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Thema: Kaninchengestütze Pädagogik/Therapie

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Einzelhaltung ist doof Avatar von Dandelina
    Registriert seit: 29.04.2009
    Ort: Berlin
    Beiträge: 873

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    Diabi
    Davon abgesehen:
    DEN Sozialen Träger möcht ich sehen, der im Fall der Fälle die hohen Haltungs-, Medizin- und Tierarztkosten für Kaninchen bezahlt bzw. bezahlen kann. Zudem benötigen die betreuten Menschen in der Regel Unterstützung und Kontrolle bei der Pflege, was zusätzliche Arbeit für die Betreuer bedeutet - die sie bspw. im Altersheim beim besten Willen nicht haben.
    Für mich stellt sich deshalb eher die Frage, wie man den "Einsatz von Kaninchen" im Sozialbereich am besten ausredet.

    Ich muss gestehen, dass ich da eine Art gebranntes Kind bin und mich mit dem Ansatz "Therapietiere" noch nicht im Detail beschäftigt habe. (Bin da zu emotional.) Aber Kaninchen - nee, das geht gar nicht.

    Hoffe, ich komm nicht zu "böse" rüber, ist nichts gegen Dich, PippiLotta.

  2. #2
    addicted to pole Avatar von Mona K.
    Registriert seit: 23.07.2011
    Ort: Ruhrgebiet
    Beiträge: 3.371

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    Ja, ihr habt recht. Wie man es dreht und wendet, es geht nicht gut im Sinne von artgerecht für die Kaninchen aus.

    Aber auch daraus lässt sich ja durchaus eine Hausarbeit stricken. Das ist ja auch ein Ergebnis.
    be a flamingo in a flock of pidgeons.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 07.01.2013
    Ort: Belgien, 1Std v. dt Grenze
    Beiträge: 391

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    Ich habe zwei Kaninchen aus unterschiedlichen sozialen Einrichtungen. Eine Häsin, Pien, lebt noch bei mir in der Gruppe und ist eins der wenigen Tiere, die sich bitte niemals nie anfassen lassen möchte. Muß sie hier auch nicht mehr erdulden. Sie stammt aus einem Altenheim. Dort war sie mit ihrem Partner (immerhin...) als Kuschel"therapie"tier für die Demenzkranken eingesetzt. Da stand dann mehrmals die Woche "Kaninchenkuscheln" auf dem Plan.
    Die Tiere hatten einen Doppelstockkäfig (immerhin) und die Pflegerinnen schleusten auch schon mal Kohlrabiblätter aus der Küche hinein (immerhin) aber für Pien war es das Grauen.
    Man greift rein, trägt sie zappelnd über die Flure und setzt sie dann zu Herrn Schmidt auf den Schoß, nimmt Herrn Müllers patschende Hand und fährt damit schööööön langsaaaam über Piens Körper. Pien erstarrt und beamt sich in andere Spähren, was interpretiert wird als "Die mag das!"

    Der Käfig stand auf dem zugigen Flur und da die Dementen die Station nicht verlassen sollten, piepsten die Türen entsetzlich laut, wenn sie eben doch raus gingen. Also ständig. Fand ich ganz furchtbar und habe die Tiere abschwatzen können nach einem kleinen Vortrag über die Gefahr von Zoonosen und den Massen an Fliegen....wenn das die Angehörigen sehen....tstttsss, also ich weiß nicht.........dann konnte ich sie mitnehmen. Piens Partner ist gleich in ein anderes Zuhause gezogen und Pienski war damals 1 1/2, ist inzwischen seit gut 6 Jahren bei mir. Wenn ich Krallen schneiden muß, erstarrt sie noch genauso. Sie wehrt sich Null, sie ist wie tot. (Aber sonst ist sie sehr lebendig und vergnügt inzwischen)

    Leo lebt leider nicht mehr. Er stammte aus einer WG für körperlich und geistig behinderte Menschen. Ich wurde gefragt, ob ich ihn nehmen kann, weil er so aggressiv ist. Er war gerade ein Jahr alt und der heftigste Beißer, den ich je kennengelernt hab. Da hätte ich so manches mal zum Nähen fahren können. Er war wie ein kleiner Pittbull und verbiss sich regelrecht im Finger. Keine gefüttertern Handschuhe vom Baumarkt hielten lange und er hing, festgebissen an meiner ausgestreckten Hand runter und ließ einfach nicht los Er lebte im Garten der WG und die Bewohner hingen ständig am Stall und schrieen laut "Kaaaaniiiiieeeenssschen, Kaaaanieensschen" und wollten natürlich kuscheln. Leo wollte das schnell nicht mehr und "machte dann Probleme". Was Leos Glück war letztendlich.
    Denn Leo war (m)ein Herzensbrecher. Es hat sehr lange gedauert und ich hab viel mit ihm mitgemacht, aber Leo war nach ner Weile einfach ein Traum.

    Demnach halte auch ich g-a-r n-i-c-h-t-s von Kaninchen als Therapietier. Ich finde es Klasse, wenn Hunde auf eine Station kommen, wenn die Hunde vom Typ her da mit machen und nen entsprechenden Ausgleich bekommen. Ich finde auch eine selbstbewußte Stationskatze toll. Und ich glaube auch, dass Tiere eine große therapeutisch unterstützende Wirkung haben, aber bitte keine Kaninchen, Vögel, Meerschweinchen etc.
    Die gehören nicht in soziale Einrichtungen, Schulen etc.
    Zumindest nicht wenn sie - wie so häufig völlig unverstanden werden und man es vielleicht ja noch gut meint, aber eben nicht gut tut.

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