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Thema: Warum vegetarisch/vegan leben (Argumente etc.) II

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    KS-Patenschaftsbetreuung Avatar von Hope R.
    Registriert seit: 16.10.2006
    Ort: ...
    Beiträge: 3.073

    Standard

    Zitat Zitat von Claudia Mü. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Burkhard Beitrag anzeigen
    Dass das vielen Leuten scheiss egal ist, sieht man doch auch hier im Forum bei einigen 'Tierschützern'.
    Vielleicht sollte man Begriffe einführen wie 'selektiver Tierschützer' oder 'flexitarischer Tierschützer'.
    Was süß und niedlich aussieht und ich streicheln kann, das ist schützenswert, alles andere ist weit weg und geht mir am Allerwertesten vorbei.
    Dass ich mich jetzt bei vielen Leuten auf das extremste unbliebt mache, weiß ich, aber es ist mir vollkommen egal.
    Ich kann nur jedem raten, so wie ich irgendwann mal in sich zu kehren und intensiv darüber nachzudenken, wie schizophren es eigentlich ist, sich Tierschützer zu nennen und im gleichen Atemzug Abends den Grill anzuwerfen und erst einmal ein schönen Stück Fleisch aus dem Supermarkt oder vom Metzges des Vertrauens zu grillen.
    Aber überleg mal, wie lange du gebraucht hast, um das für dich zu erkennen. Das ist noch gar nicht so lange. Und bis dahin hast du auch zu einer der oben aufgeführten Sorten Tierschützern gehört. Ich selber habe die Erkenntnis gerade durch mein Engagement im Tierschutz erlangt und das ist im Prinzip auch noch nicht sooooo wahnsinnig lange her. Ich halte es für leicht - zu leicht - Menschen in eine Ecke zu stellen, zu denen man selbst noch bis vor kurzem gehört hat.

    Ja, für mich passt Spezieszismus auch nicht mehr in diese Welt, aber ich muss zumindestens anderen Menschen zugestehen, dass sie von selbst drauf kommen.
    Danke
    Die Eskalation aller Spannungen beginnt mit der Verweigerung des Dialoges.
    (Julius Kardinal Döpfner)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 16.03.2009
    Ort: Baiersbronn
    Beiträge: 2.017

    Standard

    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Auch wenn diese Diskussion eigentlich in einen anderen Thread gehört (vielleicht kann man es dahin verschieben)...

    @Burkhard, so „schwarz/weiß“ wie Du es hier darstellst führt nur zu Verhärtung der Fronten und nicht zu Diskussionen oder einem Umdenken...

    Vegetarier/Veganer haben unzählige Seiten im Netz, warum man unbedingt fleischfrei leben muss.
    Fleischesser haben unzählige Seiten im Netz, warum der Mensch auch tierisches Eiweiß benötigt (oder mit „Chemie“ supplimentieren muss).

    Wer die Musik bezahlt, dessen Lied wird gespielt... so ist es mit allem, auch mit Studien...


    Was aber absolut unwidersprochen ist (auch von meiner Seite!) ist, ist das was Claudia schrieb, nämlich „tierleidfrei“...

    Ich persönlich esse Fleisch, selten aber ich lehne es nicht ab.
    Nur das Fleisch was ich esse, ist zu 100% artgerecht aufgewachsen und vor Ort geschlachtet worden.

    Ich esse gerne Wild... am liebsten Wildschwein.

    Der Mensch hat dafür gesorgt, dass zu viel und in zu großen Teilen in D Mais angebaut wird um ihn durch den Auspuff von Autos zu verbrennen.

    Die Wildschweinpopulation hat dadurch so extrem zugenommen, dass auch normale Spaziergänger gefährdet sind (oder deren Hunde), weil sie absolut angriffslustig sind und Menschen sogar töten können, von zerstörten Gärten mal ganz abgesehen.

    Fragt mal Claudia S. was sie für ihren Schutzzaun ausgegeben hat, nur damit die Überpopulation an Wildschweinen nicht ihr gesamtes Grundstück zerstört.

    Soll man die geschossenen Wildschweine dann lieber auf den Feldern vergammeln lassen?


