Hallo zusammen,
ich weiß nicht mehr weiter, daher wende ich mich an euch. Der Text wird sehr lang, da ich alles genau festhalten möchte.
Ich habe einen Intensivpflegefall zu Hause und bin physisch und psychisch am Ende.
Meine Wunka (ca. 7 J.) hatte vor 15 Tagen plötzlich schlimmen Drehschwindel, Krämpfe, Nystagmus und Kopfschiefhaltung. Ich bin mit ihr und dem Partnertier (Floyd) schnell in eine Tierklinik gefahren.
Dort wurde sie stationär aufgenommen und untersucht. Floyd und sie blieben über Nacht. Am nächsten Nachmittag durfte ich sie abholen und die Diagnose lautete EC und die Prognose, dass sie innerhalb einer Woche deutlich fideler sein sollte…
Ihre Medikation:
Baytril f. 10 Tage
Panacur
Vitamin B komplex
Vertigoheel
Wunka ist ein 24/7-Pflegefall. Sie sitzt bzw liegt seit diesem Tag in einer ausgepolsterten Unterschale einer Transportbox. Diese habe ich mit einem dicken Handtuch als Untergrund und einer Rolle aus Handtuch gepolstert (damit sie sich nicht verletzt und ihren Kopf ablegen kann).
Als Pipi-Schutz dienen saugfähige Wickelunterlagen plus weiche Papiertücher, alles wird mehrmals täglich erneuert.
Die ersten 11 Tage war ich krankgeschrieben und habe Tag und Nacht neben ihr auf dem Boden verbracht. Habe nachts stündlich einen Wecker gestellt um sie zu überwachen. Ich wollte nicht verpassen, wenn sie durstig oder hungrig war oder ihr Zustand sich verschlechtert.
Trinken konnte sie die ersten beiden Tage aus einem Napf, wenn ich ihr diesen hingehalten hab. Sie saß auch deutlich aufrechter. Dies hat sich aber leider verändert, sodass ich ihr nun Wasser mit einer Spritze geben muss.
Gefressen hat sie nur wenig von selbst, daher wird mit RodiCare Instant gepäppelt. Frische Kräuter, Gemüsegrün und Gemüse wird rund um die Uhr vor ihrer Nase abgelegt, aber sie geht extrem selten von allein dran.
Man kriegt sie aber zum Fressen, wenn man ihr das Futter unter die Lippe schiebt. Manchmal sind es regelrechte „Fressattacken“ trotz vorheriger Brei-Gabe. An den meisten Tagen muss ich sie aber schon sehr zum Fressen animieren. Päppeln klappt mal mehr mal weniger gut. Aber ich hab es bisher immer ganz gut hinbekommen.
Ihr Zustand hat sich nicht verbessert. Sie schläft viel, hockt oder liegt trotz Handtuchstütze in Seitenlage und schafft es daraus nicht aufzustehen. Deswegen stelle ich mir noch immer im 90-120 Min Takt Wecker, um sie aufzurichten, ihr Wasser und Futter zu geben.
Wunka pinkelt und köttelt gut. Allerdings sehr kleine Köttel und sie hat auch 1-2 mal am Tag Matschköttel (sieht aus wie etwas verformter Blinddarmkot). Leider legt oder setzt sie sich öfter darauf, weshalb ich sie schon ein paar Mal behutsam in einer Schüssel „gewaschen“ habe. Das lässt sie sich gefallen, aber Stress ist es trotzdem. Deswegen benutz ich auch noch sensitiv-Babytücher.
Wenn ich „ausmiste“ setze ich Wunka auf eine Wickelunterlage und lege ein Nackenhörnchen um sie. Sie versucht dann sich etwas aufzurichten, besonders, wenn man ihr den Kopf hält. Aber es kostet sie enorm Kraft. Ich lasse sie eine ganze Weile in dem Nackenhörnchen und massiere ihr den Nacken und streichel sie.
Ihr Auge, auf dem sie liegt, ist klein und leicht gereizt. Ich behandel es mit Bepanthen Augensalbe.
Floyd hat sie in den ersten Tagen noch interessiert beschnuppert (sie sind zusammen in einem Zimmer), doch nun trauert er seit gut 10 Tagen, frisst nicht mehr viel und nutzt jede Gelegenheit in einem anderen Teil der Wohnung zu dösen. Wenn ich Wunka im Nackenhörnchen hab, kommt er zwar gucken, aber interessiert sich nicht sonderlich. Gestern hat er sie sogar ins Köpfchen beißen wollen. Das hab ich unterbunden und wenn ich nicht da bin oder „schlafe“ trennt ein Gehege ihre Box ab. Es ist einfach zu unsicher.
Die ganze Situation belastet mich nervlich und körperlich enorm. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich sehe keine Fortschritte und wenn sie mich mit ihrem Kullerauge anschaut, zerreißt es mir das Herz.
Ich weine viele Stunden, habe kaum noch Nerven und Kraft. Mehr als 3 Std am Stück habe ich in den letzten 2 Wochen nicht geschlafen. Meine Mutter kommt abends und übernimmt, damit ich 2-3 Stunden vorschlafen kann.
Seit Montag gehe ich wieder ein paar Stunden arbeiten und nutze meine Plusstunden für den restlichen Tag, damit ich für sie da sein kann. Sie kann ja nicht selbstständig trinken, oft nicht allein essen und wenn sie liegt, schafft sie es ja nicht sich aufzurichten.
Ich brauche dringend einen Rat. Mache ich etwas oder alles falsch?
Ich will sie nicht aufgeben, die Hoffnung nicht verlieren, aber ich frage mich ob ich ihr überhaupt einen Gefallen mit allem tue oder sie sogar quäle…
Ich habe viel gelesen zu EC, aber schlauer bin ich nicht.
Lesezeichen