Ich möchte euch heute ein neues KS-Tier vorstellen, das sich nun in der Obhut des Vereins befindet und damit sicher sein kann, das er in seinem hohem Alter noch die beste medizinische Versorgung erhalten kann, die er benötigt.





Bert-Gustav kam als Fundtier in das Tierheim Gernsheim (Hessen) und zeigte sich dort als unkastrierter Rentner. Er tränte aus den Augen, benötigt Zahnkorrekturen (welche wurde nicht mitgeteilt) und ist sonst ein typischer sehr ruhiger Opi, der sich nach Gesellschaft sehnt.

Dank einer aufmerksamen Aktiven konnte ich am Schicksal von Berti teilnehmen und beschloss den kleinen Mann einen schönen Lebensabend zu gewähren.


Am 03.01. holte ich ihn auf halber Strecke (vielen lieben Dank noch eimal an Dianas Mann für das entgegenfahren) ab.

Da meine TÄ sich im Urlaub befand und erwartungsgemäß die ersten Tage kaum ein telefonisches Durchkommen zwecks Terminvereinbarung möglich ist, durfte ich ihn am 06.01. zum Termin von Erna-Hoppelstedt mitnehmen, die auch als zukünftige Gesellschaft mit ihrem Opi Rambo für Berti vorgesehen ist.

Bert-Gustav genießt menschliche Aufmerksamkeit:_
https://m.youtube.com/watch?v=vpVqrGtS95k

Warten auf den Tierarztbesuch:



Beim Tierarztbesuch, der ingesamt 2h andauerte, offenbarten sich leider diverse Baustellen bei Bert:
Das Gute zuerst:
- er hat keine Kokis
- er hat keine Milben

Das Schlechte:
- am linken Auge hat er eine veraltete Hornhautverletzung, ziemlich gross -> dafür bekommt Floxal und Corneregel
- seine Hüfte und Hinterbeine verlieren stark Calcium, das Röntgen zeigt schon "Löcher". Dieser Calciumschwund kann mit Nierenproblemen einhergehen, wenn diese dem Körper Calcium entziehen. Bestätigend dafür ist er sehr schmerzempfindlich an seiner rechten Niere -> Dafür wurde ein Blut abgnommen für ein großes Blutbild und dies ins Labor gesandt
- Zähne oben und unten sind bei ihm eine Vollkatastrophe, oben fehlen ihm schon welche, zudem oben starkes Treppengebiß
- auf der einen Backenzahnreihe unten stand ein Zahn neben der Zahnreihe und wuchs in die Backe rein, dieser wurde gekürzt, hatte auch die Mundschleimhaut schon verletzt
- eine Kieferseite: 2 Backenzähne drücken gegen den Kiefer, Durchbruch und Abszeß naht
- andere Kieferseite: Durchbruch, Abszess -> hierfür bekommt er Baytril und Silicea
- beginnende Spondylose in 2 Wirbelbereichen -> hierfür und für die Zahnschmerzen erhält er bereits Metacam

Hier die Kieferseite mit dem Abszeß (ich hatte die Knubbel am Sonntag schon gespürt)


Hier die andere Seite, wo 2 Backenzähne im Kiefer durchbrechen wollen (retrogrades Wachstum)


Hüfte etc




Hier noch seine Hornhautverletzung:


Die Ergebnisse der Blutuntersuchungen kamen am abend darauf telefonisch:
Die Blutuntersuchung zeigten weitere Probleme auf, die zu erwarten waren. Seine Nieren arbeiten nicht mehr vollständig, im Grunde hat er eine 3/4- 1/2 Leistung.
Die Nierenwerte sind deutlich erhöht, aber noch nicht lebensbedrohlich. Seine Leberwerte sind ausnahmsweise gut. Die Entzünungswerte sind erwartungsgemäß sehr hoch, Ursache ist die Kiefergeschichte. Es wurden noch andere Dinge erwähnt, die ich mir leider aufgrund der Informationsflut nicht mehr merken konnte.

Am folgenden Tag holte ich weitere Medikamente ab.

Bisher bekam Bert-Gustav:
Metacam
Baytril
Floxal
Corneregel
Silicea

Dazu kommen seit Freitag:
Vit B
Engystol
Xoenzyme
Ubichinon
Solidago

+ Nux vomica, da ich das Gefühl habe, das ihm durch die Schmerzen auch der Appetit vergeht.
Zudem päppel ich den armen Wurm noch, da er wegen seiner Zahnschmerzen nur Blütenpollen und Haferflocken selber essen mag, mit Päppelbrei.

Die Augenmedikamente schlagen bereits an, er sitzt jetzt mit offenen Augen da und presst die Augen nicht mehr vor Schmerzen zusammen:


Gestern gab ich ihm auch testweise einen getrockneten Zweig von Mirabelle und staunte nicht schlecht, als er sich daran zu schaffen machte.
Also gab es noch Haselnuss und noch etwas Mirabelle dazu. In der Nacht knusperte er lautstark daran herum, zerrte, rupfte, knabberte. Heute morgen dann das:


Und das mit seinem Zahnweh! Das find ich bemerkenswert, zeigt aber auch, das die Behandlung anschlägt! Berti wirkt auch langsam munterer und ich hoffe ihn bald so fit zu haben, das er mit Erna und Rambo zusammenkann und sich gegenüber Erna behaupten kann.

Essenstechnisch ist Bert sehr schwierig. Frischfutter geht gar nicht bei ihm, in keiner Konstellation (ganz, geschnitten, geraspelt). Er liebt Blütenpollen, die sind auch sehr weich und tun beim kauen nicht weh, ebenso zarte Haferflocken. Cunis aufgeweicht ist er kaum. Trockenkräuter nur minimal, Trockengemüse auch nur winzige Mengen.

Erbsenflocken mag er, ebenso Banane, Saaten sind noch nicht seins. Offensichtlich sind nun auch getrocknete Zweige und Haselnuss- und Mirabellenblätter für ihn essbar.

Ich hoffe jedoch, das ich ihn da auf die richtige Spur bekomme und ihn auch spätestens Rambo und Erna zeigen können, wie man gut isst.

Berti wünscht sich auf seinem beschwerlichen Weg zur Besserung viele Paten, die ihm finanziell unter die Pfoten greifen.

Bisher sind Kosten durch die Anamnese + Medikamente von 269,73 EUR entstanden, das ist kein Pappenstiel. In 2 Wochen folgt ein Kontrollblutbild um die Nieren und Entzündungswerte zu überprüfen, dies sind weitere ca. 50 EUR. Dann wieder ein baldiges neues Röntgen etc.

Ich habe bereits am Wochenende angefangen zu basteln und werde diese Woche eine 1. Auktion zu gunsten von Bert-Gustav einstellen und hierhin verlinken.

Bert-Gustav möchte seinen Lebensabend genießen können und zeigt mir deutlich, das er leben möchte und nicht in Schmerzen dahinsiechen mag. Er blüht sichtbar auf und ich würde mir wünschen, wenn sich Paten für ihn finden, die ihn dabei unterstüten möchten!