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Thema: Kaninchen stirbt an einer kompletten Magen und Harnblasenlähmung

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Neuer Benutzer Avatar von Flori
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    Standard Kaninchen stirbt an einer kompletten Magen und Harnblasenlähmung

    Kaninchen stirbt an einer kompletten Darm- und Harnblasenlähmung

    Unser 3-jähriges Kaninchen starb gestern an einer kompletten Atonie des Darmes UND der Blase.

    Zudem fand die Tierärztin Einblutungen in die Magen- und Blasenwand. Diese Symtomatik (Darm und Blase in Kombination) hatte meine TA (obwohl sehr Kaninchenerfahren) noch nie gesehen. Wir sind absolut ratlos, vielleicht gibt es jemanden, der dieses Symptombild kennt....



    Es begann vergangenen Freitag mit Bewegungsunlust und Nahrungsverweigerung. Bis zu diesem Zeitpunkt war er absolut topfit. Wir gingen von einer Verdauungsstörung aus, was die TA auch anhand der reduzierten Darmgeräusche bestätigte.

    Es erfolgte am selben Abend die entsprechende Behandlung mit Dimeticon, Novalgin, Päppelfutter. Noch in der Nacht besserten sie die Beschwerden und Flori nahm wieder selbst Nahrung zu sich. Am nächsten Tag dann erneut Probleme. Weitere Medikamentengabe halfen, dass er doch wieder selbständig futterte und im Garten herumsprang.



    Am Sonntag dann zunehmende allgemeine Verschlechterung mit absoluter Nahrungsverweigerung, trotz Dimeticon, Novalgin, und Ernährung mit Critical Care. Dann stellte ich fest, dass er keine Köttel mehr absondert.



    Am Montag Vormittag sofort zur TA, die Darmfunktion hatte sich deutlich verschlechtert, Röntgenaufnahmen zeigten, dass sich im Darm absolut keine Nahrung befand. Eine auffällige Aufgasung bestand nicht. Der Verdacht daher auf Darmverschluss durch Haarballen, wobei dieser im Röntgen nicht gesichert werden konnte.

    Da der Bub trotz allem in einem stabilen Zustand war, versuchte die TÄ mit Medikamten und manueller Behandlung einen Durchgang der Nahrung vom Magen in den Darm herzustellen um die kritische OP zu umgehen, was leider nicht gelang.

    Ein weiteres Röntgenbild am Nachmittag zeigte keine Besserung. Daher OP.



    Dann der Anruf: Es lag KEIN Darmverschluss vor, es gab KEINEN Haarballen, nichts. Dafür eine totale Atonie (Lähmung) des gesamten Darms und der Harnblase. Auffällig dabei waren die Einblutungen.



    Wir sind vollkommen fassungslos.

    Flori war bis am Freitagabend ein putzmunteres, mehr als topfittes, gesundes Kerlchen. Er lebte in einer Gruppe in Aussenhaltung mit viel Auslauf im gesamten Garten. Ernährung ausschliesslich Wiese, Zweige Kräuter, Gemüse, Heu. Flori war RHD (Filavac) und Myxomatose geimpft.
    Wir sind ratlos.
    Geändert von Flori (14.08.2019 um 19:46 Uhr)

  2. #2
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    Flori, das tut mir sehr leid, dass das Kaninchen trotz all Euren Bemühungen gestorben ist. Ich wünsche Euch viel Kraft. Ich hätte in dieser Situation auch zuerst an Bezoar gedacht.

  3. #3
    2. Vorsitzender Avatar von Burkhard
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    Standard

    Wann wurde denn geimpft?
    Konservative sind Menschen, die mit 2 Beinen geboren wurde, aber nie gelernt haben, vorwärts zu gehen.
    Und sie versuchen, die Probleme von morgen mit den Lösungen von vorgestern in den Griff zu bekommen.

    "Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie." - Aldous Huxley




  4. #4
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    Standard

    Es tut mir sehr, sehr leid um Dein Kaninchen und ich fühle mit Dir, wie schlimm es ist, ein so junges vermeintlich putzmunteres Tier zu verlieren und vor allem diese Umstände.

