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Thema: Trauerbewältigung...?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    ich bin dabei.. Avatar von Katja T.
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    Wir haben auch im letzten Monat zwei Kaninchen verloren, ich fühle mit Dir.
    Im Juni musste Anton eingeschläfert werden, weil er eine so schlimme Aufgasung hatte, die trotz sofortiger stündlicher Sab-Gabe nicht besser wurde und dann auch sein Kreislauf versagte und gestern ist Grimmy nach einer Bauch-OP wegen eines riesigen Fellballens im Magen nicht wieder aufgewacht...
    Wir verstehen auch die Welt nicht mehr.. So oft haben wir schon erfolgreich gegen Aufgasungen, Magenüberladungen und Fellballen gekämpft und nun sterben so schnell hintereinander unsere lieben Jungs..
    Manchmal ist es wirklich furchtbar, Kaninchen zu haben.. Sie sind so anfällig und gerade die Magen/Darmsachen kommen immer wieder, egal was man macht.. Bei anderen Tieren hat man das Gefühl, dass Tierärzte eher helfen können. Klar haben wir ja auch wie gesagt schon viele positive Erfahrung mit der Erfolgreichen Behandlung von Krankheiten gemacht, aber nach den zwei Erlebnissen fühlt man sich einfach nur hilflos und hat Angst, was als nächstes kommt..

    Liebe Grüße von Katja mit Löwi, Anton, Lotta, Feli und Grimmy

  2. #2
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    Zitat Zitat von Katja T. Beitrag anzeigen
    Wir haben auch im letzten Monat zwei Kaninchen verloren, ich fühle mit Dir.
    Im Juni musste Anton eingeschläfert werden, weil er eine so schlimme Aufgasung hatte, die trotz sofortiger stündlicher Sab-Gabe nicht besser wurde und dann auch sein Kreislauf versagte und gestern ist Grimmy nach einer Bauch-OP wegen eines riesigen Fellballens im Magen nicht wieder aufgewacht...
    Wir verstehen auch die Welt nicht mehr.. So oft haben wir schon erfolgreich gegen Aufgasungen, Magenüberladungen und Fellballen gekämpft und nun sterben so schnell hintereinander unsere lieben Jungs..
    Manchmal ist es wirklich furchtbar, Kaninchen zu haben.. Sie sind so anfällig und gerade die Magen/Darmsachen kommen immer wieder, egal was man macht.. Bei anderen Tieren hat man das Gefühl, dass Tierärzte eher helfen können. Klar haben wir ja auch wie gesagt schon viele positive Erfahrung mit der Erfolgreichen Behandlung von Krankheiten gemacht, aber nach den zwei Erlebnissen fühlt man sich einfach nur hilflos und hat Angst, was als nächstes kommt..
    Ich fühle auch mit dir und weiß wie es dir nun geht. Mein Weibchen hat auch alle , spätestens, zwei Wochen Aufgasungen und Durchfall und Matschkot, es erinnert mich ein wenig an Morbus Chrohn bei Menschen und ich teile diese Angst, ob wir es beim nächsten Mal wieder schaffen und was als nächstes kommt.
    Für die Tiere kann man sagen Grimmy ist Anton über die RBB gefolgt und hat seinen Freund wieder und ist frei von Schmerzen, aber für uns Menschen, die wir zurück bleiben, vermissen unsere kleinen Lieblinge sehr. Ja, wir können kämpfen und tun, aber unsere Macht ist nunmal begrenzt und unser Wissen auch und unsere Entscheidungen wären oft anders ausgefallen, hätten wir gewußt wie die Verläufe aufgrund dieser Entscheidungen sein würden. Wie oft sagt man sich:"... hätte ich gewußt, dass...dann"
    Hat man aber nicht... und man kann auch nicht aus allen Fehlern lernen, denn was bei dem einen Tier in einer bestimmten Situation richtig war, kann bei einem anderen falsch sein. Geht man zu früh zum Arzt, macht man durch Stress alles noch schlimmer, wartet man zu lange, kann es zu spät sein. Es ist wirklich nicht einfach. Wichtig ist, dass man alles gibt, mehr kann man nicht verlangen...wir auch nicht von uns selbst! Ich wünsche dir viel Kraft und Menschen an deiner Seite die dich verstehen und mit dir fühlen!

