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Thema: Gedanken zu VGs und individuellen Kaninchen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Almuth N.
    Registriert seit: 14.07.2015
    Ort: Mittelhessen
    Beiträge: 1.891

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    Zitat Zitat von Birgit Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Muly Beitrag anzeigen
    . Ich weiß nicht, wie meine nächste VG aussehen wird, denn heute habe ich erkannt, dass ich das erst wissen werde, wenn ich die Kaninchen kenne, die in der VG vorkommen und dann entsprechend überlegen muss, welche VG-Form am besten zu ihnen passt.
    da sollte man einfach individuell entscheiden und nach den Charakteren der Tiere gehen. Nicht jedes Kaninchen ist für diese oder jene VG geeignet...Genauso wie nicht jede Wunschkonstellation von uns auch die der Kaninchen ist.

    Ist halt auch alles eine Sache der eigenen Erfahrung, der Empathie und der Geduld oder Vorstellung eines jeden.
    Die "richtige" Methode gibt es einfach nicht.
    Du hast mir da viel Denkanstoß gegeben in dem einen VG-Fred

  2. #2
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
    Registriert seit: 20.04.2008
    Ort: Köln
    Beiträge: 2.575

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    Hallo liebe Muly ,

    was für ein großes Thema

    ja, es gibt Kaninchen völlig unterschiedlicher Charaktere (jedes Kaninchen ist auf seine Art einzigartig) und Kaninchen sind viel schlauer als man es für möglich hält - auch ich habe die Erfahrung immer wieder gemacht, dass Kaninchen auch nach längerer Zeit (6 Monate) ein Gehege wiedererkennen und ganz genau wissen, wo die Verstecke und ggf. Absperrungen sind, wer sie mal gezankt hat usw..

    Habe auch in meinen über 20 Kaninchenjahren festgestellt, dass es nicht "die VG-Methode" gibt, es kommt immer auf die Charaktere der Kaninchen an und manchmal passt eine Konstellation eben auch mal nicht und dann darf man nicht auf Biegen und Brechen versuchen, Tiere die einander offensichtlich nicht ausstehen können und die sich gar nicht vertragen wollen in einer Gruppe zu halten. Die Kaninchen sollen sich ja rundherum wohl bei uns fühlen und nicht ein Schattendasein fristen.

    Ich war früher überzeugt von der "auf neutralem Gebiet, wenig Platz, keine Verstecke-Methode" (die Transportboxmethode ist allerdings indiskutabel) und dann ganz laaaangsaaaam das Gehege schrittchenweise vergrößern aber auch das ist keine Erfolgsgarantie und ich musste immer wieder Rückschläge verzeichnen sobald ich um mehr als ein Gehegeelement (wöchentlich!) vergrößert hatte und das war sehr langwierig und nervig zugleich aber meistens funktionierte es.
    ________________________________

    "Einfach ins Gehege setzten und den neuen einen kurzen "Heimvorteil geben" damit sie sich alles angucken können kann" aber auch funktionieren, dauert aber meistens etwas länger und kann schon mal eher mit Verletzungen einher gehen, muss es aber nicht. Man muss eben alles genau beobachten.
    _________________________________

    Seit ca. dem 19.Dezember habe ich nun eine seltsame VG laufen - im Gehege der beiden Alteingesessenen - die zunächst völlig problemlos zu verlaufen schien bis die beiden neuen jungen Häsinnen an einem Tag (es war der 10.01.) das Ruder umrissen und die alteingesessene Häsin anfingen zu mobben.

    Vorgeschichte:
    Vor 6 Jahren kam Melissa in die 3-er Gruppe und ließ sich alles gefallen, wehrte sich nicht, ließ sich knuffen, provozieren und ich verstand die Welt nicht mehr, völlig devot war sie aber nach ein paar Wochen war alles gut, sie freundete sich mit Allen an, eine tolle 4-er Gruppe).

