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Thema: Wie gibt man die Haltung am besten auf?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Gast
    Gast

    Standard

    Ich muss ehrlich sagen (und ich denke nicht, dass ich da nun großes Glück hatte): ich halte seit fast 20 Jahren Kaninchen und ja, sie sind auch mal krank gewesen und ja, ich hatte auch mal Langzeitpflegies, aber: als besonders anfällig würde ich Kaninchen nicht bezeichnen. Sonst würden sie sicherlich nicht zu den beliebtesten Heimtieren in D zählen.

    Aber ich kann voll und ganz nachempfinden, dass man sich eine Auszeit wünscht, wenn man lange Zeit sein sehr krankes Tier gepflegt hat. Das zehrt tierisch an den Nerven, ich kenne das. Vor allem, wenn man berufstätig ist. Und wir hatten es schonmal in einem anderen Thread: jeder geht mit kranken Tieren anders um. Es belastet nicht jeden gleich. Aber bevor ich selbst kaputt gehe, es mir dauerhaft schlecht geht... (natürlich geht es mir auch nicht gut, wenn es meinem Tier nicht gut geht, man leidet ja mit... aber, dass ich nun gleich nichts mehr esse, nicht mehr schlafen kann usw., nein), dann lieber eine Entscheidung treffen und ein Ende der Haltung anstreben.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Nathanael
    Registriert seit: 01.02.2013
    Ort: Hamburg
    Beiträge: 909

    Standard

    Liebe Nindscha,

    ich musse vor eineinhalb Jahren meine Kaninchenhaltung sehr plötzlich und sponant wegen meiner veränderten Lebenssituation aufgeben. Mein Ex wollte die Tiere nicht behalten. Uns hat damals eine Notstation geholfen, die die Kaninchen aufnahm und bestmöglichst versorgte. Die drei wurden zwar getrennt, aber dafür hatte die Rentnerin ein absolut rentnertaugliches Leben im Behindertengehege mit niedrigen Klos und Rotlichtlampe

    Leider sind zwei der drei jetzt verstorben. Ich zahle einen monatlichen Patenbeitrag und weiß die letzte Dame dort noch sehr gut aufgehoben.

    Vielleicht wäre das ja für Dich ein Weg – mein Finchen wird nicht weitervermittelt, es ist in guten Händen und ich bekomme immer wieder Fotos und Berichte

    Dass die Haltung irgendwann zu viel wird, kann ich gut nachvollziehen. Meine Kaninchenkarriere dauerte nur knapp 3 Jahre und ich war dennoch wie befreit. Du musst keine Angst mehr haben, wenn Du heimkommst und jemand still in der Ecke sitzt. Keine nächtelangen Päppeleien mehr. Die Sorge, wenn Du im Urlaub bist, ob die Vertretung auch alles richtig macht. So viele Punkte, die Dich vermutlich einschränken! Jedes Mal die Angst und Trauer, wenn eins krank wird und stirbt. Du bist auch nur ein Mensch, Deine Kraft ist endlich.

    Wenn Dein Mann das so sieht, kann es vielleicht sein, dass es so ist, Du es Dir nicht nur eingestehen möchtest? Vielleicht siehst Du es ja auch als Aufgabe – aber vielleicht ist es wirklich an der Zeit, dass Du an Dich denkst und daran, Dein Leben lebenswert zu gestalten. Ohne die ständige Sorge.

    Ich bin mir sicher, es wird sich ein guter Platz finden. Ob per Vermittlung oder in einer Notstation, das schaffst Du!

    LG
    Anna

  3. #3
    2. Vorsitzender Avatar von Burkhard
    Registriert seit: 22.05.2014
    Ort: Hannover
    Beiträge: 3.103

    Standard

    Zitat Zitat von Claudia Mü. Beitrag anzeigen
    Ich muss ehrlich sagen (und ich denke nicht, dass ich da nun großes Glück hatte): ich halte seit fast 20 Jahren Kaninchen und ja, sie sind auch mal krank gewesen und ja, ich hatte auch mal Langzeitpflegies, aber: als besonders anfällig würde ich Kaninchen nicht bezeichnen.
    Ich würde sagen, Du hattest Glück. Von den 8 Tieren, die ich hatte (und habe) ist EIN einziges dabei, mit dem ich bisher nur zu den Impfterminen zum TA musste.
    Ich persönlich kenne kein Tier, was auch ur ansatzweise so anfällig für Krankheiten jegliche Art ist wie ein Kaninchen.
    Und von dem Geld, das ich in den letzen Jahren bei den Ärzten gelassen habe, hätte ich problemlos nebenbei ein Haus finanzieren können.
    Konservative sind Menschen, die mit 2 Beinen geboren wurde, aber nie gelernt haben, vorwärts zu gehen.
    Und sie versuchen, die Probleme von morgen mit den Lösungen von vorgestern in den Griff zu bekommen.

    "Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie." - Aldous Huxley




  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.291

    Standard

    Im Grunde sind Kaninchen gar nicht anfällig für Krankheiten - sie sind im Gegenteil sogar recht robuste Tiere.

