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Thema: Vertrauen in den Instinkt der Kaninchen - Bei der Fütterung

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    mit drei Pansenliebhabern :D Avatar von Kim R.
    Registriert seit: 26.06.2009
    Ort: Goslar (bei Braunschweig)
    Beiträge: 1.213

    Standard Vertrauen in den Instinkt der Kaninchen - Bei der Fütterung

    Hallo ihr Lieben,
    da wir die Diskussion ja in dem Auberginen-Thema hatten und die ja leider gelöscht wurde, weil es halt doch sehr weit vom Thema abgekommen war, möchte ich das Thema hier gern nochmal ansprechen, weil ich es eben doch sehr interessant finde und eure Meinungen dazu gern hören würde und man so vielleicht nun doch nochmal sachlich darüber diskutieren kann.

    Hier breitet sich die "Ad Libitum-Fütterung" ja doch immer weiter aus und auch die "Naturnahe-Fütterung" kommt hier ja sehr stark zum Zug. Ich spreche das jetzt hier in dem Forum mal an, weil mir das sonst in keinem anderen Forum so stark aufgefallen ist wie hier.

    In wie weit vertraut ihr den Kaninchen was die Fütterung anbelangt und wie viel Instinkt sprecht ihr den Tieren da zu?
    Vertraut ihr in die Selbstmedikation oder auch in die Ausselektierung von Giftpflanzen? Und wie weit geht euer Vertrauen bei diesen Sachen? Lasst ihr den Kaninchen Zugang zu eventuell giftigen Pflanzen oder vertraut ihr hier soweit, dass ihr sagt, dass die Kaninchen schon nicht drangehen werden oder nur die Menge fressen die ihnen bekommt?

    Unter welchen Vorraussetzungen seht ihr die Möglichkeit der Selektion und der Selbstmedikation?

    Ich finde, dass die Ernährung ein sehr weitreichendes Thema ist und umso interessanter und wichtiger finde ich es, dass auch die Ansichten darüber mal diskutiert werden.

    Lg,
    Kim

  2. #2
    mit drei Pansenliebhabern :D Avatar von Kim R.
    Registriert seit: 26.06.2009
    Ort: Goslar (bei Braunschweig)
    Beiträge: 1.213

    Standard

    Meine persönliche Meinung dazu ist recht gespalten und abhängig von der Situation.
    Grundsätzlich ist es ja schwer etwas als giftig und ungiftig einzustufen. Ich gehe nun mal von Dingen aus, die in kleineren Mengen bereits giftig wirken (z.B. die Eibe), wenn ich von giftigen Pflanzen spreche.

    Was die Selbstmedikation angeht und das Selektionsverhalten bei ungiftigen (/erst bei sehr großen Mengen giftig wirkenden) Futtermitteln vertraue ich schon in den Instinkt meiner Kaninchen, auch wenn die Menge und die Auswahl an Futtermitteln die Kaninchen eigentlich bräuchten um das innere Gleichgewicht zu halten, meinen Tieren nicht zur Verfügung steht.
    Das Wildkaninchen ist ja nun nicht so gut erforscht, aber ein Feldhase braucht ja etwa 50 verschiedene Kräuter um das innere Gleichgewicht zu halten, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
    Ich schreibe meinen Tieren schon genug Instinkt noch zu, dass sie hier sich das raussuchen, was sie gerade benötigen. Zumindest teilweise. Ich denke aber trotzdem, dass auch meine Kaninchen geschmacksorientiert fressen.

    Was das vermeiden von der Aufnahme von Giftpflanzen angeht vertraue ich meinen Tieren aber nicht so weit, dass ich ihnen Zugang zu giftigen Pflanzen geben würde. Tiere die in Gefangenschaft leben haben nunmal nicht die selben Bedingungen, wie Kaninchen die in freier Wildbahn leben.
    Die Futterauswahl unseren Heimkaninchen, wird nie so groß sein wie die der Wildkaninchen. Daher besteht hier für mich ein zu großes Risiko, dass die Kaninchen ihre Strategie für den Umgang mit Giftpflanzen nicht anwenden können.
    Zudem haben Hauskaninchen nicht den Platz, den ihre wilden Artgenossen haben. Ein "Langeweile-Fressen" kann somit nicht verhindert werden, meiner Meinung nach.