    Diese Melissa (kastr.), die bei allen darauffolgenden VG-en der letzten 5 Jahre immer die "dominante Häsin" spielte und alle Neuankömmlinge z. T. über Monate gemobbt hatte (nur gejagt und minimal gezwickt) hatte immer nur "geblufft" und wollte die Tiere gar nicht verletzen oder wirklich böse beißen. Sie wollte nur provozieren damit es endlich zur Wende kommt. Eigentlich ist sie unterwürfig und sie will entmachtet werden um sich dann anzufreunden bis hin zur großen Liebe.

    Am 19.12. kamen 2 neue junge Häsinnen (11 Monate) in die Gruppe und diesmal war es so, dass Melissa zunächst wesentlich friedlicher war als sonst, sie ließ viel schneller zu, dass die beiden Neuen bei ihr fressen durften und Melli sie nur noch selten jagte.

    Am 10.01. drehten die beiden neuen Häsinnen den Spieß herum, diesmal aber so sehr, dass Melissa in eine tiefe Krise stürzte, sich nichts mehr traute und sich nur noch versteckte, nicht mehr ins Freigehege auf den Rasen kam, nur noch alleine hockte, auch vor ihrem geliebten Mats (den sie mal 2 Jahre lang gemobbt hatte ....) davon lief und ich mir das nicht lange anschauen konnte.

    Am 21.02 habe ich das Gartenhaus (dem sicheren Tages- und Nachtquartier) durch 4 Welpenzaun-Elemente in zwei Hälften geteilt. Außerdem habe ich die beiden "kessen Häsinnen" vor 2 Wochen kastrieren gelassen und sie sind nun deutlich entspannter, zufriedener und etwas ruhiger und geworden und ich halte die "Gittermethode" immer noch aufrecht, die ich früher für "zum Scheitern verurteilt" hielt.

    Die vormals dominante, dann entmachtete und seit dem 10.01. "notorische Angsthäsin" Melissa wird nun zusehend entspannter, deutlich mutiger und die beiden neuen Häsinnen sind ihr gegenüber viel friedlicher, zicken sie kaum bis gar nicht mehr an. Ich habe schon sanfte Annäherungen durchs Gitter beobachten können (kurzes Beschnuppern, näseln, noch kein Abschlecken) und Melissa kommt auch wieder aus dem Gartenhaus raus in ihren Teil des Freigeheges (das Freigehege auf dem Rasen ist auch durch Gehegeelemente geteilt) auch wenn Bella und Blue in dem anderen Teil des Freigeheges sind.

    Irgendwann werde ich die Gehegeelemente entfernen aber wenn alle Stricke reißen und es ohne Gehegeelemente nicht funktionieren sollte muss ich eben diese getrennte Haltung beibehalten - Punkt auch wenn ich das mehr als doof finde aber es geht hier in erster Linie ja nicht um mich sondern um das Wohl der Kaninchen und nur wenn ALLE glücklich sind, kann ich glücklich sein.

    Man kann sehen, dass es nicht "die VG-Methode gibt", und nicht alle Konstellationen wirklich "passen" und ich finde man sollte auch nicht über Monate tatenlos zusehen, wenn ein Tier seelisch verkümmert.

    Ganz viele liebe Grüße
    Birgit
    Geändert von BirgitL (17.03.2017 um 12:03 Uhr)

  3. #3
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
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    Beiträge: 5.733

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    Für mich persönlich kommen nur noch VGs auf sehr viel Platz in Frage.

    Irgendwie waren meine VGs bisher fast immer langwierig und auch nicht gerade verletzungsarm, je nachdem, wer da so aufeinander trifft. Nachdem ein Kaninchen infolge eines Schocks, der von der TÄ (die an dem Tag leider ersatzmäßig in dieser Praxis war) nicht in seiner Ernsthaftigkeit erkannt und behandelt wurde, sogar gestorben ist (statt Schockbehandlung wurde es mit diesem instabilen Kreislauf auch noch narkotisiert, um eine Verletzung zu klammern, was dann das Ende war - ich Idiot habe da irgendwie auch nicht richtig geschaltet und nicht vehement genug widersprochen) ... würde ich Kaninchen zur VG niemals wieder auf ein paar Quadratmetern zusammensperren, egal ob neutral oder nicht.

