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Thema: EC Intensivfall - brauche dringend Rat

  1. #1
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 22.09.2024
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    Beiträge: 7

    Ausrufezeichen EC Intensivfall - brauche dringend Rat

    Hallo zusammen,

    ich weiß nicht mehr weiter, daher wende ich mich an euch. Der Text wird sehr lang, da ich alles genau festhalten möchte.

    Ich habe einen Intensivpflegefall zu Hause und bin physisch und psychisch am Ende.

    Meine Wunka (ca. 7 J.) hatte vor 15 Tagen plötzlich schlimmen Drehschwindel, Krämpfe, Nystagmus und Kopfschiefhaltung. Ich bin mit ihr und dem Partnertier (Floyd) schnell in eine Tierklinik gefahren.
    Dort wurde sie stationär aufgenommen und untersucht. Floyd und sie blieben über Nacht. Am nächsten Nachmittag durfte ich sie abholen und die Diagnose lautete EC und die Prognose, dass sie innerhalb einer Woche deutlich fideler sein sollte…

    Ihre Medikation:
    Baytril f. 10 Tage
    Panacur
    Vitamin B komplex
    Vertigoheel

    Wunka ist ein 24/7-Pflegefall. Sie sitzt bzw liegt seit diesem Tag in einer ausgepolsterten Unterschale einer Transportbox. Diese habe ich mit einem dicken Handtuch als Untergrund und einer Rolle aus Handtuch gepolstert (damit sie sich nicht verletzt und ihren Kopf ablegen kann).
    Als Pipi-Schutz dienen saugfähige Wickelunterlagen plus weiche Papiertücher, alles wird mehrmals täglich erneuert.


    Die ersten 11 Tage war ich krankgeschrieben und habe Tag und Nacht neben ihr auf dem Boden verbracht. Habe nachts stündlich einen Wecker gestellt um sie zu überwachen. Ich wollte nicht verpassen, wenn sie durstig oder hungrig war oder ihr Zustand sich verschlechtert.

    Trinken konnte sie die ersten beiden Tage aus einem Napf, wenn ich ihr diesen hingehalten hab. Sie saß auch deutlich aufrechter. Dies hat sich aber leider verändert, sodass ich ihr nun Wasser mit einer Spritze geben muss.

    Gefressen hat sie nur wenig von selbst, daher wird mit RodiCare Instant gepäppelt. Frische Kräuter, Gemüsegrün und Gemüse wird rund um die Uhr vor ihrer Nase abgelegt, aber sie geht extrem selten von allein dran.
    Man kriegt sie aber zum Fressen, wenn man ihr das Futter unter die Lippe schiebt. Manchmal sind es regelrechte „Fressattacken“ trotz vorheriger Brei-Gabe. An den meisten Tagen muss ich sie aber schon sehr zum Fressen animieren. Päppeln klappt mal mehr mal weniger gut. Aber ich hab es bisher immer ganz gut hinbekommen.


    Ihr Zustand hat sich nicht verbessert. Sie schläft viel, hockt oder liegt trotz Handtuchstütze in Seitenlage und schafft es daraus nicht aufzustehen. Deswegen stelle ich mir noch immer im 90-120 Min Takt Wecker, um sie aufzurichten, ihr Wasser und Futter zu geben.

    Wunka pinkelt und köttelt gut. Allerdings sehr kleine Köttel und sie hat auch 1-2 mal am Tag Matschköttel (sieht aus wie etwas verformter Blinddarmkot). Leider legt oder setzt sie sich öfter darauf, weshalb ich sie schon ein paar Mal behutsam in einer Schüssel „gewaschen“ habe. Das lässt sie sich gefallen, aber Stress ist es trotzdem. Deswegen benutz ich auch noch sensitiv-Babytücher.

    Wenn ich „ausmiste“ setze ich Wunka auf eine Wickelunterlage und lege ein Nackenhörnchen um sie. Sie versucht dann sich etwas aufzurichten, besonders, wenn man ihr den Kopf hält. Aber es kostet sie enorm Kraft. Ich lasse sie eine ganze Weile in dem Nackenhörnchen und massiere ihr den Nacken und streichel sie.

    Ihr Auge, auf dem sie liegt, ist klein und leicht gereizt. Ich behandel es mit Bepanthen Augensalbe.