    Zudem erlent ein Kaninchen die Möglichkeiten der Selektierung ja. Was hieße, dass die ihr Wissen durch Anpassung und Lernprozesse erlangen. Wann weiß ich wie weit mein Tier ist und wie weit diese Lernprozesse zu Ende sind?! Mir kann nie jemand eine 100%ige Sicherheit geben, dass meine Kaninchen nun so weit sind. Das ist auch ein Grund, warum mein Vertrauen in die Tiere an dieser Stelle eher gering ist.

  3. #3
    Streber-Tussi mit Charme Avatar von Taty
    Registriert seit: 26.09.2005
    Ort: Filderstadt
    Beiträge: 3.956

    Standard

    Zitat Zitat von Kim R. Beitrag anzeigen

    In wie weit vertraut ihr den Kaninchen was die Fütterung anbelangt und wie viel Instinkt sprecht ihr den Tieren da zu?
    Null, nada, nüscht
    Ich sehe es ja jetzt, wo meine drei regelmässig in den Garten rauskönnen. Mürfel und Fred kann ich diesbezüglich relativ unbeaufsichtigt lassen, aber Carla hat nur einen Instink, der ihr sagt "Friss" Die frisst alles was rumliegt, würde gerne an der Thuja rumknabbern, Balkonpflanzenblätter die von oben runterfliegen, Efeu, meinen Reisigbesen, meinen Korbstuhl... alles ... Spitzwegerich, Löwenzahn und Co ignoriert sie dafür meistens
    Und ich hab das Gefühl, je älter desto besser, irgendwelche verkrumpelte alle Heuhalme, die vom letzten Sommer in den Ritzen liegen findet sie auch toll
    Liebe Grüße

    Taty

  4. #4
    nach müde kommt blöd Avatar von Rabea
    Registriert seit: 06.11.2007
    Ort: Brandenburg, Yeaha!
    Beiträge: 2.545

    Standard

    Ich würde meinen Kaninchen nie etwas zum Fraß vorwerfen von dem ich weiß, dass es giftig ist. Auch nicht in einem riesigem Berg an verträglichen Pflanzen.
    Dabei stelle ich mir gar nicht die Frage ob sie die Instinkte haben, denn wenn nicht ist es vielleicht zu spät.
    Ich sehe nicht ein das Risiko überhaupt einzugehen. Es gibt einen Haufen toller Futterpflanzen, da muss ich keine Experimente machen.
    Dass Kaninchen sich im Krankheitsfall Heilpflanzen aussuchen, kann ich mir sehr gut vorstellen: Grobi futterte während seines schlimmen E.c.-Anfalls fast ausnahmslos frische Schafgabe.

    Bei Pferden hieß es auch immer sie hätten den Instinkt sich ihre Futterpflanzen zu suchen. Daran glaubte ich auch bis wir eine "Massenvergiftung" durch ein Nachtschattengewächs hatten. Da hatten sich 20 Pferde gleichzeitig geirrt.
    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

  5. #5
    Kuschel-Plüsch-Teilzeit-Küken!!! Avatar von Franziska D.
    Registriert seit: 24.07.2008
    Ort: Gelsenkirchen
    Beiträge: 531

    Standard

    Zitat Zitat von Rabea Beitrag anzeigen
    Dabei stelle ich mir gar nicht die Frage ob sie die Instinkte haben, denn wenn nicht ist es vielleicht zu spät.
    Ich sehe nicht ein das Risiko überhaupt einzugehen.
    Ist auch meine Meinung
    Flupp ging am 4. Mai 2010 über die Regenbogenbrücke und Lissy am 23. Januar 2012 meine kleinen Schätze...immer im Herzen!!!
    Kjell ging am 30. März 2011 über die Regenbogenbrücke. mein kleiner Fratz...immer im Herzen!!! Tapsi ging am 2. Januar 2013 über die Regenbogenbrücke ... meine Süße... immer im Herzen!!!

