Hallo!

Ich habe derzeit eine schwierige Pärchen-ZF am Laufen. Ich grübele die gesamte Zeit, wann genug ist und ich trennen muss. Ich mag noch nicht aufgeben, aber ich weiß nicht, ob ich die Zeichen richtig lese. Ich brauche von euch mal ein Brainstorming.

Hier aber erstmal die Zusammenfassung:

Die ZF läuft zwischen meinem Moritz (6 Jahre) und Sara (5 Jahre) aus dem Tierheim.

Sara ist... Nun ja, speziell. Nicht einfach. Und, so blöd das klingt, ich denke sie ist geistig behindert.
Sie lebte bis Juni '14 mit einem Partner friedlich in artgerechten Haltung, durfte wohl nicht mit in die neue Wohnung ziehen und so wurden beide im Tierheim abgegeben. Sara wurden dort beide Schneidezähne gezogen, da mehrmaliges Kürzen dieser im Monat für das Tierheim das größere Übel darstellte. Und hier hat sie wohl nen Schlag weg bekommen.
Denn sofort danach zerstritt sie sich mit ihrem Partner ganz doll. Trennung folgte und er wurde vermittelt. Sara wurden nun in den kommenden 12 Monaten verschiedenste Partner vorgesetzt und mit keinem wollte es klappen.
Ich holte sie Ende Mai zu mir, weil ich meinen Moritz für recht sozial halte.
Zu diesem Zeitpunkt waren ihre Augen und Schlappohren durch vergangene ZF komplett zerbissen und vernarbt.
Ich ließ sie kastrieren,da ich hier das Problem vermutete.

Am 18.6. wurden beide nun zusammengeführt. Erst eine Woche bei meiner Freundin auf neutralem Grund und ab da dann bei uns (aus persönlichen Gründen konnten wir die ZF nicht auf neutralem Grund beenden.

Und seitdem läuft es folgendermaßen ab:
Sie verstehen sich ein vielleicht zwei Tage gut, er putzt sie. Dann gibt es mal wieder Knatsch, mal nur ein paar Stunden, mal ein paar Tage.
Beide scheinen gleich dominant.

Merkwürdig finde ich, dass sie ihn manchmal ohne Grund schlägt (sie kann ja nicht mehr zwacken). Er putzt sie, sie scheint frustriert, dass er nach ein paar Minuten aufhört und geht auf ihn los. Es geht immer auf und ab ohne wirkliche Tendenz. Sie hat ihn noch nie geputzt, sie wird immer nur wütend, wenn er mal von ihr geputzt werden will.
Sie wirkt wie ein kleines trotziges Kind, das kein "kaninisch" spricht, was ich merkwürdig finde, weil sie ja 4 Jahre einen Partner hatte.

Bislang dachte ich: aussitzen, das wird schon. Beide entspannen zwischendurch und fressen gut.

was mich aber zum Grübeln bringt:
Gestern hat Moritz Sara zum ersten Mal verletzt. Sie hat eine größere Wunde an der Unterlippe (die hängt immer ein wenig runter), die ich erst bemerkte, weil sie aufgrund eines kleineren Cuts schlimm an der Nase blutete (das ist aber harmlos). Heute Abend hab ich eine neue Bisswunde im Mundwinkel und einen Kratzer am Auge festgestellt.

Alles nichts weltbewegendes und ich kontrolliere das regelmäßig, sie frisst und ich gebe gering dosiert Metacam (vorbeugend und wegen der entzündungshemmenden Wirkung). Zwischendurch putzt er sie aber wieder.

Ich habe Sorge nicht richtig zu deuten, dass sie sich einfach nicht mögen. Dass es einfach nicht klappt. Ahne aber auch, dass das vielleicht Saras letzte Chance auf ein Pärchenleben sein kann.
Andererseits weiß ich auch nicht, wie lange ich meinen Moritz (Zahni mit nur einer Niere) noch bei mir habe und will nicht, dass er seinen Lebensabend mit ner Furie ohne Pausen verbringen muss.
Dass er sie nun im Maul verletzt macht mir halt Gedanken, ob ich es bald aufgeben soll. Vielleicht brauche ich einfach nur Zuspruch...

Ach ja: Gehege vergrößern (auf 12qm) hatten wir auch schon durch, da war es richtig schlimm und er durfte nichtmal aus der Ecke raus. Merkwürdigerweise lief es jetzt auf 6qm entspannter und er darf sich wieder bewegen.

Man die ZF ist echt nervenaufreibend...