    Floyd hat sie in den ersten Tagen noch interessiert beschnuppert (sie sind zusammen in einem Zimmer), doch nun trauert er seit gut 10 Tagen, frisst nicht mehr viel und nutzt jede Gelegenheit in einem anderen Teil der Wohnung zu dösen. Wenn ich Wunka im Nackenhörnchen hab, kommt er zwar gucken, aber interessiert sich nicht sonderlich. Gestern hat er sie sogar ins Köpfchen beißen wollen. Das hab ich unterbunden und wenn ich nicht da bin oder „schlafe“ trennt ein Gehege ihre Box ab. Es ist einfach zu unsicher.

    Die ganze Situation belastet mich nervlich und körperlich enorm. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich sehe keine Fortschritte und wenn sie mich mit ihrem Kullerauge anschaut, zerreißt es mir das Herz.
    Ich weine viele Stunden, habe kaum noch Nerven und Kraft. Mehr als 3 Std am Stück habe ich in den letzten 2 Wochen nicht geschlafen. Meine Mutter kommt abends und übernimmt, damit ich 2-3 Stunden vorschlafen kann.
    Seit Montag gehe ich wieder ein paar Stunden arbeiten und nutze meine Plusstunden für den restlichen Tag, damit ich für sie da sein kann. Sie kann ja nicht selbstständig trinken, oft nicht allein essen und wenn sie liegt, schafft sie es ja nicht sich aufzurichten.

    Ich brauche dringend einen Rat. Mache ich etwas oder alles falsch?
    Ich will sie nicht aufgeben, die Hoffnung nicht verlieren, aber ich frage mich ob ich ihr überhaupt einen Gefallen mit allem tue oder sie sogar quäle…

    Ich habe viel gelesen zu EC, aber schlauer bin ich nicht.
    Geändert von Bunnyvalley (25.09.2024 um 17:44 Uhr) Grund: Schreibfehler

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
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    Hallo Bunnyvalley,

    ich kann Dich so gut verstehen.

    EC ist eine sehr heftige und leider auch fordernde Krankheit. Ich hatte in der Vergangenheit 2 x mit EC zu tun und beide Tiere waren sehr stark davon betroffen. Wochenlang lebten sie in einem ausgepolsterten Wäschekorb, im leicht abgedunkelten, ruhigen Raum, mussten wirklich einige Wochen intensiv betreut werden.

    Ich erlebte den Schub als mild einsetzend und sich dann kontinuierlich steigernd bis zum totalen Rollen, Überschlagen, Nahrungsverweigerung, Durchfall, etc. Die Medis die Du reichst sind Standard und gut, dass Du eine Augensalbe einsetzt, sonst kann das Auge austrocknen, wenn es sich nicht mehr richtig schließt.

    Ich möchte Dich ermutigen durchzuhalten, viele Tierärzte raten zur Einschläferung, aber ihr habt eine Chance, das zu schaffen, auch wenn Du Dir das jetzt gerade nicht vorstellen kannst. Als Halter bist Du irgendwann natürlich völlig erschöpft. Sicher mag es Fälle geben, die aussichtslos sind.

    Du brauchst, falls nicht schon vorhanden, einen EC kundigen Tierarzt bzw. Klinik. Die Medis würde ich weiter reichen, in Absprache evtl. die Antibiose wechseln auf z.B. Chloramphenicol (bitte den Doc fragen), da gewebegängig. Viel Wasser reichen, da die Nieren betroffen sind. Das VitB später ruhig noch in der Erholungsphase. Der Zustand kann leider dauern, bei uns waren es ca. 6-8 Wochen, bis es dann besser wurde.

    Vielleicht kann Dich jemand unterstützen, so dass Du Dir kleine Auszeiten einräumen kannst.

    Ich werde nie vergessen, wie eng ich mit meinen Kaninchen später verbunden war, weil wir das zusammen durchgestanden haben. Und glaube mir, sie kämpfen mit dir.

    Wünsche Dir viel Kraft und alles Liebe für Euch, gute Besserung.
    Geändert von Lilli (25.09.2024 um 19:14 Uhr)

  3. #3
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    Das tut mir sehr leid.

    Was wurde denn an Diagnostik alles gemacht?
    EC ist und bleibt eine Ausschlusssdiagnose, das wird leider immer wieder vergessen.