    Man muss zwei Dinge unterscheiden: Viele von uns hier haben Tiere aus dem Tierschutz oder Tiere aus zuvor ganz schlechten Bedingungen, verwahrlost oder misshandelt, mit (u.a. dadurch) sehr schweren Grunderkrankungen, traumatisiert oder einem unglaublich angeschlagenen Immunsystem. Diese Kaninchen - die hier im Forum natürlich schwerpuntmäßig vorhanden sind bzw. deren Besitzer hier natürlich auch viel mehr schreiben/lesen als andere Forenuser - sind wirklich prozentual extrem häufig schwer krank.

    Ein zweiter Grund sind ggf. die überzüchteten Tiere - die auch oft im Tierschutz landen: Tiere mit runden Köpfchen, die im Grunde viel zu klein für die Anatomie der Zähne sind, oder Widder, die zu Ohrenentzündungen neigen, Tiere mit Vorerkrankungen EC oder Schnupfen.

    Es ist dabei ganz klar, dass deren Lebenserwartung sehr viel kürzer und Tierarztbesuche sehr viel häufiger sind. Und natürlich kümmern sich natürlich die Besitzer hier im Forum dann aufopfernd um diese Kaninchen.

    Davon völlig unterscheiden muss man das "ganz normale Durchschnittskaninchen" eines ganz normalen Tierbesitzers mit normaler, akzeptabler Haltung und vorausgesetzt geimpften Tieren - und diese Kaninchen sind im Gegenteil zu Hund und Katze keineswegs häufiger krank. Sie sind im Gegenteil recht stabil.

    Ein Risiko hier ist allerdings, dass Kaninchen ihre Beschwerden nicht zeigen - was gerade bei Anfängern und Laienbesitzern dazu führt, dass sie verhältnismäßig spät in die TA-Sprechstunde oder Notfallklinik kommen - im Gegensatz zu Hund und Katze, die ihre Symptome deutlich zeigen. Eine Aufgasung eines Kaninchen ist schnell lebensgefährlich - und wenn die Tiere die Symptome nicht zeigen, erkennen Besitzer sie oft nicht rechtzeitig.

    Es gibt bei Hund und Katze sehr viel weitere, plötzliche, gefährliche und tödliche Erkrankungen - nur sind uns die natürlich im Kaninchenschutz-Forum nicht präsent. Insofern würde ich gerade als Tierheilpraktikerin in der Behandlung aller drei Tierarten sagen, sind die Kaninchen keinesfalls kränker und empfindlicher - ganz im Gegenteil. Hier im Forum sind nur andere Faktoren präsent, die diesen Eindruck entstehen lassen.


    Liebe Grüße, Anja

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 02.05.2017
    Ort: Bad Segeberg
    Beiträge: 454

    Standard

    Ich möchte auch noch einen Rat geben - da hier soviel über Gelder, Partnerschaften etc. zum Thema hinzukam. Das Problem Endlosspirale - ein Tier nicht allein zu lassen und wie man die Haltung beenden kann.

    Vor 4 Jahren wurde meine Lina (Matschkotkandidatin) Witwe. Ich hatte Lina in der Vermittlung - eine VG versucht in einer naheliegenden Stadt. Ich nahm sie wieder mit nach Hause. Mein Mann lies sich auf den Kompromiss Leihkaninchen ein und dies zog dann auch ein und nach Linas Tod zurück und bekam eine neue Partnerin.
    Ich bin auch sehr emotional - mein Herz konnte Lina nicht loslassen und ich war glücklich als sie bleiben konnte bis zum Schluss.
    Das Leihkaninchen hatte ein schönes Leben bei uns und auch danach - aber es war für mich auch immer klar, das er quasi nicht mir gehört. Das machte es leichter.
    Die Zeit ohne Ykaninchen habe ich genossen und nun sitzen 6 Stück da draußen
    die auch mein Herz erobert haben, ich war dennoch im Urlaub und ich versuche zu lernen, das man nicht alles kontrollieren kann und man auch nicht immer alles verhindern kann.
    Versuche ein neues Zuhause für Fiene zu finden und lass Dich dennoch von Deinem Herzen leiten, dann wird es sicher eine Lösung geben, mit der Fiene, Dein Mann und Du dann leben könnt. Ich drücke Dir/Euch die Daumen.
    TH wäre für mich allerdings auch nur eine Notfalloption. . .

  6. #6
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.508

    Standard

    Da ich neben den sieben Kaninchen auch zwei Katzen habe, kann ich schon aus eigener Erfahrung behaupten, dass ich Katzen für robuster halte. Auch, wenn sie aus dem Tierschutz / zweifelhafter Vermehrung kommen. Und es ist nicht so, als wäre ich mit ihnen nie beim Tierarzt, aber wenn, dann ist es halt bei Weitem nicht so akut und irgendwie zügig wieder erledigt. Eine meiner beiden zeigte letztens z.B. Symptome wie bei EC, aber es war nur eine Entzündung im Ohr, die dann auch noch binnen einer Woche und ohne viel Aufwand ausgeheilt war. Dagegen ist EC wie auch eine Ohrenentzündung bei Kaninchen gleich ein großes Drama und zum v Teil nie ganz in den Griff zu kriegen.

    Ich habe nur ein Kaninchen, das nur zum Impfen beim Tierarzt war, und das habe ich noch kein halbes Jahr; sein Vorgänger musste dagegen öfter hin. Trotzdem würde ich meine Kaninchen eher als gesund bezeichnen, verglichen mit anderen hier.


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