    Ich hatte mal solche ähnlichen Symptome bei einem Kaninchen, aber betone wirklich nur ähnlich. Auch da ging es innerhalb von paar Tagen.
    Er wurde auch mit den Bauchmedis behandelt, aber nichts half. Er machte dann auch von selbst kein Pipi mehr (fressen und kötteln eh nicht)und baute innerhalb kurzer Zeit vollkommen ab. Wir mussten ihn erlösen, nichts ging mehr.
    Wir waren bei 2 TÄ plus noch im Notdienst, keiner konnte sich das erklären.
    Die TÄ im Notdienst, die ihn erlöst hat, hat ihn dann aufgeschnitten und das Gewebe um die Leber herum eingeschickt , die Leber sah nicht so aus, wie sie sein sollte....also sah krank aus, sagte sie (ich weiß nicht mehr den genauen Wortlaut).
    Ergebnis war tumuröses Gewebe mit Vermutung Gallengangskarzinom.
    Habe den Bericht noch hier (ich glaube von Leipzig). Sowas hat noch keiner bei Kaninchen gehört, denen ich das erzählte.
    Irgendwie sehr rätselhaft..ich denke es ist bei Deinem was völlig anderes, nur mal geschildert, dass es so seltsame Dinge gibt. Sonntags wurde er erlöst, am Montag davor (also 6 Tage davor) hatte ich ihn noch den ganzen Tag bei der TÄ und die konnte nichts feststellen, die Bauchmedis wurden eher gegeben um die Verdauung in Gang zu setzen, aber eine richtige Überladung oder Aufgasung hatte er auch nicht.
    Von einer Harnblasenlähmung war übrigens auch die Rede.
    Geändert von hasili (14.08.2019 um 21:47 Uhr)

  5. #5
    Bunny-Village, a home for special-needs rabbits Avatar von Silke R.
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    Standard

    Encephalitozoon cuniculi kann eine Darm- und/oder Blasenatonie verursachen.

    Ob das in eurem Fall eine Rolle spielt, weiß ich natürlich nicht.

    Es tut mir sehr leid!
    Liebe Grüße von Silke

    True happiness is not attained through self-gratification, but through fidelity to a worthy purpose. H. Keller

  6. #6
    Neuer Benutzer Avatar von Flori
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    Zitat Zitat von Silke R. Beitrag anzeigen
    Encephalitozoon cuniculi kann eine Darm- und/oder Blasenatonie verursachen.

    Ob das in eurem Fall eine Rolle spielt, weiß ich natürlich nicht.

    Es tut mir sehr leid!
    Ich hatte an EC auch schon gedacht, allerdings hatte er bisher nie irgendwelche Anzeichen , und wir haben unsere Kaninchen den ganzen Tag unter "Beobachtung", da immer jemand zu Hause ist. Das wäre schon ein sehr heftiger plötzlicher E.C -Schub....
    Geändert von Flori (15.08.2019 um 00:43 Uhr)

  7. #7
    Neuer Benutzer Avatar von Flori
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    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Es tut mir sehr, sehr leid um Dein Kaninchen und ich fühle mit Dir, wie schlimm es ist, ein so junges vermeintlich putzmunteres Tier zu verlieren und vor allem diese Umstände.

    Ich hatte mal solche ähnlichen Symptome bei einem Kaninchen, aber betone wirklich nur ähnlich. Auch da ging es innerhalb von paar Tagen.
    Er wurde auch mit den Bauchmedis behandelt, aber nichts half. Er machte dann auch von selbst kein Pipi mehr (fressen und kötteln eh nicht)und baute innerhalb kurzer Zeit vollkommen ab. Wir mussten ihn erlösen, nichts ging mehr.
    Wir waren bei 2 TÄ plus noch im Notdienst, keiner konnte sich das erklären.
    Die TÄ im Notdienst, die ihn erlöst hat, hat ihn dann aufgeschnitten und das Gewebe um die Leber herum eingeschickt , die Leber sah nicht so aus, wie sie sein sollte....also sah krank aus, sagte sie (ich weiß nicht mehr den genauen Wortlaut).
    Ergebnis war tumuröses Gewebe mit Vermutung Gallengangskarzinom.
    Habe den Bericht noch hier (ich glaube von Leipzig). Sowas hat noch keiner bei Kaninchen gehört, denen ich das erzählte.
    Irgendwie sehr rätselhaft..ich denke es ist bei Deinem was völlig anderes, nur mal geschildert, dass es so seltsame Dinge gibt. Sonntags wurde er erlöst, am Montag davor (also 6 Tage davor) hatte ich ihn noch den ganzen Tag bei der TÄ und die konnte nichts feststellen, die Bauchmedis wurden eher gegeben um die Verdauung in Gang zu setzen, aber eine richtige Überladung oder Aufgasung hatte er auch nicht.
    Von einer Harnblasenlähmung war übrigens auch die Rede.

    Danke für Deine lieben Worte und den sehr interessanten Beitrag.
    Auch ich habe an Tumoren gedacht, schliesslich können die überall auftreten , vor allem auch an ganz anderen Stellen, als die Symptome.
    Meine TA hat Darm Magen und Blase bei der OP auch auf Tumoren untersucht, ( natürlich nur Sichtbefund ) auch die WS im Röntgenbild nochmals ganz genau auf Tumoren/Schädigungen überprüft. Aber natürlich konnte sie nicht alle Organe die für den Stoffwechsel, die Blutbildung (Gerinnung), und die Hormonsteuerung zuständig sind überprüfen.
    Interessant find ich Deinen Beitrag vor allem daher, da mir aus der Humanmedizin ein sehr ähnlicher Fall bekannt ist. Lähmungen in Magen und Blase mit starken Schleimhauteinblutungen. Die Ursache dafür war ein Pankreaskarzinom....