  3. #3
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    Zitat Zitat von Katja T. Beitrag anzeigen
    Wir haben auch im letzten Monat zwei Kaninchen verloren, ich fühle mit Dir.
    Im Juni musste Anton eingeschläfert werden, weil er eine so schlimme Aufgasung hatte, die trotz sofortiger stündlicher Sab-Gabe nicht besser wurde und dann auch sein Kreislauf versagte und gestern ist Grimmy nach einer Bauch-OP wegen eines riesigen Fellballens im Magen nicht wieder aufgewacht...
    Wir verstehen auch die Welt nicht mehr.. So oft haben wir schon erfolgreich gegen Aufgasungen, Magenüberladungen und Fellballen gekämpft und nun sterben so schnell hintereinander unsere lieben Jungs..
    Manchmal ist es wirklich furchtbar, Kaninchen zu haben.. Sie sind so anfällig und gerade die Magen/Darmsachen kommen immer wieder, egal was man macht.. Bei anderen Tieren hat man das Gefühl, dass Tierärzte eher helfen können. Klar haben wir ja auch wie gesagt schon viele positive Erfahrung mit der Erfolgreichen Behandlung von Krankheiten gemacht, aber nach den zwei Erlebnissen fühlt man sich einfach nur hilflos und hat Angst, was als nächstes kommt..

    Ich schreibe jetzt hier das erste Mal, habe auch nur die letzten Beiträge gelesen und die ersten.

    Katja T, wie sehr ich mich mit Deinen Aussagen identifizieren kann !
    Wie bei Deinem Anton war es letzten Monat bei 2 Kaninchen von mir, erst das Mädchen, 2 Wochen danach auf den Tag genau und ähnlicher Uhrzeit das Männchen. (Labea und Gnocci) , sie bei meiner TÄ spät abends und er in der TK nachts.
    Ganz schlimm...und jetzt frage ich mich auch hätte ich zumindest im letzten Fall ihn zu Hause lassen sollen....ich weiß nie was sie in der TK machen....ich war noch lange dort bei ihm..aber was danach kam ? Ich zweifle so sehr, ob ich es nicht vlt. alleine hinbekommen hätte.
    Und noch viel schlimmer, fühle ich genauso wie Du bei Deiner Aussage:

    " Wir verstehen auch die Welt nicht mehr.. So oft haben wir schon erfolgreich gegen Aufgasungen, Magenüberladungen und Fellballen gekämpft und nun sterben so schnell hintereinander unsere lieben Jungs.."

    Auch ich habe einige Bauchgeschichten wieder hinbekommen, andere mit meiner Beratung und viel Geduld auch, mein Gnocci war sehr anfällig aber die letzten 3 Jahre hatte er nie mehr etwas Schlimmes...ich hatte immer sofort mit der Behandlung angefangen ....er war ein so putzmunteres Kerlchen, so lebensfroh, hat sich gefreut wenn er rennen konnte...einfach Sprüngchen gemacht durch die Wohnung....und dann das..
    seine Bea hatte im Grunde noch nie eine ganz schlimme Aufgasung....hatte sie, aber es sah glaube nur 1x vor Jahren etwas dramatisch aus, dann nie mehr...und jetzt.....sie starb ganz schnell sagte meine TÄ..es war wohl der Kreislauf.Beide waren 6 Jahre alt.

    Ich werde damit nicht fertig. Ich sehe sie ständig vor mir, sie lebten z.T. mit in der Küche und saßen vereint vor mir, wen ich frühstückte..Bea machte Männchen und kratzte an meinem Bein und wollte Kräuterchen haben..noch 2 Tage vor ihrem Tod.

    Ich kann mit so etwas gar nicht umgehen.
    Mein Lottchen ist letzten November gestorben, sie war fast 10 (2 Wochen fehlten), sehr krank, aber es ging ihr soweit gut (Krebs, schon mit Cortisonbehandlung) und sie shclief hier ein-es ging auch recht schnell und ich war dabei. Ganz anders. Ich war bei ihr und ihr Freundchen auch, sie hatte ihre Wanne mit Streu und Heu und saß nicht in einer kleinen, sterilen Box und hatte nicht fremde Menschen um sich.

