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Thema: Scheinträchtig? Kastration von Weibchen

  1. #1
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 22.11.2021
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    Beiträge: 28

    Standard Scheinträchtig? Kastration von Weibchen

    Guten Morgen,
    gestern morgen fielen mir im Gehege Fellbüschel auf. Abends habe ich dann die Ursache entdeckt. Mein eines Weibchen (1 Jahr) baut ein Nest. Sie ist das dominante Tier in der 4er Gruppe (von einer mittlerweile recht unseriös anmutenden Pflegestelle). Ihr Bruder soll ein Kastrat sein (TA hat auch zumindest keine Hoden tasten können), dann sind noch zwei fremde Schwestern von ca. 9 Monaten dabei. Die eine ist die Nr. 2 der Gruppe, die andere kriegt von der Chefin recht oft mal eins drüber, aber seitdem sie zusätzlich noch das große Freigehege haben, ist es viel entspannter geworden. Der Kastrat ist eigentlich das entspannteste Tier, er rammelt auch nicht.
    Ich gehe jetzt also einfach mal davon aus, dass sie scheinträchtig ist. Aaaber: sie ist auch uns gegenüber recht dominant, maßregelt gerne mal die Kinder (zwickt in Kleidung, scharrt sie an) und mir hätte sie letzte Woche schon zweimal fast den Futternapf aus der Hand geschlagen.
    Da ich mich mit Kaninchen noch nicht so wirklich auskenne und es bei meiner Recherche immer wieder angezeigt wurde: ist eine Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken sinnvoll? Sogar ratsam? Nur beim "aggressiven" Tier oder bei allen drei Weibchen?
    Und falls ja: was sind realistische Kosten? Ich habe eine Spanne von 100-350 € gefunden. Lohnt es sich, wie bei der Impfung, verschiedene Ärzte abzuklappern oder ist teuer besser?
    Falls nicht: wie oft sind solche Scheinträchtigkeiten normal? Ab wann muss man sich Sorgen machen oder was kann man tun, um das zu verhindern? Ihr Charakter stört uns soweit nicht, aber ich kann nicht einschätzen, wie normal so etwas für Kaninchen ist.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Luisa K.
    Registriert seit: 08.11.2020
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    Standard

    Es ist immer auch präventiv gut und sinnvoll, Kaninchendamen schon im jungen Alter kastrieren zu lassen. Und das auch ganz egal von der Ausprägung von irgendwelchen Symptomen, aber gerade wenn sie sich schon so stark dominant zeigt und ein Nest baut, würde ich das Thema mal in angriff nehmen.
    Und um Scheinträchtigkeiten zu verhindern eigent sich nur eine Kastration, da der Auslöser auf die von dem Genitaltrakt gebildeten Hormone zurückzuführen ist.

    Realistisch gehen Kastrakosten bei 200-300 Euro erst los. Eine Kastra für "nur" 100 würde ich nicht machen lassen. Es kommt aber auch stark drauf an, wo man es machen lässt (Klinik meist teurer als Praxis) und welche Leistungen dort mit reinfallen, bzw wie bspw die Narkose ausgeführt wird. Manche haben im Preis auch schon die komplette Nachkontrolle und Medis mit abgedeckt. Ruf doch einfach mal in einer erfahrenen Praxis an und frag, wie sih der Preis bei ihnen bildet.

    Ich wünsch euch alles Gute!

  3. #3
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 22.11.2021
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    Beiträge: 28

    Standard

    Zitat Zitat von Luisa K. Beitrag anzeigen
    Es ist immer auch präventiv gut und sinnvoll, Kaninchendamen schon im jungen Alter kastrieren zu lassen. Und das auch ganz egal von der Ausprägung von irgendwelchen Symptomen
    Danke für die Antwort, aber so ein bisschen frage ich mich, warum. Sind die Kaninchen mittlerweile alle so kaputt gezüchtet, dass sie so schnell Leiden entwickeln? Mir fällt sonst keine Art ein, bei der man die Weibchen quasi pauschal kastrieren müsste.
    Das Verhalten, das verstehe ich noch, wobei es jetzt nicht so schlimm wäre, dass ich mich daran stören würde. Aber die beiden ruhigeren? Oder steht mir das aufgrund des Alters ggf. bald noch bevor?

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 08.10.2019
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    Standard

    In der Natur werden wildkaninchen häufig gedeckt , Kaninchen haben keinen zyklischen Eisprung wie wir Menschen, sondern er wird induziert. Bei unsren Hauskaninchen warten die Eier also langezeit und produzieren laufend Östrogen und das ist nicht gesund.

    Scheinträchtigkeit ist kein Indiz für Gebärmutterveränderungen und umgekehrt.

    Zum einlesen Kastra findest du auch auf der Homepage vom KS Informationen.