  6. #6
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Ich vertraue da keinem Insinkt, denn auch ich konnte beobachten, dass Efeu, Thuja etc. angefressen wurde. Wenn ich Wiese pflücke, achte ich darauf, dass nichts Giftiges dabei ist.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  7. #7
    Flöcki for President! :) Avatar von Fisch
    Registriert seit: 06.07.2006
    Ort: bei FFM
    Beiträge: 1.255

    Standard

    Ich fütter nur Kräuter aus dem Supermarkt, da bin ich mir sicher, dass nichts giftiges dabei ist, weil ich selbst mich nicht auskenne und mir nachher nicht vorwerfen will, dass ich sie mit was giftigem umgebracht habe. Ich würde das vielleicht ändern, wenn ich merken würde, dass es ihnen nicht gut geht mit der Kräuter/Gemüsefütterung, aber sie haben keine Probleme, Gott sei Dank!

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Astrid
    Registriert seit: 04.12.2004
    Ort: Leipzig
    Beiträge: 3.952

    Standard

    Ich schwanke ehrlich gesagt. Ich merke, dass die Hasen Dinge aussortieren, weiß aber nicht warum. Obs ihnen einfach nicht schmeckt oder weil's unverträglich (von giftig will ich erstmal nicht sprechen denn was Giftiges sammle ich nicht) ist. Ich merke aber auch, dass ich unbedarfter und weniger aufmerksam Wiese sammle, weil die Diskussionen hier nachwirken. Dass Wiesenpflanzen gar nicht soooo gefährlich giftig sein können und das die Tiere eh selektieren. Und letzlich fressen die dann doch alle Kräuter und es bleiben eher die Gräser liegen.

    Weiß nicht ob ich denen vertrauen soll, aber ich denke ich muss wieder vorsichtiger werden mit dem Pflücken denn wenn die sich einmal irren kann's das letzte mal gewesen sein.
    Es ist immer anders wenn man denkt.

  9. #9
    - zwischen hier und irgendwo - Avatar von Julia
    Registriert seit: 05.11.2010
    Ort: Velbert
    Beiträge: 2.758

    Standard

    Zitat Zitat von Rabea Beitrag anzeigen
    Bei Pferden hieß es auch immer sie hätten den Instinkt sich ihre Futterpflanzen zu suchen. Daran glaubte ich auch bis wir eine "Massenvergiftung" durch ein Nachtschattengewächs hatten. Da hatten sich 20 Pferde gleichzeitig geirrt.
    Sowas haben wir leider auch mal erlebt, als 19 Pferde gleichzeitig sich mit der Fressbarkeit von Eibe geirrt haben, die irgendein Witzbold auf die Weide geworfen hat... Das war furchtbar!

    Ich könnte mir vorstellen, dass Kaninchensch zwar ein ganz gut entwickeltes Gefühl dafür haben, was in bestimmten Sizuationen gut für sie ist, aber durchaus nicht immer wissen, was schlecht für sie ist... Wie ein kleines Kind, dass sich plötzlich Kamillentee wünscht, wenn es Bauchweh hat, aber trotzdem nicht weiß, dass Abflussreiniger ungesund ist.
    Neun Stimmen in meinem Kopf sagen mir, dass ich ganz normal bin - die zehnte summt permanent die Tetrismelodie.

  10. #10
    - zwischen hier und irgendwo - Avatar von Julia
    Registriert seit: 05.11.2010
    Ort: Velbert
    Beiträge: 2.758

    Standard

    Zitat Zitat von Hasengaby Beitrag anzeigen
    19 Pferde - das sind 19 zuviel. Wer macht denn so etwas?
    GsD konnt 17 Pferden noch rechtzeitig der Magen ausgepumpt werden. Sie hatten zwar teilweise Vergiftungserscheinungen, konnten aber gerettet werden. Bei zweien kam leider jede Hilfe zu spät.
    Neun Stimmen in meinem Kopf sagen mir, dass ich ganz normal bin - die zehnte summt permanent die Tetrismelodie.