    Ganz liebe Grüße,
    Julia
    Geändert von Flori (15.08.2019 um 15:54 Uhr)

  8. #8
    Neuer Benutzer Avatar von Flori
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    Standard

    Ganz lieben Dank an Euch alle für Eure Erfahrungen und Unterstützung.
    Es tut so gut, nicht alleine zu sein

    Ich habe mich nun schweren Herzens entschieden, unseren Flori in die Obduktion zu geben, um hoffentlich die Ursache für seinen Tod zu erfahren.

    Ich werde es Euch über die Ergebnisse informieren, sobald sie vorliegen.

    Alles Liebe

    Julia mit Flori
    sowie Ronja,Lotte, Flocke, Merlin

  9. #9
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    Oh weia....da wird einem ja ganz anders....ich dachte sowas erkennt man .



    Noch einen Fall von plötzlich und evtl. Tumoren: Meine Bea ist vor 2 Jahren gestorben...plötzliche Magenüberladung und vor allem starke Schmerzen . Sie war bis tags zuvor ganz normal. RÖ-Bild nicht gut nach (nachmittags.Bauch überladen).
    Sie blieb bei der TÄ, diese machte dann noch Kontraströntgen und das Kontrastmittel ging nicht durch. Sie hat alles versucht mit Medis und wollte die Nacht abwarten und morgens früh operieren. Aber so weit kam es gar nicht, sie ist ein paar Stunden später gestorben, noch am Abend also.
    Auch sie wurde aufgeschnitten (diese Mal nicht im Notdieenst) weil es meiner TÄ sehr komisch vorkam und der Bauch inzwischen wieder besser schien. Auch eine starke Aufgasung hatte sie nicht (Gas wurde durch Sonde abgelassen, hatte kaum Gas laut TÄ) Sie war zeitlebens eine gute Fresserin und vor allem hat sie immer geköttelt...oft Matsch, aber Verstopfung, so weit ich mich erinnere, nie ernsthaft jedenfalls.
    Und was war ? Die TÄ sagte, der Magenausgang war total verengt, fast zu. Aber kein Bezoar, kein Fremdkörper, nicht mal eine übermäßige Überladung. Sie hat entweder etwas Neurologisches vermutet
    (könnte das auch mit EC zusammenhängen ?)

    oder einen evtl. hinter dem Magenausgang im Darm sitzenden Tumor, den man auf dem RÖ-Bild nicht sehen kann.
    Ganz , ganz schlimm war das....da gab es gar keine Vorlaufsphase und ich wollte sie am selben Tag noch impfen lassen...da sie mir aber etwas komisch vorkam, hatte ich sie vormittags nicht mitgenommen, sondern bin mit ihrem Freundchen alleine gefahren. Am selben Abend war sie tot (schrieb ich ja schon)...ich kann jetzt noch kaum darüber schreiben, weil es solch einen Schmerz, solch eine Lücke und Leere hinterlassen hat.

    Und ja, bei mir sind die meisten Tiere auf merkwürdige Weise gegangen, selten mal, dass eins lange krank war und ihr Tod absehbar. Das macht mir halt auch mit jedem neuen Kaninchen Angst.
    Geändert von hasili (15.08.2019 um 16:18 Uhr)

  10. #10
    Neuer Benutzer Avatar von Flori
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    Zitat Zitat von Burkhard Beitrag anzeigen
    Wann wurde denn geimpft?
    die letzte Impfung erfolgte im April diesen Jahres mit Filavac

  11. #11
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
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    Ich hatte einen ähnlichen Fall, da lag E.c. vor.

    Tut mir sehr leid, so ein junges Tier und so plötzlich, ich wünsche dir viel Kraft darüber hinweg zu kommen.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  12. #12
    Neuer Benutzer Avatar von Flori
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    Beiträge: 18

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    Zitat Zitat von Katharina Beitrag anzeigen
    Ich hatte einen ähnlichen Fall, da lag E.c. vor.

    Tut mir sehr leid, so ein junges Tier und so plötzlich, ich wünsche dir viel Kraft darüber hinweg zu kommen.
    Danke für die lieben Worte. Ja, es tut unendlich weh.... Wir haben ihn damals aus ganz schlecher Haltung geholt, er kannte noch nicht einmal Tageslicht. Flori war so glücklich . Es kam so unerwartet plötzlich.

    Hätten wir nicht , im Falle von E.C. , zuvor kleinere Schübe gehabt, zumindest irgendwelche Auffälligkeiten?
    Geändert von Flori (15.08.2019 um 00:54 Uhr)

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