Hallo liebe Birgit,
ich hatte ja schon weiter oben erwähnt, dass Verdauungsprobleme auch ganz individuell gelagert sein können, ohne dass eine generell falsche oder ungeeignete Fütterung die Ursache dafür sein müssen. Hier mal ein aktuelles Beispiel dafür. Vielleicht kann dir dies ja etwas bei deiner Suche nach der Ursache helfen.
Mein Manni (jetzt 2,5 Jahre alt) hatte im letzten Jahr drei Bauchgeschichten. Die erste im Frühjahr nahezu zeitgleich mit Emmi, sodaß ich die Futterquelle in der Nähe eine frisch bestückten Maisfeldes, was ich nicht wußte, im Verdacht hatte. Es war sehr sicher darauf gegen alles mögliche gespritzt worden. Der Abstand zum Feld betrug mehr als 5 m. Emmi hatte danach nichts wieder. Manni zwei weitere Bauchgeschichten.
Bei der dritten und letzten gab es dies Röntgenbild:
20181220_115937-a.jpg
Kurz danach mit Kontrastmittel:
20181220_120513_a.jpg
Die Tä war sich nicht sicher, ob sie das richtig interpretierte und fragte bei der Chefin der Praxis nach. Ergebnis: Mannis Bauchraum ist im hinteren dunkelgrau erscheinenden Bereich unnormal. Dort sollten eigentlich die Därme gut verteilt sein. Bei ihm befindet sich alles unten dicht gedrängt. Der hintere "leer" wirkende Bereich ist offensichtlich mit Fett gefüllt. Beim Kaninchen hatte sie dies noch nie gesehen, bei Hunden kommt dies häufiger vor. Manni ist von außen gefühlt eher dünn, man fühlt alle Knochen und Rippen.
Nun war ich heute zum Impfen und Manni hatte gestern bereits Kontrastmittel bekommen und wurde heute in gesundem, "normalem" Zustand geröngt:
20190215_100705_a.jpg
Der gleiche Zustand. Andere Praxis, andere Tä. Wir haben nun also drei Ta Meinungen. Vorher hatten wir uns noch andere Röntgenbilder von anderen Kaninchen angeschaut. Bei denen war der Darm wesentlich weiter im ganzen Bauchraum verteilt. Aber im ganz hinteren Bereich war auch noch ein wenig Platz. Aber kein Vergleich zu Manni. Ergebnis: die Tä gibt den anderen beiden Tä recht, Manni hat viszerales Fett im Bauch. Hat sie noch nie gesehen beim Kaninchen. Manni ist nicht dick, hat äußerlich kein fühlbares Fett, nur im Bauch. Sie sagt, die Organe scheinen frei zu sein, das Fett ist im Bauchraum und läßt aber den Verdauungsorganen wenig Platz. Sollten die Därme zu gut gefüllt sein oder es bilden sich Gase, die normalerweise vielleicht abwandern würden, kann dies bei Manni zu Bauchschmerzen, Druckgefühl oder was auch immer führen und er stellt das Fressen ein. Das Fett aus dem Bauchraum zu reduzieren sieht sie keine Möglichkeit. Er nimmt dann überall ab, nur da nicht. Vielleicht im Notfall operativ entfernen. Ob das dauerhaft was bringt, ist unklar. Wobei das OP Risiko bleibt und die OP nicht einfach ist. Ich frage mcih natürlich, ob auch Emmi davon betroffen ist, da sie ja Geschwister sind.
Beide haben dies babyhafte Aussehen, alles ist kurz und gedrungen und auch Emmi hat immer einen kugeligen Bauch.
Manni-Emmi
Emmi.jpg
Die Konsequenz daraus wäre nun, beim Futter sehr genau aufzupassen, es sollte immer reichlich Heu bzw. trockene Blätter etc. gefressen werden, alles was irgendwie blähen könnte nur sehr vorsichtig geben.
Und genauso habe ich seit der letzten Bauchgeschichte verfahren. Frischkost gibt es sehr vorsichtig und in überschaubaren Mengen. Manni aber auch Emmi fressen von sich aus sehr gerne trockenes Futter. Sehr gerne Blätter und Kräuter, Heu, etc. Da bekommen sie eine große Auswahl. Möglicherweise merkt Manni, dass ihm dies besser bekommt. Ich werde daher so weiter verfahren und bin gespannt, ob sich die Bauchprobleme damit eingrenzen lassen.
Meine Molly ist immerhin 8,5 Jahre alt geworden und hat davon 7,5 Jahre auschließlich von trockenem Futter gelebt, da sie Frischfutter nicht vertrug. Gestorben ist sie nach dem Aufwachen aus der Narkose bei ihrer allerersten Zahnkorrektur. Von daher mache ich mir da keine Sorgen, dass diese Fütterung negative Auswirkungen hat. Ich kenne ja das Gegenteil.
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