    Meine Schwester hat Hühner von „Rettet das Huhn“... diese sind nun mal leider darauf „programmiert“ auch nach ihrer Rettung ständig Eier zu legen...

    Soll ich diese Eier jetzt in den Müll schmeißen weil sie von vorher „ausgebeuteten Tieren“ sind? Oder darf ich sie essen/verarbeiten weil die Hühner jetzt glücklich leben dürfen?


    Das Thema Tierschutz/Vegetarisch/Vegan ist viel facettenreicher als solche „Totschlagargumente“ wie von @Burkhard dargestellt...

    Ich bin und bleibe trotz meines gelegentlichen Fleischkonsums Tier- und Naturschützer, aber in dem oben dargestellten Rahmen.

    Selbstverständlich käme mir kein Fleisch aus Massentierhaltungen mit Tierleid auf den Tisch, selbst bei einem Restaurantbesuch esse ich fast nie Fleisch wenn ich nicht weiß wo es herkommt und wie es „produziert“ wurde.


    Und wenn in dieser Richtung ganz viele umdenken würden und das Tier von gequälten Tieren in den Theken der Supermärkte und Discountern vergammeln würde, würden irgendwann auch die „Produzenten“ dieser Ware Umdenken (müssen).
    Da möchte ich Dir voll und ganz zustimmen. Wenn niemand das Billigfleisch aus tierquälerischer Haltung kaufen würde, niemand die billige Milch, niemand die Eier aus Bodenhaltung, dann würde es all diese Dinge nicht mehr geben. Wenn die Leute sich auf ein Stück Fleisch pro Woche beschränken würden, nicht jeden Tag massenhaft billige Wurst und billigen Käse in sich hineinstopfen würden, sähe die Welt schon ganz anders aus. Fleisch und andere tierische Lebensmittel sind etwas sehr Wertvolles, dafür hat jemand sein Leben gelassen. Wenn das nur wieder in die Köpfe der Menschen hineinginge, müsste es kein lebenslanges Leiden, keine üblen Tiertransporte mehr geben.

    Ich hatte es schon mal an anderer Stelle geschrieben: Ich esse Fleisch, sehr wenig. Ich habe den berühmten „Metzger meines Vertrauens“. Er fährt zum Bauern, sucht sich seine Schlachttiere aus, fährt sie selbst zum Schlachthof im Ort und schlachtet sie persönlich. Sowas gibt es noch, wenn auch sehr selten. Mein Käse kommt aus einer kleinen Käserei hier in der Gegend, dort stehen die Kühe auf der Weide. Milch kommt auch aus Weidehaltung. Eier kaufe ich vom Nachbarn, die Hühner laufen hinter unserem Gartenzaun. Ab und zu bekomme ich von dort auch mal ein Hähnchen, wenn gerade eines da ist. Ich habe wahrscheinlich Glück, weil ich ländlich wohne. Hätte ich all diese Möglichkeiten nicht, müsste ich meine Essensgewohnheiten neu überdenken.

    Ich habe auch drei Hunde, die essen Fleisch. Auch da kann man drauf achten, woher es kommt. Ich kann es mir nicht leisten, beim Fleischer für sie einzukaufen. Ich habe aber eine gute Quelle gefunden, die Fleisch von Höfen aus der Region anbietet, von Tieren, die nicht ihr Leben lang gelitten haben. Auch das geht.

    Zu der Jagd habe ich ein sehr gespaltenes Verhältnis. Ich wohne mitten im Wald. Die Jagdsaison geht bald wieder los. Die „Apfelkörbchen“ sind schon wieder an den Geländewagen montiert. Das sind so kleine Körbchen an der Anhängerkupplung, auf denen die Äpfel, der Apfeltrester und Futterrüben in den Wald transportiert werden, um dort in Schussweite der Hochsitze mitten auf dem Weg abgekippt zu werden. Außerdem eignen sich diese Körbchen auch dazu, geschossene Rehe abzutransportieren. Treibjagden werden hier auch regelmäßig veranstaltet. Schrecklich. Das Ganze findet übrigens mitten im Nationalpark Schwarzwald statt, in dem sich die Natur- und Tierwelt ungestört entwickeln soll und man ansonsten nicht mal den Wegesrand betreten darf, um die Vegetation nicht zu zerstören. Na ja. Wildschweine habe ich noch gar keine hier gesehen, obwohl es sie gibt. Ihre Spuren sieht man, aber in die Siedlung kommen sie nicht. Ab und zu huscht mal ein Reh über den Weg, ein Eichhörnchen, das war es. Sie wissen schon, warum sie einen Bogen um uns Menschen machen.

