Wir fahren öfters in die Tierklinik und hatten gestern wieder einen Termin.
Wir sind dort immer bei einem bestimmten Tierarzt in Behandlung und waren sehr zufrieden. Bis jetzt.
Alle anderen Tierärzte trauten sich wegen den schwerwiegenden Fällen unter unseren Kaninchen meist keine Narkose zu. Eines der Tiere bekommt immer die Zähne gemacht.
Wir fahren pro Strecke 60 km, was kein Spaziergang ist, nur weil der Arzt eben sehr gut gearbeitet hat.
Jedenfalls hatten wir einen festen Termin und die Sprechstundenhilfe sagte uns telefonisch zu, zu unserem Tierarzt zu kommen.
Wir warteten, wurden hinein gebeten (mit wir meine ich mich und meine Tochter). Vorher nach Ankunft sagte uns die Sprechstundenhilfe ebenfalls, wir kommen zu unserem Tierarzt, bei dem wir sonst sind. Wir hatten ja einen Termin.
Dann der Schock: Wir landeten bei einer ganz anderen Tierärztin. Herein bat uns eine Tierärztin, die wir nicht kannten. Die Tierärztin hatte auf gut deutsch gesagt null Ahnung von Kaninchen. Wollte eine Injektionsnarkose machen für die Zähne (trotz Herzpatient), hat geröntgt, obwohl man auf diese Weise nichts von den Zähnen sieht und noch viele andere Sachen, die mir zeigten, dass hier jemand null Ahnung hat. Sie wollte eines unserer Kaninchen schon in Injektionsnarkose legen und da schrillten bei mir alle Alarmglocken, weil ich spürte: Die würde mein Tier mit ihrer Ahnungslosigkeit umbringen. Habe ich verhindert.
Hab mich nur auf das sinnlose Röntgenbild eingelassen. Sie meinte der Kiefer sei leicht aufgetrieben und das könne später ein Kieferabzess werden. Ich fragte dann aber: Wo ist denn Herr Dr. sowieso? Die Ärztin log mir frech ins Gesicht und antwortete, der hätte Spätschicht und wäre nicht da. Meine Tochter sagte mir später, dass sie den Dr. 2 Meter entfernt im O.P gesehen hat (wir sind wohl direkt daran vorbei gelaufen) und dass er sich in der Zeit sogar mit der besagten Ärztin unterhalten hätte (da war ich kurz auf Toilette). Die arbeiten im gleichen Flur im gleichen Raum und er will das nicht gesehen haben?Auf den Arm nehmen kann ich mich selbst.
Ich war jedenfalls stinksauer und immer noch geschockt, dass ich den Weg umsonst gemacht hatte, wollte meinen Frust aber noch nicht an der Ärztin ablassen, weil ich dachte, die Sprechstundenhilfe hätte gepennt und hab mich da noch zurück gehalten.
Ich bin also zum bezahlen und habe dann sehr deutlich gesagt, dass ich sehr enttäuscht bin, dass man meinen Wunsch nicht berücksichtigt hat.
Daraufhin wies die Dame entsetzt jegliche Schuld von sich: Die Ärztin hätte sich einfach die Kartei genommen und ihrem Kollegen den Patient weggeschnappt.
Ich beharrte auf einem neuen Termin.
Plötzlich kam die Sprechstundenhilfe zurück, mit der inkompetenten Tierärztin, die mir mit einem aufgesetzten Lächeln samt Lüge verkündete: "Ach, der Herr Dr. ist ja hier. Er war die ganze Zeit über da. Hab ihn gar nicht gesehen. Sie können gern nochmal zu ihm."
Es war so offensichtlich gelogen, dass es selbst meiner Tochter aufgefallen ist.
Auch der Tierarzt redete sich dann hinterher um Kopf und Kragen.
Wir sind dann doch noch bei ihm Tierarzt dran gekommen. Der hat die Kieferabzesssache wieder dementiert. Trotzdem fühle ich mich irgendwie hintergangen.
Ich kam mir vor wie in einem schlechten Intrigenspiel und verstehe nicht, warum man solchen Aufwand betreibt.
Ich gebe zu, unsere Kaninchen sind harte Fälle, aber das kann man doch sagen, anstatt irgendwelche Kollegen vor den Karren zu spannen.
Bei mir geht immer noch das Kopfkino, warum er das gemacht hat.
Ich bin nun am überlegen, ob ich da überhaupt wieder hin sollte.
Ich denke mir im nachhinein, dass wir ihm vielleicht zu anstrengend waren, er unsere Fälle lieber abgeben wollte und daher die Tierärztin gebeten hat.
Bin mir nun nicht sicher, ob wir da nochmal hin sollten, aber andere trauen sich eben keine Narkose mehr zu.
Was meint ihr zu der Sache?
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