  5. #5

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 08.10.2019
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    Beiträge: 599

    Standard

    Ich habe einmal 250 Euro bezahlt bei einer Heimtierärztin ( hat bei Nachsorge allerdings zu wenig Schmerzmittel verschrieben)
    Und 3 Häsinen a ca. 350 Euro bei einer dvg gelisteten Kaninchenspezialisierten TÄ. Da hat man den Unterschied schon nochmal gemerkt:
    Sie hat natürlich ein super Narkosemanagement, laufend Temp kontrolliert, direkt nach OP zugefüttert und die Medis in der richtigen Menge rausgegeben.
    Der TA sollte weibchen-Kastra erfahren sein und du solltest dich auf die Nachsorge vorbereiten: Wärme, Novalgin und Metacam in ausreichender Konzen. Und eventuell päppeln. Eventuell Body.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 599

    Standard

    Scheinträchtigkeit kann Tier und Gruppe stressen, für Hormonhaushalt aber in der Zeit eigentlich besser, da mal Östrogenpause ist.
    Hauptargument für vorsorgliche Kastra ist nicht Scheinträchtigkeit, sondern dass ein sehr hoher Prozentsatz an Weibchen mit dem Alter Gebärmuttererkrankungen entwickeln und viele davon bösartig. Manchmal ist es dann zu spät, metastasen schon da, und das Narkoserisiko im Alter deutlich höher.

  8. #8
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
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    Hauskatzen werden aber auch pauschal kastriert. Einerseits, damit sie nicht dauernd Babies bekommen und andererseits, damit sie nicht dauerhaft rollig werden.

  9. #9
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    Standard

    Hallo,

    bei meinen Weibchen wurden immer Eierstöcke und Gebärmutter entfernt. Ich habe meine Weibchen kastrieren lassen, weil sie sehr ausgeprägte und häufige Scheinschwangerschaften hatten. Die Letzte gefühlt durchgehend.
    Meine HausTA und die TiHo raten grundsätzlich zur präventiven Kastration. In der TiHo lautete der Kostenvoranschlag zwischen 500-800€ inkl. vorheriger Überprüfung der Nierenwerte. Diese Preisklasse ist aber eher die Luxusklasse. Du bekommst eine Kastration auch bei einem anderen guten TA deutlich günstiger.

  10. #10
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 26.05.2014
    Ort: -
    Beiträge: 924

    Standard

    Zitat Zitat von Pappnase Beitrag anzeigen
    Hallo,

    bei meinen Weibchen wurden immer Eierstöcke und Gebärmutter entfernt. Ich habe meine Weibchen kastrieren lassen, weil sie sehr ausgeprägte und häufige Scheinschwangerschaften hatten. Die Letzte gefühlt durchgehend.
    Meine HausTA und die TiHo raten grundsätzlich zur präventiven Kastration. In der TiHo lautete der Kostenvoranschlag zwischen 500-800€ inkl. vorheriger Überprüfung der Nierenwerte. Diese Preisklasse ist aber eher die Luxusklasse. Du bekommst eine Kastration auch bei einem anderen guten TA deutlich günstiger.
    500-800 Euro? Was machen die? Vergolden die das Kaninchen gleich?

    Hier zahlt man zwischen 180 und 250 Euro. Bei der Fachtierärztin sind es etwa 350 Euro. Und die ist schon sehr gut auf ihrem Gebiet.

    Ich würde immer zur vorsorglichen Kastgration raten. Erfahrungsgemäß haben die meisten Kaninchen spätestens im Alter Gebärmuttertumore (zumindest schon extrem oft erlebt). Kastration in jüngeren Jahren ist einfach Risikoärmer und die Tiere leiden dann auch nicht unter ihren Hormonen.
    LG Britta

  11. #11
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    Ort: Deutschland
    Beiträge: 4.231

    Standard

    Zitat Zitat von Britta S. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Pappnase Beitrag anzeigen
    Hallo,

    bei meinen Weibchen wurden immer Eierstöcke und Gebärmutter entfernt. Ich habe meine Weibchen kastrieren lassen, weil sie sehr ausgeprägte und häufige Scheinschwangerschaften hatten. Die Letzte gefühlt durchgehend.
    Meine HausTA und die TiHo raten grundsätzlich zur präventiven Kastration. In der TiHo lautete der Kostenvoranschlag zwischen 500-800€ inkl. vorheriger Überprüfung der Nierenwerte. Diese Preisklasse ist aber eher die Luxusklasse. Du bekommst eine Kastration auch bei einem anderen guten TA deutlich günstiger.
    500-800 Euro? Was machen die? Vergolden die das Kaninchen gleich?

    Hier zahlt man zwischen 180 und 250 Euro. Bei der Fachtierärztin sind es etwa 350 Euro. Und die ist schon sehr gut auf ihrem Gebiet.

    Ich würde immer zur vorsorglichen Kastgration raten. Erfahrungsgemäß haben die meisten Kaninchen spätestens im Alter Gebärmuttertumore (zumindest schon extrem oft erlebt). Kastration in jüngeren Jahren ist einfach Risikoärmer und die Tiere leiden dann auch nicht unter ihren Hormonen.
    Wenn die Novellierung der GOT im Oktober erfolgreich den Bundesrat passiert, wird es sogar noch teurer. Hier hat die Gebährmutter- und Eierstockentfernung, plus Medikamente, und Nachkontrolle ca 400 Euro gekostet. Das dürfte im Herbst deutlich teurer werden.