  4. #4
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Wurde eine Otitis ausgeschlossen?
    EC-Tiere fressen trotzdem häufig trotz ihrer Einschränkungen relativ selbstständig (Erfahrungswerte).

    Oder wurde EC per Blutdiagnose bestätigt (dieses dauert meist länger als nur einen Tag)?


    Ich drück Euch alle Daumen, EC ist eine fiese Erkrankung und für den Halter schlimm anzusehen….
    Geändert von feiveline (25.09.2024 um 19:34 Uhr)
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  5. #5
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    Hey vielen Dank für eure lieben Reaktionen. Allein gesehen/gehört zu werden, ist ein Stück tröstend.

    Ich habe mir durch den Stress und den Schlafentzug nicht genug Gedanken um die Diagnostik gemacht und nur noch wie ein Roboter „funktioniert“. Ich seh aus wie der Tod auf 2 Beinen und fühl mich auch so…
    Der Ärztin in der Klinik hab ich blind vertraut - vielleicht naiv von mir. Sie wirkte sehr erfahren (nicht unangenehm, sondern einfach kompetent).
    Eine Ohrenentzündung hat sie ausgeschlossen, Trommelfell li und re sind wohl in Ordnung.

    Wunkas Symptome sind aktuell: extreme Schiefhaltung des Kopfes, Gleichgewicht kann sie nicht ohne Anlehnen halten, sie wirkt kraftlos. Wenn ich ihr den Nacken kraule und vorsichtig das Köpfchen bewege entspannt sie sich bzw. versucht sich aufrechter hinzuhocken.

    Bisher habe ich mich noch nicht wieder zu einem TA getraut, weil ich Angst hatte, dass es zu stressig für Wunka ist und sie einen Rückfall erleidet. Ich hatte die Hoffnung, dass sie sich innerhalb von 2 Wochen soweit erholt, dass ich ihr das zumuten kann.
    Normalerweise nehme ich auch immer beide zusammen mit zum TA, aber jetzt hab ich Angst, dass Floyd sie beißt.
    Dass er sich nicht um sie „kümmert“ macht mich zusätzlich sehr unruhig. Die beiden waren sehr schwierig in der VG vor ein paar Jahren. Floyd ist aus dem Tierheim, er war verwahrlost und konnte sich dort mit keinem Kaninchen anfreunden und Wunka kommt aus einer schrecklichen Stallhaltung.

    Fressen tut sie tatsächlich momentan nur, wenn ich es ihr unter die Lippe stecke. Dann kann sie an manchen Tagen auch ordentlich was wegmampfen.
    Dadurch, dass sie sich viel auf die Seite dreht und daraus nicht allein aufstehen kann, kommt sie nicht dazu selbstständig zu fressen. Sie vergräbt ihren Kopf und rollt sich ein wie ein Donut. Ebenso das Trinken.

    Ich weiß einfach nicht wie ich die nächsten Wochen stemmen soll. Ich kann sie nicht lange allein lassen, sie muss doch fressen und trinken und soll sich nicht vollpinkeln…
    Meine Plusstunden sind spätestens Mitte nächster Woche aufgebraucht.

    Meine Mutter arbeitet auch Vollzeit und leidet zudem noch an den Folgen einer schweren Krankheit. Mein Freund ist Soldat in einem anderen Bundesland und ist nur alle paar Wochenenden zu Hause. Meine Freundinnen wohnen alle 40-50km von mir entfernt und ich würde ungern diese Verantwortung auf sie übertragen.

    Es ist gerade alles Mist.

  6. #6
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
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    Guten Abend,

    mein Darius hatte diesen Sommer auch einen recht schweren EC Anfall, mit herumrollen/schleudern und viel ruhen. Der Durchbruch bei ihm kam nach 2 Wochen und 4 Tagen, also am Mittwoch oder Donnerstag der zweiten Woche passierte es das erste Mal, dass er aus einer Schwindelattacke ohne Hilf aufstehen konnte. Danach ging es deutlich bergauf.

    Die Mühe lohnt sich, auch wenn es nervenaufreibend ist. Ich hoffe, dass ich dich ermutigen kann, dran zu bleiben.

