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Thema: Stubenhocker

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ludovica99
    Registriert seit: 11.09.2008
    Ort: alpine Heuwiese
    Beiträge: 2.314

    Standard Stubenhocker

    Hallo zusammen,

    kennt das jemand? Ich habe einen Stubenhocker in meiner Dreier-Gruppe. Während einer der totale Gartenliebhaber ist,
    eine sich zumindest immer schnell draussen wieder zurechtfindet, ist der Dritte im Bunde völlig fertig, wenn schon
    die Wohnzimmertür aufgeht.

    Meine leben in einem Kaninchenzimmer, wenn ich zuhause bin, steht die Türe den ganzen Tag offen. Die beiden erstgenannten
    sind schon ziemlich alt, sie gehen kaum noch aus dem Zimmer, Garten bedeutet eher sie rauszutragen, wo sie sich aber
    vor allem in ersterem Fall sichtlich wohlfühlen. Emilio, der Dritte, ist der Jüngste, der Chef. Er hat das ganze Haus in
    Beschlag genommen und könnte theoretisch auch selbst rausgehen, weil er ohnehin viel im Wohnzimmer ist.
    Alle meine Kaninchen sind bislang selbst in den Garten gegangen

    Aber wehe ich öffne das große Durchgangsfenster zum Garten, dann wird er teilweise schon panisch. Selbst wenn er die beiden
    anderen draussen herumhoppeln sieht, ihn stresst der Garten. Das höchste der Gefühle ist es einen Satz auf die Terasse zu machen
    um gleich wieder schleunigst umzudrehen. Wenn ich ihn auf die Terasse setze, ist er umso schneller wieder drinnen.

    Ich dachte, mit der Zeit würde er schon merken, dass draussen nichts passiert,ist es ja auch nie, aber die Angst hat nicht nachgelassen.
    Andererseits sucht er, wenn ich die Türe wieder zumache, noch ewig das Fenster ab, wo es denn jetzt rausgeht.

    Neulich war es dann sogar so, dass er mich zwei Stunden unterm Sofa heraus draussen bei der Gartenarbeit beobachtet hat,
    zwar immer wieder zur Schwelle gekommen ist, aber schnurstracks wieder unters Sofa geflüchtet. Das muss ihn wohl derart
    aufgeregt haben, dass er kurz danach Bauchweh bekommen hat. So eine ähnliche Bauchwehattacke gabs vor ein paar
    Wochen schon mal in Verbindung mit Garten.

    Ich finde das so schade, natürlich, ich zwinge ihn nicht, aber statt den Garten umzugraben zerlegt er mir das ganze
    Kaninchenzimmer und versucht die Unterlage zu "durchbuddeln" ...

    Das einzige was ich über seine Vergangenheit weiss, ist dass er ausgesetzt wurde, mit seiner Freundin zusammen, mit
    der er sich wohl nicht verstand, dann wurden die beiden eingefangen und ins Tierheim gebracht und getrennt vermittelt,
    weil sie sich nur gekloppt haben, schätze das war auch der Grund warum sie ausgesetzt wurden.

    Hat jemand einen Tipp?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von donkon
    Registriert seit: 11.10.2012
    Ort: auxburg
    Beiträge: 1.507

    Standard

    ich hab keine wirklichen tipps. ich würde aber persönlich sagen, wenn er keine lust auf garten hat, soll er drinnen bleiben...

    biete ihm doch zum buddeln ne erdkiste oder mit sand gefüllt im Kaninchenzimmer an.

    Wie ist denn der gartenauslauf gesichert? ISt da von allen Seiten und auch von Oben ne Sicherung (zB Greifvögel)?
    Liebe Grüße von Saskia und

    ElvisLilly

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ludovica99
    Registriert seit: 11.09.2008
    Ort: alpine Heuwiese
    Beiträge: 2.314

    Standard

    Der Garten ist mit stabilen Holz/Zaun/Gehegeelementen umzäunt, die Terrasse durch den darüberliegenden Balkon komplett von oben her geschützt, da wo die Terrasse aufhört steht gleich höheres Gesträuch, gut zum Verstecken und Graben, (was die beiden anderen gerne nutzen) und ein großer Baum, Greifvögel dürften hier keine Chance haben, aus der Luft dürfte man nicht viel sehen, nochdazu lass ich sie auch nicht alleine raus.

    Vielleicht hat er wirklich vom Aussetzen damals einen Knacks weg, man merkt ihm immer gleich an, wenn er verzweifelt Angst hat. Ich erinnere mich an eine Situation, als er und sein Kumpel gerade eine Woche bei uns waren, da musste ich mit seinem Freund und meiner Häsin zum Tierarzt. Er ist schier ausgeflippt, weil er alleine bleiben musste, völlig durchgedreht, als ich die beiden im Transportkäfig rausgetragen habe. Hat sich wie ein Irrer gegen die Tür geworfen, die ich hinter mir zugemacht habe.
    Sowas hab ich noch nie gesehen. Ein ganz Sensibler.

  4. #4

    Standard

    Wie lange hast du ihn denn schon? Vielleicht braucht er einfach noch Zeit. Als Bailys extrem gestresst war kam er auch nicht aus dem Gehege, erst seit ein paar Tagen kommt er gerne raus, aber dann nur in der Küche unterm Tisch, ins WZ kommt er auch noch nicht wieder..

  5. #5
    Y - iyéwaye Avatar von Kaga
    Registriert seit: 25.07.2013
    Ort: RLP
    Beiträge: 989

    Standard

    Ich sage immer, Kaninchen, die aus schlimmen Zuständen kommen,
    brauchen etwa ein Jahr, bis sie sich im neuen, guten Zuhause
    zurecht finden.