  12. #12
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 270

    Standard

    Zitat Zitat von Britta S. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Pappnase Beitrag anzeigen
    Hallo,

    bei meinen Weibchen wurden immer Eierstöcke und Gebärmutter entfernt. Ich habe meine Weibchen kastrieren lassen, weil sie sehr ausgeprägte und häufige Scheinschwangerschaften hatten. Die Letzte gefühlt durchgehend.
    Meine HausTA und die TiHo raten grundsätzlich zur präventiven Kastration. In der TiHo lautete der Kostenvoranschlag zwischen 500-800€ inkl. vorheriger Überprüfung der Nierenwerte. Diese Preisklasse ist aber eher die Luxusklasse. Du bekommst eine Kastration auch bei einem anderen guten TA deutlich günstiger.
    500-800 Euro? Was machen die? Vergolden die das Kaninchen gleich?

    Hier zahlt man zwischen 180 und 250 Euro. Bei der Fachtierärztin sind es etwa 350 Euro. Und die ist schon sehr gut auf ihrem Gebiet.

    Ich würde immer zur vorsorglichen Kastgration raten. Erfahrungsgemäß haben die meisten Kaninchen spätestens im Alter Gebärmuttertumore (zumindest schon extrem oft erlebt). Kastration in jüngeren Jahren ist einfach Risikoärmer und die Tiere leiden dann auch nicht unter ihren Hormonen.
    Ja, das frage ich mich auch.
    Die haben aber generell eine eigene Preispolitik und sie können es sich anscheinend leisten.

  13. #13
    Erfahrener Benutzer Avatar von Luisa K.
    Registriert seit: 08.11.2020
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    Standard

    Zitat Zitat von Pappnase Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Britta S. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Pappnase Beitrag anzeigen
    Hallo,

    bei meinen Weibchen wurden immer Eierstöcke und Gebärmutter entfernt. Ich habe meine Weibchen kastrieren lassen, weil sie sehr ausgeprägte und häufige Scheinschwangerschaften hatten. Die Letzte gefühlt durchgehend.
    Meine HausTA und die TiHo raten grundsätzlich zur präventiven Kastration. In der TiHo lautete der Kostenvoranschlag zwischen 500-800€ inkl. vorheriger Überprüfung der Nierenwerte. Diese Preisklasse ist aber eher die Luxusklasse. Du bekommst eine Kastration auch bei einem anderen guten TA deutlich günstiger.
    500-800 Euro? Was machen die? Vergolden die das Kaninchen gleich?

    Hier zahlt man zwischen 180 und 250 Euro. Bei der Fachtierärztin sind es etwa 350 Euro. Und die ist schon sehr gut auf ihrem Gebiet.

    Ich würde immer zur vorsorglichen Kastgration raten. Erfahrungsgemäß haben die meisten Kaninchen spätestens im Alter Gebärmuttertumore (zumindest schon extrem oft erlebt). Kastration in jüngeren Jahren ist einfach Risikoärmer und die Tiere leiden dann auch nicht unter ihren Hormonen.
    Ja, das frage ich mich auch.
    Die haben aber generell eine eigene Preispolitik und sie können es sich anscheinend leisten.
    Die TiHo hat als Uniklinik generell nochmal eine ganz andere Preiskategorie...

  14. #14
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
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    Standard

    Meine letzte Kastration von einer Häsin hat mich 2020 ca. 150 Euro gekostet. Das ist regional einfach sehr unterschiedlich. Ich denke, wichtiger als der Preis sollte hier die Art der Narkose (Inhalationsnarkose) sein und die Regelmäßigkeit, mit der kastriert wird. Eine Praxis, die häufiger Weibchenkastrationen durchführt, ist zu bevorzugen, denn Erfahrung bedeutet weniger zeit im OP und weniger Komplikationen. Das würde ich mal in Erfahrung bringen und danach auswählen.

    Ich persönlich bin aus genannten Gründen ein großer Freund der vorsorglichen Häsinnenkastration. Auch, weil für die Mädels dasselbe gilt wie für unkastriert Jungs aus meiner Sicht: Die leiden unter ihrem Trieb. Es muss meiner Meinung nach nicht sein, dass Häsinnen mehrfach im Jahr die Gruppe aufmischen, wenn die Hormone verrückt spielen. Dann lieber kastrieren, wenn sie jung und gesund sind als später im Alter und mit Notfallindikation, wenn die Risiken höher sind. Vor meiner ersten Häsinnenkastration habe ich auch lange gezögert, weil es doch so ein großer Eingriff ist. Inzwischen habe ich 6 hinter mir uns muss sagen: Von einem erfahrenen Tierarzt gemacht ist das keine große Sache. Ich würde dir raten, alle 3 kastrieren zu lassen und möglichst auch gleichzeitig, damit nicht zwischendurch Rangfolgen plötzlich neu geklärt werden.

  15. #15
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
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    Standard

    Bedenken musst du leider: Wenn nur die Chefin der Gruppe kastriert wird, gibt es auf jeden Fall Kämpfe um den Chefposten von Weibchen Nummer 2 und 3.

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