Gruppenbild:
2 Rammler (früh kastriert) und 1 Weibchen
Wurf im Dezember 2013 / Januar 2014
Leben quasi von Geburt an in einer Gruppe miteinander, seit März 2014 bei uns.
Bislang harmonisch – ohne Rangordnungskämpfe.

Unterbringung:
Untergebracht sind sie in Außenhaltung in einem doppelstöckigen Stall „Dandilein“ von Kaninchenstall.org / Ronalds Holzladen (ca. 2 qm je Ebene).
Um den Stall herum haben wir noch einen Freilauf aus Zaun (ca. weitere 4 qm), in dem sie zwei bis 3 mal täglich für je 1 Stunde springen dürfen, 1-2 Seegrashäuser, Weidenröhren und ne Sand-Buddelkiste.

Unser Problem seit 4 Tagen:
Bis zum vergangenen Freitag – seit da Fliegen die Fetzen. Soweit wir es beobachten, ist bei einem Männchen die Reizschwelle extrem niedrig – es genügt, dass der andere Rammler in ca. 50 cm Entfernung an ihm vorbei hoppelt – und er schießt regelrecht auf ihn zu. Die beiden verbeißen sich dann extrem heftig ineinander. Es ist nicht das übliche Hinterherjagen und in den Po zwicken, sondern steigert sich in heftiges Gek(n)äule mit Verletzungen.

Anfangs (vor 3 Tagen) dachten wir: Rangordnungskämpfe, lass mal machen... Doch selbst in der ersten Nacht ging es im Stall heftig zu – am nächsten Morgen war alles voller Fellbüschel und erste Schrammen waren erkennbar. Wir haben die beiden dann getrennt, je ein Männchen wohnt nun in einem Stockwerk und das Mädchen ist mal mit dem einen oder dem anderen zusammen. Diese Pärchen klappen zum Glück ganz gut.

Gestern dann der Höhepunkt – v.a. emotional für uns. Wir haben beide wieder im Freilauf zusammengebracht, zunächst vorsichtiges sich zeigen und umherhoppeln. Nach keinen 3 Minuten dann verweilte der kleinere, dominantere und aktuell für unser Empfinden derzeit leicht reizbare an den Futtertrögen und der andere Rammler schnupperte kurz an seinen Allerwertesten – und die Aggression brach heraus. Der kleinere, leicht reizbare, hat den größeren, ruhigeren so vermöbelt, dass wir nun heute früh beim Tierarzt waren. Die Lippe wurde genäht, und bei beiden Kontrahenten einige Wunden (jedoch nicht sehr tief) freirasiert und gereinigt.) Der genähte wird nun mit Antibiotika abgedeckt, die Wunden am Leib mit Jod behandelt und die Lippe mit Octenisept behandelt.

Nun sind unsere Sorgen groß – wir möchten gerne den beiden helfen, wieder zur alten Ruhe und Harmonie zurückzufinden (wir und die Kinder natürlich auch) . Ich habe so einiges gelesen, mir schwirrt der Kopf: „nicht trennen“ .... „soviel Aggression nach 1 ½ Jahren des Zusammenleben, das wird eher nichts mehr!“ bis hin zu „trennen und später eine Wieder-VG vornehmen“.
Wir denken, dass es wichtig ist, den frisch genähten Patienten vom wilden Zwerg zu schützen – sind uns aber nicht sicher.

Auslauf haben die beiden Männchen jetzt nun auch nur noch getrennt – aber jeweils mit dem einen Weibchen. Das Weibchen leckt auch beide Hasen gerne.
Das im Stall während des Freilaufs der anderen verbleibende Kaninchen verfolgt meistens jede Annäherung des Feindes an den Stall äußerst aufmerksam. Wenn der eine außen um den Stall hoppelt, dann geht der andere innen mit. Dieses machen beide Rivalen.

Wir erkennen keinen Grund, weshalb die beiden Männchen sich nicht mehr vertragen. Kann dies durch die Hochsommer-Hitze ausgelöst werden – wir hatten am Wochenende wieder 37°C und seit rund 3 Wochen eine generelle Hochphase bezüglich der Temperaturen?

Oder hängt dies vielleicht mit unserer nicht sterilisierten Häsin zusammen. Ein Kleintierzüchter meinte, „die ist bestimmt „hitzig“ und die beiden buhlen um die Gunst? Doch die Tierärztin heute meinte dazu nur, dass Kaninchen-Weibchen quasi dauerhitzig seien, das wäre dann schon früher aufgetreten.
Aufgefallen ist uns jedoch heute früh, dass der verletzte Patient das Mädel besteigen wollte - das hat er früher nach unseren Beobachtungen nie gemacht.

Die Tierärztin hatte uns einen Rat: Wir sollen uns an kaninchenschutz.de wenden. Und da bin ich nun, total verzweifelt und ratlos. Die ganze Familie hilft auf fachkundigen Rat von euch. Grüße aus Baden-Württemberg an das Team.