  11. #11
    Erfahrener Benutzer Avatar von Schiva
    Registriert seit: 17.06.2010
    Ort: Norddeutscher Raum
    Beiträge: 550

    Standard

    ich selber habe meine tiere auch im gartenfreilauf. auf dem rasen wächst leider viel gundermann. aber aus unerfindlichen gründen sind meine hasis da nie beigegangen.
    ich glaube, ob der instinkt besser oder schlechter funktioniert ist auch davon abhängig, was die tiere gewohnt sind. nur drinnen-kaninchen, die plötzlich rauskommen sind da sicherlich anders gepolt, als tiere, die mindestens von frühjahr bis herbst gartenfreilauf genießen können und dabei mit verschiedenen pflanzen in berührung kommen.

    ein gewisses vertrauen hab ich in meine kaninchen da schon, daß sie gundermann, hahnenfuß und ähnliches von gras und anderen blumen selektieren können. aber trotzdem habe ich zum nachbarn hin, wo thuja und eibe direkt hinterm zaun stehen einen zaun in 2m sicherheitsabstand (wenn die scheren, fliegt einiges in unseren garten) gezogen. ich würde auch efeu und fingerhut nicht unbedingt testen.
    probier-bisse kenne ich von meinen tieren, daß sie die machen.

    sagen wir mal so: ein geringes grundvertrauen hätte ich vom bauchgefühl her schon, daß ich zumindest bei mindergiftigen sachen daruf vertraue, daß schon ncihts passiert, aber bei stärkeren kalibern wo auch geringe mengen tödlich sein könnten, pokere ich lieber nicht und entferne das zeug.

    ich kann allerdings NIEMANDEM empfehlen, das "eben mal" zu testen.
    kanicnhen müssen dmait aufwachsen, sie müssen viel auswahl haben und zar nicht nur einen sommer lang oder nur tageweise. sie müssen stetig viel auswahl haben und nicht nur das gemüse ihres halters, rasen und ein bißchen löwenzahn und supermarktkräuter kennen.
    wer seinen tieren hier vertraut/vertrauen will, muss sich darüber im klaren sein, daß ein gelingen oder mißlingen in SEINER eigenen hand und haltung liegt.
    wie biggi schon sagte, ihrem sternchen würde sie nciht vertrauen. das ist ein wohnungskanunchen. wie soll sie es gelernt haben, wenn biggi nciht die möglichkeit hatte, das tier an sowas ranzuführen?

    der instinkt ist meiner meinung nach ein stück weit verloren gegangen in der domestizierung der kaninchenzucht, aber definitiv nciht weg.

    nur ein kaninchen stumpf vor die auswahl setzen und abwarten, was passiert, nein, das geht nicht.

    ich denke, die frage instink ja oder nein, vertrauen ja oder nein, ist nciht so einfach pauschal mit ja oder nein zu beantworten, sondern primär von lebens und haltungsumständen abhängig und auch vom individuum vom tier.

    lg, schiva
    http://i34.tinypic.com/2gt5kqv.jpg
    Vertrauen heiß, dem anderen auch dann zu glauben, obwohl man genau weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde.

  12. #12
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Ich bin mir sehr sicher, dass meinen Tieren das Selektionsverhalten nicht abhanden gekommen ist. Daher versuche ich ihnen täglich ein möglichst breites und großes Spektrum an verschiedenen Wiesenpflanzen anzubieten, aus dem sie sich ihr Futter möglichst selbst nach ihrem eigenen Bedarf zusammenstellen können. Darunter sind auch Pflanzen wie z.B. der Wiesenbärenklau. M.E. funktioniert das sehr gut.

    Einige wenige, als stark toxisch geltende Pflanzen, wie beispielsweise den Fleckenschierling, meide ich bewusst. Das Angebot an unbedenklicheren Pflanzen ist derart riesig, dass ich für mich lieber bei einem "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" bleibe. Unbekannte Pflanzen nehme ich zuerst zum Bestimmen mit nach Hause, bevor ich sie ggf. anbiete. Auch wenn ich denke, dass stark toxische Pflanzen in freier Natur teilweise auch ihren Sinn erfüllen (Selbstmedikation), würde ich persönlich z.B. bei einem möglichen Wurmbefall bei meinen Innentieren dann doch lieber auf die entsprechenden Medikamente in den passenden Dosierungen zurück greifen.

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