Jasmin, mein kleines Herzblatt. Im September vor 3 Jahren kamst du zu uns als Partnerin für meinen kleinen Sylvester, der kurz zuvor seine Partnerin verloren hatte. Eine 3- bis 4jährige Dame suchten wir.
Bei einer Kaninchenschutzorga haben wir dich entdeckt. Es hieß, du hättest dein bisheriges Leben unter unzumutbaren Bedingungen in einem kleinen Käfig verbracht.
Als wir dich besuchten, hast du gleich angefangen, unsere Schuhe anzuknabbern. Das war wohl ein ganz besonderer Trick von dir und du hast unsere Herzen im Sturm erobert.
Die Tatsache, dass du wohl schon 6 - 7 Jahre alt sein solltest, konnte uns nicht abschrecken. Wir wollten dir unbedingt noch die schönen Seiten des Lebens zeigen.
Deine Vergesellschaftung mit Sylvester verlief vollkommen ruhig und problemlos. Du zeigtest dich als ausgesprochen lieb, schmusig und sozial. Auch uns gegenüber. Und daran sollte sich auch in den folgenden Jahre nichts ändern.
Als dann ein Jahr später Gustav ein Zuhause suchte, habt ihr ihn ganz liebevoll aufgenommen. Bereits nach wenigen Stunden wart ihr ein untrennbares Trio.
Leider musste uns bald darauf der kleine Sylvester verlassen und du hast dir als neuen Partner Jason ausgesucht.
Das war aber nicht ganz das, was wir uns für dich vorgestellt hatten, und so ergänzten wir die Gruppe durch Sam und bald darauf Tinkerbell.
Was anfangs so harmonisch aussah, ging auf Dauer leider nicht gut. Wir nahmen Tinkerbell aus der Gruppe und du lebtest mit Sam und Gustav zusammen.
Im Mai letzten Jahres ging es dir plötzlich sehr schlecht. Ich fand dich abends mit starker Untertemperatur vor. Natürlich fuhren wir sofort in die Tierklinik. Die anschließenden Untersuchungen waren sehr niederschmetternd. Du hattest massive Zahnprobleme. Drei Zahnwurzeln hatten den Kiefer durchstoßen. Der Kiefer war porös und es hatte sich Eiter gebildet.
Wir wollten uns damit nicht abfinden. Wir kämpften dagegen an mit Antibiotika und Schmerzmittel. Du warst so tapfer und hast alle Medis ganz freiwillig genommen.
Was keiner erwartet hatte, geschah. Der Eiter verschwand und dir ging es wieder richtig gut.
Von da an mussten deine Zähnchen alle 3 Wochen in Narkose geschliffen werden. Du hast das ebenfalls ganz tapfer weggesteckt.
Im Frühjahr kam dann Lila zu uns. Aber auch ihr beiden Mädels kamt nicht miteinander aus. Dafür verliebte sich Sam bis über beide Ohren in die kleine Maus.
Er zog gemeinsam mit ihr in ein anderes Gehege und du lebtest seitdem mit Gustav zusammen. Von da ab wart ihr beiden unzertrennlich.
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Vor 4 Wochen ist unsere heile Welt dann plötzlich eingestürzt. Es hatte sich erneut Eiter gebildet. Die Tierärztin konnte den Zahn zwar komplett entfernen, aber es war eine sehr große und tiefe Wunde.
Leider haben wir dieses Mal den Kampf gegen den Eiter verloren.
Die letzten Tage brauchtest du öfter Metacam und Novalgin, um fressen zu können.
Meine vage Hoffnung, neue Zahnspitzen könnten dafür verantwortlich sein, hat sich leider nicht bestätigt. Der Eiter breitete sich langsam weiter in den Kiefer aus.
Wir haben letzten Montag beschlossen, dich nicht mehr wach werden zu lassen. Mein Gott, wie schwer ist mir diese Entscheidung gefallen.
Verzeih mir, kleine Maus. Ich wollte nur dein Bestes und dir die schlimmsten Schmerzen ersparen.
Ich habe dich so sehr geliebt, kleine Jasmin. Du hinterlässt eine große Leere.
Nie mehr wirst du an mir hochklettern und deine Leckerchen einfordern.
Nie mehr wirst du mir meine Schokolade klauen.
Nie mehr wirst du dich an meine Seite kuscheln und mich abschlabbern.
Es gibt so unendlich viele "nie mehr"....
Hier im Haus gibt es noch so viele Spuren von dir, aber die tiefsten Spuren hast du in unseren Herzen hinterlassen.
In unseren und in Gustavs. Noch nie habe ich ein Kaninchen so verzweifelt gesehen, wie Gustav in dem Moment, als er dich so leblos sah.
Kleine Jasmin, ich danke dir für die wunderschöne Zeit, die du uns geschenkt hast.
Ich wollte mit der Kaninchenhaltung aufhören. Du hast mir die Freude an deinen Artgenossen wiedergeschenkt.
Irgendwann sehen wir uns wieder, da bin ich ganz sicher. Und dann trennen wir uns nie mehr wieder.
Bis dahin leb wohl, meine süße Prinzessin.
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