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Thema: Beim einschläfern mit dabei sein?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.309

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    Das ist einer der schwersten Wege, die man mit seinem Tier gehen kann. Aber ich finde, das ist man ihm schuldig. Der Tod gehört dazu. Wenn man es in die Tierarztpraxis bringt, dann ist es an einem fremden Ort, mit dem es nichts Gutes verbindet, alles riecht komisch und es ist einfach nicht "richtig". Du bist das letzte Stück Normalität, die letzte Sicherheit, die dein Tier dort hat.
    Wenn du Angst hast umzufallen, setz dich. Aber lass dein Tier in den wenigen letzten Minuten bitte nicht alleine.
    Meine letzte Häsin, die ich habe gehen lassen müssen, zum Beispiel war so schwach, dass die erste Spritze sogar schon gereicht hat, das Herz stand, bevor die zweite Spritze ganz drin war. Sie wäre also wohl auch in Kürze allein gegangen, da war auch nicht mehr viel Lebenswillen in ihr. Dennoch hat sie sich noch mal fest an mich geschmiegt und Zuflucht, Ruhe und Sicherheit bei mir gesucht. Und sie hat verdient, das zu bekommen und nicht alleine sein zu müssen. Es war furchtbar, aber das Letzte, was ich für sie tun konnte, damit sie friedlich und in Würde gehen konnte. Ich finde, das sollte selbstverständlich sein.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.09.2018
    Ort: Berlin-Brandenburg
    Beiträge: 869

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  3. #3
    Gast
    Gast

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    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Das ist einer der schwersten Wege, die man mit seinem Tier gehen kann. Aber ich finde, das ist man ihm schuldig. Der Tod gehört dazu. Wenn man es in die Tierarztpraxis bringt, dann ist es an einem fremden Ort, mit dem es nichts Gutes verbindet, alles riecht komisch und es ist einfach nicht "richtig". Du bist das letzte Stück Normalität, die letzte Sicherheit, die dein Tier dort hat.
    Wenn du Angst hast umzufallen, setz dich. Aber lass dein Tier in den wenigen letzten Minuten bitte nicht alleine.
    Besser hätte ich es nicht schreiben können.

  4. #4
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.733

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    Bin auch immer dabei. So traurig wie es ist... sie fehlen mir alle ganz schrecklich. Möchte auch nicht mit fremden alleine bleiben, wenn ich sterben gehe. Höchstens ganz alleine, wenn ich es selber mache/es aus Altersgründen von alleine passiert, aber niemals mit fremden. Dann muss schon mein liebster bei mir sein oder eine Freundin/Kumpel. Sehen Tiere das nicht auch so?

  5. #5
    "Hold the Ears stiff" Avatar von nin-fan
    Registriert seit: 25.07.2008
    Ort: Föhren / RLP
    Beiträge: 4.475

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    Mir ist der Beitrag eines Tierarztes in Erinnerung geblieben, der vor einiger Zeit durch die Presse ging und genau diese Frage aufgriff:
    https://www.stern.de/neon/heimat/fam...r-8352682.html

    Es ist definitiv immer ein schwerer Gang für jeden Besitzer, während der Euthanasie dabei zu sein. Aber man darf auch nie vergessen - es ist der letzte Liebesdienst für sein schwer krankes Tierchen und nur zu seinem Wohl! Kein verantwortungsvoller Halter fällt die Entscheidung schließlich leichtfertig sondern erst dann, wenn keine Behandlung mehr dem geliebten Vierbeiner helfen kann.

    Wenn Du Angst hast vor Spritzen oder Blut (wobei das beim einschläfern nicht zu sehen ist), dann kannst Du das ja im Vorfeld mit dem TA klären. Er warnt Dich dann sicherlich vor, damit Du wegschauen kannst und nicht Gefahr läufst zu kollabieren.
    Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere.
    Man hat ein einziges Herz oder gar keins.

    - Alphonse de Lamartine -

  6. #6
    jazzpaula
    Gast

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    Glücklicherweise hatte ich erst 2 Tiere, bei dem ich diesen schweren Weg gemeinsam antreten musste.