    Edit: meine beiden waren während der Behandlungszeit auch getrennt, weil Darius nicht mehr draußen bleiben konnte (Fliegenmadengefahr) und weil Lumi nicht rein kann (Frustrationsverhalten, unklare Verträglichkeit). Es war nicht schön, aber es war sicherer.
    Geändert von Kuragari (25.09.2024 um 20:42 Uhr)

  7. #7
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von Bunnyvalley Beitrag anzeigen
    Ich habe mir durch den Stress und den Schlafentzug nicht genug Gedanken um die Diagnostik gemacht und nur noch wie ein Roboter „funktioniert“. (…)
    Der Ärztin in der Klinik hab ich blind vertraut - vielleicht naiv von mir. Sie wirkte sehr erfahren (nicht unangenehm, sondern einfach kompetent).
    Eine Ohrenentzündung hat sie ausgeschlossen, Trommelfell li und re sind wohl in Ordnung.
    Womit hat sie das „ausgeschlossen“, das heißt mit welcher Diagnostik? Viele Ohrenprobleme liegen hinter dem Trommelfell und sind mit „gucken“ nicht zu erkennen.

    Ich habe hier ein kleines „Kurzköpfchen“, Stehohr, das regelmäßig Eiter im Ohr hat…

    Ok, EC- Anzeichen wie rollen o.ä. hat er dann nicht, aber Schmerzsymptome die ich dann behandel (plus natürlich sein Ohr!) aber es könnte bei Deinem Tier ggf. sein, dass ursprünglich eine Otitis für seine Probleme ursächlich ist und das EC dieses jetzt heftig verstärkt hat….

    Wie gesagt, muss nicht so sein, aber ich würde es dahingehend im Auge behalten….
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  8. #8
    PS-Versager
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    Verstehe ich es richtig, dass nicht einmal Blut genommen wurde?
    Das ist elementar wichtig, so hat man auch die Organwerte.
    Das ein Tier so lange nicht frisst ist ungewöhnlich und ich denke hier wurde was übersehen.

    Eine Otitis kann man nur über ein CT oder zumindest ein gutes Rö ausschließen.

    EC ist eine Ausschlußdiagnose, der Besuch beim heimtierkundigen TA also wirklich enorm wichtig.

  9. #9
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    Du kannst sie mit einer abgesägten Spritze und z.B. Rodicarebrei oder eingeweichten Cunis füttern, das Wasser ebenfalls über die Spritze ins Mäulchen und wenn sie mag auch viel Frisches reichen, sofern sie nicht Durchfall bekommt. Bei uns wurde sehr mäkelig gefuttert.

    Dass das Partnertier sich merkwürdig verhält ist "normal", in der freien Wildbahn werden kranke Tiere oft sondiert oder aus der Gruppe verstoßen. Ich hatte meine damals auch getrennt, denn das jeweilige EC Tier braucht viel Ruhe. In der Genesungsphase hatte ich dann beide wieder allmählich zusammengeführt, ging manchmal aber nicht problemlos.

    Nun zum Tierarzt zu fahren und weitere Diagnostik zu betreiben ist natürlich erheblich stressig für das Tier. Beim ersten EC-Fall hatten wir ein komplettes Blutbild erstellen lassen, beim zweiten Tier habe ich ausschließlich auf EC therapiert.

    Wenn es Dich sehr überfordert, hast Du die Möglichkeit es eine Weile stationär zu geben (natürlich wird das wohl teuer). Oder Du lässt Dich aufgrund Erschöpfung noch ein paar Tage krankschreiben ?

    Man kann Dich nur weiter ermutigen, sie nicht aufzugeben. Alles Gute

  10. #10
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    Ich kann Dich nur ermutigen Diagnostik machen zu lassen, EC ist eine Ausschlußdiagnose.

    Selbst bei einigen Tierärzten hält sich noch immer das Gerücht, ein EC-Ausbruch würde sich immer in Form einer Kopfschiefhaltung oder Gleichgewichtsstörung äußern. Dies ist bei weitem nicht der Fall.

    Umgekehrt gehen viele Tierbesitzer und -ärzte bei jeder Kopfschiefhaltung oder Bewegungsstörung ohne jegliche Diagnostik sofort von einer Enzephalitozoonose als Ursache aus. Insbesondere bei Widdern ist dies mit einem unvorstellbaren Leid verbunden, da Kopfschiefhaltungen bei ihnen meistens nicht durch EC, sondern durch Mittel- oder Innenohrentzündungen ausgelöst werden; die unbehandelt bleiben, indem die Symptomatik blindlings auf EC geschoben wird.