    Daher VG im Garten (Tagesfreilauf; bei der einen Gruppe ca. 60m², bei der anderen 140m²), in dem sich der/die Neue vorher alleine umsehen darf, und in den ersten Nächten werden sie nicht mehr zusammen ins Gehege gesperrt, sondern wieder getrennt. Grundvoraussetzung dafür ist natürlich, dass der/die Neue einigermaßen fit ist, denn lange Sprints sind auf der Fläche natürlich ein Muss, wenn erstmal gejagt wird. Käfigkaninchen scheitern daran kläglich, wie ich auch schon feststellen durfte, denn meine eigenen sind natürlich topfit und rennen sie dann in Grund und Boden.
    Geändert von Keks3006 (18.03.2017 um 11:11 Uhr)


  4. #4
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
    Registriert seit: 20.04.2008
    Ort: Köln
    Beiträge: 2.575

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    Hallo liebe Keks ,

    wie schrecklich, was mit deinem armen Hasi passiert war wahrscheinlich hast du dir wochenlang Vorwürfe gemacht .... so etwas ist schlimm, ganz schlimm

    Natürlich muss "es" auf wenig Platz auch "einigermaßen passen" und wenn man sofort (meistens innerhalb der ersten halben Stunde) erkennt, "das wird nix"; die Kaninchen immer wieder aufeinander los gehen und sich ineinander verbeißen muss man handeln und trennen.

    Ich hatte glücklicherweise bei der oftmals praktizierten "Wenig-Platz-Methode" niemals Verbeißungen oder gar ernsthafte Verletzungen, wirklich nie.

    Es flog nur etwas oberfächliches Fell, selten war ein kleines Pünktchen Haut dran, aber es wurde nie "heftig durchgebissen". Widderöhrchen haben schon mal etwas mehr abbekommen aber nie ernsthafte Verletzungen davongetragen.

    VG´s auf sehr viel Platz haben den kleinen Nachteil, dass man es nicht so gut beobachten kann, ob sich die Tiere wirklich vertragen oder nicht. Eigentlich denke ich, dass es wohl wirklich die beste Art ist Kaninchen zusammenzuführen und die kaninchen wissen dass das andere da ist, sie sind ja nicht blöd. Sie riechen und sie spüren einander, auch wenn sie keinen permanenten Sichtkontakt haben.

    Bestes Beispiel für die Sehr-Viel-Platz-Methode:

    Eine sehr gute Freundin von mir (sie wollte meinen Toby aber der war schon versprochen) hatte Anfang Oktober zu ihrer verwittweten Minnie den Flecki dazugesetzt; die beiden sind im 300 m² Garten frei zusammen und anfangs begeneten sie sich kaum und wenn, dann gab es eine kleine Klopperei und sie gingen wieder auseinander. Erste Annäherungen waren erst nach mehreren Wochen zu verzeichnen und für meine Freundin war das eine Zerreißprobe. Minnie war einsam, Flecki schien auch einsam zu sein aber sie nahmen sich die Zeit die sie brauchten und sind jetzt ohne Verletzugnen (außer einen Kratzer auf Fleckis Nase) ein selbstgewähltes Liebespaar geworden. Sie waren auch nachts draußen was so nicht geplant war aber der Situation geschuldet; es waren aber im Garten immer viele gute Verstecke und wettergeschützte Ecken, mehrere Futterstellen und natürlich auch ein großer immer eingestreuter Stall wo es auch immer Futter gab vorhanden und jederzeit für die Kaninchen verfügbar.