    Meine Goldhamsterdame Litschi, bei ihr hat sie mir der Tierarzt da ich gesundheitlich selbst völlig unten war (kam gerade aus der Klinik) aus der Hand genommen und ging mit ihr in den nächsten Raum.

    Bei meinem Pflegling und Patenkaninchen Eneken war ich zusammen mit der Halterin dabei, wir hatten ihn gemeinsam auf dem Schoß, wir haben natürlich Rotz und Wasser geheult, dass wir ihn nach einem harten Kampf gehen lassen mussten, zumal er ein ganz besonderes Kaninchen war.

    Mir schlotterten auch die Knie na klar, aber ich hätte ihn um nix in der Welt aus der Hand gegeben, es war schwer genug ihn dann beim begraben "loszulassen".

    Ich war jedoch auch schon beim Tod meiner beiden Oma's dabei, habe sie beim "einschlafen" begleitet. Hätte mir früher jemand erzählt, dass ich das mache, hätte ich das vielleicht auch nicht geglaubt, aber in solchen Ausnahmesituationen handle ich nur nach Gefühl und da kam nichts anderes in Frage und ich würde es immer wieder so machen.

  7. #7
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.170

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    Ich bin auch immer dabei. Meine Tiere schienen das auch so zu wollen. Es fand auch bis zuletzt ein Kontakt statt und eine Zustimmung. Und wenn es unausweichlich ist, ist es zwar sehr traurig, für das Tier aber eine Erlösung, und das ist, was zählt. Wichtig ist, dass man selber dabei ruhig ist und dem Tier vermittelt, dass alles gut wird, damit es loslassen kann. Notfalls vorher ein Beruhigungsmittel nehmen. Mein Hausarzt hat auch dafür Verständnis.

    https://partner-hund.de/info-rat/ges...n-abschied-ist

    https://www.focus.de/gesundheit/ratg...d_9576658.html

    https://www.focus.de/gesundheit/ratg...d_9576658.html

    https://www.freundin.de/lifestyle-ha...-einschlaefern
    Geändert von Teddy (23.01.2020 um 16:38 Uhr)
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.031

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    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Das ist einer der schwersten Wege, die man mit seinem Tier gehen kann. Aber ich finde, das ist man ihm schuldig. Der Tod gehört dazu. Wenn man es in die Tierarztpraxis bringt, dann ist es an einem fremden Ort, mit dem es nichts Gutes verbindet, alles riecht komisch und es ist einfach nicht "richtig". Du bist das letzte Stück Normalität, die letzte Sicherheit, die dein Tier dort hat.
    Wenn du Angst hast umzufallen, setz dich. Aber lass dein Tier in den wenigen letzten Minuten bitte nicht alleine.
    Sehr schön beschrieben.

  9. #9
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
    Registriert seit: 07.07.2009
    Ort: 46242 Bottrop
    Beiträge: 3.871

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    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Das ist einer der schwersten Wege, die man mit seinem Tier gehen kann. Aber ich finde, das ist man ihm schuldig. Der Tod gehört dazu. Wenn man es in die Tierarztpraxis bringt, dann ist es an einem fremden Ort, mit dem es nichts Gutes verbindet, alles riecht komisch und es ist einfach nicht "richtig". Du bist das letzte Stück Normalität, die letzte Sicherheit, die dein Tier dort hat.
    Wenn du Angst hast umzufallen, setz dich. Aber lass dein Tier in den wenigen letzten Minuten bitte nicht alleine.
    Sehr schön beschrieben.
    Sehe ich genauso.

    Bei meinem ersten Kaninchen war ich nicht dabei. Gut, ich war ein Kind, aber ich weiß bis heute, dass ich aus dem Raum gebracht wurde und mein Tier danach tot war. Und ich habe es nicht verstanden, durfte nichts entscheiden damals (logisch) und es wurde nicht mit mir darüber gesprochen.