    Was soll ich sagen ?
    Ich leide jedes Mal anders. Bei Lottchen konnte ich gut mit umgehen-aus den genannten Gründen, bei meiner Kessy damals auch-sie starb ähnlich wie Lottchen und war auch schon 8...und bei anderen auch.
    Aber eben nicht bei allen. Wo ich es nie erwartet hätte....die nie krank waren....wo die Ursache nicht bekannt ist.
    das macht mich fix und fertig.
    Ich weine wann immer mir danach ist, ich unterhalte mich immer noch mit ihnen..ich lasse den Schmerz zu. Verdrängen ist eh ganz und gar nicht meine Sache.
    Aber ich mache meinen Alltag so gut es geht, da habe ich weniger Probleme, das war nur die ersten 2,3 Tage. Ich mache es, aber bin in einer anderen Welt...noch...und ich leide unendlich und fühle den unbeschreiblichen Verlust. Es schmerzt so sehr..und immer frage ich mich..warum ? Es war doch alles in Ordnung..über recht lange Zeit sogar.....
    Geändert von hasili (04.07.2017 um 23:54 Uhr)

  4. #4
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    "Plötzliche Aufgasungen unbekannter Ursache" , davon haben mir schon viele TÄ erzählt, dass ihnen das häufig in der Praxis begegnet.
    Vlt. sollten wir mal die Daten sammeln, zumindest hier im Forum, nach Alter, Geschlecht, Vorerkrankung, Aufgasung Wann:Jahreszeit, Ereignisse bevor man etwas von der Aufgasung gemerkt hat, möglich wäre z.B. Scheinschwangerschaft, Hitzeperiode,...
    was wurde gefressen? Nur Frisches, nur Getrocknetes(Kräuter, Blätter), oder Frisches und Getrocknetes...
    Da die Tierärzte von bestimmten Zusammenhängen nichts wissen und sagen."Wir haben das öfter, dass Kaninchen mit Aufgasungen gebracht werden, manche zu spät, aber woher die Aufgasungen kommen wissen wir nicht.", sollten wir durch Daten sammeln versuchen Anhaltspunkte zu finden, woher die AG kommen. Der zeitliche Abstand bei meinem Kaninchen sind ca 2 Wochen, Freitags geht es meistens los...

    Ich denke das Alter und die Umstände des Todes spielen für die Trauerbewältigung eine sehr große Rolle.
    Hat ein Tier ein schönes Leben gehabt und darf dann alt und lebenssatt zu Hause sterben, findet man seinen Frieden, weil man zwar traurig über den Verlust ist und es vermisst aber einsehen muss, dass für jeden einmal dieser besagte Tag kommt.
    Ist das Ende aber zu früh, das Tier wird aus dem Leben gerissen und man musste es irgendwo abgeben, stellen sich einem viele Fragen, die einen Menschen zermürben können. Da vermischen sich Trauer und Selbstzerfleischung in einer ungesunden Mischung und da braucht man dann...

    einen Thread zur Trauerbewältigung wo man sich mit Menschen austauschen kann die Ähnliches erlebt haben. Manchmal tut es einfach gut verstanden zu werden.

  5. #5
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    Zitat Zitat von 3 Möhren;4413458

    Ich denke das Alter und die Umstände des Todes spielen für die Trauerbewältigung eine sehr große Rolle.
    [B
    Hat ein Tier ein schönes Leben gehabt und darf dann alt und lebenssatt zu Hause sterben, findet man seinen Frieden, weil man zwar traurig über den Verlust ist und es vermisst aber einsehen muss, dass für jeden einmal dieser besagte Tag kommt.
    Ist das Ende aber zu früh, das Tier wird aus dem Leben gerissen und man musste es irgendwo abgeben, stellen sich einem viele Fragen, die einen Menschen zermürben können. [/B].
    Das hast Du sehr gut ausgedrückt, genau so ist es bei mir.
    Ich möchte unbedingt wissen, wieso mein Kleiner diese Aufgasung so massiv hatte (er hatte es doch 3 Jahre lang nicht mehr..bzw. auch damals war es anders) und keiner kann mirs sagen (noch hab ich den Pathobericht nicht). Es würde es mir leichter machen, wenn eine schwere Krankheit dahinter steckte (so etwas hatte ich auch schon mal hier) , die nicht mehr zu heilen war...bis dahin aber unerkannt war. Deshalb ist er ja in der Pathologie.
    Viele sagen, das macht alles auch nicht anders, er kommt nicht wieder, aber mich würde es beruhigen und ich könnte es begreifen. So begreife ich es gar nicht..und im Gegenteil, meine noch ich hätte früher eingreifen sollen und ihn überhaupt nicht in die TK geben sollen. Der arme Kerl.
    Und meine süße Bea auch, meine TÄ kannte sie aber gut und war dabei.

