Als ich noch bei meinen Eltern wohnte wurden alle Tiere im Garten begraben und bekamen eine eigene Pflanze (meist Lavendel oder Heidepflanzen)
Danach zog ich in eine Wohnung, aber 2 von 3 verstorbenen Kaninchen konnte ich noch bei meinen Eltern beerdigen. Die dritte Häsin habe ich in der Klinik gelassen, weil es mitten in der Nacht war und ich sie nicht zu meinen Eltern bringen konnte...
Jetzt mit Haus und Garten ist das wieder besser. Schlimm ist nur, dass ich das letzten Mittwoch schon machen musste. Mein Mann musste ganz viel für mich graben, weil ich einfach nicht in die Erde reinkam. Nach 10cm ist alles ganz trocken und hart gewesen. Ich hatte Faint zuvor nochmal zu seinen Freunden ins Gehege gelegt und 3 haben ihn geputzt, seine beste Freundin hat ihn leider angeknurrt, geschoben und gebissen. Sie muss sehr verzweifelt gewesen sein.
Ich habe Faints Lieblingsessen, Löwenzahn und Haferkissen, mit ins Grab gelegt. Und was ich bisher bei allen immer so gemacht habe, weil meine Mutter es bei meiner ersten Häsin so vorgemacht hat, ich lege ein großes Laubblatt oder Sonnenblumenblatt auf das Gesicht... "damit sie keinen Sand in die Augen bekommt" sagte sie damals ... und weil Faint in den beiden Wochen vor seinem Tod immer so kalte Ohren hatte habe ich ihn komplett mit Haselnuss- und Buchenlaub zugedeckt... damit er nicht friert.
Es mag gruselig klingen, aber als er noch nicht beerdigt war ging es mir etwas besser. Da war ich einfach erleichtert, dass er nicht mehr leiden muss. Schlecht ging es mir, als ich seiner Vorbesitzerin bescheid gesagt habe. Da bin ich nach der Arbeit hingefahren mit Schoki+Weihnachtsstern für sie und Kaninchengemüse für ihre 3 Kaninchen. Dadurch, dass ich sie gut erreichen kann, wollte ich es nicht bei Whatsapp oder am Telefon sagen. Ich wollte ihr richtig gegenüberstehen und es ihr direkt erzählen. Kein Wort habe ich rausbekommen. Sofort losgeheult. Sie wusste erst gar nicht was ich habe, bis ich es ihr dann erklären konnte. Danach ging es dann wieder. Ich hatte ihn ja noch zu Hause... und die Vorbesitzerin war nicht sauer auf mich oder extrem traurig, sondern dankbar, dass ich ihn damals mitgenommen hatte und ihn gepflegt habe.
Nur dann musste ich ihn begraben. Seit er richtig weg ist, geht es mir bedeutend schlechter. Ich kann nicht mehr einfach hingehen und sein flauschiges Fell streicheln und seine Ohren und Pfötchen befühlen. Das fehlt mir wirklich und ich gebe zu, dass ich ihn bestimmt 15 Minuten oder länger nur am Dienstag gestreichelt habe und Mittwoch 10 Minuten nicht loslassen konnte.
Noch hatte ich keine Kraft, aber sobald sie da ist pflanze ich ihm eine kleine Heidepflanze auf das Grab. Er liegt neben dem Kaninchengartenhaus unter einer Buche und da werden sie wohl dann alle hinkommen. Im Frühling gestalte ich meinen Friedhof um, sodass eine Blumenwiese gestreut wird.
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