    Für mich ist es heute absolut unvorstellbar, aus dem Raum zu gehen. Bei manchen Tieren war ich gefasst, da ich mich innerlich auch länger darauf einstellen konnte. Bei anderen hab ich total geweint dabei. Aber dafür muss man sich auch nicht schämen.

    Liebe Grüße von Rabea mit den Katzen Rayne, Ada und Thea

  10. #10
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
    Registriert seit: 14.09.2012
    Ort: Solingen
    Beiträge: 6.884

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    Also bei meinem Hund, den wir 13 Jahre hatten, war ich nicht dabei. Das haben meine Eltern gemacht und ich war im Wartezimmer. Das war die schlimmste Entscheidung meines Lebens. Heute bereue ich es so, dass ich nicht bei ihm war. Es ist ewig her.. 10 Jahre dieses Jahr, aber ich fühle mich immer noch mies.

    Danach habe ich nie wieder ein Tier ohne mich gehen lassen. Ob es Hamster, Wellensittich oder Kaninchen war. Mein Mann und ich haben es immer zusammen durchgestanden und bei unserer Tierärztin war es immer so ruhig, so liebevoll, so völlig friedlich, sodass wir immer sehr nah dabei waren. Ich kann diesen Augenblick nicht erklären, aber er ist so so wichtig auch zur Trauerbewältigung. Zu wissen, dass man bis zum Schluss da war, macht alles ein bisschen besser. Es ist einfach in meinen Augen nicht richtig, seine Tiere in fremde Hände zu geben für ihren letzten Schritt. Auch dafür, finde ich, muss man als Tierhalter einfach Verantwortung übernehmen. Das gehört eben einfach mit dazu, so schlimm die Vorstellung auch ist. Schlimmer ist doch, sie allein zu lassen. Ich habe jedes mal hemmungslos geweint.. auch wenn ich mich vorbereiten konnte. Das Wissen, es nie wieder sehen zu können, war furchtbar.
    Geändert von Katharina F. (25.01.2020 um 11:52 Uhr)
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
    Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
    Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!

  11. #11
    Erfahrener Benutzer Avatar von Saltatrix
    Registriert seit: 23.06.2010
    Ort: Tungeln (Wardenburg)
    Beiträge: 1.056

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    Hallo Kaninchenmama

    weißt du - ich kann auch kein Blut sehen. Oder sehen, wenn ein Zugang gelegt wird. Das liegt an einem Trauma bei mir. Bei mir selbst ist es arg schlimm, woanders zusehen minimal weniger. Ich werde richtig ohnmächtig, kann alles hören aber mich nicht rühren. Ein ganz furchtbarer Zustand.
    Doch wenn eines meiner Tiere in Narkose gelegt wird, Blut abgenommen werden muss oder es erlöst werden muss bin ich dabei.
    Ich habe eine tolle Tierärztin - ich halte mein Tier, schaue dabei woanders hin und sie putzt das ganze Blut weg. Ok ich hab schonmal in der Praxis kopfüber auf einem Stuhl gesessen - aber das ist ok. Es wird nicht unbedingt leichter, ein daran gewöhnen gibt es nicht - aber irgendwie schaffe ich es für meine Tiere da zu sein.
    Ich finde es für mich wichtig wenn der letzte Herzschlag erklingt da zu sein, ein vertrauter Geruch, das Gefühl von Liebe mit auf den Weg geben.
    Mein Mino (Kaninchen) ist auf meinem Arm eingeschlafen, das Fell von meinen Tränen nass. Aber es war gleichzeitig so friedlich und einfach das richtige. Am Montag musste ich meinen Hund gehen lassen und das war der bislang schwerste Weg für mich.
    Doch es war der letzte Dienst und ich hätte ihn für nichts in der Welt allein gelassen. Ich habe versucht ihm so viel Ruhe und Liebe mitzugeben wie nur möglich. Und auch wenn es mir das Herz gebrochen hat, bin ich mir sicher dass er es gemerkt hat ... Und dass er so ohne Angst gehen konnte.
    Vielleicht macht es Dir ein wenig Mut, dass du nicht alleine damit bist.

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