    Laut wissenschaftlicher Untersuchungen liegt bei rund 70% der Kaninchen mit "EC-typischen Symptomen" eine andere Ursache zugrunde!
    https://kaninchenseele.de/enzephalitozoonose-ec.html

  11. #11
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    Standard

    Vielen Dank für eure Nachrichten, Meinungen und Ratschläge.

    Wie erwähnt, habe ich mich auf die Tierklinik verlassen, die einen sehr guten Ruf hat (von dem ich mich vielleicht hab blenden lassen.) Ich verstehe natürlich, dass ihr recht habt und weitere Diagnostik geschehen muss.

    Ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken, dass es mir egal ist oder zu teuer oder was auch immer. Diese Situation bringt mich maximal ans Limit und vernünftig nachdenken war bisher nicht möglich. Deswegen habe ich mich hier auch gemeldet, um Denkanstöße zu bekommen. Denn man liest so viel darüber was man tun und lassen soll und jeder Fall ist individuell und ich kann meine Gedanken nicht mehr sortieren.

    Ich bin sehr erfahren mit „Zahnkaninchen“, daher sind mir kranke und pflegebedürftige Kaninchen nicht unbekannt. Da weiß ich sofort was zu tun ist, jeder Handgriff sitzt, Notfallmedizin ist im Haus etc. Aber der Schock um Wunka und das permanente Pflegen haben mich nervlich völlig überfordert.

    Es macht mir große Angst ihr in diesem Zustand eine Autofahrt zu zumuten, aber es bleibt mir nichts anderes übrig. Vor allem weil sich über Nacht ihr Zustand nochmal etwas verschlechtert hat. Ich fahre nachher zu meinem Stammtierarzt, sobald er geöffnet hat und hoffe darauf, dass er uns helfen kann.

  12. #12
    PS-Versager
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    Standard

    Wenn Dein Stammtierarzt heimtierkundig ist wäre das gut. Lass das Tier bitte unbedingt röntgen/CT und eine Blutabnahme machen.
    Schlimmer als eine Autofahrt ist das Tier da so liegen zu haben und auf blauen Dunst zu behandeln, darunter leidest ja nicht nur Du sondern auch das Tier.
    Diagnostik ist daher immer der erste Schritt.
    Geändert von Alexandra K. (26.09.2024 um 14:41 Uhr)

  13. #13
    die Von-Möhre-Gang Avatar von Jenny
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    Standard

    Hallo,

    erstmal tut es mir sehr leid, dass es Deinem Tier so schlecht geht und Du auch an Deine Grenzen kommst.

    Dann möchte ich Dich ebenfalls ermutigen, eine vernünftige Diagnostik durchführen zu lassen. Ich habe über viele Jahre Erfahrung mit EC-Kaninchen und finde es auch eher ungewöhnlich, wenn ein EC-Tier so lange nicht frisst. Selbst meine rollenden Tiere haben immer in ruhigen Momenten getrunken.

    Ich würde ebenfalls zu einem Kopfröntgen raten und eine Blutentnahme ist auch sehr wichtig. Zum einen ist ein großes Augenmerk auf die Entzündungswerte zu legen und natürlich auf die Organe. EC z.B. geht oft auf die Nieren.

    Ich verstehe, dass Du dem Tier möglichst viel Stresse ersparen möchtest, aber gut gepolstert in einer Transportbox wird es schon gehen.

    Ich hatte ein EC-Kaninchen, was durch eine Otitis einen erneuten sehr schlimmen EC-Schub bekam. Die Kombination war wirklich heftig, das Kaninchen lag wochenlang nur auf der Seite und ist zwischendurch heftigst gerollt, und wir haben lange gekämpft- es hat sich gelohnt. Wir haben seinerzeit den Durchbruch mit einer Kombination aus Marbocyl und Convenia (Langzeit-AB) geschafft. Gefressen hat es dennoch und um einer Austrocknung vorzubeugen, haben wir infudiert. Ist auch einfacher mit der Medigabe gewesen und alles geht ins Tier rein. So konnten wir endlich die Otitis eindämmen und das Tier hat sich nach vielen Wochen wieder gut erholt.

