Es ist wieder eine ganz traurige Geschichte, eine von vielen die ich nie verstehen werde....
Ich bekam vor ein paar Tagen eine Mail von einer Dame die bei einem jungen Mann, Anfang 20, putzt.
Sie teilte mir mit das er zwei Kaninchen hat, diese aber nie versorgt, er füttert sie nicht, macht sie nicht
sauber, sie sitzen seit 6 Jahren!! nur im Minikäfig und sie kann das einfach nicht mehr mit ansehen.
Sie würde einmal die Woche dort putzen und nach Feierabend die Tiere dann säubern und ihnen Futter
mit bringen.
Das Weibchen war gelähmt und hatte Matschkot überall, sie versuchte es zu baden, aber
es sah ganz schlimm aus.(Die Fotos von dem Zustand des Tieres erspare ich lieber allen)
Sie bat mich um Hilfe, die ich ihr auch zusagte und nach einer PS suchen wollte.
Dieses Gespräch verlief abends, am nächsten Morgen bekam ich die Nachricht das eins der Tiere tot im
Käfig lag und meine Bemühungen zu spät kommen.
Das gelähmte Weibchen war es. Für sie kam jede Hilfe zu spät.
Da es absolut keine Zeit zu verlieren gab, überzeugten wir den Halter zur Abgabe.
So kam das Kerlchen dann letztendlich zu mir.
Die Großeltern des jungen Mannes versicherten mir das es ihm gut ginge, er kerngesund wäre.
War mir schon klar das ich darauf nicht viel geben kann.
Was soll ich sagen?
Als er hier ankam war ich etwas geschockt, das Tierchen ist total unterernährt, hat strupiges Fell, die Schneidezähne
viel zu lang, ich habe massig Ohrenschmalz aus den Ohren raus geholt, die Krallen zu lang und das schlimmste,
er konnte sich nicht bewegen.
Er fiel um, seine Bewegung sah ganz komisch aus, die Hinterläufe standen etwas ab, er war ein Häufchen Elend.
Ich dachte direkt an EC, da er auch kreiste und panisch war.
Als er aus dem Klöchen wollte (das ist nur 10cm hoch), viel er Kopf über raus.
Jetzt wo er was Ruhe hat, sich bewegen kann, wird es immer besser.
Ich vermute das er den hinteren Teil eingerostet hat, Sehnen vlt verkürzt, absolut keine Muskeln, nichts hat.
Kein Wunder wenn man 6 Jahre keine Bewegung bekommt.
Er kann sich nicht mal putzen.
Hinzu kam dann noch das er nicht fressen konnte oder wollte.
Er stürzte sich aufs Futter, nahm aber nichts und knatterte mit den Zähnchen.
Ich habe ihn dann gepäppelt um den Magen/ Darmtrakt in Schwung zu bekommen und siehe
da über Nacht hat er seine eingeweichten Cunis, Haferflocken und sogar Wiese gefuttert.
Geköttelt wie ein Weltmeister.
Er ist nun auch nicht mehr panisch und schläft ganz entspannt in seinem Häuschen.
Umfallen tut er auch nicht mehr.
Da er futtern kann, haben wir beschlossen ihn erst mal was Ruhe zu gönnen und für Dienstag habe
ich einen TA Termin.
Ich werde ihn auch röntgen lassen um zu schauen was es mit seinem Bewegungsproblem auf sich hat.
Der kleine Kerl kann nun ganz viele Daumendrücker gebrauchen.
Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal Hope danken, die dem Kleinen ein
neues Zuhause geben möchte.
Sie hat ihn auch getauft.
Danke Hope.
Lesezeichen