Ja, einschätzen kann man das nur richtig, wenn man vor Ort ist. Aber bezogen auf die Beschreibung war es eben nicht so schlimm, und auf die müssen wir uns hier ja erstmal verlassen. Das Problem ist eben, dass Knäulen immer extrem dramatisch aussieht, und wenn es die eigenen Tiere sind und man emotional in die VG involviert ist, ist der Anblick schwer auszuhalten und man leidet automatisch mit. Dummerweise ist Mitleid bei einer VG, gerade am Anfang, ein ziemlich schlechter Ratgeber.
Ich behelfe mir damit, dass ich versuche, es ein wenig sarkastisch zu sehen, was die Kaninchen da tun, und möglichst nicht zu vermenschlichen. VGs sind oft heftig mitanzusehen und ich habe nie behauptet, dass man eiskalt sein und sich alles in Ruhe ansehen muss, ohne jemals einzugreifen. Nichtsdestotrotz muss man eben versuchen, objektiv und möglichst nüchtern die Situation zu bewerten, denn je emotionaler man ist, desto eher neigt man dazu, zu früh zu trennen oder die VG anderweitig in die Länge zu ziehen...
Aus dem Grund fand ich für mich die zitierte flapsige Ausdrucksweise genau richtig, weil sie für den nötigen Abstand sorgt. Das hat aber nichts damit zu tun, dass man eiskalt jede VG durchziehen sollte, komme was wolle, oder dass ich nicht trotzdem mit den Tieren mitleide und die Situation mir an die Nerven geht.
Solange beide wieder aufstehen und weitermachen, war es offenbar nicht allzu tragisch. Sorgen hätte ich mir gemacht, wenn einer liegen geblieben wäre.
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