leider nicht sehr gut und mein Tierarzt kastriert sie äußerst ungern, ist aber auch der Meinung, dass dies lieber gestern schon passiert wäre...
Und das ist die kleine Maus, die sehr ängstlich ist.
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