    Bei der Kaninchen-Konstellation meiner jetzigen ZF hätte ich aber unsere ängstliche Melissa nach ihrer Entmachtung nie mehr gesehen, sie hätte sich nur noch versteckt und wäre im Januar - als es so unglaublich kalt war - möglicherweise draußen erfroren und verhungert, zumindest wäre ich verrückt geworden vor Sorge .

    Aber wäre die Entmachtung überhaupt passiert??? Das ist eben auch die Frage, es wäre sicherlich etwas anders gekommen .... man weiß es nicht ....

    Immerhin sind unsere Kaninchen keine Wildkaninchen die einen wohltemperierten Bau haben der Sommer wie Winter um die + 10 Grad hat; sie sind Draußies, nachts im Gartenhaus in dem es zur kältestern Winterzeit oftmals - 6 Grad waren (trotz 150-Watt-Heizstrahler), was ja eigentlich auch nicht artgerecht ist.

    Es wird nie eine Faustregel geben aber ich denke die Sehr-Viel-Platz-Methode wirklich die Beste ist; aber dann muss es wirklich seeeehhhhr viel Platz sein, dazu Gebüsch, Hecken, Verstecke usw. und regelmäßge Kontrollen. Was aber wen ein Hasi dabei ist, was überahupt nicht zahm ist und sofort abhaut, sobald sich ein großer "Möhrenspender" nähert? Wie will man das Hasi gesundheitlich durchchecken?

    Ganz viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Birgit
    Geändert von BirgitL (18.03.2017 um 13:50 Uhr)

  5. #5
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
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    Beiträge: 5.733

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    Meine haben den Platz nur tagsüber und sind nachts im Gehege. Wenn sich die Lage einigermaßen beruhigt hat, übernachtet der Neuling auch mit im Gehege. Dann müssen sie sich endgültig zusammenraufen und das Problem mit dem Beobachten ergibt sich durch das Nachtgehege auch nicht


  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Einhorn09
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    Beiträge: 334

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    Ich hab da auch eine eigene Methode über die man gutes und schlechtes liest. Die letzten beiden VGs wo jeweils gleich 2 neue Tiere dazu kamen, immer ein Pärchen. Da hab ich unseren Auslauf getrennt und die Gittermethode angewendet. Sie sind über viele Wochen durch das Gitter in Kontakt gekommen. Jeder hatte seine eigene Seite und sie waren durch ein Gitter getrennt. Der Zaun der da schon immer steht ist mit Volierendraht gesichert damit sie sich nicht in einander verbeisen können. Aber das hatten sie auch nicht qirklich vor. In der ersten Woche ist es noch ganz aufregend und dann ist es schon egal. Ich füttere dann öfter Zweige am Zaun und sie gewöhnen sich mit viel Ruhe aneinander. Bei den letzten beiden malen hatte ich auch viel zeit um sie in Ruhe mit der Situation umgehen lassen zu können. Ich habe gewartet bis immer öfter am Zaun zusammen gelegen wurde und dann einfach das Tor aufgemacht.

    Vorteil dabei ist ganz klar jeder hat einen Rückzugsbreich. Es gab beim ersten zusammentreffen kurz kolppe und Fell ist geflogen und ende. Am Abend haben sie schon zusammen gefressen.

    Ich war selbst sehr verwundert das das ganze so gut geklappt hat. Man liest ja doch viel schlechtes darüber. Ich hab damit gute Erfahrung gemacht und würde es jederzeit, wenn nicht ein einzelnes Kaninchen dazu kommt, wieder so machen.

    Nachteil ist eben, dass es schwierig ist so ein einzelnes Kaninchen in eine Gruppe einzufügen, weil es dann evtl so lange alleine bleiben muss. Aber da es bei versuch Nr 1 auf jeder Seite 2 waren und beim 2. Mal 3 und 2, war das eine ganz angenehme Methode.
    Liebe Grüße von Lena, Mali, Mika, Sammy, Ulli, Yanny, Elly und Ben❤


    Blacky (✝08.Mai 2017) & Flocke (✝05.März 2017) & Willy (✝31. März 2017) für immer vereint...

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