    Ich drücke Euch doll die Daumen!
    Viele hoppsige Grüße von der Von-Möhre-Gang & Jenny

  14. #14
    Erfahrener Benutzer
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    Ort: NRW
    Beiträge: 379

    Standard

    Sofern es EC ist, diese Shice Krankheit hat irgendwann einen Höhepunkt, wo Du denkst, jetzt ist Ende. Ups and downs...

    Daumen sind auch hier fest gedrückt.

  15. #15
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 19.01.2011
    Ort: .
    Beiträge: 1.524

    Standard

    Auch ich habe das mit einem meiner Tiere durchgemacht. Es ist so schlimm anzusehen und kraftzehrend. Meine TA ht mich damals ermutigt "EC behandlung ist ein Marathon und kein Sprint". D.h. es dauert länger.
    Bei deinem Medikamentenplan fehlt mir das Infundieren.

    Mein kleiner bekam auch vorsorglich Dimetikon und in der schlimmsten phase auch MCP, damit bei schlechtem Fressverhalten nicht auch noch eine Bauchgeschichte oben drauf kommt (und dann erst recht schlecht gefressen wird)
    Gibt es die Möglichkeit einer mobilen Tierarztpraxis oder einem Hausbesuch, damit dein Kaninchen keinen zusätzlichen stress durch den Transport bekommt?

    Ich möchte dir Mut machen, weiter zu kämpfen. Mein kleiner hat sich nach sehr langer Behandlung wieder aufgerappelt und es ging ihm wieder gut. Natürlich habe ich genau drauf geachtet ob sich ein neuer Anfall abzeichnet und vorgesorgt. (dauerhaft regelmäßig Vit B, und Panacur wenn die Anzeichen für neuen Schub kamen)

  16. #16
    sternenschauer
    Gast

    Standard

    Ich hab hier mal von einem Fall gelesen, wo der Halter abgelaufenen Panacur mitbekommen hatte.
    Bei mir war das mal ähnlich, da hatte ich noch einiges da, das Tier fing aber plötzlich wieder mit den Symptomen an...
    Ich besorgte dann neues und ab da ging es wieder besser.
    Ich glaube daher, wenn das abgelaufen ist, dann wirkt es einfach nicht mehr.
    Normalerweise sagt man ja, Mindesthaltbarkeitsdatum ist nur grob und es hält sich länger, aber in meinem Fall war es irgendwie beim Panacur nicht so.
    Da war Ende und damit dann direkt wieder Symptome da.

    Anderes....
    Manche Tierärzte wissen nicht, dass Kaninchen eine deutliche höhere Dosis benötigen als wie Katzen.
    Weißt du zufällig das Gewicht? Vielleicht könnte dir so jemand die passende Dosis vom Panacur per Pn mitteilen,so dass du schauen könntest, ob zu niedrig dosiert ist und es vielleicht drum dessen nicht besser wird?

    Mit dem Stress eines Tierarztbesuches glaube ich kaum, dass es noch schlimmer werden könnte von den Symptomen her.
    Es gibt Praxen die CTs im Wach-Zustand machen und wenn, dann würde ich ehrlich einem CT einem Röntgen weit vor ziehen, denn im CT sieht man eine Otitis bereits im Frühstadium, im Röntgen hingehen erst im Spätstadium, so dass dieser sehr ungenau ist.

    Vorteil des CTs ist zudem, dass dann auch gleich mit die Zähne gecheckt werden.

    Sollte eine heftige Ohrenentzündung mit bei sein, hat das Tier höllen Schmerzen. Um den Schmerz zu lindern halten manche Kaninchen dann den Kopf von sich aus total schief, das hat dann nicht zwingend mit E.C zutun.

    Im Falle von Ohrenentzündungen ist es auch unverzichtbar, neben Antibiose und Schmerzmitteln das Tier Inhalieren zu lassen, Schleimlöser einzugeben und täglich die Ohren zu reinigen., wenn man es ohne OP versuchen möchte Linderung zu bringen.


    Sprich:
    Ich würde ebenfalls ganz ganz dringend checken lassen ob da Ohrenentzündungen mit rein spielen, denn wenn es so sein sollte, wird das Tier derzeit nahezu gar nicht dagegen behandelt, wo es natürlich dann kein Stück besser werden kann und zudem das Tier sich mit den Schmerzen quält.


    Ich drücke euch alle Daumen.
    Ich kann total nachempfinden, wie k.o. du sein musst.