    Bin ich nun Tierschützer? Oder doch eher ein gewissenloser Sadist? Ich weiß es nicht. Fast alle meine Tiere kamen aus dem Tierschutz. Nicht alle, nein. Wenn ich ein Tier in Not sehe, versuche ich, ihm zu helfen. Ich bemühe mich, meinen Garten insektenfreundlich herzurichten. Ich achte darauf, woher meine Lebensmittel kommen. Wahrscheinlich könnte ich mehr tun. Aber ich denke, wenn es jeder so hielte, wären wir schon auf einem guten Weg.

  3. #3
    2. Vorsitzender Avatar von Burkhard
    Registriert seit: 22.05.2014
    Ort: Hannover
    Beiträge: 3.096

    Standard

    Ja, ich habe lange gebraucht, um vom Fleisch weg zu kommen.
    Irgendwann kam ich aber nicht mehr damit überein, wie ich auf der einen Seite alles für meine Kaninchen, mit ihnen leide, sie pflege, sie zum TA schleppe, sobald es ihnen schlecht geht, und auf der anderen Seite es mit egal ist, dass woanders Tiere getötet werden, um meinen Fleischkonsum zu befriedigen.

    Vor ca. 7 Jahren bin ich auf 'Bio'-Fleisch umgestiegen und hatte den Konsum reduziert, habe geglaubt, dass ich da was gutes tue.
    Wenn man sich aber mal über die Haltungsbedingungen informiert, sind die auch nicht sooo viel anders als bei konventionellen Haltung. Gut, weniger AB, ein bisschen mehr Platz, ein wenig Auslauf, weniger Tiere pro qm, ein wenig längeres 'Leben'. Aber es ist immer noch Massentierhaltung, wenn auch in einem geringeren Ausmaß.

    Vor 3 Jahre aß ich mein letztes Huhn. Hatte es zu Weihnachten beim Bioland-Bauern bestellt, Wollte eines haben, da so um die 2kg wieg. Was ich dann bekommen habe, hatte mit einem normalen Huhn nichts mehr zu tun. Ich hatte mehrmals nachgefragt, ob das wirklich ein Huhn ist. Das Ding war so groß wie eine Gans und hatte eine Brust, von der manch Bodybuilder träumt.
    Sowas hatte ich zuvor noch nie gesehen. Was das noch mit Bio zu tun haben soll, wenn speziell solche Rassen gezüchtet werden, entzieht sich meinem Verständnis.
    Wir haben das Huhn dann auch nur mit Widerwillen gegessen

    @feiveline:
    Dass der Mensch tierisches Eiweis braucht, ist vollkommener bullshit.

    Das beste Beispiel ist der hier:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Patrik_Baboumian

    Weiterhin habe ich einen Bekannten, der war Boxer. Ein Schrank von einem Mann, aber seit fast 30 Jahren Vegetarier.

    Wir dürfen auch nicht vergessen. dass das immer noch 'Kinder', wenn sie getötet werden.
    Und Fleisch essen - was daran schmeckt, sind die Gewürze. Einfach mal Fleisch braten oder eine Bratwurst herstellen ohne es geschmacklich aufzupeppen. Der Großteil der Menschen würde das angewidert wieder ausspucken.

    Aber es ist wie mit dem Tempolimit oder dem Rauchen: versuch mal, mit einem Porschefahrer über ein Tempolimit auf Autobahnen zu reden oder mit einem Nikotinsüchtigen über Rauchverbote. Einsicht gleich null.
    Konservative sind Menschen, die mit 2 Beinen geboren wurde, aber nie gelernt haben, vorwärts zu gehen.
    Und sie versuchen, die Probleme von morgen mit den Lösungen von vorgestern in den Griff zu bekommen.

    "Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie." - Aldous Huxley




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