    Bei uns gab es immer nach einem Jahr nochmal eine richtig sichtbare und fühlbare Veränderung.

    Hier können die Ninchen auch raus in den Garten und haben das ganze Erdgeschoss zur Verfügung.

    Manchmal geht auch einer (wir haben "unten" auch eine Dreiergruppe) nicht mit raus.
    (Gerade in den letzten Tagen geht unser BooBoo nicht mit.)

    Ich drücke dir die Daumen, dass Emilio sich noch umstellt und das Leben bei dir genießen kann;
    es kommt auch vor, dass Ninchen mit einem viel größeren Platzangebot erstmal überfordert sind.
    (Das war bei unsrem Louis so.)

    Zum TA würde ich ihn künftig auch als "Begleitperson" mitnehmen,
    das fördert Vertrauen, wenn er nicht alleine bleiben mag.
    "Wir leben und wir lernen, aber wen(n) wir lieben, verlieren wir am Ende immer.“

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ludovica99
    Registriert seit: 11.09.2008
    Ort: alpine Heuwiese
    Beiträge: 2.314

    Standard

    Ich hab ihn schon seit drei Jahren, inzwischen kann er aber auch gut mal alleine sein, diese Verzweiflung habe ich nur
    ganz am Anfang gesehen.
    Den Garten hab ich erst dieses Frühjahr auf Umzäunung umgestellt, vorher hatte ich ein großes, stabiles Freigehege mit Dach, also eines
    für den Sommer zum Aufstellen, für schöne Nachmittage. Da musste ich immer alle in der Transportbox raustragen. Schon da war er nicht besonders gern, kam mir gestresst vor, hat dann aber wenigstens auch mal gebuddelt.
    Gerade weil ich dachte, das stresst ihn, das eingesperrt sein habe ich auf Zaun umgestellt.
    Während die anderen beiden toll finden, dass sie sich jetzt frei bewegen können, ist er damit total überfordert.
    Innen kann es gar nicht weit genug sein, draussen Panik!

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Jacqueline W.
    Registriert seit: 08.01.2011
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 941

    Standard

    Bei meiner Mollie ist es ähnlich. Ich habe sie seit ca 4-5 Jahren und trotz offener Wohnung geht sie keinen cm aus ihrem Zimmer. Wenn die anderen beiden in der Küche rumspielen, schaut die vielleicht mal hinter her, aber sie macht null Anzeichen auch mal über die Türschwelle zu gehen :/

    Ich kenne Mollies Vorgeschichte nicht, das wusste die PS nicht, sicherlich hat sie irgendwas traumatisiert und sie braucht ihren Bereich.
    Geändert von Jacqueline W. (29.06.2014 um 21:26 Uhr)

  8. #8
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.155

    Standard

    Ich habe ein Gehege im Garten. Ein kleinerer Teil war ein aufgestelltes 1,24x2,48 m Gehege mit Haus und Überdachung. Daran ca. 20 m² mit Holzzaun umzäunt. Bäume und Sträucher, von oben also auch dicht gegen Raubvögel. Ich muß meine raustragen. Erst Molly und später Lotte haben gleich Tiefbau betrieben. Sind auch im offenen Teil rumgehopst. Teddy ist einmal Hakenschlagend durch das ganze Gehege geturnt und saß dann den Rest der Zeit in seiner Korbhöhle im überdachten und bis auf eine Tür geschlossenen Teil. Wenn ich sie in der Wohnungen fangen wollte, habe ich immer schon den Grund dafür genannt, damit sie vorgewarnt waren. (Mache ich heute noch so) Dann wissen sie was kommt und haben erstmal die Chance zu flüchten. Wenn ich sie dann doch kriege, ist das für sie OK. Wenn ich sie einfach schnappe, während sie irgendwo sitzen, dann vergessen sie das nicht und das Vertrauen in die Hände ist gestört. Es war dann so, wenn ich sagte, laßt uns raus gehen, daß Teddy schon das P in die Augen bekam.
    Dann bekam er eine üble Bauchgeschichte im Anschluß an den Ausflug. Das wiederholte sich. Daraufhin habe ich ihn nicht mehr mit rausgenommen. Es hat ihn wohl extrem gestreßt. Warum auch immer. Vielleicht hat es ihn an sein Trauma aus der Kindheit erinnert. Ich hatte schon oft Stubenhocker, aber nie aus Panik. Mir ist auch aufgefallen, daß Rammler nach der Kastra kein Interesse mehr an draußen hatten. Lotte alleine hat auch wenig Interesse daran. Eddie und Tommi sind Halbwildies und kriegen schon Schiß, wenn ich nur andeute, daß ich sie fangen könnte. Tommi würde draußen abdrehen. Der braucht seine Höhle. Seit zwei Katzen in dem Garten leben, hat sich das Thema eh erstmal erledigt. Meine haben alle Angst vor Katzen. Lotte sitzt dann wie eine Statue. Schade.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ludovica99
    Registriert seit: 11.09.2008
    Ort: alpine Heuwiese
    Beiträge: 2.314

    Standard

    Ein Wunder ist geschehen. Emilio hat heute den Garten für sich entdeckt, nach Wochen des intensiven Übens, Vormachens, Lockens und Mundwässrigmachen ist er heute auf den Geschmack gekommen. In den letzten Tagen fiel schon auf, dass er viel entspannter an der Türschwelle sass und lange nach draussen schaute, vor zwei Wochen noch undenkbar.
    Heute ist er zweimal lange auf der Terrasse herumgehoppelt, ohne dieses panische Alarm/Fluchtgebahren, und einmal sogar für eine Minute im Gebüsch verschwunden. Schien ihm trotz der Nässe gut gefallen zu haben, ein kurzes Popowerfen an der Türschwelle hat wohl Wohlgefallen ausgedrückt

    ...

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