Dabei sein war für mich immer Ehrensache. Bis ich 19 war, sind alle Kaninchen bei uns immer einfach tot im Gehege gelegen. Schon beim ersten, da war ich gerade 11, war es furchtbar für mich, dass ich nicht dabei war um sie zu trösten. Meine Mutter, die mal eine schlimme Euthanasie erlebt hat, wo sich das Tier noch gewehrt hat, wollte nicht, dass ich dabei war. Ich bestand darauf. Hexe kam als Problemtier zu uns, hatte ec und war zu schwach gegen Syphilis zu kämpfen. Durch ec war sie blind, durch Widderohren nahezu taub. Ich glaube, sie hatte immer Schwierigkeiten mit der Welt klarzukommen. Sie brauchte Halt und Stütze. Auch wenn ich ihren Partner nicht ersetzen konnte, kannte sie mich doch aber in dieser dunklen Welt aus der ungewohnte Geräusche durchdrangen und die so angsteinflößend roch. Ich saß bequem, hatte sie auf dem Schoß und begleitete sie. Alles war ganz ruhig, ich hatte davor und danach Zeit mich zu sammeln.
Du bist keine miese Halterin, wenn du Angst davor hast. Das ist ganz normal. Nur ist es eine Sache, ob man sagt das geht nicht, feddich, oder es einem trotzdem so wichtig ist, dass man Wege findet. Vorher mit dem TA reden, vllt tatsächlich irgendwas Beruhigendes dabei haben (Verkehrstauglichkeit sollte vermutlich erhalten bleiben). Meine Mutter sagte immer, sie könne das nie wieder, aber als es so weit war, war sie trotzdem dabei. Ich glaube, im Moment selbst ist dann doch vieles anders. Wenn man zudem noch darauf vorbereitet ist, geht es vielleicht trotzdem. Sei nicht so hart zu dir, sondern lass der Sache ein bisschen ihren Lauf.