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Thema: Ananas-Enzym-Kapseln und Haarballen

  1. #81
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kassandra
    Registriert seit: 17.04.2012
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    Also ich persönlich kriege von frischer Ananas auch einen kaputten Mund. Andere sauere Sachen kann ich gut essen. Wenn es also am Bromalein liegt, wäre es nicht unlogisch, wenn dem einen ode randeren Kanuggel von dem aufgelösten Bromalein auch die Schleimhaut im Mund schmerzt.

  2. #82
    Astrid Avatar von asty
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    Zitat Zitat von fee Beitrag anzeigen
    Mich würde extrem interessieren, was in diesen Kapseln zu diesen starken Nebenwirkungen wie z.b. diese extreme Schleimhautreizung (Mund/Magen) usw. führen kann … hat da jemand eine Ahnung? Das Bromalein an sich ist ja nicht "ätzend" oder?
    Das würde mich auch interessieren.

    Wenns wirklich das Bromealin ist, könnte man das dann mit Ananas testen!? Wenn das Tier die verträgt, gibts auch keine Probleme mit den Kapseln?!

  3. #83
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kassandra
    Registriert seit: 17.04.2012
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    In der Industrie dient Bromelain als Zartmacher für Fleisch und zur Fruchtsaftklärung; es wird zudem zur Lederaufbereitung sowie zum Stabilisieren von Latexfarben verwendet. Gelatine erhält durch den Zusatz von Bromelain eine weichere Konsistenz. Der eiweißabbauende (proteolytische) Effekt des Bromelains kann lebensmitteltechnologisch aber auch unerwünscht sein: beispielsweise können rohe Ananasstücke das Festwerden eines gelatinehaltigen Tortengusses auf einem Obstkuchen verhindern
    Quelle: Wikipedia

    Also wirkt es schon "ätzend"... Nicht wie klassische Säure, aber halt wie ein Enzym

    Ebenso:
    Als „Konzentrat proteolytischer Enzyme angereichert aus Bromelain“ (NexoBrid) wird ein standardisiertes, im Wesentlichen aus Stammbromelain bestehendes Enzymgemisch angewendet um nach Verbrennungen des Grades IIb (tief) oder III (sehr tief) gebildeten Schorf in Brandwunden aufzulösen (Débridement). Es wird dazu einmalig als Gel aufgetragen und verbleibt vier Stunden lang auf dem verbrannten Hautbereich. Die Behandlung ist spezialisierten Verbrennungszentren vorbehalten
    auch von Wikipedia.
    Klar ist es da höher konzentriert, aber das Prinzip ist gleich...
    Geändert von Kassandra (18.09.2013 um 18:12 Uhr)

  4. #84
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    Bromelain IST ein Enzym. Darum teilt sich Ananasjoghurt gerne in seine Bestandteile auf.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  5. #85
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kassandra
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    Habe mich wohl zweideutig ausgedrückt, sorry.

  6. #86
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    Im hab beim Durchblättern des Quesenberry "Ferrets, Rabbits, and Rodents" noch einen Hinweis gefunden: Gastric stasis, schreibt sie, sei oft auf einen Flüssigkeitsmangel zurück zu führen; die Masse im Magen dann nicht unbedingt von Haaren, sondern von Trockenheit geprägt.

    Darum sei es eine bevorzugte Therapie, dem Tier möglichst Flüssigkeit zuzuführen (und natürlich Darmmotilität fördern usw.).
    Und in diesem Sinne kann man das Bromelain ja nur unterstützen: Kapselinhalt in viel Flüssigkeit auflösen und den Tieren einflössen. Geht auch ohne Bromelain.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  7. #87
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    april

    Im hab beim Durchblättern des Quesenberry "Ferrets, Rabbits, and Rodents" ...
    tut mir leid, ist OT, aber @april - ist das Buch zu empfehlen?
    wie würdest du es im Vergleich zu Harcourt-Browns Textbook of Rabbit Medicine einstufen?
    Danke!

    LG, Londi

  8. #88
    Erfahrener Benutzer
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    Ja, das kommt drauf an, wofür Du die Bücher brauchst. Beide enthalten puncto Ernährung beispielsweise den gleichen angelsächsischen BS hinsichtlich timothy hay vs. alfalfa hay. usw., aber fairerweise HB etwas weniger als QB.
    Mir hat die Darstellung von EC bei QB besser gefallen; schon deshalb, weil sie den Schwerpunkt auf die neurologischen Symptome legt, und nicht so sehr auf "diese Krankheit - jene Krankheit". Zumindest kam's mir so vor. Puncto EC hab ich bei QB noch eine Menge gelernt und bei HB nicht. Besonders haben mir zwei Fotos gefallen, Kaninchen vorher und nachher mit dem ausdrücklichen Verweis, dass das Kaninchenleben trotz schiefen Kopf lebenswert sei. Die Medikation wird bei ihr besser erklärt als bei HB. Obwohl beide wissenstechnisch da noch nicht auf der jetzigen Höhe sind, liegt aber am Zeitpunkt der Auflage, schätze ich.
    QB hat auch meiner Meinung nach den Haarballen besser verstanden als HB; sie spricht konsequent nicht von Haarballen, (Trichobezoar), sondern von gastric stasis - bei HB ist es genau umgekehrt. Das kann am Publikationsdatum liegen, aber ich vermute, dass QBs professionelles Verhältnis Wissenschaft/Praktische Tierärztin stärker zur Wissenschaft tendiert und es bei HB genau anders herum ist. Nicht umsonst fokussiert HB auf Kaninchen alleine, während QBs Buch eine Expertenversammlung ist und auch andere Nagetiere behandelt (und ihre anderen Publikationen z.B. auch Vögel umfassen).
    Beide Bücher haben ihre Vorteile. Kommt wirklich darauf an, welches Spezialfeld Dich interessiert. Kann bei "Soft Tissue Surgery" anders sein, aber davon verstehe ich nichts.

    Ich glaub, für die Normalhalterin, die sich eigentlich nur für Kaninchen interessiert und es gerne ein bisschen umfassender hat, dafür aber gelegentlich etwas weniger Micro-micro und in die Tiefe, würde ich HB empfehlen. Für alle Freaks und angehende Tierärztinnen beide Bücher.
    Geändert von april (26.09.2013 um 13:23 Uhr)
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  9. #89
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    Vielen Dank, april, für die ausführliche Antwort!
    werde es auf meine Wunschliste nehmen.

    LG, Londi

  10. #90
    Erfahrener Benutzer
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    Nachtrag für die Interessierten:
    In den Untersuchungen von Smyth zum Bromelain hat Bromelain den Kaninchenmagen zumindest soweit überstanden, dass danach Fatoren der Blutgerinnung (Thrombin, Fibrin) nachweislich veändert waren. Die Autoren selbst bemerken in ihrem Text, dass die in vitro Zerstörung des Bromelain durch künstlichen Magensaft in vivo nicht eintritt.

    Das Bromelain wirkt sich auf die Blutfaktoren innerhalb einer Stunde aus und hält dann etwa 4 Stunden maximal an. 5 mg/kg war im Versuch die Mindestmenge, mit der überhaupt eine messbare Wirkung erzielt wurde. Die Wirkung war nicht beliebig steigerbar.

    Mit diesen Ergebnissen erscheint mir eine Wirkung von Bromelain auf einen Haarballen erst recht unwahrscheinlich.
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