  6. #6
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    hasili,
    hoffentlich bist du nicht enttäuscht von der Pathologie, denn meistens bringt es nicht viel und man ist hinterher auch nicht schlauer. Was meine ich damit? Wenn es sich bei der Todesursache um ein Seuche handelt findet die Patho das in der Regel heraus, bei allem Anderen kriegst du meistens kein klares Ergebnis, da könnte es dies , oder jenes, oder blablabla gewesen sein." Es waren auch Hinweise auf, aber..."
    und am Ende heißt es, Herz-Kreislauf-Versagen, weil die Pathologen es nicht herausfinden, oder sich nicht festlegen wollen...

    Vlt hast du Glück und es kommt wirklich ein eindeutiges Ergebnis der Todesursache heraus, aber bitte erwarte es nicht, sondern sei erleichtert, wenn es so ist.

    Trauer, Wut und Schmerz kann dir niemand nehmen. Kein Freund, Arzt, Psychloge...niemand. Du kannst dich hier austauschen und Kontakte pflegen, die es dir etwas leichter machen, aber im Grunde bist du allein, denn der /die dich hätte trösten können ist ja fort...

  7. #7
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    Ja, es scheint so.
    Noch habe ich keinen Bericht von der Patho...aber habe schon mal telefonierte und da antwortetete mir die Ärztin (sehr nette) genau so wie Du es schreibst. Hinweis auf...aber nicht eindeutig...aber wir sind noch nicht fertig.
    Es haben in meinem Umfeld schon viele Leute Anteil genommen, vor allem beim 2. Fall, das hat mich schon erstaunt. Bei meiner Bea war es noch so, naja, das passiert eben, aber der zweite jetzt auch, das fanden sie alle seltsam und auch sehr schlimm.
    Natürlich ist man mit seinen Gefühlen trotzdem allein, das ist ja immer so, es sind meine Tiere, sie haben bei mir gelebt, immer um mich herum..ständige Begleiter bei allem was ich hier zu Hause mache....und mitten rausgerissen und weggebracht...und mir aus dem Leben entrissen. Alles steht noch da von ihnen, ich kann es noch gar nicht wegräumen. Ich meine sowieso sie seinen noch da.
    Und dann wache ich nachts auf und spüre es wieder...den schmerzlichen Verlust..dieses einfach Nicht- Begreifen-Können warum es passiert ist.
    Geändert von hasili (05.07.2017 um 02:04 Uhr)

  8. #8
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    Das ist ja der Grund, weshalb ich mich erst durchringen musste, das Zimmer für die beiden verbliebenen Kaninchen neu zu gestalten...
    Ich konnte in dem Zimmer nichts verändern, fing beim Betreten sofort an zu weinen, dachte aber irgendwann, dass es nicht sein kann, dass es leer steht und die lebenden Tiere sich mit weniger Platz begnügen müssen. Sie haben nicht zu wenig Platz, aber im neuen Zimmer haben sie mehr Fläche, weil man die Häuser usw. besser verteilen kann.
    man hat das gefühl etwas Unrechtes zu tun, wenn man den Platz der Verstorbenen einem anderen Lebewesen gibt, ihre Häuser, Tunnel, Holzspielzeug für Leckerli und den Rest der Lieblingsleckerli, das war doch IHR Leckerli, wie kann man das jemand anderem geben?
    Das verstorbene Tier braucht es nicht mehr und ich betreibe auch keinen ägyptischen Totenkult und lege die Leckerlis ins Grab. Das irdische Inventar gehört ihnen nicht mehr, die anderen Tiere dürfen sich daran erfreuen. Alles wegwerfen wäre einfacher gewesen, aber es wäre schade drum...

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