Hallo ihr Lieben,
ich wende mich an euch in der Hoffnung endlich eine Antwort zu finden. Natürlich ist mir bewusst, dass keiner mir die Entscheidung abnehmen kann, aber trotzdem würde ich darum bitten, dass mir ein paar Leute einfach ihre Gedanken dazu mitteilen und vielleicht war jemand anders schon einmal in dieser Situation (hier hat man ja bestimmt schon alles erlebt).
Es geht um meine geliebte Kaninchendame Lisha, geboren am 15.09.2017. Vor kurzem habe ich (nach einer ewig langen Ärzte Odyssee, deren Geschichte ich euch erspare) endlich erfahren was ihr fehlt. Mein Engel hat einen Gebärmuttertumor...�� Vor einem Jahr haben bei ihr Blasenprobleme angefangen und trotz einiger Untersuchungen bekam ich die Diagnose erst vor kurzem. Erst wurde sie ein paar Mal mit Antibiotika behandelt, dann mehrmals Ultraschall gemacht , Blut abgenommen und zuletzt geröntgt. Ich war zuvor bei nicht spezialisierten Tierärzten und bin wirklich erschüttert wieviel da teilweise übersehen worden ist und wie falsch auch Medikamente dosiert werden (meist zu niedrig).Erst durch eine ganz tolle auf Kaninchen spezialisierte Tierärztin die sogar Videocalls und Hausbesuche macht , bekam ich nun endlich meine Antwort. ( Sie heißt übrigens K. und arbeitet in Harsewinkel) Absolut empfehlenswert! Sie selbst konnte nicht verstehen, dass man es nicht schon beim Abtasten bemerkt hat, der Tumor ist wohl auch wirklich groß . Nun stehe ich vor der Entscheidung sie operieren zu lassen (also komplette Entfernung der Gebärmutter, Eierstöcke etc) oder sie gehen zu lassen...es ist eine schwierige Entscheidung, da ihr Fall generell etwas kompliziert ist. Lisha ist EC Trägerin , auch das ist im letzten Jahr ausgebrochen. Natürlich habe ich sie mit Panacur und Vitamin B Komplex behandelt, aber wirklich viel gebracht hat es nichts. Ihre Schübe bestehen daraus dass sie halt wirklich enorm viel und überall hin pinkelt (wobei das auch einfach am Tumor liegen könnte) sie scannt und ist desorientiert. Außerdem rennt sie dauerhaft im Kreis und manchmal auch irgendwo gegen. Die letzten zwei Wochen waren natürlich extrem, denn nun bekommt sie regelmäßig Medikamente, die mir Frau K. mitgegeben hat , außerdem Infusionen und generell waren diese ganzen Tierarztuntersuchungen sehr hart für sie. Sie kommt jetzt erst langsam wieder zur Ruhe. Bevor ich vor nicht ganz zwei Wochen bei der Spezialistin war , hat Lisha plötzlich aufgehört zu essen, was zu ihr als Vielfraß überhaupt nicht passt und sie hatte Blut im Urin. Daraufhin kam auch mein Kontakt mit Frau K. zustande, da ich das Gefühl hatte bei den anderen Tierärzten einfach nicht weiterzukommen. Das war wirklich eine ganz andere Art der Behandlung und ich lernte Geräte kennen, die mir vorher völlig unbekannt waren, ich sah zum ersten Mal das Innenleben von Lishas Ohren und ihre Zähne. Sie hat eine kleine Verengung im Ohr und ein Zahn hinten links ist etwas schief , aber beides ist wohl erstmal nicht allzu schlimm - zumindest nicht vergleichbar mit den anderen Problemen. Außerdem hat sie eine Linsentrübung im linken Auge, aber auch das gehört zu den kleinsten Problemen. Lisha hat zwei Nierensteine, das macht das Ganze nicht gerade einfacher. Sie hat eine entzündliche Verschiebung im Blut, was aber nicht weiter verwunderlich ist. Der Kreatininwert, also der wichtigste Nierenwert, ist im Referenzbereich. Der Harnstoffwert ist leicht erhöht, was u. a. die Folge einer reduzierten Futter-Flüssigkeitsaufnahme oder einer chronischen Entzündung im oberen Verdauungstrakt sein kann.
Beim Röntgen wurden keine Metastasen entdeckt, aber sie sagte , dass es durchaus sein kann, dass welche da sind die man einfach nicht sieht. Frau K. sprach dann mit einer Kollegin, die die Operation durchführen könnte, aber beide schätzen die Prognose nicht allzu positiv ein. Jetzt sitze ich hier und zerbreche mir den Kopf. Aktuell geht es ihr wieder gut, ich habe viele Medikamente bekommen, die ihr helfen. Seit sie Schmerzmittel und Appetitanreger bekommt isst sie auch wieder auf ihre typische Lisha Art ❤️ Mittlerweile kann sie auch wieder Kot absetzen und pinkelt an einem Tag wie ein Weltmeister, am anderen kommen nur kleine Tropfen. Wenn ich sie operieren lasse , bedeutet das natürlich wieder sehr viel Stress und könnte natürlich auch zu einem erneuten EC. Schub führen. Man weiß auch nicht wie sie die Narkose vertragen würde und Frau K. sagte , dass man auch nicht weiß wie gut ihre Nieren wirklich arbeiten. Dazu noch die Metastasen bei denen man nicht sicher ist ob diese schon vorhanden sind oder noch kommen . Ich habe Angst dass sie auf diesem OP Tisch einfach nicht mehr aufwacht oder kurz danach stirbt. Und selbst wenn man sie operieren würde, hätte sie auch keine Chance noch Jahre zu leben, also laut der Ärztin. Und ich frage mich nun ob ich diese Op riskieren soll und ihr den Stress antue obwohl die Prognose nicht rosig ist und ich vielleicht nur ein paar Monate oder ein Jahr rausholen kann? Anderseits gibt es natürlich auch immer Wunder und ich weiß, dass sie eine kleine Kämpferin mit einem starken Herzen ist. Ich möchte sie ja auch nicht einfach aufgeben und es im Nachhinein bereuen nicht mehr getan zu haben... außerdem ist mir der Gedanke zuwider zu entscheiden wann sie genug leidet um sie Schlafen zu legen... wiederum weiß ich nicht ob dieses "am Leben" halten nicht auch irgendwie die falsche Art von Liebe ist, denn es wäre neuer Stress und Leid für sie. Wäre es dann vielleicht besser ihr die restliche Zeit so schön und entspannt wie möglich zu gestalten und sie dann gehen zu lassen? Ich hoffe immer auf ein Zeichen, auf eine Reaktion von ihr ob sie noch kämpfen will oder nicht. Wenn sie so isst und sich in die Sonne legt, sich ankuschelt und Streicheleinheiten sucht und hoppelt, dann denke ich manchmal " Sie ist gut drauf, sie ist fast die Alte, vielleicht zeigt sie mir das sie leben will!" Aber dann frage ich mich ob ich sie vermenschliche und das falsch betrachte?
Bitte ihr Lieben, teilt mir eure Gedanken und Erfahrungen mit , ich brauche wirklich emotionale Unterstützung ❤️������
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