Hallo zusammen,
bei unserer örtlichen Tierhilfe wurde vor ca 2 Monaten ein Kaninchen mit sehr starkem Schnupfen abgegeben, das Partnertier war bereits verstorben.
Symptome: eitriger Nasenausfluß, eitrige Augenentzündung (Fell um die Augen war komplett weg, weil sie permanent getränt haben), Atembeschwerden, starkes Niesen, mittelmäßiger Allgemeinzustand.
Behandlung beim ersten TA: AB Baytril für 14 Tage. Keine Besserung
Behandlung zweiter TA: Abstrich (Nase) ohne Ergebnis, Chloromycetin Palmitat für 14 Tage, Floxal Augensalbe (innen), Bepanthen Augensalbe (außen), Fluimucil Hustensaft. Kaum merkliche Besserung.
Auf mein Anraten hin Behandlung beim dritten TA: erneuter Abstrich (Rachen), AB Marbocyl, Augentropfen (Name ist mir grade entfallen), Euphorbium oral für eine Woche, Immunstärkung durch PetMun-Kur, beidseitiges Röntgen der Lunge (keine Lungenentzündung, keine Wasseransammlung, Lunge in einem verhältnismäßig guten Zustand)
Ergebnis des Abstrichs: der Erreger ist Pantoea agglomerans, auch bekannt als Enterobacter agglomerans
Marbocyl wurde als sensibel getestet.
Die Augentropfen haben sehr gut geholfen, die Entzündung ist stark zurückgegangen, das Fell wächst sogar schon wieder nach.
Das Marbocyl schlägt leider bisher nur mäßig an, der Zustand hat sich kaum merklich verbessert. Immer noch starkes Niesen mit Nasenausfluß und schwere Atmung.
Marbocyl wird jetzt für mind. vier Wochen gegeben, PetMun ebenfalls über einen längeren Zeitraum, die Augentropfen werden langsam reduziert.
Unterstützend geben wir Bene Bac für den Darm.
Fütterung vorwiegend mit Heu und Kräutern, dazu Tee, ab und zu eine Inhalation.
Hab mich im Internet versucht schlau zu machen über den Erreger: scheint recht selten vorzukommen und leider sehr hartnäckig zu sein.
Es scheint nur ein Sekundärerreger sein, es muß also ein Virus oder etwas anderes vorher das Immunsystem zerstört haben, daß der Erreger angreifen konnte.
Meine Vermutung: Trine wurde in der Vergangenheit mit Frontline behandelt, das damalige Partnertier verstarb innerhalb von drei Tagen, sie hat überlebt. Könnte den TA umbringen, damit hat er wohl ihr Immunsystem zerstört
Nun meine Frage: gibt es Erfahrungswerte bzgl. dieses Erregers? Wie sind die Prognosen?
Was können wir noch unterstützend für das Tier tun?
Ist es sinnvoll, noch weitere Tests zu machen, um der primären Ursache der Erkrankung auf die Spur zu kommen?
Wie ansteckend ist das für andere Tierarten, die dort auch leben? (Katzen, Hunde) Und ist es ansteckend für den Menschen? (laut Internet angeblich ja, kann schwere Erkrankungen bei geschwächtem Immunsystem hervorrufen)
Weiteres ganz großes Problem: das Tier soll ja, sofern sie überhaupt nochmal auf den Damm kommt, nicht den Rest ihres Lebens alleine verbringen.
Wo finde ich denn ein Tier mit dem gleichen Erreger, zu dem ich sie vermitteln kann?! Hat jemand von Euch so einen Fall?
Alles andere würde ja heißen, daß sie den Rest ihrer Tage alleine verbringen muß
bin für Eure Ratschläge sehr dankbar!
glg
Simone
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