  17. #17
    Neuer Benutzer
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    Hallo ihr Lieben,
    ich habe in den letzten Tage keine Zeit gehabt mich zu melden.
    Danke für eure Ratschläge und Erfahrungen.

    Ich war am Donnerstag bei unserem TA. Wunka hat die Fahrt tatsächlich sehr gestresst und der Besuch/die Behandlung hat ihr sehr viel Kraft geraubt.
    Sie bekam Spritzen und Infusion (anderes Antibiotikum, nochmal Vit B, Schmerzmittel).
    Weiteres wollte er ihr in diesem Zustand (Seitenlage, Flankenatmung etc.) nicht zumuten.
    Wir müssen morgen erneut vorstellig werden. Bis dahin soll ich Metacam, Panacur und Vit B weitergeben und natürlich päppeln, wenn sie nicht genug frisst.

    Donnerstagnacht und Freitag war sie etwas „fitter“. Hat viel von allein gefressen.
    Aber seit gestern Nacht ist es wieder schlimmer. Sie hockt aber (Kopf abgelegt auf Handtuchrolle), und rutscht nur in Seitenlage, wenn sie schläft bzw sich versucht zu putzen und das Gleichgewicht dabei verliert.

    Ich frag mich langsam, ob ich der alten Dame zu viel abverlange. Als wir sie übernommen haben, war sie ca 4-5 Jahre alt. Wir haben sie seit 5 Jahren. Ist ihr Körper wohl „zu alt“ um das alles zu verkraften? Dass sie kein junger Hüpfer mehr ist, haben wir natürlich im letzten Jahr gemerkt, sie sprang nicht mehr auf die Couch und ist allgemein gemütlicher geworden. Aber so richtig bewusst, dass sie zum älteren Semester gehört, nehm ich erst jetzt beim vielen Nachdenken war.

  18. #18
    Neuer Benutzer
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    Vergessen zu schreiben:
    Sie wog bis zum Vorfall 1,8 kg, ihre Panacur Dosis ist x ml. Beim Wiegen am Do wog sie 1,6 kg. Ich gebe mein bestes ihr genügend Nahrung zu zuführen.

    Der TA vermutet eine Ohrenentzündung + EC-Schub und hat ihr daher eine Antibiotikum-Depot Dosis gespritzt. Baytril soll ich nicht mehr geben, er meinte es hat offensichtlich nicht angeschlagen.

    Das Panacur ist nicht abgelaufen, habe gerade nochmal geschaut.
    Geändert von Rabea G. (29.09.2024 um 22:25 Uhr) Grund: Dosierung entfernt

  19. #19
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Bunny,

    super dass Du mit ihr kämpfst.

    In Anbetracht ihres Alters würde ich die Therapie weiterführen und gut im Auge behalten, ob die alte Dame das zumutbar wuppt.

    Wie gesagt, EC verläuft nicht nur geradeaus. Es ist individuell und jeder hier hat wohl unterschiedliche Erfahrungen. Aus meiner Sicht kann ich Dir sagen, dass der Verlauf mal 2 Schritte vor und einen zurück bedeuten kann. Wichtig ist auch, dass Du, neben der Medi-Therapie Zeit mit ihr verbringst, sie ermutigst mit Deiner Anwesenheit und körperlicher Zuwendung.

    Es kann auch Sinn machen, das Partnertier, sofern es gerade kompatibel ist, einmal neben sie zu setzen, damit sie ihren Partner spürt. Nicht dauernd, aber zwischendurch nach Gefühl. Ich habe zudem die Erfahrung gemacht, dass sich die Ruhe des Halters auf die Tiere überträgt, auch im Krankheitsfall.

    Die Diagnostik ist sicher ausbaufähig, aufgrund ihres Alters würde ich sie aber nicht mehr durch die komplette "Maschinerie" jagen, und das ist meine ganz persönliche Meinung. Manchmal gibt es halt Grenzen und ich denke, Du tust das Richtige.

  20. #20
    PS-Versager
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    Standard

    Es ist wirklich bedauerlich, dass alles nur auf Vermutungen basiert und scheinbar rumprobiert wird.
    Diagnostik könnte ja auch helfen ggf. eine Entscheidung für eine Eutha zu treffen und sie nicht weiter zu quälen.

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